Routing: Unterschied zwischen den Versionen

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== Router ==
'''Routing''' - Vermittlung von Datagrammen zwischen Netzwerken auf OSI-Layer 3
Der Router ist ein Netzwerkhardwaregerät, das dafür verantwortlich ist Pakete an ihre Ziele weiterzuleiten.
Router stellen eine Verbindung zwischen zwei oder mehr IP-Netzwerken oder mehr IP-Netzwerken oder Subnetzwerken her.
Arbeitet auf der 3. Schicht im OSI-Modell (Vermittlungsschicht)


====Routing ====
== Beschreibung ==
* Routing ist das englische Wort für Vermittlung.
'''Routing'''
* Es ist der Prozess, bei dem ein Pfad über ein oder mehrere Netzwerke ausgewählt wird, um Daten zu versenden.
* „Vermittlung“
In Netzwerken, die Pakete vermitteln, wählt das Routing die Pfade aus, auf denen die Internet-Protokoll-Pakete (IP-Pakete) von ihrem Ursprung zu ihrem Ziel gelangen.
* „Leitweglenkung“
* „Streckenführung“
* „Verkehrsführung“
* sowie „leiten“, „senden“, „steuern“


==== Wann muss ich Routing ====
; [[Telekommunikation]]
* wenn ich in ein anders Netz komminizieren will
* Festlegen von Wegen für Nachrichtenströme
* Vorgang
* Nachrichtenübermittlung in [[Rechnernetz]]en
→ mein Pc hat ein IP-Adresse + Subnetzmaske
→ PC fuhrt mit IP + Subnetzmaske and Vergleich durch
→ Ebenfalls and Vergleich von IP + Subnetz des ZIEL-PC
→ Unterschiedliches Ergebnis = > netzübergreifende
→ Kommunikation = > Routereinsatz


====Routing-Protokolle ====
; Routing und Forwarding
* Ein Protokoll ist eine standardisierte Methode, Daten so zu formatieren, dass jeder angeschlossene Computer die Daten verstehen kann.
* In [[Paketvermittlung|paketvermittelten]] Datennetzen
* Routing-Protokolle werden verwendet, um Netzwerkpfade zu identifizieren oder anzukündigen.
* ''Routing'' bestimmt den gesamten Weg eines Nachrichtenstroms durch das Netzwerk
===== IP =====
* ''Forwarding'' beschreibt den Entscheidungsprozess eines einzelnen Netzknotens, über welchen seiner Nachbarn er eine vorliegende Nachricht weiterleiten soll
IP: Das Internet-Protokoll (IP) gibt den Ursprung und das Ziel für jedes Datenpaket an. Router erkennen am IP-Header eines Pakets, wohin es gesendet werden soll.
===== BGP =====
BGP: Das Border Gateway Protocol (BGP) wird verwendet, um anzukündigen, welche Netzwerke welche IP-Adressen kontrollieren und welche Netzwerke miteinander verbunden sind.
* Die großen Netzwerke, die diese BGP-Ankündigungen durchführen, werden als autonome Systeme bezeichnet.
===== OSPF =====
OSPF: Das OSPF-Protokoll (Open Shortest Path First) wird häufig von Netzwerkroutern verwendet, um auf dynamische Weise die schnellsten und kürzesten verfügbaren Routen für den Versand von Paketen zu ihrem Ziel zu ermitteln.
===== RIP =====
RIP: Das Routing Information Protocol (RIP) verwendet den „Hop Count“, um den kürzesten Weg von einem Netzwerk zum anderen zu finden, wobei der „Hop Count“ die 
Anzahl der Router anzeigt, die ein Paket auf dem Weg durchlaufen muss.
* Wenn ein Paket von einem Netzwerk zu einem anderen geht, wird dieser Vorgang als „Hop“ bezeichnet.


====Router Arten ====
Häufig werden Routing und Forwarding unter dem Begriff „Routing“ miteinander vermengt
===== Backbone-Router =====
* in diesem Fall bezeichnet Routing ganz allgemein die Übermittlung von Nachrichten über [[Nachrichtennetz]]e.
* Der Backbone Router ist ein Hochgeschwindigkeitsrouter.
* Im Unterschied zu Verteilern (Hubs und Switches) arbeitet das Routing ohne Einschränkungen auch in [[Vermaschtes Netz|vermaschten Netzen]].
* Er ist mit einem Datendurchsatz von mehreren Terabit pro Sekunde auf das Weiterleiten von Paketen optimiert.
* Sie werden meistens in Rechenzentren oder großen Unternehmen verwendet.
* Die benötigte Rechenleistung wird zu einem beträchtlichen Teil durch spezielle Netzwerkinterfaces dezentral erbracht.
* Die einzelnen Ports oder Interfaces können unabhängig voneinander Daten empfangen und senden.
* Meist sind solche Geräte für den Dauerbetrieb ausgelegt (Verfügbarkeit von annähernd 100%) und besitzen redundante Hardware (Netzteile), um Ausfälle zu vermeiden.  


===== Border-Router =====
; [[Vermittlungstechnik]]
* Internet Service Provider nutzen Border Router, die vorwiegend das Routing-Protokoll BGP für die Kopplung mit Netzen anderer Provider verwenden.
* Bezeichnet mit dem Begriff Verkehrslenkung (engl.: ''routing'') die Auswahl der Wegeabschnitte beim Aufbau von [[Nachrichtenverbindung]]en, die unter Berücksichtigung von Kriterien, wie bspw. der kürzesten Entfernung, erfolgen kann.
* Mit diesem Routing-Protokoll lässt sich der Austausch von Routen optimal steuern.  
* Handelt es sich um eine [[Leitungsvermittlung|leitungsvermittelte]] Verbindung, wird ein [[Kanal (Informationstheorie)|Übertragungskanal]] für die gesamte Zeit der Verbindung ausgewählt, und alle Nachrichten werden über denselben Weg geleitet.
* Handelt es sich dagegen um eine paketvermittelte [[Datenübertragung]], wird der Weg für jedes Paket von jedem [[Netzwerkknoten|Netzknoten]] neu bestimmt.


===== Software-Router =====
; Herangehensweisen
* Anstatt spezieller Routing-Hardware können gewöhnliche PCs und Server als Router eingesetzt werden.
* [[statisches Routing]]
* Die Funktionalität wird vom Betriebssystem übernommen und sämtliche Rechenoperation von der CPU ausgeführt. Der entscheidende Nachteil von Software-Routern auf PC-Basis ist der hohe Stromverbrauch.
* [[alternatives Routing]]
* [[adaptives Routing]]


===== WLAN-Router =====
; Routing ist der Prozess
* Die Kombination aus Wireless Access Point, Switch und Router wird häufig als WLAN-Router bezeichnet.
* bei dem ein Pfad über ein oder mehrere Netzwerke ausgewählt wird, um Daten zu versenden
* Das Routing findet zwischen mindestens zwei Netzen, meist dem Wireless Local Area Network (WLAN) und Wide Area Network (WAN) oder zwischen Local Area Network (LAN) und Wide Area Network (WAN) statt.
* In Netzwerken, die Pakete vermitteln, wählt das Routing die Pfade aus, auf denen die Internet-Protokoll-Pakete (IP-Pakete) von ihrem Ursprung zu ihrem Ziel gelangen


====Schutzmaßnahmen ====
== Routing von Paketen ==
* Sofern möglich, sollte die derzeit sicherste WPA2-Verschlüsselungsstufe gewählt werden.
Beim paketvermittelten Routing, wie es z. B. im [[Internet]] stattfindet, wird dafür gesorgt, dass logisch adressierte [[Datenpaket]]e aus dem Ursprungsnetz herauskommen und in Richtung ihres Zielnetzes weitergeleitet werden.
* Wenn diese vom Router nicht unterstützt wird, kann auf die nächstsicherste WPA+WPA2-Verschlüsselung zurückgegriffen werden.
* Routing ist die Basis des Internets – ohne Routing würde das Internet nicht existieren, und alle Netze wären autonom.
* Da die voreingestellten Standard-Passwörter mithilfe der BruteForce Mehtode recht leicht zu knacken sind, sollte man eigene Router- und WLAN-Passwörter wählen.
* Die Datenpakete können dabei viele verschiedene Zwischennetze auf dem Weg zu ihrem Ziel passieren.
* Den voreingestellte Netzwerkname sollte man ebenfalls ändern, da anhand dessen das Router-Modell leichter zu identifizieren ist und mögliche Sicherheitslücken ausgenutzt werden können.  
* Im Internet wird das Routing (üblicherweise) auf der [[Internet Protocol|IP]]-Schicht durchgeführt.
* Falls ein Router über eine integrierte Firewall verfügt und diese noch nicht aktiv ist sollte man diese aktivieren.
* Im ISO/[[OSI-Modell]] ist Routing eine der wesentlichen Aufgaben der dritten Schicht.
* Da Hacker häufig gezielt nach offenen Ports suchen, um über diese Malware einzuschleusen, sollten nicht benötigte offene Ports geschlossen werden.
* Diese Ports können zum Beispiel durch einen Port-Scanner gefunden werden.


[[Hub (Netzwerk)|Hubs]] und [[Switch (Computertechnik)|Switches]] leiten Daten nur im lokalen Netz weiter, wohingegen der Router auch benachbarte Netze kennt.
* Dieser Artikel beschreibt Routing auf eine hardwareunabhängige Art.
* Für Informationen über Router selbst siehe den [[Router]]-Artikel.


[[Category:Netzwerke]]
Um zu wissen, wohin Pakete gesendet werden sollen, muss man die Struktur des Netzes kennen.
[[Category:Netzwerke:Router]]
* In kleinen Netzen kann das Routing sehr einfach sein und wird oft per Hand konfiguriert.
* Man spricht dann auch von ''statischem Routing''.
* Große Netze können eine komplexe [[Topologie (Rechnernetz)|Topologie]] haben, die sich möglicherweise häufig ändert, was unter anderem das Routing zu einer komplexen Angelegenheit macht.
* Hier wird in der Regel ein ''dynamisches Routing'' angewandt.
 
Da Router die besten Routen im Verhältnis zur Anzahl der zu bewegenden Pakete nur sehr langsam bestimmen können, merken sie sich in einer oder mehreren ''[[Routingtabelle]]n'' die bestmöglichen, teilweise auch weitere Routen zu bestimmten Netzen und die dazugehörigen Routing-[[Metrik (Netzwerk)|Metriken]].
* Der bestmögliche Weg ist oftmals der kürzeste Weg; er kann zum Beispiel mit dem [[Algorithmus von Dijkstra]] gefunden werden.
 
Basierend auf den Einträgen in der oder den Routingtabelle(n) berechnet ein Router eine sogenannte ''Forwardingtabelle''; sie enthält Einträge der Form ''Zieladressmuster''→''Ausgabeschnittstelle''.
* In seiner Forwardingtabelle schlägt ein Router dann für jedes neu eingetroffene Paket nach, über welche Schnittstelle er das Paket weiterleiten muss.
 
== Funktionsweise ==
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|}
 
; Router arbeiten auf Schicht 3 (Vermittlungsschicht/{{lang|en|Network Layer}}) des [[OSI-Modell|OSI-Referenzmodells]].
* Ein Router besitzt mindestens eine ''Schnittstelle'' ({{enS|Interface}}), die [[Rechnernetz|Netze]] anbindet.
* Schnittstellen können auch virtuell sein, wenn diese z. B. zum Vermitteln von Daten zwischen virtuellen Netzen (VLAN) verwendet werden.
* Beim Eintreffen von [[Datenpaket]]en muss ein Router anhand der OSI-Schicht-3-Zieladresse (z. B. dem Netzanteil der IP-Adresse) den besten Weg zum Ziel und damit die passende Schnittstelle bestimmen, über welche die Daten weiterzuleiten sind.
* Dazu bedient er sich einer lokal vorhandenen [[Routingtabelle]], die angibt, über welchen Anschluss des Routers oder welchen lokalen oder entfernten Router welches Netz erreichbar ist.
 
; Router können Wege auf drei verschiedene Arten lernen und mit diesem Wissen die Routingtabelleneinträge erzeugen.
* direkt mit der Schnittstelle verbundene Netze: Sie werden automatisch in eine Routingtabelle übernommen, wenn ein Interface mit einer IP-Adresse konfiguriert wird und dieses Interface aktiv ist ("link up").
* statische Routen: Diese Wege werden durch einen Administrator eingetragen.
* Sie dienen zum einen der Sicherheit, sind andererseits nur verwaltbar, wenn ihre Zahl begrenzt ist.
* Die Skalierbarkeit ist für diese Methode ein limitierender Faktor.
* dynamische Routen: In diesem Fall lernen Router erreichbare Netze durch ein Routingprotokoll, das Informationen über das Netzwerk und seine Teilnehmer sammelt und an die Mitglieder verteilt.
 
; Routingtabelle
Die Routingtabelle ist in ihrer Funktion einem Adressbuch vergleichbar, in dem nachgeschlagen wird, ob ein Ziel-IP-Netz bekannt ist, also ob ein Weg zu diesem Netz existiert und, wenn ja, welche lokale Schnittstelle der Router zur Vermittlung der Daten zu diesem verwenden soll.
* Die Routing-Entscheidung erfolgt üblicherweise nach der Signifikanz der Einträge; spezifischere Einträge werden vor weniger spezifischen gewählt.
* Eine vorhandene Default-Route stellt dabei die am wenigsten spezifische Route dar, welche dann genutzt wird, wenn zuvor kein spezifischer Eintrag für das Ziel(-Netz) existiert.
* Bei einem Bezug der gesamten Internet-Routing-Tabelle im Rahmen des [[Autonomes System#Kunden, Peers, Provider|Inter-AS-Routing]] ist es üblich, keine Default-Route vorzuhalten.
 
; Policy-basiertes Routing
Einige Router beherrschen [[Policy-basiertes Routing]] (für strategiebasiertes Routing).
* Dabei wird die Routingentscheidung nicht notwendigerweise auf Basis der Zieladresse (OSI-Layer 3) getroffen, sondern es können auch andere Kriterien des Datenpaketes berücksichtigt werden.
* Hierzu zählen beispielsweise die Quell-IP-Adresse, Qualitätsanforderungen oder Parameter aus höheren Schichten wie [[Transmission Control Protocol|TCP]] oder [[User Datagram Protocol|UDP]].
* So können zum Beispiel Pakete, die [[Hypertext Transfer Protocol|HTTP]]-Inhalte (Web) transportieren, einen anderen Weg nehmen als Pakete mit [[Simple Mail Transfer Protocol|SMTP]]-Inhalten (Mail).
 
; Protokolle
Router können nur für Routing geeignete Datenpakete, also von routingfähigen Protokollen, wie [[Internet Protocol|IP]] ([[IPv4]] oder [[IPv6]]) oder [[IPX/SPX]], verarbeiten.
* Andere Protokolle, wie die ursprünglich von [[MS-DOS]] und [[MS-Windows]] benutzten [[NetBIOS]] und [[NetBEUI]], die nur für kleine Netze gedacht waren und von ihrem Design her nicht routingfähig sind, werden von einem Router standardmäßig nicht weitergeleitet.
* Es besteht jedoch die Möglichkeit, solche Daten über [[Tunneling|Tunnel]] und entsprechende Funktionen, wie [[Data Link Switching|Datalink Switching]] (DLSw), an entfernte Router zu vermitteln und dort dem Ziel zuzustellen.
* Pakete aus diesen Protokollfamilien werden in aller Regel durch Systeme, die auf [[OSI-Referenzmodell#Schicht 2 – Sicherungsschicht|Schicht 2]] arbeiten, also [[Bridge|Bridges]] oder [[Switch (Netzwerktechnik)|Switches]], verarbeitet.
* Professionelle Router können bei Bedarf diese Bridge-Funktionen wahrnehmen und werden [[Layer-3-Switch]] genannt.
* Als [[OSI-Referenzmodell#Schicht 3 – Vermittlungsschicht|Schicht-3]]-System enden am Router alle Schicht-2-Funktionen, darunter die [[Broadcastdomäne]].
* Das ist insbesondere in großen [[Local Area Network|lokalen Netzen]] wichtig, um das Broadcast-Aufkommen für die einzelnen Teilnehmer eines Subnetzes gering zu halten.
* Sollen allerdings Broadcast-basierte Dienste, wie beispielsweise [[DHCP]], über den Router hinweg funktionieren, muss der Router Funktionen bereitstellen, die diese Broadcasts empfangen, auswerten und gezielt einem anderen System zur Verarbeitung zuführen können ([[Dynamic Host Configuration Protocol#DHCP-Relay|Relay-Agent-Funktion]]).
 
; Multiprotokoll-Router
Außerdem sind Ein- und Mehrprotokoll-Router (auch Multiprotokoll-Router) zu unterscheiden.
* Einprotokoll-Router sind nur für ein Netzwerkprotokoll wie IPv4 geeignet und können daher nur in [[Homogenität|homogenen]] Umgebungen eingesetzt werden.
* Multiprotokoll-Router beherrschen den gleichzeitigen Umgang mit mehreren Protokollfamilien, wie [[DECnet]], IPX/SPX, [[Systems Network Architecture|SNA]], IP und anderen.
* Heute dominieren IP-Router das Feld, da praktisch alle anderen Netzwerkprotokolle nur noch eine untergeordnete Bedeutung haben und, falls sie zum Einsatz kommen, oft auch gekapselt werden können ([[NetBIOS over TCP/IP]], IP-encapsulated IPX).
* Früher hatten Mehrprotokoll-Router in größeren Umgebungen eine wesentliche Bedeutung, damals verwendeten viele Hersteller unterschiedliche Protokollfamilien, daher kam es unbedingt darauf an, dass vom Router mehrere Protokoll-Stacks unterstützt wurden.
* Multiprotokoll-Router finden sich fast ausschließlich in [[Weitverkehrsnetz|Weitverkehrs-]] oder ATM-Netzen.
 
; 'Gerouteten Protokolle' und 'Routing-Protokolle'
Wichtig ist die Unterscheidung zwischen den ''gerouteten Protokollen'' (wie Internet Protocol oder [[Internetwork Packet Exchange|IPX]]) und ''Routing-Protokollen''.
* Routing-Protokolle dienen der Verwaltung des Routing-Vorgangs und der Kommunikation zwischen den Routern, die so ihre Routing-Tabellen austauschen (beispielsweise [[Border Gateway Protocol|BGP]], [[Routing Information Protocol|RIP]] oder [[OSPF]]).
* Geroutete Protokolle hingegen sind die Protokolle, die den Datenpaketen, die der Router transportiert, zugrunde liegen.
 
== Beispiel ==
; Wann wird ein Router benötigt?
* Sobald Daten mit einem anderen IP-Netzwerk ausgetauscht werden sollen, wird ein Router benötigt.
 
; Vorgang
* PC hat ein IP-Adresse + Subnetzmaske
* PC fuhrt mit IP + Subnetzmaske und Vergleich durch
* Ebenfalls und Vergleich von IP + Subnetz des Ziel-Computerts
* Unterschiedliches Ergebnis = Netzübergreifende Kommunikation = Router notwendig
 
'''Computer 1'''
* IP: 192.168.2.28
* Subnetzmaske: 255.255.255.224
AND Vergleich:
11000000.10101000.00000010.00011100
11111111.11111111.11111111.11100000
11000000.10101000.00000010.00000000 = > 192.168.2.0
 
'''Computer 2'''
* IP: 192.168.1.60
* SN: 255.255.255.192
AND Vergleich
11000000.10101000.00000010.00011100
11111111.11111111.11111111.11000000
11000000.10101000.00000001.00000000 = > 192.168.2.1
 
= > AND Vergleich fehlgeschlagen = > netzübergreifende Kommunikation = >Router benötigt
 
<noinclude>
 
== Anhang ==
=== Siehe auch ===
{{Special:PrefixIndex/Routing}}
 
==== Sicherheit ====
==== Dokumentation ====
===== RFC =====
===== Man-Pages =====
===== Info-Pages =====
==== Links ====
===== Weblinks =====
# https://de.wikipedia.org/wiki/Routing
# https://curlie.org/World/Deutsch/Computer/Netzwerk/Router_und_Routing/
# [http://rainer.baumann.info/public/tik262.pdf Übersicht über Routing-Metriken]
# http://www.microhowto.info/howto/enable_forwarding_of_ipv4_packets.html
# https://unix.stackexchange.com/questions/527012/routing-problems-when-activating-ip-forwarding
# https://www.reddit.com/r/linuxquestions/comments/6vu4em/ip_forwarding_not_working/
# https://serverfault.com/questions/596641/linux-ip-forwarding-trouble
# https://lartc.org/howto/lartc.kernel.html
 
[[Kategorie:Routing]]
[[Kategorie:IPv4]]
[[Kategorie:IPv6/Router]]
</noinclude>

Aktuelle Version vom 6. August 2023, 21:32 Uhr

Routing - Vermittlung von Datagrammen zwischen Netzwerken auf OSI-Layer 3

Beschreibung

Routing

  • „Vermittlung“
  • „Leitweglenkung“
  • „Streckenführung“
  • „Verkehrsführung“
  • sowie „leiten“, „senden“, „steuern“
Telekommunikation
  • Festlegen von Wegen für Nachrichtenströme
  • Nachrichtenübermittlung in Rechnernetzen
Routing und Forwarding
  • In paketvermittelten Datennetzen
  • Routing bestimmt den gesamten Weg eines Nachrichtenstroms durch das Netzwerk
  • Forwarding beschreibt den Entscheidungsprozess eines einzelnen Netzknotens, über welchen seiner Nachbarn er eine vorliegende Nachricht weiterleiten soll

Häufig werden Routing und Forwarding unter dem Begriff „Routing“ miteinander vermengt

  • in diesem Fall bezeichnet Routing ganz allgemein die Übermittlung von Nachrichten über Nachrichtennetze.
  • Im Unterschied zu Verteilern (Hubs und Switches) arbeitet das Routing ohne Einschränkungen auch in vermaschten Netzen.
Vermittlungstechnik
  • Bezeichnet mit dem Begriff Verkehrslenkung (engl.: routing) die Auswahl der Wegeabschnitte beim Aufbau von Nachrichtenverbindungen, die unter Berücksichtigung von Kriterien, wie bspw. der kürzesten Entfernung, erfolgen kann.
  • Handelt es sich um eine leitungsvermittelte Verbindung, wird ein Übertragungskanal für die gesamte Zeit der Verbindung ausgewählt, und alle Nachrichten werden über denselben Weg geleitet.
  • Handelt es sich dagegen um eine paketvermittelte Datenübertragung, wird der Weg für jedes Paket von jedem Netzknoten neu bestimmt.
Herangehensweisen
Routing ist der Prozess
  • bei dem ein Pfad über ein oder mehrere Netzwerke ausgewählt wird, um Daten zu versenden
  • In Netzwerken, die Pakete vermitteln, wählt das Routing die Pfade aus, auf denen die Internet-Protokoll-Pakete (IP-Pakete) von ihrem Ursprung zu ihrem Ziel gelangen

Routing von Paketen

Beim paketvermittelten Routing, wie es z. B. im Internet stattfindet, wird dafür gesorgt, dass logisch adressierte Datenpakete aus dem Ursprungsnetz herauskommen und in Richtung ihres Zielnetzes weitergeleitet werden.

  • Routing ist die Basis des Internets – ohne Routing würde das Internet nicht existieren, und alle Netze wären autonom.
  • Die Datenpakete können dabei viele verschiedene Zwischennetze auf dem Weg zu ihrem Ziel passieren.
  • Im Internet wird das Routing (üblicherweise) auf der IP-Schicht durchgeführt.
  • Im ISO/OSI-Modell ist Routing eine der wesentlichen Aufgaben der dritten Schicht.

Hubs und Switches leiten Daten nur im lokalen Netz weiter, wohingegen der Router auch benachbarte Netze kennt.

  • Dieser Artikel beschreibt Routing auf eine hardwareunabhängige Art.
  • Für Informationen über Router selbst siehe den Router-Artikel.

Um zu wissen, wohin Pakete gesendet werden sollen, muss man die Struktur des Netzes kennen.

  • In kleinen Netzen kann das Routing sehr einfach sein und wird oft per Hand konfiguriert.
  • Man spricht dann auch von statischem Routing.
  • Große Netze können eine komplexe Topologie haben, die sich möglicherweise häufig ändert, was unter anderem das Routing zu einer komplexen Angelegenheit macht.
  • Hier wird in der Regel ein dynamisches Routing angewandt.

Da Router die besten Routen im Verhältnis zur Anzahl der zu bewegenden Pakete nur sehr langsam bestimmen können, merken sie sich in einer oder mehreren Routingtabellen die bestmöglichen, teilweise auch weitere Routen zu bestimmten Netzen und die dazugehörigen Routing-Metriken.

  • Der bestmögliche Weg ist oftmals der kürzeste Weg; er kann zum Beispiel mit dem Algorithmus von Dijkstra gefunden werden.

Basierend auf den Einträgen in der oder den Routingtabelle(n) berechnet ein Router eine sogenannte Forwardingtabelle; sie enthält Einträge der Form ZieladressmusterAusgabeschnittstelle.

  • In seiner Forwardingtabelle schlägt ein Router dann für jedes neu eingetroffene Paket nach, über welche Schnittstelle er das Paket weiterleiten muss.

Funktionsweise

7 7
6 6
5 5
4 4
3 3 3
2 2 2 2
1 1 1 1
Router arbeiten auf Schicht 3 (Vermittlungsschicht/Vorlage:Lang) des OSI-Referenzmodells.
  • Ein Router besitzt mindestens eine Schnittstelle (), die Netze anbindet.
  • Schnittstellen können auch virtuell sein, wenn diese z. B. zum Vermitteln von Daten zwischen virtuellen Netzen (VLAN) verwendet werden.
  • Beim Eintreffen von Datenpaketen muss ein Router anhand der OSI-Schicht-3-Zieladresse (z. B. dem Netzanteil der IP-Adresse) den besten Weg zum Ziel und damit die passende Schnittstelle bestimmen, über welche die Daten weiterzuleiten sind.
  • Dazu bedient er sich einer lokal vorhandenen Routingtabelle, die angibt, über welchen Anschluss des Routers oder welchen lokalen oder entfernten Router welches Netz erreichbar ist.
Router können Wege auf drei verschiedene Arten lernen und mit diesem Wissen die Routingtabelleneinträge erzeugen.
  • direkt mit der Schnittstelle verbundene Netze: Sie werden automatisch in eine Routingtabelle übernommen, wenn ein Interface mit einer IP-Adresse konfiguriert wird und dieses Interface aktiv ist ("link up").
  • statische Routen: Diese Wege werden durch einen Administrator eingetragen.
  • Sie dienen zum einen der Sicherheit, sind andererseits nur verwaltbar, wenn ihre Zahl begrenzt ist.
  • Die Skalierbarkeit ist für diese Methode ein limitierender Faktor.
  • dynamische Routen: In diesem Fall lernen Router erreichbare Netze durch ein Routingprotokoll, das Informationen über das Netzwerk und seine Teilnehmer sammelt und an die Mitglieder verteilt.
Routingtabelle

Die Routingtabelle ist in ihrer Funktion einem Adressbuch vergleichbar, in dem nachgeschlagen wird, ob ein Ziel-IP-Netz bekannt ist, also ob ein Weg zu diesem Netz existiert und, wenn ja, welche lokale Schnittstelle der Router zur Vermittlung der Daten zu diesem verwenden soll.

  • Die Routing-Entscheidung erfolgt üblicherweise nach der Signifikanz der Einträge; spezifischere Einträge werden vor weniger spezifischen gewählt.
  • Eine vorhandene Default-Route stellt dabei die am wenigsten spezifische Route dar, welche dann genutzt wird, wenn zuvor kein spezifischer Eintrag für das Ziel(-Netz) existiert.
  • Bei einem Bezug der gesamten Internet-Routing-Tabelle im Rahmen des Inter-AS-Routing ist es üblich, keine Default-Route vorzuhalten.
Policy-basiertes Routing

Einige Router beherrschen Policy-basiertes Routing (für strategiebasiertes Routing).

  • Dabei wird die Routingentscheidung nicht notwendigerweise auf Basis der Zieladresse (OSI-Layer 3) getroffen, sondern es können auch andere Kriterien des Datenpaketes berücksichtigt werden.
  • Hierzu zählen beispielsweise die Quell-IP-Adresse, Qualitätsanforderungen oder Parameter aus höheren Schichten wie TCP oder UDP.
  • So können zum Beispiel Pakete, die HTTP-Inhalte (Web) transportieren, einen anderen Weg nehmen als Pakete mit SMTP-Inhalten (Mail).
Protokolle

Router können nur für Routing geeignete Datenpakete, also von routingfähigen Protokollen, wie IP (IPv4 oder IPv6) oder IPX/SPX, verarbeiten.

  • Andere Protokolle, wie die ursprünglich von MS-DOS und MS-Windows benutzten NetBIOS und NetBEUI, die nur für kleine Netze gedacht waren und von ihrem Design her nicht routingfähig sind, werden von einem Router standardmäßig nicht weitergeleitet.
  • Es besteht jedoch die Möglichkeit, solche Daten über Tunnel und entsprechende Funktionen, wie Datalink Switching (DLSw), an entfernte Router zu vermitteln und dort dem Ziel zuzustellen.
  • Pakete aus diesen Protokollfamilien werden in aller Regel durch Systeme, die auf Schicht 2 arbeiten, also Bridges oder Switches, verarbeitet.
  • Professionelle Router können bei Bedarf diese Bridge-Funktionen wahrnehmen und werden Layer-3-Switch genannt.
  • Als Schicht-3-System enden am Router alle Schicht-2-Funktionen, darunter die Broadcastdomäne.
  • Das ist insbesondere in großen lokalen Netzen wichtig, um das Broadcast-Aufkommen für die einzelnen Teilnehmer eines Subnetzes gering zu halten.
  • Sollen allerdings Broadcast-basierte Dienste, wie beispielsweise DHCP, über den Router hinweg funktionieren, muss der Router Funktionen bereitstellen, die diese Broadcasts empfangen, auswerten und gezielt einem anderen System zur Verarbeitung zuführen können (Relay-Agent-Funktion).
Multiprotokoll-Router

Außerdem sind Ein- und Mehrprotokoll-Router (auch Multiprotokoll-Router) zu unterscheiden.

  • Einprotokoll-Router sind nur für ein Netzwerkprotokoll wie IPv4 geeignet und können daher nur in homogenen Umgebungen eingesetzt werden.
  • Multiprotokoll-Router beherrschen den gleichzeitigen Umgang mit mehreren Protokollfamilien, wie DECnet, IPX/SPX, SNA, IP und anderen.
  • Heute dominieren IP-Router das Feld, da praktisch alle anderen Netzwerkprotokolle nur noch eine untergeordnete Bedeutung haben und, falls sie zum Einsatz kommen, oft auch gekapselt werden können (NetBIOS over TCP/IP, IP-encapsulated IPX).
  • Früher hatten Mehrprotokoll-Router in größeren Umgebungen eine wesentliche Bedeutung, damals verwendeten viele Hersteller unterschiedliche Protokollfamilien, daher kam es unbedingt darauf an, dass vom Router mehrere Protokoll-Stacks unterstützt wurden.
  • Multiprotokoll-Router finden sich fast ausschließlich in Weitverkehrs- oder ATM-Netzen.
'Gerouteten Protokolle' und 'Routing-Protokolle'

Wichtig ist die Unterscheidung zwischen den gerouteten Protokollen (wie Internet Protocol oder IPX) und Routing-Protokollen.

  • Routing-Protokolle dienen der Verwaltung des Routing-Vorgangs und der Kommunikation zwischen den Routern, die so ihre Routing-Tabellen austauschen (beispielsweise BGP, RIP oder OSPF).
  • Geroutete Protokolle hingegen sind die Protokolle, die den Datenpaketen, die der Router transportiert, zugrunde liegen.

Beispiel

Wann wird ein Router benötigt?
  • Sobald Daten mit einem anderen IP-Netzwerk ausgetauscht werden sollen, wird ein Router benötigt.
Vorgang
  • PC hat ein IP-Adresse + Subnetzmaske
  • PC fuhrt mit IP + Subnetzmaske und Vergleich durch
  • Ebenfalls und Vergleich von IP + Subnetz des Ziel-Computerts
  • Unterschiedliches Ergebnis = Netzübergreifende Kommunikation = Router notwendig

Computer 1

  • IP: 192.168.2.28
  • Subnetzmaske: 255.255.255.224

AND Vergleich:

11000000.10101000.00000010.00011100
11111111.11111111.11111111.11100000
11000000.10101000.00000010.00000000 = > 192.168.2.0

Computer 2

  • IP: 192.168.1.60
  • SN: 255.255.255.192

AND Vergleich

11000000.10101000.00000010.00011100
11111111.11111111.11111111.11000000
11000000.10101000.00000001.00000000 = > 192.168.2.1
= > AND Vergleich fehlgeschlagen = > netzübergreifende Kommunikation = >Router benötigt


Anhang

Siehe auch

Sicherheit

Dokumentation

RFC
Man-Pages
Info-Pages

Links

Weblinks
  1. https://de.wikipedia.org/wiki/Routing
  2. https://curlie.org/World/Deutsch/Computer/Netzwerk/Router_und_Routing/
  3. Übersicht über Routing-Metriken
  4. http://www.microhowto.info/howto/enable_forwarding_of_ipv4_packets.html
  5. https://unix.stackexchange.com/questions/527012/routing-problems-when-activating-ip-forwarding
  6. https://www.reddit.com/r/linuxquestions/comments/6vu4em/ip_forwarding_not_working/
  7. https://serverfault.com/questions/596641/linux-ip-forwarding-trouble
  8. https://lartc.org/howto/lartc.kernel.html