Domain Name System/Sicherheit: Unterschied zwischen den Versionen
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* Als vorbeugende Maßnahme kann lediglich versucht werden, die Nameserver entsprechend zu dimensionieren bzw. | * Als vorbeugende Maßnahme kann lediglich versucht werden, die Nameserver entsprechend zu dimensionieren bzw. | ||
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Version vom 28. Mai 2023, 21:14 Uhr
Sicherheit
- Das DNS ist ein zentraler Bestandteil einer vernetzten IT-Infrastruktur
- Eine Störung kann erhebliche Kosten nach sich ziehen und eine Verfälschung von DNS-Daten Ausgangspunkt von Angriffen sein.
Angriffsformen
Hauptziel von DNS-Angriffen ist es, durch Manipulation DNS-Teilnehmer auf falsche Webseiten zu lenken, um anschließend Passwörter, PINs, Kreditkartennummern usw.
- zu erhalten.
- In seltenen Fällen wird versucht, den Internet-DNS durch Denial-of-Service-Attacken komplett auszuschalten und so das Internet lahmzulegen.
- Außerdem kann das DNS dazu verwendet werden, gezielte Angriffe auf Einzelpersonen oder Unternehmen zu intensivieren.
DDoS-Angriff auf Nameserver
Bei einem Distributed-Denial-of-Service-Angriff werden Nameserver durch einen hohen Datenstrom von DNS-Anfragen überlastet, so dass legitime Anfragen nicht mehr beantwortet werden können.
- Gegen DDoS-Angriffe auf Nameserver gibt es zur Zeit keine Abwehrmöglichkeit.
- Als vorbeugende Maßnahme kann lediglich versucht werden, die Nameserver entsprechend zu dimensionieren bzw.
- ein verteiltes Netz mit möglichst vielen Servern zu installieren.
- Um eine große Anzahl DNS-Anfragen zu erzeugen, werden bei solchen Angriffen Botnetze eingesetzt.
Ein DDoS-Angriff kann unbeabsichtigt einen DNS-Server betreffen und zum Ausfall bringen, wenn der Domainname des Angriffsziels wiederholt aufgelöst wird ohne zwischengespeichert zu werden.
- Der Effekt auf DNS-Server wird verhindert, wenn das DDoS-Schadprogramm DNS-Caching verwendet.
DNS-Amplification-Angriff
Die DNS Amplification Attack ist ein Denial-of-Service-Angriff, bei der nicht der DNS-Server selbst das eigentliche Angriffsziel ist, sondern ein Dritter.
- Ausgenutzt wird, dass ein DNS-Server in manchen Fällen auf kurze Anfragen sehr lange Antworten zurücksendet.
- Durch eine gefälschte Absenderadresse werden diese an die IP-Adresse des Opfers gesendet.
- Ein Angreifer kann damit den von ihm ausgehenden Datenstrom substanziell verstärken und so den Internet-Zugang seines Angriffsziels stören.
DNS-Spoofing
Beim DNS-Spoofing handelt es sich um eine Angriffsklasse von Maskierungsangriffen, die das Ziel haben eine falsche Identität vorzugeben.
- Dafür wird die DNS-Antwort an einen Client verändert um ihn auf einen anderen, meist vom Angreifer kontrollierten Dienst fehlzuleiten.
Cache Poisoning
Cache Poisoning bezeichnet ein Angriffsszenario, welches in die Angriffsklasse des DNS-Spoofing fällt.
- Dabei werden einem anfragenden Client zusätzlich zu der korrekten Antwort, manipulierte Daten übermittelt, die dieser in seinen Cache übernimmt und später, möglicherweise ungeprüft, verwendet.
Offener DNS-Server
Wer einen autoritativen DNS-Server für seine eigenen Domains betreibt, muss natürlich für Anfragen von beliebigen IP-Adressen offen sein.
- Um zu verhindern, dass Internetteilnehmer diesen Server als allgemeinen Nameserver verwenden (z. B.
- für Angriffe auf Root-Server), erlaubt BIND es, die Antworten auf die eigenen Domains einzuschränken.
- Beispielsweise bewirkt die Option
allow-recursion {127.0.0.1; 172.16.1.4;};
, dass rekursive Anfragen, d. h. - Anfragen auf andere Domains, ausschließlich für den lokalen Host (localhost) sowie 172.16.1.4 beantwortet werden.
- Alle anderen IP-Adressen bekommen nur auf Anfragen auf eigene Domains eine Antwort.
Ein offener DNS-Server kann auch eine Falle sein, wenn er gefälschte IP-Adressen zurückgibt, siehe Pharming.
Sicherheitserweiterungen
Mehr als zehn Jahre nach der ursprünglichen Spezifikation wurde DNS um Security-Funktionen ergänzt.
- Folgende Verfahren sind verfügbar:
TSIG
Vorlage:Hauptartikel Bei TSIG (Transaction Signatures) handelt es sich um ein einfaches, auf symmetrischen Schlüsseln beruhendes Verfahren, mit dem der Datenverkehr zwischen DNS-Servern und Updates von Clients gesichert werden kann.
DNSSEC
Vorlage:Hauptartikel Bei DNSSEC (Domain Name System Security Extensions) wird von einem asymmetrischen Kryptosystem Gebrauch gemacht.
- Neben der Server-Server-Kommunikation kann auch die Client-Server-Kommunikation gesichert werden.
- Dies soll die Manipulation der Antworten erschweren.
DNS over TLS (DoT)
Bei DNS over TLS sollen sowohl DDoS-Angriffe, die Manipulation der Antworten als auch das Ausspähen der gesendeten Daten verhindert werden.
- Dazu werden die DNS-Abfragen per Transport Layer Security (TLS) abgesichert.[1]
DNS over HTTPS (DoH)
DNS over HTTPS ändert das DNS-System grundlegend.
- Anfragen finden hier auf Anwendungsebene statt.
- Anwendungen wie beispielsweise der Webbrowser fragen direkt beim DNS-Server an, anstatt die Anfrage an das Betriebssystem weiterzuleiten.
- Dadurch sehen DNS-Anfragen aus wie normaler Internetverkehr und können somit nicht gezielt abgefangen bzw.
- blockiert werden.[1]
Cloudflare und Google bieten öffentliche DoH-Webserver an. Mozilla Firefox unterstützt DoH seit Version 60 als experimentelle Funktion.
- Mozilla stellt in Zusammenarbeit mit Cloudflare einen DoH-Server bereit, der strenge Privatsphäre-Anforderungen erfüllen muss.[1][2]
DNS over QUIC (DoQ)
DNS over QUIC soll die Vorteile von DoT und DoH kombinieren.
- DoQ soll gute Privatsphäre und Sicherheit bieten, eine geringe Latenz aufweisen und nicht blockierbar sein.[3] RFC 9250 der Internet Engineering Task Force beschreibt DoQ.[4]