/dev/null

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topic - Kurzbeschreibung

Beschreibung

/dev/null ist die Repräsentation des Nullgeräts () als Datei in Unix-Betriebssystemen. Seinen Ursprung hat /dev/null im Betriebssystem UNIX Version 7 von 1977,[1]. Die Existenz wie auch das Verhalten dieser Datei ist für UNIX-Betriebssysteme durch den POSIX-Standard[2] vorgeschrieben, in der überwiegenden Mehrzahl ähnlicher Systeme allerdings in gleicher oder zumindest ähnlicher Form ebenfalls vorhanden.

Auf anderen Betriebssystemen implementieren Kompatibilitäts-Subsysteme (etwa Cygwin unter Windows oder das POSIX-Subsystem unter z/OS) eine Entsprechung.

Als Nullgerät, , wird in der EDV ein virtuelles Ausgabegerät bezeichnet, das alles verwirft, was auf das Gerät geschrieben wird. Als Gerätedatei ist es damit auch die Implementierung des Nullwerts auf Dateisystemebene.

Verhalten

Nullgerät /dev/null verhält sich wie jede andere leere Datei, mit dem Unterschied, dass eingehende Datenströme verworfen anstatt angefügt werden. Wird /dev/null als Ziel adressiert, wird ein ansonsten auszugebender Datenstrom verworfen. Beim Lesezugriff darauf wird ein einzelnes Vorlage:Lang-Zeichen (EOF) ausgegeben. /dev/null ist als Vorlage:Lang ausgeführt, weshalb bestimmte Systemfunktionen (ftell(), fseek(), etc.) auf die entsprechende Art in der Behandlung der repräsentierenden Datei reagieren.

Verwendung

Die vermutlich häufigste Verwendung ist das Verwerfen von nicht weiter interessierenden Datenströmen, z. B. die Ausgaben von Prozessen. Darüber hinaus kann die Datei auch als Pseudo-Adressat dienen. Zum Beispiel kopiert der Befehl cp Datei effektiv nirgendwohin:

$ cp Datei /dev/null

Ein solcher Befehl kann aus verschiedenen Gründen dennoch sinnvoll sein:

  • durch das für den Vorgang notwendige Lesen der Quelldatei wird deren vollständige Lesbarkeit festgestellt, was eine schnelle Aussage über die Integrität relevanter Teile des Dateisystems erlaubt;
  • die Quelldatei wird durch das Lesen in den Diskcache geladen, wodurch ein eventueller späterer Lesezugriff beschleunigt wird;
  • abhängig vom verwendeten Dateisystem und den verwendeten mount-Optionen wird beim Lesezugriff auch der Inode-Inhalt geändert, indem das atime-Feld (Vorlage:Lang, Zeit des letzten Zugriffs) auf die aktuelle Systemzeit gesetzt wird.

Auch können etwa Logfiles durch einen symbolischen Link umgeleitet werden.

# ln -s /dev/null /var/log/Xorg.0.log

Lesezugriffe auf /dev/null liefern ausschließlich ein einzelnes End-of-File-Symbol, weshalb es auch zur Erzeugung „leerer Datenströme“ verwendet werden kann. Folgendes Beispiel erstellt durch das Kopieren des Inhalts von /dev/null eine neue, leere Datei:

$ cp /dev/null "leere Datei.txt"

Auch als Quelle von Pseudo-Eingaben kann /dev/null verwendet werden: um beim Befehl grep die Ausgabe des Dateinamens in den Ergebnissen zu erzwingen muss mehr als eine zu untersuchende Datei angegeben werden. Das folgende Kommando durchsucht alle Dateien unterhalb eines Verzeichnisses nach einem Muster (Vorlage:Lang) und gibt die Dateinamen der Fundorte aus. Ohne die zusätzliche Angabe von /dev/null würden die Dateinamen nicht angezeigt:

$ find /some/path -type f -exec grep /dev/null {} 'pattern' \;

Rezeption in der Netzkultur

In der Netzkultur ist /dev/null ein umgangssprachlich verwendeter Begriff, der Desinteresse an einem oder Verachtung für einen Gegenstand bekundet, indem dessen Verwerfen angedeutet wird. Ein Beispiel wäre etwa das Pseudokommando mv program /dev/null, was auf „wirf das Programm weg“ hinausläuft.

Bekannt ist auch der Spruch Vorlage:", der sarkastisch die oftmals wenig oder nicht ausreichend getesteten Backupverfahren kommentiert.

Siehe auch

TMP

Implementierung

So gut wie alle Betriebssysteme besitzen eine virtuelle Gerätedatei für das Nullgerät. Obwohl die Bezeichnungen unterschiedlich sind, so ist doch die Funktion im Grunde dieselbe.[3]

Bezeichnungen für das Nullgerät:

Verwendung

Umlenkung der Datenströme

Das Nullgerät wird immer dann verwendet, wenn eine Ausgabe zwar scheinbar verarbeitet, im Grunde aber verworfen werden soll, ohne dabei jedoch einen Fehler am Ausgabegerät anzuzeigen. Gerade in Stapelverarbeitungen, wie Batch-Dateien unter PC-kompatiblem DOS oder unter Windows oder Shellskripten unter Unix oder Windows, wird das Nullgerät oft verwendet, um die Ausgabe von Kommandos zu unterdrücken. Dies wird durch die Umlenkung der Standard-Datenströme erreicht.

Beispiel der Anwendung unter PC-kompatiblem DOS wie MS-DOS:

path c:\dos >nul

Sollte das Verzeichnis C:\DOS existieren, so wird es in den Suchpfad eingebunden. Existiert es jedoch nicht, so würde eine (unschöne und unprofessionell wirkende) Fehlermeldung auf dem Bildschirm angezeigt, die nun jedoch an das Nullgerät NUL: umgeleitet und somit nicht mehr angezeigt wird.

Beispiel mit Bash, Vorlage:Nowrap unter Linux:

cat /proc/uptime 1> /tmp/uptime.txt 2>/dev/null

Führt das Kommando cat /proc/uptime aus und schreibt die Ausgabe stdout per 1>in die Datei /tmp/uptime.txt, Fehlermeldungen an stderr hingegen werden per 2> an das Nullgerät umgeleitet und weder am Bildschirm ausgegeben, noch in die Datei /tmp/uptime.txt geschrieben.

Verwendung auf Ebene des Dateisystems

Nicht nur unter unixoiden Systemen kann das Nullgerät (gemäß dem Unix-Motto Vorlage:Lang) wie eine reguläre Datei verwendet werden:

cp /dev/null leer.txt

Diese Eingabe erstellt eine leere Datei leer.txt, indem das Nullgerät wie eine Datei kopiert wird. Die Ausgabe von /dev/null ist immer Vorlage:Lang, sodass die neu kopierte Datei leer.txt leer ist. Dasselbe funktioniert Vorlage:Nowrap auch unter MS-DOS:[4]

copy nul leer.txt

Installation

Syntax

Optionen

Parameter

Umgebungsvariablen

Exit-Status

Anwendung

Fehlerbehebung

Konfiguration

Dateien

Anhang

Siehe auch

Sicherheit

Dokumentation

RFC
Man-Pages
Info-Pages

Links

Projekt
Weblinks
  1. NULL(4) manpage von FreeBSD.
  2. The Open Group Base Specifications Issue 7 – Directory Structure and Devices (engl.)
  3. Referenzfehler: Es ist ein ungültiger <ref>-Tag vorhanden: Für die Referenz namens linux.org-DevynCJohnson wurde kein Text angegeben.