Domain Name System

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Domain Name System (DNS) - Hierarchisch unterteiltes Bezeichnungssystem zur Beantwortung von Anfragen zu Domain-Namen (Namensauflösung)

Beschreibung

Domain Name System (DNS)
Familie Internetprotokollfamilie
Einsatzgebiet Namensauflösung
Ports
53/UDP
53/TCP
853/TCP (nur mit TLS, RFC 7858)
853/UDP (nur mit DTLS, RFC 8094)

Vorlage:Netzwerk-TCP-UDP-IP-Anwendungsprotokoll

Standards

RFC 1034 (1987)

RFC 1035 (1987)

Domain Name System

DNS ist ein hierarchisch unterteiltes Bezeichnungssystem in einem meist IP-basierten Netz zur Beantwortung von Anfragen zu Domain-Namen (Namensauflösung).

Ähnlich einer Telefonauskunft

  • Der Benutzer kennt die Domain (den für Menschen merkbaren Namen eines Rechners im Internet) – zum Beispiel example.org.
  • Diese sendet er als Anfrage in das Internet.
  • Die Domain wird dann dort vom DNS in die zugehörige IP-Adresse (die „Anschlussnummer“ im Internet) umgewandelt – zum Beispiel eine IPv4-Adresse der Form 192.0.2.42 oder eine IPv6-Adresse wie 2001:db8:85a3:8d3:1319:8a2e:370:7347 – und führt so zum richtigen Rechner.
Das DNS ist ein weltweit auf Tausenden von Servern verteilter hierarchischer Verzeichnisdienst, der den Namensraum des Internets verwaltet
  • Dieser Namensraum ist in sogenannte Zonen unterteilt, für die jeweils unabhängige Administratoren zuständig sind.
  • Für lokale Anforderungen – etwa innerhalb eines Firmennetzes – ist es auch möglich, ein vom Internet unabhängiges DNS zu betreiben.
Hauptsächlich wird das DNS zur Umsetzung von Domainnamen in IP-Adressen (forward lookup) benutzt
  • Dies ist vergleichbar mit einem Telefonbuch, das die Namen der Teilnehmer in ihre Telefonnummer auflöst.
  • Das DNS bietet somit eine Vereinfachung, weil Menschen sich Namen weitaus besser merken können als Zahlenketten.
  • So kann man sich einen Domainnamen wie example.org in der Regel leichter merken als die dazugehörende IP-Adresse 192.0.32.10.
  • Dieser Punkt gewinnt im Zuge der Einführung von IPv6 noch mehr an Bedeutung, denn dann werden einem Namen jeweils IPv4- und IPv6-Adressen zugeordnet.
  • So löst sich beispielsweise der Name www.kame.net in die IPv4-Adresse 203.178.141.194 und die IPv6-Adresse 2001:200:dff:fff1:216:3eff:feb1:44d7 auf.
Ein weiterer Vorteil ist, dass IP-Adressen – etwa von Web-Servern – relativ risikolos geändert werden können
  • Da Internetteilnehmer nur den (unveränderten) DNS-Namen ansprechen, bleiben ihnen Änderungen der untergeordneten IP-Ebene weitestgehend verborgen.
  • Da einem Namen auch mehrere IP-Adressen zugeordnet werden können, kann sogar eine einfache Lastverteilung per DNS (Vorlage:Lang) realisiert werden.
Mit dem DNS ist auch eine umgekehrte Auflösung von IP-Adressen in Namen ([[Reverse DNS|Vorlage:Lang]]) möglich
  • In Analogie zum Telefonbuch entspricht dies einer Suche nach dem Namen eines Teilnehmers zu einer bekannten Rufnummer, was innerhalb der Telekommunikationsbranche unter dem Namen Inverssuche bekannt ist.
Das DNS wurde 1983 von Paul Mockapetris entworfen und in RFC 882 und RFC 883 (RFC = Request for Comments) beschrieben
  • Beide wurden inzwischen von RFC 1034 und RFC 1035 abgelöst und durch zahlreiche weitere Standards ergänzt.
  • Ursprüngliche Aufgabe war es, die lokalen hosts-Dateien abzulösen, die bis dahin für die Namensauflösung zuständig waren und der enorm zunehmenden Zahl von Neueinträgen nicht mehr gewachsen waren.
  • Aufgrund der erwiesenermaßen hohen Zuverlässigkeit und Flexibilität wurden nach und nach weitere Datenbestände in das DNS integriert und so den Internetnutzern zur Verfügung gestellt (siehe unten: Erweiterung des DNS).
DNS zeichnet sich aus durch
  • dezentrale Verwaltung
  • hierarchische Strukturierung des Namensraums in Baumform
  • Eindeutigkeit der Namen
  • Erweiterbarkeit
Zensur und alternative DNS

Seit den Debatten um Sperrungen von Internetinhalten in Deutschland und Zensur im Internet im Allgemeinen gibt es eine Reihe von alternativen DNS-Anbietern, die Domains nach eigener Aussage nicht zensieren.

Sicherheit

  1. Domain Name System/Sicherheit

RFC

RFCs

  1. RFC 1034 – Domain Names – Concepts and Facilities
  2. RFC 1035 – Domain Names – Implementation and Specification
  3. RFC 2181 – Clarifications to the DNS Specification
  4. RFC 2782 – A DNS RR for specifying the location of services (DNS SRV)

Weblinks