sfdisk
sfdisk - Werkzeug zur Partitionierung von Datenträgern
Beschreibung
Werkzeug zur Partitionierung von Datenträgern
- Skriptorientiert
sfdisk schützt beim Erzeugen einer neuen Festplattenbezeichnung den ersten Sektor
- Die Option --wipe always deaktiviert diesen Schutz
- Beachten Sie
- dass fdisk(8) und cfdisk(8) diesen Bereich standardmäßig vollständig löschen
- sfdisk seit Version 2.26
richtet sfdisk Anfang und Ende von Partitionen an Blockgerät-E/A-Begrenzungen aus, wenn relative Größen angegeben werden, wenn die Vorgabewerte verwendet werden oder wenn multiplikative Endungen (beispielsweise MiB) für Größen verwendet werden
- Es ist möglich, dass Partitionsgrößen aufgrund der Ausrichtung optimiert (reduziert oder vergrößert) werden, falls der Anfangsversatz genau in Sektoren und die Partitionsgröße relativ oder durch multiplikative Endungen angegeben ist
Es wird empfohlen, den Startversatz überhaupt nicht anzugeben und alle Partitionsgrößen in MiB, GiB (oder so)
- In diesem Fall wird sfdisk alle Partitionen an Blockgerät-E/A-Begrenzungen ausrichten (oder wenn die E/A-Begrenzungen zu klein sind, dann an Megabyte-Grenzen, um das Plattenlayout portabel zu halten)
- Falls dieses Vorgabeverhalten nicht gewünscht ist (normalerweise für sehr kleine Partitionen), dann geben Sie den Versatz und die Größe in Sektoren an
- In diesem Fall folgt sfdisk den angegebenen Nummern völlig ohne irgendwelche Optimierungen
sfdisk erzeugt keine Standard-Systempartitionen für SGI- und SUN-Festplattenbezeichnungen, wie es fdisk(8) tut
- Es ist notwendig, alle Partitionen einschließlich der die gesamte Festplatte umfassenden Systempartitionen explizit zu erzeugen
sfdisk verwendet den Ioctl BLKRRPART (Partitionstabelle erneut einlesen), um sicherzustellen, dass das Gerät nicht durch das System oder andere Werkzeuge verwendet wird (siehe auch --no-reread)
- Es ist möglich, dass diese Funktionalität oder ein anderes Sfdisk zu einem Ressourcenwettstreit mit udevd führt
- Es wird empfohlen, mit der Option --lock mögliche Kollisionen zu vermeiden
- Die exklusive Sperre wird Udevd dazu veranlassen, die Ereignisbearbeitung des Gerätes zu überspringen
Die Eingabeaufforderung von sfdisk ist lediglich ein Hinweis für Benutzer und eine angezeigte Partitionsnummer bedeutet nicht, dass der zugehörige Eintrag in der Partitionstabelle erzeugt wird (sofern -N nicht angegeben ist), insbesondere für Tabellen mit Lücken
- Hinweis
Seit Version 2.26 sind die Optionen -R oder --re-read, welche das erneute Einlesen der Partitionstabelle erzwingen, in sfdisk nicht mehr verfügbar Verwenden Sie stattdessen blockdev --rereadpt
Seit Version 2.26 sind die Optionen --DOS, --IBM, --DOS-extended, --unhide, --show-extended, --cylinders, --heads, --sectors, --inside-outer und --not-inside-outer in sfdisk nicht mehr verfügbar
Installation
sfdisk ist Teil des Pakets util-linux
Aufruf
sfdisk [Optionen] Gerät [-N Partitionsnummer]
sfdisk [Optionen] Befehl
Optionen
Unix | GNU | Parameter | Beschreibung |
---|---|---|---|
-a | --append | erzeugt keine neue Partitionstabelle, sondern hängt nur die angegebenen Partitionen an
| |
-b | --backup | sichert die Sektoren der aktuellen Partitionstabelle, bevor mit der Partitionierung begonnen wird
| |
--color | [=WANN] | stellt die Ausgabe farbig dar
| |
-f | --force | deaktiviert alle Konsistenzprüfungen | |
--lock | [=Modus] | verwendet eine exklusive BSD-Sperre für das Gerät oder die Datei, auf dem/der es agiert
| |
-n | --no-act | führt alles außer dem Schreiben auf das Gerät selbst durch | |
--no-reread | prüft nicht mittels des Ioctls re-read-partition-table, ob das Gerät verwendet wird | ||
--no-tell-kernel | informiert den Kernel nicht über Partitionsänderungen
| ||
-O | --backup-file Pfad | setzt den voreingestellten Namen der Sicherungsdatei außer Kraft
| |
--move-data | [=Pfad] | verschiebt die Daten, nachdem die Partition einen neuen Platz bekommen hat, beispielsweise wenn der Anfang einer Partition an einen anderen Platz auf der Platte verschoben wurde
Der optionale Pfad gibt den Namen der Protokolldatei an
Beachten Sie, dass diese Aktion riskant und nicht atomar ist
Siehe auch --move-use-fsync In dem nachfolgenden Beispiel erstellt der erste Befehl einen freien Bereich der Größe 100 MiB vor der ersten Partition und verschiebt die darin enthaltenen Daten (beispielsweise ein Dateisystem)
echo '+100M,' | sfdisk --move-data /dev/sdc -N 1 echo '2048,' | sfdisk /dev/sdc --append sfdisk /dev/sdc --reorder | |
--move-use-fsync | verwendet den Systemaufruf fsync(2) nach jedem Schreibvorgang, wenn Daten mit --move-data an einen neuen Ort verschoben wurden | ||
-o | --output Liste | gibt die anzuzeigenden Spalten an
Die voreingestellte Liste der Spalten kann erweitert werden, indem Sie die Liste im Format +Liste angeben (beispielsweise -o +UUID) | |
-q | --quiet | unterdrückt zusätzliche Informationsmeldungen | |
-u | --unit | S | Veraltete Option
|
-X | --label | Typ | gibt den Festplattenbezeichnungstyp (beispielsweise dos, gpt) an
nicht die Erstellung leerer Festplattenbezeichnungen durch sfdisk (siehe den Abschnitt LEERE FESTPLATTENBEZEICHNUNGEN unten) |
-Y | --label-nested | Typ | erzwingt die Bearbeitung einer geschachtelten Festplattenbezeichnung
|
-w | --wipe | WANN | entfernt Dateisystem, RAID und Partitionstabellensignaturen von dem Gerät, um mögliche Kollisionen zu vermeiden
|
-W | --wipe-partitions | WANN | Dateisystem, RAID und Partitionstabellensignaturen von einer neu erstellten Partition entfernen, um mögliche Kollisionen zu vermeiden
|
-v | --version | zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm | |
-h | --help | zeigt einen Hilfetext an und beendet das Programm |
Parameter
Exit-Status
Anwendung
Partitionstabelle kopieren
sudo sfdisk -d <quelle> | sfdisk <ziel>
- Beispiel
sudo sfdisk -d /dev/sdb | sfdisk /dev/sdc
Partitionstabelle sichern
Es wird empfohlen, das Layout Ihrer Geräte zu sichern
- sfdisk unterstützt dies auf zwei Arten
Verwenden Sie die Option --dump, um eine Beschreibung der Geräteaufteilung in einer Textdatei zu speichern
- Das Speicherformat ist für die spätere Verarbeitung in sfdisk geeignet
- Beispiel
sfdisk --dump /dev/sda > sda.dump
Dies kann später wie folgt zurückgespielt werden
sfdisk /dev/sda < sda.dump
Falls Sie eine komplette (binäre) Sicherungskopie aller Sektoren, in denen die Partitionstabelle gespeichert ist, machen möchten, dann verwenden Sie die Option --backup
- Sie schreibt die Sektoren in Dateien ~/sfdisk-<Gerät>-<Versatz>.bak
- Der Vorgabename der Sicherungsdatei kann mit der Option
--backup-file geändert werden
- Die Sicherungsdatei enthält nur rohe Daten vom Gerät
- Beachten Sie, dass das gleiche Konzept der Sicherungsdateien von wipefs(8) verwendet wird
- Zum Beispiel
sfdisk --backup /dev/sda
- Der GPT-Header kann später folgendermaßen wiederhergestellt werden
dd if=~/sfdisk-sda-0x00000200.bak of=/dev/sda \ seek=$0x00000200 bs=1 conv=notrunc
Beachten Sie, dass die Option -I zur Wiederherstellung von Sektoren in sfdisk seit Version 2.26 nicht mehr verfügbar ist
- Die benötigte Funktionalität stellt dd(1) bereit
Problembehebung
- LEERE FESTPLATTENBEZEICHNUNGEN
sfdisk erstellt standardmäßig keine Partitionstabellen ohne Partitionen
- Die Zeilen mit Partitionen werden im Skript standardmäßig erwartet
- Die leere Partitionstabelle muss explizit mit den Skript-Kopfzeilen label: <Name> ohne irgendwelche Partitionszeilen erbeten werden
Beispielsweise erstellt
echo 'label: gpt' | sfdisk /dev/sdb
eine leere GPT-Partitionstabelle
- Beachten Sie, dass --append diese Funktionalität deaktiviert
Konfiguration
Umgebungsvariablen
Variable | Wert | Beschreibung |
---|---|---|
SFDISK_DEBUG | =all | aktiviert die Debug-Ausgabe für sfdisk |
LIBFDISK_DEBUG | =all | aktiviert die Debug-Ausgabe für libfdisk |
LIBBLKID_DEBUG | =all | aktiviert die Debug-Ausgabe für libblkid |
LIBSMARTCOLS_DEBUG | =all | aktiviert die Debug-Ausgabe für libsmartcols |
LOCK_BLOCK_DEVICE | =<Modus> | verwendet eine exklusive BSD-Sperre
|
Farben
Implizites Einfärben wird deaktiviert, wenn die Datei /etc/terminal-colors.d/sfdisk.disable leer ist
- Lesen Sie terminal-colors.d(5) über die Einfärbekonfiguration
- Die von sfdisk unterstützten logischen Farbnamen sind
Dateien
Datei | Beschreibung |
---|---|
/etc/fstab | Tabelle der zu montierenden Dateisysteme |
Anhang
Siehe auch
Dokumentation
- Man-Page
- Info-Pages
Links
Weblinks