Manpages

Manpages - Systemhandbücher
Beschreibung
- Manpages
Sammlung von Hilfe- und Dokumentationsseiten unter Unix und verwandten Betriebssystemen
- Index
Zur schnellen Durchmusterung wird ein eigener Index, die sogenannte Whatis-Datenbank, angelegt
- Erstellung
- Manpages werden unter Zuhilfenahme des speziell konzipierten Macro-Pakets
manmit dem Unix-Systemwerkzeugtrofferzeugt
Aufbau einer Manpage
Eine ähnlich informelle Konvention wie bei den Kapiteln hat sich auch beim Aufbau der einzelnen Artikel eingebürgert
- Stark von dieser Konvention weichen lediglich Systeme ab, die ihre Systemkommandos von der GNU-Initiative beziehen (Linux, FreeBSD etc.), weil das GNU-Projekt versucht, Manpages durch in deren Augen bessere Alternativen (Texinfo) abzulösen
- Dennoch existieren Manpages auch für Programme, welche diese Art der Dokumentation nicht mitliefern, da solche für einzelne Linux-Distributionen erstellt worden sind (so schreibt das Debian-Projekt vor, dass alle Programme eine Manpage haben sollten); vielfach sind dies allerdings nur Beschreibungen, manchmal veraltet, meist nur in englischer Sprache verfügbar, darüber hinaus werden sie nicht bei jedem System mitgeliefert
- Bereiche
Typischerweise ist eine Manpage in folgende Bereiche unterteilt (eingeklammerte Abschnitte sind optional)
| NAME | Name des Programms gefolgt von einer einzeiligen Beschreibung |
| SYNOPSIS | Für Programme wird hier eine vollständige Liste der Parameter und Optionen beschrieben |
| DESCRIPTION | Eine Textbeschreibung der Funktionsweise des Befehls oder der Funktion. (Üblicherweise jedoch nicht der Benutzung, siehe unten.) |
| OPTIONS / FLAGS | Eine üblicherweise alphabetisch sortierte Liste der Optionen und ihrer zulässigen Argumente |
| (USAGE) | Eine Anleitung für den Einsatz des Programms |
| EXIT STATUS | Beschreibung möglicher Rückgabewerte und deren Bedeutung |
| (EXAMPLES) | Einige Beispiele für die Benutzung |
| (FILES) | Falls bestimmte Dateien (etwa Konfigurationsdateien) an der Funktion des Programms beteiligt sind oder durch die Ausführung desselben betroffen sind, so werden sie hier aufgeführt und ihre Funktion beschrieben |
| SEE ALSO | Eine Liste ähnlicher oder verwandter Befehle oder Funktionen, bei betroffenen Dateien wird hier auf die entsprechenden Einträge in Section 5 verwiesen |
Sektionen
- Gliederung, Sections
Manpages sind in weiten Teilen ausdrücklich nicht durch den POSIX-Standard (IEEE Std 1003.1) standardisiert
- sondern die Standardisierung erfolgte lediglich für das absolut notwendige Minimum.
- Allerdings hat sich eine auf den meisten Unix-Derivaten ähnliche Einteilung in sogenannte Sections (Kapitel, Bereiche) eingebürgert, die sich an die ursprüngliche Einteilung anlehnt
- Beispiel
| Sektion | Beschreibung |
|---|---|
| 1 | User Commands and Daemons („Anwender-Kommandos und Hintergrunddienste“) |
| 2 | System Calls and Kernel Services („Systemaufrufe und -dienste“) |
| 3 | Subroutines („Unterprogramme“) |
| 4 | Special Files, Device Drivers and Hardware („Geräte“) |
| 5 | Configuration Files („Konfigurationsdateien“) |
| 6 | Games („Spiele“) |
| 7 | Miscellaneous Commands („Verschiedenes“) |
| 8 | Administrative Commands and Daemons („Verwaltung“) |
So verweist die Notation jail(8) auf die Handbuchseite des FreeBSD Systemverwaltungs-Kommando jail, wohingegen die Notation jail(2) auf die Handbuchseite des FreeBSD Systemaufrufs jail hindeutet.
Die Nummer in Klammern hinter dem Namen des Kommandos folgt der Einteilung in zehn FreeBSD Manpage-Sections ("Bereiche"), diese sind: (1) Generelle Kommandos, (2) Systemaufrufe, (3) Subroutinen, (4) Spezialdateien, (5) Dateiformate, (6) Spiele, (7) Makros und Konventionen, (8) Wartungskommandos, (9) Kernelschnittstelle, (n) Neue Kommandos.
Siehe auch
Dokumentation
- Man-Page
- Info-Pages