Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 103: | Zeile 103: | ||
Im September 2022 gab das BSI die Einführung eines <abbr>IT</abbr>-[[Sicherheitskennzeichen]]s für die meisten <abbr>IoT</abbr>- und Smart-Home-Produkte bekannt. Dieses kann seitdem von Unternehmen beim BSI beantragt werden und stelle Sicherheitseigenschaften von Produkten einfach verständlich für Verbraucher dar. | Im September 2022 gab das BSI die Einführung eines <abbr>IT</abbr>-[[Sicherheitskennzeichen]]s für die meisten <abbr>IoT</abbr>- und Smart-Home-Produkte bekannt. Dieses kann seitdem von Unternehmen beim BSI beantragt werden und stelle Sicherheitseigenschaften von Produkten einfach verständlich für Verbraucher dar. | ||
==Bundesamt== | ==Bundesamt== | ||
Das Bundesamt nutzt derzeit in Bonn fünf Gebäude. Wegen der zusätzlichen Stellen plant man einen Neubau in den [[Rheinaue (Bonn)|Bonner Rheinauen]], wo dann bis zu 1.050 Mitarbeiter arbeiten können. | Das Bundesamt nutzt derzeit in Bonn fünf Gebäude. Wegen der zusätzlichen Stellen plant man einen Neubau in den [[Rheinaue (Bonn)|Bonner Rheinauen]], wo dann bis zu 1.050 Mitarbeiter arbeiten können. |
Version vom 22. April 2023, 12:04 Uhr
Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik - (BSI)
Beschreibung


Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ist eine deutsche Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern und für Heimat mit Sitz in Bonn, die für Fragen der IT-Sicherheit zuständig ist.
Der Leitsatz des BSI lautet: „Das BSI als die Cyber-Sicherheitsbehörde des Bundes gestaltet Informationssicherheit in der Digitalisierung durch Prävention, Detektion und Reaktion für Staat, Wirtschaft und Gesellschaft.“
Die Stellenzahl des BSI hat sich zwischen 2016 und 2019 auf knapp 1.290 Stellen verdoppelt. Für das Jahr 2021 gibt das BSI die Anzahl seiner Stellen mit 1.550,7 an.
Anhang
Siehe auch
Unterseiten
- Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
- Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik/Geschichte
Sicherheit
Dokumentation
RFC
Man-Pages
Info-Pages
Links
Projekt
Veröffentlichungen
- Das BSI veröffentlicht regelmäßig Studien, Richtlinien, Infoblätter und Broschüren zum Thema IT-Sicherheit. Diese Dokumente werden teilweise zum kostenlosen Download angeboten. Neben diesen allgemeinen Veröffentlichungen nutzt das BSI seit 1993 die Zeitschrift <kes> als offizielles Organ.
- Mitte Januar 2014 gab es Berichte über den millionenfachen Diebstahl von Internet-Nutzerdaten in Deutschland. Dem Bundesamt war dieser Vorfall bereits seit Dezember 2013 bekannt.
- Das BSI veröffentlicht jährlich den Bericht zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschland.
- Zweimal jährlich publiziert das BSI das BSI-Magazin, das aktuelle Themen der Digitalisierung und der Cyber-Sicherheit auch für Laien verständlich aufbereitet und darstellt.
Weblinks
Einzelnachweise
Testfragen
Testfrage 1
Testfrage 2
Testfrage 3
Testfrage 4
Testfrage 5
TMP
- Infobox Deutsche Behörde
|behörden_bezeichnung = Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik |behörden_abkürzung = BSI |behörden_logo =|staatliche_ebene = Bund |stellung = Bundesoberbehörde |geschäftsbereich = Bundesministerium des Innern und für Heimat |gründungsdatum = 1. Januar 1991 |vorgänger = Zentralstelle für das Chiffrierwesen (ab 1. Juni 1989 Zentralstelle für Sicherheit in der Informationstechnik) |hauptsitz = Bonn |behördenleiter = vakant |leiter_bezeichnung = Präsident |leitung_vertreter = Gerhard Schabhüser |vertreter_bezeichnung = Vizepräsident |anz_mitarbeiter = 1.441 (Stand 2022)[1] |Haushaltsvolumen = 197,16 Mio. EUR (Soll 2021) |homepage = www.bsi.bund.de
Geschichte
Das BSI wurde 1991 mit dem Gesetz über das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSIG) gegründet
Nach dem Ausscheiden von Otto Leiberich wurde Dirk Henze mit Wirkung zum 1. Januar 1993 zum neuen BSI-Präsidenten bestellt. Ihm folgte im März 2003 Udo Helmbrecht. Danach trat Michael Hange am 16. Oktober 2009 sein Amt als Präsident an und wurde am 11. Dezember 2015 in den Ruhestand entlassen.
Vom 18. Februar 2016 bis zum 18. Oktober 2022 führte der vormalige Präsident der russland-nahen Lobbyorganisation Cyber-Sicherheitsrat Deutschland e. V. Arne Schönbohm die Behörde. Das Amt ist in Besoldungsgruppe B 8 der Bundesbesoldungsordnung B eingruppiert. Er führt die Amtsbezeichnung Präsident.[2] Gerhard Schabhüser wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2017 zum Vizepräsidenten des BSI ernannt.
Ab 1. Juli 2023 wird Claudia Plattner Präsidentin des BSI.
Mitte 2017 hat das BSI ein Kompetenzzentrum eingerichtet, um die Aktivitäten des BSI im Bereich der Künstlichen Intelligenz und des maschinellen Lernens zu bündeln.
Nach dem Koalitionsvertrag der Parteien der Bundesregierung von Februar 2018 wurde der Aufgabenbereich des Bundesamtes erweitert. Es übernahm die Beratung für kleine und mittlere Unternehmen und wurde als nationale Cybersicherheitsbehörde ausgebaut. Darin eingeschlossen ist die zentrale Zertifizierung und Standardisierung für IT- und Cyber-Sicherheit. Zudem erhält das BSI zusätzliche Aufgaben im Bereich des digitalen Verbraucherschutzes.
Für die Kooperation mit den Ländern hat das BSI ein nationales Verbindungswesen mit Ansprechpartnern in den Städten Hamburg, Wiesbaden, Bonn, Stuttgart, Berlin und Dresden etabliert. 2017 hat das BSI ein Verbindungsbüro in Wiesbaden eingerichtet.[3] Am 5. Februar 2019 hat das BSI ein Verbindungsbüro für die Region Nord in Hamburg eröffnet. Durch die Präsenz am Standort Hamburg weitet die Cyber-Sicherheitsbehörde ihr Informations- und Unterstützungsangebot für Unternehmen, Behörden, Kommunen und andere Institutionen in Norddeutschland aus. Das Verbindungsbüro dient Behörden, Unternehmen und anderen Institutionen in den Bundesländern Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein als Ansprechstelle für Fragen rund um das BSI und das Thema Cyber-Sicherheit.
Seit Dezember 2019 gibt es den zweiten Dienstsitz für 200 Mitarbeiter in Freital bei Dresden. Dies soll die Erreichbarkeit des BSI verbessern. Im selben Jahr beschloss der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages auch eine weitere Außenstelle in Saarbrücken mit 30 Stellen einzurichten.
Im September 2022 gab das BSI die Einführung eines IT-Sicherheitskennzeichens für die meisten IoT- und Smart-Home-Produkte bekannt. Dieses kann seitdem von Unternehmen beim BSI beantragt werden und stelle Sicherheitseigenschaften von Produkten einfach verständlich für Verbraucher dar.
Bundesamt
Das Bundesamt nutzt derzeit in Bonn fünf Gebäude. Wegen der zusätzlichen Stellen plant man einen Neubau in den Bonner Rheinauen, wo dann bis zu 1.050 Mitarbeiter arbeiten können.
Beamte und Tarifbeschäftigte erhalten, wenn sie bei dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik verwendet werden, gemäß Anlage I (zu § 20 Abs. 2 Satz 1) Bundesbesoldungsgesetz eine Stellenzulage von aktuell (Stand: 2019) 96,63 bis 193,27 Euro abhängig von ihrer Besoldungs- bzw. Entgeltgruppe.
Kooperationen und weitere Einrichtungen
Nationales Cyber-Abwehrzentrum
Beim federführenden BSI angesiedelt ist das zum 1. April 2011 gestartete Nationale Cyber-Abwehrzentrum (Cyber-AZ), eine Kooperationseinrichtung deutscher Behörden auf Bundesebene zur Abwehr elektronischer Angriffe auf IT-Infrastrukturen der Bundesrepublik Deutschland und ihrer Wirtschaft. Das Cyber-Abwehrzentrum (Cyber-AZ) ist ein Kernelement der 2011 von der Bundesregierung verabschiedeten Cyber-Sicherheitsstrategie. Das Cyber-AZ soll die operative Zusammenarbeit optimieren und Schutz- und Abwehrmaßnahmen koordinieren. Dies geschieht auf Basis eines ganzheitlichen Ansatzes, der die verschiedenen Gefährdungen im Cyberraum zusammenführt: Cyber-Spionage, Cyber-Ausspähung, Cyber-Terrorismus und Cyber-Crime. Das Ziel: Schneller Informationsaustausch, schnelle Bewertungen und daraus abgeleitete konkrete Handlungsempfehlungen. So wie die Gefährdungslage sich seit 2011 verändert hat, hat sich auch das Cyber-AZ gewandelt. Es entwickelte sich von einer reinen Informationsdrehscheibe hin zur zentralen Kooperationsplattform der IT-Sicherheitsbehörden.
Mit der Verabschiedung einer neuen Geschäftsordnung des Cyber-AZ zum 1. September 2019, wurden wesentliche Änderungen wirksam. Erstmals haben sich alle beteiligten Behörden dazu verpflichtet, Verbindungspersonen vor Ort ins Cyber-AZ zu entsenden. Nunmehr orientiert sich das Cyber-AZ am Modell des Gemeinsamen Terrorismusabwehrzentrums (GTAZ). Die Funktion des Leiters des Cyber-AZ wurde durch die eines Koordinators ersetzt. Diese Aufgabe wird seit dem 16. Dezember 2019 für die nächsten zwei Jahre durch das BKA wahrgenommen. Unterstützt wird das BKA dabei durch stellvertretende Koordinatoren des BfV und der Bundeswehr bzw. dem KdoCIR. Räumlich bleibt das Cyber-AZ weiterhin im BSI und damit auch in unmittelbarer Nähe des Nationalen IT-Lagezentrums/IT-Krisenreaktionszentrums und des CERT-Bund. Das BSI stellt darüber hinaus wie bisher die IT-Infrastruktur und Mitarbeiter für die Geschäftsstelle des Cyber-AZ zur Verfügung.
Allianz für Cyber-Sicherheit
Die Allianz für Cyber-Sicherheit ist eine Initiative des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik, die 2012 in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (Bitkom) gegründet wurde und somit 2017 ihr fünfjähriges Bestehen feiern konnte. Als Zusammenschluss aller wichtigen Akteure im Bereich der Cyber-Sicherheit in Deutschland hat die Allianz das Ziel, aktuelle und valide Informationen zu Gefährdungen im Cyber-Raum bereitzustellen. Die Initiative unterstützt zudem den Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen den Teilnehmern. Der Allianz für Cyber-Sicherheit gehören inzwischen mehr als 5.000 Institutionen an, davon knapp 150 Partner-Unternehmen und 100 Multiplikatoren.
Über die Allianz für Cyber-Sicherheit bietet das BSI eigene Zertifizierungen an. Kostenfreie und für jeden deutschen Staatsbürger zu erlangen sind hierbei die Bezeichnungen „Digitaler Ersthelfer“ und „Vorfall-Experte“; (siehe auch Liste von IT-Zertifikaten#Weitere Sicherheits-Zertifizierungen)
UP KRITIS
Der UP KRITIS (UP steht dabei für Umsetzungsplan
BSI für Bürger
Zu den Aufgaben des BSI gehört die Information und Sensibilisierung von Bürgern für einen sicheren Umgang mit Informationstechnologie, mobilen Kommunikationsmitteln und Internet. Das BSI bietet daher ein speziell für die Bürger zugeschnittenes Internetangebot. Auf der Webseite werden die Themen und Informationen rund um das Thema IT- und Internet-Sicherheit so behandelt, dass sie auch für technische Laien verständlich sind. Neben der reinen Information bietet das BSI dort auch konkrete und umsetzbare Handlungsempfehlungen an, beispielsweise zu Themen wie E-Mail-Verschlüsselung, Smartphone-Sicherheit, Online Banking, Cloud Computing oder Soziale Netzwerke. Auch telefonisch oder per E-Mail können sich Privatanwender mit ihren Fragen zu Themen der IT- und Internetsicherheit an das BSI wenden.
Darüber hinaus bietet das BSI mit dem „Bürger-CERT“ einen kostenlosen Warn- und Informationsdienst, der Bürger und kleine Unternehmen schnell und kompetent über Schwachstellen, Sicherheitslücken und anderen Risiken informiert und konkrete Hilfestellungen gibt.
Durch das geplante IT-Sicherheitsgesetz 2.0 sollen dem BSI außerdem Verbraucherschutzkompetenzen zugeordnet werden.
Kritik und Kontroversen
Immer wieder wurde kritisiert, dass das BSI eigentlich für IT-Sicherheit zuständig sein soll, jedoch gleichzeitig aus einer ehemaligen BND-Dienststelle hervorging und dem Innenministerium nachgeordnet ist, das seinerseits für Polizei und Geheimdienste zuständig ist. Weiter kaufte das BSI über Jahre Informationen über IT-Sicherheitslücken und Exploits, wie sie sonst von Geheimdiensten und Strafverfolgungsbehörden beschafft werden.
Im April 2022 veröffentlichte die Frankfurter Allgemeine Zeitung einen Artikel zu zahlreichen Änderungen von Wikipedia-Artikeln von IP-Adressen aus, die auf das BSI zurückgeführt wurden, allerdings von mehreren Behörden verwendet werden.
Im Oktober 2022 deckte das ZDF Magazin Royale Verstrickungen von BSI-Präsident Arne Schönbohm mit Vereinen und Unternehmen auf, die in engem Austausch mit dem russischen Geheimdienst FSB stehen. Vorlage:Hauptartikel
Produkte
- BitBox
- Chiasmus: Verschlüsselungssoftware für Windows und Linux
- Libelle: ein nicht offengelegtes, symmetrisches Verschlüsselungsverfahren
- Gpg4win: Ein kostenfreies Tool zum Verschlüsseln und fortgeschrittenen Signieren von E-Mails (von der „Gpg4win-Initiative“ im Auftrag entwickelt)
- Sichere mobile Kommunikation: Sicherheitsempfehlungen für den öffentlichen Dienst
- Webseite BSI für Bürger: Sicherheitsempfehlungen für Privatanwender