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IPv6/Privacy

Aus Foxwiki

IPv6/Privacy - IPv6 Privacy Extensions

Beschreibung

Privacy Extensions nach RFC 4941 & RFC 8981

Erzeugung des Interface-Identifiers

  • Die Erzeugung des Interface-Identifiers aus der global eindeutigen MAC-Adresse ermöglicht die Nachverfolgung von Benutzern
Privacy-Extensions (PEX, RFC 4941)

Hebt die permanente Kopplung der Benutzeridentität an die IPv6-Adressen auf

Zufällig generiert und regelmäßig gewechselt

Indem der Interface-Identifier zufällig generiert wird und regelmäßig wechselt, soll ein Teil der Anonymität von IPv4 wiederhergestellt werden

Täglich wechselndes Präfix wünschenswert

Im Privatbereich lässt das Präfix allein recht sicher auf einen Nutzer schließen

  • Daher ist aus Datenschutzgründen ein vom Provider dynamisch zugewiesenes Präfix wünschenswert
  • in Verbindung mit den Privacy Extensions z. B. täglich wechselnd
Whois-Datenbank
  • Statische Adresszuteilung erfordern meist ein Eintrag in der öffentlichen Whois-Datenbank
  • In Deutschland hat der Deutsche IPv6-Rat Datenschutzleitlinien formuliert, die auch eine dynamische Zuweisung von IPv6-Präfixen vorsehen

Stateless Address Autoconfiguration (SLAAC)

Nutzt auf einigen Betriebssystemen per Vorgabe die Hardware-Adresse der Netzwerkschnittstelle

Solche Adressen sind im Internet leicht wiederzuerkennen
Abhilfe schaffen die Privacy Extensions
  • die zusätzliche, über Zufallszahlen generierte und wechselnde IPv6-Adressen erzeugen
Stateless Address Autoconfiguration
  • schiebt in der Mitte der nur 48 Bit langen MAC-Adresse zusätzlich die Bytes ff:fe ein
  • erzeugt daraus den Local Identifier, also die hinteren 64 Bit einer IPv6-Adresse
  • Die ersten 64 Bit gehören dem Netzwerk-Präfix, das der IPv6-Router im Netzwerk bekannt gibt und das der Rechner in die globale IPv6-Adresse übernimmt.

Betriebsysteme

Linux
  • leiten ohne Eingriff ihre globale IPv6-Adresse aus der Hardware ab
  • damit offenbaren sie Informationen über den Benutzer
Windows
  • erzeugt immer eine temporäre IPv6-Adresse
  • die dem Nutzer mehr Privatheit verschafft

Den IPv6-Entwicklern fiel schnell auf dass dieses Verfahren die Privatsphäre von Rechner und Nutzer gefährdet

  • Solche statischen IPv6-Adressen wirken wie eine eindeutige Hardware-ID, die der Rechner bei jedem Kontakt zu einem IPv6-tauglichen Server überträgt.
  • Brisant ist das bei Geräten wie Tablets oder Smartphones, denn sie werden in der Regel nur von einer Person genutzt.
  • Die für jeden Serverbetreiber und Netzbeobachter zugängliche MAC-Adresse erlaubt es damit, diese Person wiederzuerkennen.
Privacy Extensions for Stateless Address Autoconfiguration in IPv6
  • Daher definierten sie nachträglich das Verfahren "Privacy Extensions for Stateless Address Autoconfiguration in IPv6" (RFC 4941)
  • mit dem sich zusätzlich zu diesen statischen Adressen temporäre erzeugen lassen
  • die der Rechner für seine Anfragen ins IPv6-Internet einsetzt
Der Host Identifier dieser Adressen wird über Zufallszahlen ermittelt
  • Allerdings setzen längst nicht alle aktuellen Betriebssysteme diese Erweiterung ab Werk ein
Derzeit hat einzig Windows die Privacy Extensions eingeschaltet
  • Andere wie Mac OS und Linux beherrschen das Verfahren
  • man muss es aber per Hand aktivieren

Windows

IPv6/Privacy/Windows

Linux

IPv6/Privacy/Linux

Android

IPv6/Privacy Extension/Android

Mac OS X

IPv6/Privacy/Mac OS X

iPhone und iPad (IOS)

IPv6/Privacy/IOS


Anhang

Siehe auch

RFC

RFC Titel Jahr Status
4941 Privacy Extensions for Stateless Address Autoconfiguration in IPv6 2007 Obsoleted by: RFC 8981
8981 Temporary Address Extensions for Stateless Address Autoconfiguration in IPv6 2021 Proposed Standard

Links

Projekt

Weblinks