/etc/fstab
/etc/fstab - Linux-Dateisystemtabelle
Beschreibung
- Einhängen von Partitionen beim Systemstart steuern
- ganz oder teilweise automatisieren
- systemd als Init-System
Bei Systemen mit systemd als Init-System werden auf Basis der Datei /etc/fstab die entsprechenden mount Units erstellt
- Außerdem kann sie noch zusätzlich vom System/Kernel benötigte Einträge enthalten
- Durch entsprechende Einträge in fstab kann man das temporäre Einbinden von Datenträgern vorbereiten (siehe mount) und entfernte Dateisysteme oder Netzwerk-Freigaben statisch ins lokale Dateisystem einbinden (z. B. mit sshfs, davfs2 oder cifs).
- Installation
Bei der Installation kann man den vorhandenen Partitionen einen Ort im Dateisystem zuweisen
- Diese Partitionen werden dabei in die /etc/fstab eingetragen
- Danach wird die Datei nicht mehr automatisch verändert
Wurden bei der Installation bestimmte Partitionen nicht automatisch eingetragen oder fügt man im Nachhinein neue Datenträger oder Partitionen hinzu bzw. ändert man die Partitionierung, so muss man fstab von Hand anpassen
- Dies kann mit Root-Rechten in einem Editor geschehen.
- Bei Verwendung von systemd greifen Änderungen an der /etc/fstab erst, wenn das System neu gestartet wird oder indem man die Konfigurationsdateien neu einliest.
- Externe Datenträger (z. B. USB-Laufwerke oder USB-Sticks) werden von Desktop-Umgebungen LPIC102/106.2 Grafische Desktops beim Systemstart oder beim Einstecken automatisch erkannt und temporär eingebunden.
- Dabei braucht man sich um Bezeichnung und Einhängepunkt nicht zu kümmern.
- Möchte man jedoch, dass ein bestimmter externer Datenträger immer an der gleichen Stelle und mit der gleichen Bezeichnung eingebunden wird, dann sollte man für diesen einen Eintrag in fstab vornehmen.
- Dies gilt erst recht, wenn der externe Datenträger im Netzwerk freigegeben werden soll.
- Der in fstab festgelegte Einhängepunkt, der dortige Name und die dort eingetragenen Parameter und Optionen haben immer Vorrang vor den Werten, die beim automatischen Einbinden verwendet würden.
Aufbau
Je Partition eine Zeile, je Zeile hat sechs Spalten
Spalte | Beschreibung |
---|---|
<file system> | Enthält die Beschreibung des eingehängten Geräts, also z. B. Festplatten-Partitionen wie /dev/sda8, ein CD-Lesegerät /dev/cdrom. |
<mount point> | Hier wird der Einhängepunkt ("Mountpunkt") festgelegt, d.h. der Ordner, in den die Partition eingehängt werden soll. Die Angabe "none" wird verwendet, wenn die Partition keinen Einhängpunkt unter / besitzt. Beispiel: Swap |
<type> | Enthält die Art des Dateisystems, gemäß dem mount-Parameter -t. |
<option> | Enthält alle verwendeten Optionen, gemäß dem mount-Parameter -o. Unter Linux verbreitet ist die Option "defaults", die den Optionen "rw,suid,dev,exec,auto,nouser,async" entspricht. |
<dump> | Wenn man das Backup-Programm dump einsetzt, wird hier festgelegt ob die Partition gesichert wird. Voreinstellung ist "0" = keine Sicherung. |
<pass> | Gibt an, ob und in welcher Reihenfolge die Partition beim Systemstart in die regelmäßigen Dateisystemprüfungen einbezogen wird. Meist ist hier für die Root-Partition (die Wurzel des Dateisystems, /) "1" eingetragen, für alle anderen Partitionen "2" (danach prüfen) oder "0" (keine Überprüfung) z. B. für Windows-Dateisysteme. |
Bearbeiten
- Bearbeiten mit einem Editor
Möchte man der fstab weitere Partitionen hinzufügen, beispielsweise um externe Festplatten dauerhaft einzuhängen, öffnet man die Datei mit Root-Rechten und fügt die entsprechende Zeile ein.
- Die Einträge in den Spalten werden dabei durch Tab ⇆ oder durch Leerzeichen getrennt.
- Eine Raute # am Anfang der Zeile bedeutet, dass diese Zeile auskommentiert ist, also beim Einlesen der Datei ignoriert wird.
- Damit lassen sich dann Kommentare zur Dokumentation der Datei einfügen oder auch Einträge deaktivieren, ohne sie gleich ganz löschen zu müssen.
- Hinweis
- Einträge in den einzelnen Spalten dürfen keine Leerzeichen enthalten, da diese als Trennzeichen zwischen Spalten interpretiert würden. Leerzeichen in Gerätenamen, Labels oder Einhängepunkten müssen deshalb durch die Zeichenfolge \040 umschrieben werden. Für andere besondere Zeichen (z. B. Klammern) genügt es, wie üblich das Zeichen "\" (Backslash) voran zusetzen.
- Beispiel
# Dropbox in eine eigene Partition auslagern: UUID=xxxxxxxx-xxxx-xxxx-xxxxxxxxxxxxxx /media/Dropbox ext4 defaults 0 2 /media/Dropbox /home/BENUTZERNAME/Dropbox none bind 0 0
Änderungen werden erst nach einem Neueinlesen der fstab wirksam. Ohne Neustart kann man dies mit
sudo mount -a
bewerkstelligen.
Anhang
Siehe auch
Dokumentation
- Man-Page
- Info-Page
Links
Weblinks