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X Window System: Unterschied zwischen den Versionen

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== Beschreibung ==
== Beschreibung ==
=== Entwicklung ===
[[Datei:Gnome-2.18.1.png|mini|[[Gnome]] 2.18.1]]
X wurde 1984 im [[Projekt Athena]] in Zusammenarbeit des [[Massachusetts Institute of Technology|MIT]], [[Digital Equipment Corporation|DEC]] und [[IBM]] entwickelt.<ref name="heiseX30y">{{Internetquelle |autor=Jürgen Seeger |url=https://www.heise.de/newsticker/meldung/Das-X-Window-System-wird-30-2235688.html |titel=Das X Window System wird 30 |titelerg=Am 19.&nbsp;Juni 1984 lief der erste Prototyp des netzweiten, grafischen Fenstersystems&nbsp;X, das bis heute Standard auf Unix- und Linux-Systemen ist |werk=[[Heise online]] |datum=2014-06-20 |abruf=2014-06-20}}</ref> Die erste Version wurde am 19
[[Datei:KDE 4.png|mini|[[K Desktop Environment|KDE]] 4.10]]
* Juni 1984 vorgestellt und 1986 wurde X&nbsp;10.4 mit großem Erfolg gegen eine Schutzgebühr an alle Interessierten verteilt, womit X erstmals eine große Verbreitung auf den Unix-Rechnern jener Zeit erreichte
[[Datei:Xfce461-de.png|mini|[[Xfce]] 4.6.1]]
* X10 war jedoch inkompatibel zum späteren X11.<ref>[http://www.guidebookgallery.org/articles/thexwindowsystem ''The X Window System''.] In: ''Guidebook'', Stand: 25
[[Datei:X client server example.svg|mini|Zusammenwirken von X Server und X Client
* Juni 2005 (englisch); ursprünglich in der ''[[Byte (Zeitschrift)|Byte]]'', Ausgabe 1/89, S. 353–360; abgerufen am 31
* Im oberen Teil der Grafik ist ein Benutzerrechner schematisch dargestellt, auf dem ein X Server die Tastatur, die Maus und den Bildschirm verwaltet
* Mai 2013.</ref> Im September 1987 schließlich folgte das erste Release von X11
* Der X Server interagiert in dem Beispiel mit drei X Clients: einem lokalen Browser, einem lokalen [[xterm]] (zur Interaktion mit [[Unix-Shell]]) und einem entfernten xterm]]


Als 1988 die Popularität immer größer wurde, wurde das nicht-kommerzielle X-Konsortium gegründet, das die weitere Entwicklung übernahm
Das '''X Window System''' (auch '''X Version 11''', '''X11''', '''X''') ist ein [[Netzwerkprotokoll]] und eine Software, die [[Fenstersystem|Fenster]] auf [[Rastergrafik|Bitmap-Displays]] auf den meisten [[Unixoides System|unixoiden Betriebssystemen]] und [[OpenVMS]] ermöglicht
* Es veröffentlichte verschiedene Versionen, die letzte große war X11R6 1994
* X11 wurde auf allen gebräuchlichen Betriebssystemen implementiert
* Danach übernahm ''The [[Open Group]]'' die Entwicklung und Standardisierung
* In der gleichen Zeit erreichte die freie X-Implementierung [[XFree86]] einen immer größeren Bekanntheitsgrad und wurde zum De-facto-Standard der X-Implementierung. 2003 aber gab es projektinterne und lizenzrechtliche Probleme bei XFree86, die im Endeffekt zur Auflösung des Entwicklerteams führten
* Unter dem Dach der daraufhin neu gegründeten [[X.Org Foundation]] wurde fortan eine [[Abspaltung (Softwareentwicklung)|Abspaltung]] des alten XFree86 weiterentwickelt, die unter dem Namen [[X.Org-Server]] größtenteils in dessen Fußstapfen trat
* Seit etwa 2005 gilt er als der meistverbreitete X-Server und damit die meistverbreitete X-Implementierung


=== Technik ===
Es stellt einen Standardbaukasten und das Protokoll zum Bau einer [[Grafische Benutzeroberfläche|grafischen Benutzeroberfläche]] zur Verfügung
[[Datei:Some X windows.svg|mini|Mögliche Fensterverteilung durch einen X11-[[Fenstermanager]]]]
* Dazu gehören Zeichnen und Bewegen von Fenstern auf dem Bildschirm sowie das Behandeln der Benutzereingaben mit Maus und Tastatur
[[Datei:Xframe (en).png|mini|X11-Fensterelemente, Beispiel mit Fenstermanager [[FVWM|FVWM2]]]]
* X schreibt keine spezielle [[Benutzerschnittstelle]] vor, sondern überlässt dies seinen [[Client]]-Programmen
* Deshalb können X-basierte Umgebungen in ihrem Aussehen sehr variieren
* Mithilfe von [[Desktop-Umgebung]]en -&nbsp;die bekanntesten, [[K Desktop Environment|KDE]] und [[Gnome]] sind rechts abgebildet&nbsp;- wird dem entgegengewirkt. [[Endanwender]] kommen auf modernen Unix-Desktops mit den Kernprogrammen des X&nbsp;Window Systems kaum noch in Berührung


Der X-Server steuert die Ein- und Ausgabegeräte wie unter anderem [[Zeigegerät]]e (z.&nbsp;B. [[Computermaus|Maus]]), Tastatur, Bildschirm und [[Grafikkarte]]
Frühere Anzeigeprotokolle konnten nur eingebaute oder direkt angeschlossene Anzeigen verwalten
* Dazu kommuniziert er in der Theorie mit dem Betriebssystem-[[Kernel (Betriebssystem)|Kernel]], in der Praxis wird der Kernel aber auch umgangen
* In Erweiterung dazu wurde X spezifisch als [[Client-Server-Modell#Client-Server-System|Client-Server-System]] entworfen, was neben der lokalen auch eine [[Netzwerktransparenz|netzwerktransparente]] Verwendung ermöglicht
* Das zugrundeliegende Konzept ist eine Erweiterung des [[Terminal (Computer)|Terminal]]-Konzeptes auf grafische Benutzeroberflächen: Ein Programm verlässt sich für die grafische Eingabe (Maus) und Ausgabe (Fenstertechnik) auf die Dienste eines anderen dafür spezialisierten Programms (X-Server), die Kommunikation läuft immer über das Netzwerk


Die Darstellung bei X ist die eines [[Rastergrafik]]-basierten [[Fenstermanager]]s, der verschiedene Funktionen bereitstellt
Die [[X.Org Foundation]] betreut heute das Projekt und hat am 6.&nbsp;Juni 2012 die Version 7.7 der [[Referenzimplementierung]] als freie Software unter der [[MIT-Lizenz]] herausgegeben
* Dazu gehört das Zeichnen und Bewegen der Fenster, die ereignisorientierte Handhabung eines Zeigegeräts, z.&nbsp;B.&nbsp;einer Maus, die [[Interprozesskommunikation]] und teilweise auch die Verwaltungsfunktionen für Druck und Audio-Ausgabe
* Eine weitere, in den 1990ern und der ersten Hälfte der 2000er Jahre weit verbreitete Implementierung ist [[XFree86]]
* X ist also ein Minimalsystem, bei dem zum Zeichnen lediglich [[Grafisches Primitiv|Primitive]] wie Linien, Muster etc.&nbsp;bereitgestellt werden
* Als Nachfolger soll [[Wayland (Display-Server-Protokoll)|Wayland]] dienen


Das eigentliche Aussehen und Verhalten des Fenstersystems wird deshalb nicht von X bestimmt, sondern von dem [[Fenstermanager]], der wie eine normale Anwendung einfach als Client des X-Servers läuft
== Entwicklung ==
* Für das Aussehen der Programme selbst ist er aber nicht verantwortlich, das übernimmt meistens das sog. [[GUI-Toolkit]], welches das Zeichnen und Verwalten der typischen Elemente einer grafischen Oberfläche wie z.&nbsp;B.&nbsp;Menüs und Buttons übernimmt
[[X Window System/Entwicklung]]
* Siehe dazu auch [[Desktop-Umgebung]]


=== Kommunikationsmodell ===
== Technik ==
X baut auf einem [[Client-Server-Modell]] auf
[[X_Window_System/Technik]]


* Der '''X-Server''' läuft auf dem Rechner am Arbeitsplatz und stellt seine (grafischen) Dienste den X-Clients zur Verfügung
== X-Terminal ==
* Er enthält den Grafikkartentreiber sowie Treiber für Tastatur, Maus und andere Eingabegeräte (wie z.&nbsp;B.&nbsp;Grafik-Tablets) und kommuniziert mit dem ''X-Client'' mittels Interprozesskommunikation
[[X Window System/Terminal]]
 
* Der '''X-Client''' ist das Anwendungsprogramm, das die grafischen Ein/Ausgabe-Dienste des X-Servers benutzt
* Er kann auf demselben oder auch auf irgendeinem entfernten Rechner laufen (sofern eine Netzwerkverbindung zwischen beiden besteht)
* Der X-Client benutzt die Dienste des X-Servers, um eine grafische Darstellung zu erreichen und empfängt von ihm die diversen Ereignisse (''events'') wie Tastenanschläge, Mausbewegungen, Klicks usw
 
=== X-Terminal ===
Das in der Großrechner-Welt bekannte, textbasierte [[Terminal (Computer)|Terminal]]-System (dort meistens proprietäre wie [[IBM 5250]] und [[IBM 3270|3270]]; unter [[Digital Equipment Corporation|Digitals]] [[Virtual Memory System|VMS]] die bekannten seriellen Terminals wie z.&nbsp;B. [[VT100]]) erlebte seine grafische Weiterentwicklung zum '''X-Terminal'''; ein Rechner, auf dem nichts anderes als ein X-Server<!--sic--> läuft
* Diese X-Terminals werden häufig genutzt, um mit leistungsschwachen Rechnern auf rechenintensive Anwendungen zuzugreifen: Die Anwendung selbst läuft auf einem Server, das X-Terminal übernimmt nur die Anzeige der grafischen Oberfläche
 
Statt spezieller Hardware für X-Terminals hat es sich letztlich durchgesetzt, auf Standard-Hardware von [[Personal Computer|PCs]] zurückzugreifen
* Mit dieser können die Funktionen von X-Terminals zum Beispiel in Form von [[Thin Client]] preiswert umgesetzt werden
 
=== 3D-Beschleunigung ===
Um schnelle 2D- und 3D-[[Hardwarebeschleunigung#Grafikkarten|Beschleunigung]] zu ermöglichen, stellt das X&nbsp;Window System die Schnittstelle [[Direct Rendering Infrastructure]] (DRI) bereit, über die Programme direkt auf die Grafik-Hardware zugreifen können
* Das geschieht bei freien Treibern durch die [[OpenGL]]- und [[Vulkan (API)|Vulkan]]-Implementierung [[Mesa&nbsp;3D]], im Fall von [[Binärblob|proprietären Treibern]] durch jeweils proprietäre Implementierungen davon
 
Mit Hilfe von 3D-Erweiterungen wie [[AIGLX]] und [[xgl]] werden im X.Org-Server darüber hinaus 3D-Effekte auf dem Desktop selbst unterstützt


== Installation ==
== Installation ==
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== Aufruf ==
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== Anwendung ==
== Anwendung ==
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# [http://www.x.org/ X.Org Foundation]
# [http://www.x.org/ X.Org Foundation]
# [http://www.xfree86.org/ XFree86 Project, Inc]
# [http://www.xfree86.org/ XFree86 Project, Inc]
# [http://www.fresco.org/ Fresco a windowing system]
# [http://www.fresco.org/ Fresco - a windowing system]
# [https://www.heise.de/ct/artikel/Die-Woche-Das-Ende-von-X11-1134463.html ''Die Woche: Das Ende von X11?''] [[c’t]]
# [https://www.heise.de/ct/artikel/Die-Woche-Das-Ende-von-X11-1134463.html ''Die Woche: Das Ende von X11?''] [[c’t]]


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Aktuelle Version vom 11. Mai 2025, 20:55 Uhr

X Window System - Beschreibung

Beschreibung

Gnome 2.18.1
KDE 4.10
Xfce 4.6.1
Zusammenwirken von X Server und X Client * Im oberen Teil der Grafik ist ein Benutzerrechner schematisch dargestellt, auf dem ein X Server die Tastatur, die Maus und den Bildschirm verwaltet * Der X Server interagiert in dem Beispiel mit drei X Clients: einem lokalen Browser, einem lokalen xterm (zur Interaktion mit Unix-Shell) und einem entfernten xterm

Das X Window System (auch X Version 11, X11, X) ist ein Netzwerkprotokoll und eine Software, die Fenster auf Bitmap-Displays auf den meisten unixoiden Betriebssystemen und OpenVMS ermöglicht

  • X11 wurde auf allen gebräuchlichen Betriebssystemen implementiert

Es stellt einen Standardbaukasten und das Protokoll zum Bau einer grafischen Benutzeroberfläche zur Verfügung

  • Dazu gehören Zeichnen und Bewegen von Fenstern auf dem Bildschirm sowie das Behandeln der Benutzereingaben mit Maus und Tastatur
  • X schreibt keine spezielle Benutzerschnittstelle vor, sondern überlässt dies seinen Client-Programmen
  • Deshalb können X-basierte Umgebungen in ihrem Aussehen sehr variieren
  • Mithilfe von Desktop-Umgebungen - die bekanntesten, KDE und Gnome sind rechts abgebildet - wird dem entgegengewirkt. Endanwender kommen auf modernen Unix-Desktops mit den Kernprogrammen des X Window Systems kaum noch in Berührung

Frühere Anzeigeprotokolle konnten nur eingebaute oder direkt angeschlossene Anzeigen verwalten

Die X.Org Foundation betreut heute das Projekt und hat am 6. Juni 2012 die Version 7.7 der Referenzimplementierung als freie Software unter der MIT-Lizenz herausgegeben

  • Eine weitere, in den 1990ern und der ersten Hälfte der 2000er Jahre weit verbreitete Implementierung ist XFree86
  • Als Nachfolger soll Wayland dienen

Entwicklung

X Window System/Entwicklung

Technik

X_Window_System/Technik

X-Terminal

X Window System/Terminal

Installation

Aufruf

Optionen

Unix GNU Parameter Beschreibung

Parameter

Umgebungsvariablen

Exit-Status

Wert Beschreibung
0 Erfolg
>0 Fehler

Anwendung

Problembehebung

Konfiguration

Dateien

Datei Beschreibung


Anhang

Siehe auch



Dokumentation

Man-Page
Info-Pages

Links

Projekt

Weblinks

  1. Xlib Programming Manual. O’Reilly & Associates
  2. Vorlage:Wikibooks
  3. X.Org Foundation
  4. XFree86 Project, Inc
  5. Fresco - a windowing system
  6. Die Woche: Das Ende von X11? c’t