rsync
rsync - Synchronisation von Verzeichnisbäumen (remote sync)
Beschreibung
- Verzeichnisse Synchronisieren
rsync synchonisiert zwei Verzeichnisse
- lokal oder remote
- Größe und Erstellungszeit
Dabei werden zunächst die Größe und die Erstellungszeit der Dateien in Quelle und Ziel verglichen
- sodass nur die Dateien behandelt werden müssen, bei denen es Änderungen gegeben hat
- Sind Quelle und Ziel lokale Pfade, werden die betroffenen Dateien normal kopiert
- Delta-Transfer-Algorithmus
Wenn Quelle oder Ziel remote (SSH/rsync-daemon)
- Nur geänderte Teile von Dateien werden übertragen
- Backup
Aufgrund dieser Eigenschaften ist rsync optimal geeignet, um Sicherungen durchzuführen
- Für regelmäßige automatisierte Sicherungen eignen sich Programme wie rsnapshot oder Back In Time, die ihrerseits wieder rsync verwenden
- Wenn man allerdings Verzeichnisse zwischen zwei Systemen wie Laptop und Desktop-Rechner synchronisieren möchte, sind Programme wie Unison besser geeignet
- Eigenschaften
- unidirektional
- Delta-Transfer-Algorithmus
- Nur geänderte Teile einer Datei werden übertragen
- Quick-Check-Algorithmus
- Größe und Änderungszeit von Dateien in Quelle und Ziel werden verglichen
- Daten können mit SSH verschlüsselt übertragen werden
- Verzeichnisse können auf unterschiedlichen Rechnern liegen
- wird häufig für die Erstellung von Backups verwendet
Installation
sudo apt install rsync
Aufruf
rsync [OPTIONEN] QUELLE ZIEL
Optionen
Unix | GNU | Parameter | Beschreibung |
---|---|---|---|
-a | Archivmodus (-rlptgoD) | ||
-u | überspringt Dateien, die im Ziel neuer sind als in der Quelle | ||
-v | zeigt während des Synchronisierens alle ausgeführten Schritte an | ||
-x | berücksichtigt nur Objekte, die sich im gleichen Dateisystem befinden | ||
-P | aktiviert folgende Optionen: --progress Fortschrittsanzeige beim Transfer anzeigen --partial Fortsetzung des Transfers bei Abbruch | ||
-n | simuliert nur was passieren würde ("dry run") | ||
--bwlimit | z. B. --bwlimit=30 limitiert die Bandbreite, die genutzt werden soll (Hilfreich, da rsync sonst die komplett verfügbare Bandbreite in Anspruch nimmt und sonstige Anwendungen damit blockiert) | ||
-z | aktiviert die Komprimierung für die Datenübertragung (diese Option ist sinnvoll, wenn zwischen Quelle und Ziel eine langsame Verbindung besteht) | ||
-e | damit lässt sich die remote shell auswählen, die meisten werden SSH nutzen also -e ssh | ||
--exclude= | Muster | schließt ein bestimmtes Muster von der Sicherung aus | |
--exclude=ORDNER1
--exclude=ORDNER2 |
schließt ORDNER1 und ORDNER2 von der Sicherung aus (bezieht sich immer auf QUELLE und deren Unterordner!) | ||
--delete | vergleicht Quellverzeichnisse und Zielverzeichnisse und sorgt dafür, dass Dateien, die im Quellverzeichnis nicht (mehr) vorhanden sind, im Zielverzeichnis gelöscht werden
| ||
-b | sorgt dafür, dass durch die Option --delete gelöschte sowie alle veränderten Objekte gesichert werden (siehe dazu folgende Option --backup-dir=) | ||
--backup-dir=Verzeichnis | kann man ein Verzeichnis für die gelöschten Objekte angeben, siehe Option -b | ||
-c | sorgt dafür, dass zum Vergleich der Dateien Checksummen gebildet werden und nicht nur die Größe und der Timestamp verglichen werden
| ||
--iconv | sorgt für eine Konvertierung der Dateinamen zwischen Systemen mit verschiedenen Codepages
| ||
--stats | zeigt einen ausführlicheren Report am Ende einer Übertragung an | ||
--size-only | sorgt dafür, dass Dateien mit gleicher Dateigröße übersprungen werden, unabhängig davon, ob sie sich in anderen Eigenschaften unterscheiden
|
- Achtung
Vor dem Ausführen von rsync muss sicher sein, dass die korrekten Optionen und Parameter angegeben wurden
- Fehlerhafte Anwendung kann zu Datenverlust führen
- Dry run!
Archivmodus
Zur Beibehaltung von Dateieigenschaften kann die Option -a genutzt werden
Sie umfasst die Optionen -rlptgoD
Unix | Beschreibung |
---|---|
-r | kopiert Unterverzeichnisse |
-l | kopiert symbolische Links |
-p | behält Rechte der Quelldatei bei |
-t | behält Zeiten der Quelldatei bei |
-g | behält Gruppenrechte der Quelldatei bei |
-o | behält Besitzrechte der Quelldatei bei (nur root) |
-D | behält Gerätedateien der Quelldatei bei (nur root) |
Argumente
rsync [OPTIONEN] QUELLE ZIEL
Anstelle des Platzhalters QUELLE gibt man den Ort an aus dem gelesen werden soll und das ZIEL bestimmt den Ort in den rsync zu kopieren hat
- Gibt man nur einen Parameter an, so wird dieser als Ziel interpretiert und es gilt das aktuelle Verzeichnis als Quelle
rsync -a /home/user /data/backup
Kopiert man das gesamte Homeverzeichnis, so werden auch private Daten, wie die privaten Schlüssel von SSH und GnuPG kopiert
rsync kann nur das kopieren, wozu der Nutzer auch Rechte hat, z. B. bei
rsync -a /etc ZIEL
kann es zu Problemen kommen
Falls nicht alles kopiert wird, kann man versuchen, von "Hand" die Daten mit cp bzw. scp zu kopieren oder man gibt sich durch das vorangestellte sudo Root-Rechte
sudo rsync -a /etc ZIEL
Vorsicht ist geboten, wenn man versucht, Konten wechselseitig zu sichern
- Man sollte darauf achten, dass man nicht das Backup von A auf B wieder auf A kopiert
Nicht zuletzt bedeutet die Option --delete wirklich delete! Sind in dem Zielverzeichnis andere Daten, werden sie ins Backup-Verzeichnis geschoben oder auch gelöscht!
Anhang
Siehe auch
Dokumentation
- Man-Page
- man rsync
- Info-Page
Links
Projekt
Weblinks