| historisch: „temporary files“ (temporäre Dateien, üblicherweise auf schnellem Gerät)
|-
|-
| [[#/usr|/usr]]
| [[/usr]] || sekundäre Hierarchie ||
| sekundäre Hierarchie
| historisch: „general-purpose directory“ (Universalverzeichnis, üblicherweise [[Einhängepunkt]] eines weiteren Dateisystems)
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| [[#/var|/var]]
| [[/var]] || variable Daten || Die Verzeichnisse /var sind so konzipiert, dass sie nicht in der Partition des Stammverzeichnisses liegen müssen.
| variable Daten
| historisch: –
Die Verzeichnisse /var sind so konzipiert, dass sie nicht in der Partition des Stammverzeichnisses liegen müssen.
|}
Zusätzliche Verzeichnisse sind erforderlich, wenn entsprechende Untersysteme installiert sind:
{| class="wikitable options"
|-
|-
| [[#/home|/home]]
| [[#/home|/home]]
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Andere Verzeichnisse sollen im Stammverzeichnis nicht angelegt werden.
; Andere Verzeichnisse sollen im Stammverzeichnis nicht angelegt werden
* Anwendungsprogramme sollen keine Dateien im Stammverzeichnis fordern oder anlegen.
* Anwendungsprogramme sollen keine Dateien im Stammverzeichnis fordern oder anlegen
=== /bin ===
[[/bin]]
=== /boot ===
[[/boot]]
=== /dev ===
[[/dev]]
=== /etc ===
[[/etc]]
=== /home ===
; Benutzerverzeichnisse, optional
Diese Verzeichnisstruktur dient zur Aufnahme der benutzerspezifischen Daten der einzelnen [[Benutzer]] des Systems.
* Der FHS führt dieses Verzeichnis als optional auf, da Unix-Systeme prinzipiell auch ohne Benutzer möglich sind (beispielsweise [[Server]]).
* Alle Benutzer-spezifischen [[Konfigurationsdatei]]en werden in [[Versteckte Datei|versteckten Dateien]] und Verzeichnissen (die einen Punkt als erstes Zeichen des Dateinamens besitzen) unter dem [[Benutzerverzeichnis]] /home/''$USER''/ abgelegt.
* Diese versteckten Dateien und Verzeichnisse im Benutzerverzeichnis werden oft auch „dot files“ genannt.
=== /lib ===
; Kernel-Module und dynamische Bibliotheken
Das Verzeichnis modules beinhaltet die oben genannten Kernel-Module, falls diese installiert sind.
=== /lib''<nr>'' ===
; Alternative Kernel-Module und dynamische Bibliotheken
[[Multilib]]
Manche Systeme unterstützen mehrere Binärformate (für unterschiedliche [[Prozessorarchitektur]]en bzw. Betriebsmodi), für die jeweils eigene Versionen derselben Bibliothek vorhanden sind.
* Dann gibt es beispielsweise /lib[[64-Bit-Architektur|64]] für die beiden Betriebsmodi ([[32-Bit-Architektur|32-Bit]] und [[64-Bit-Architektur|64-Bit]]) des jeweiligen [[Hauptprozessor|Prozessors]], beispielsweise bei [[PowerPC]] und [[x86-Architektur|x86]].
=== /media ===
; Einhängepunkte für Wechseldatenträger
Die einzelnen Unterverzeichnisse in /media verschoben.
* Der Standard sieht folgende Unterverzeichnisse jeweils optional vor:
| /media/cdrecorder || Speichermedium eines [[Brenner (Hardware)|Brenners]]
|-
| /media/zip || [[Iomega Zip|Zip-Diskette]]
|}
Falls ein Gerät mehrmals vorhanden ist, wird das Anhängen einer Ziffer an den Gerätetyp vorgeschlagen.
=== /mnt ===
; Temporäre Einhängepunkte für Dateisysteme
Das Verzeichnis dient zum kurzzeitigen Einhängen von Fremd-Dateisystemen aller Art.
* Installationsprogrammen ist die Verwendung des Verzeichnisses /mnt für [[temporäre Datei]]en ausdrücklich untersagt.
Traditionell war unter Linux lange das /run/mount
=== /opt ===
; zusätzliche Softwarepakete
Das Verzeichnis ist für sämtliche optionale, d. h. zusätzlich installierte Software vorgesehen, welche nicht aus zur Distribution gehörenden Paketquellen stammen.
* Die Pakete müssen in einem Unterverzeichnis mit Namen /opt/''<paket>''/bin.
=== /root ===
; Benutzerverzeichnis für Benutzer root, optional
Das Verzeichnis kann das [[Benutzerverzeichnis]] für den [[Benutzer]] [[Root-Konto|root]] bilden.
* Dieses Verzeichnis ist nur eine Empfehlung des FHS.
=== /run ===
/var/run unter bestimmten Umständen noch nicht verfügbar war, aber zum Booten benötigt wurde.
=== /sbin ===
; wichtige Systembefehle
Das Verzeichnis beinhaltet Befehle für die Systemadministration und andere Aufgaben, die nur der Benutzer update.
=== /srv ===
; Daten, die von Diensten angeboten werden
In diesem Verzeichnis sollen die Daten zu angebotenen Diensten abgelegt werden.
* Momentan gibt es noch keine Vorschriften darüber, wie die Verzeichnisstruktur in /srv/http verwendet.
=== /tmp ===
; Temporäre Dateien
Dieses Verzeichnis muss vorhanden sein, weil es Programme gibt, die ihre [[Temporäre Datei|temporären Dateien]] in diesem Verzeichnis ablegen.
* Im FHS wurde dieses Verzeichnis vor allem auch wegen seiner historischen Bedeutung aufgenommen.
* Das Verzeichnis ist für alle Benutzer zum Schreiben freigegeben und muss ein [[Sticky Bit]] haben.
=== /usr ===
; unix system resources
Ist die zweite wichtige Ebene des Dateisystems.
* Dieser Bereich kann von mehreren Rechnern gemeinsam verwendet werden (shareable) und enthält dementsprechend keine vom lokalen Rechner abhängigen oder zeitlich variable Inhalte.
* Diese werden an anderen Stellen des Dateisystems hinterlegt.
; Folgende Verzeichnisse müssen in /usr vorhanden sein
{| class="wikitable options"
|-
! Verzeichnis !! Beschreibung
|-
| /usr/bin || viele Benutzerbefehle.
* Dies ist das primäre Verzeichnis für ausführbare Dateien des Systems.
|-
| /usr/include || Header-Dateien, werden durch Programme eingebunden.
* Die Header-Dateien enthalten die verschiedenen Include-Dateien mit Prototypdefinitionen.
|-
| /usr/lib || Bibliotheken.
* Modularer Programmcode, welcher von verschiedenen Programmen geteilt wird.
|-
| /usr/local || distributionsunabhängige lokale Hierarchie.
* Hier kann und soll die lokale Systemadministration Programme und Daten ablegen, die von der entsprechenden [[Distribution (Software)|Distribution]] des jeweiligen Systems unabhängig installiert worden sind, wie etwa selbstkompilierte oder unabhängig von der Distribution heruntergeladene Programme und Dateien.
* Den Installationsmechanismen der betreffenden Distribution ist es ausdrücklich untersagt, diese Verzeichnisstruktur zu berühren.
* Die Gestaltung der internen Struktur von /usr/local obliegt der lokalen Systemadministration und ist vom FHS nicht vorgegeben.
|-
| /usr/sbin || weitere, nicht zwingend erforderliche Systembefehle.
* Diese Systembefehle werden von dem Administrator im Gegensatz zu /sbin nicht während des Bootvorganges verwendet.
|-
| /usr/share (von der Architektur unabhängige Daten)
|}
; Darüber hinaus können optional die nachfolgenden Verzeichnisse existieren
{| class="wikitable options"
|-
! Verzeichnis !! Beschreibung
|-
| /usr/X11R6 || [[X Window System]], Version 11 Release 6
|-
| /usr/games || Spiele
|-
| /usr/lib''<nr>'' || alternative Versionen dynamischer Bibliotheken
|-
| /usr/src || Quellcode
|}
Zur Wahrung der Kompatibilität mit älteren Systemen können symbolische Links für folgende Verzeichnisse angelegt sein:
* /var/spool
* /var/tmp
* /var/lock
=== /var ===
Das [[#/run|/run]]: ''persistant runtime data''), welche im Zuge der Abarbeitung entstehen.
Die folgenden Verzeichnisse, oder symbolische Verknüpfungen zu Verzeichnissen, werden in /var erwartet:
{| class="wikitable options"
|-
! Verzeichnis !! Beschreibung
|-
| /var/cache || von Anwendungsprogrammen zwischengespeicherte Daten
|-
| /var/lib || variable Statusinformationen
|-
| /var/lock || Verzeichnis für [[Lock]]-Dateien zur Prozesssynchronisation
|-
| /var/log || Verzeichnis für [[Logdatei]]en
|-
| /var/opt || variable Daten im Zusammenhang mit /opt
|-
| /var/run || Daten, welche für laufende Prozesse Bedeutung haben; das Verzeichnis besteht, um Kompatibilität mit Systemen und Software zur gewährleisten, die eine ältere Version der FHS-Spezifikation verwenden, und kann als [[symbolische Verknüpfung]] oder ''[[bind mount]]'' auf [[#/run|/run]] implementiert werden
|-
| /var/spool || Verzeichnis für abzuarbeitende Warteschlangen (Druckaufträge, E-Mail-Versandaufträge …)
|-
| /var/tmp || [[temporäre Datei]]en, die über einen Neustart hinweg erhalten bleiben
|}
Aus „historischen“ Gründen existieren noch bei Bedarf die folgenden Verzeichnisse:
* /var/backups
* /var/spool/cron zu finden)
* /var/msgs
* /var/preserve
Falls die entsprechenden Anwendungen installiert sind, werden noch folgende Verzeichnisse verwendet:
{| class="wikitable options"
|-
! Verzeichnis !! Beschreibung
|-
| /var/account || Prozessabrechnungsdaten
|-
| /var/crash || System[[dump]]s bei Rechnerabstürzen
|-
| /var/games || variable Spieldaten
|-
| /var/mail || Benutzerpostfachdateien (oft als Symlink zu /var/spool/mail)
|-
| /var/yp || Datenbankdateien des [[Network Information Service]]
|}
== Usrmerge ==
== Usrmerge ==
Bei der meist mit „Usrmerge“ (für „[[#/usr|/usr]] merge“) oder „merged-usr“ bezeichneten Vereinigung der Verzeichnisse <code>/bin</code>, <code>/sbin</code> und <code>/lib</code> sowie gegebenenfalls <code>/lib[[32-Bit-Architektur|32]]</code> oder <code>/lib[[64-Bit-Architektur|64]]</code> bei [[#Multilib|Multilib]]-Systemen mit ihren jeweiligen Gegenstücken unter <code>/usr</code> geht die strikte formale Trennung dieser Verzeichnisse gemäß FHS zwar verloren, solange die Verzeichnisse [[Symbolische Verknüpfung|symlinks]] aufeinander sind, bleibt die Kompatibilität zum FHS allerdings weiterhin bestehen.
[[Usrmerge]]
* Dieser „merge“ (dt. für „Vereinigung [der Verzeichnisse]“) wurde von fast allen großen [[Linux-Distribution]]en in den 2010er-Jahren durchgeführt.
* Ob die entsprechenden Dateien nach der Umstellung im relevanten Unterverzeichnis unterhalb von <code>/usr</code> abgelegt werden oder im Wurzelverzeichnis, ist danach ohne Belang.
* /usr/bin
<noinclude>
* /usr/sbin
* /usr/lib
* /usr/lib64
Im Beispiel wird aus <code>/bin</code> ein Symlink auf <code>/usr/bin</code> sowie <code>/sbin</code> auf <code>/usr/sbin</code>; dasselbe gilt für die /usr befinden, widerspricht zwar der im FHS definierten Trennung, die Umstellung ist allerdings für alte („legacy“) wie aktuelle [[Computerprogramm|Programme]] vollständig transparent.
Begründung für die Umstellung ist, neben der Tatsache, dass die Trennung gemäß FHS überflüssig geworden ist,
vor allem die Vereinfachung in der Handhabung.
* So wird nicht nur die Übersichtlich- und Durchsuchbarkeit erhöht, sondern insbesondere auch die Anwendung für Sandboxes und Container vereinfacht.
Nach [[Solaris (Betriebssystem)|Solaris]] Ende 2010 und [[Fedora (Linux-Distribution)|Fedora]] 2012 führten auch [[Arch Linux|Arch]] und [[Ubuntu (Betriebssystem)|Ubuntu]] den Usrmerge durch.
* Bei [[Debian]] wird seit Version 10 (Buster) ein vereinheitlichtes Dateisystem ausgeliefert und ist voraussichtlich ab Version 13 (Trixie) vollständig umgesetzt.
Die erste Dokumentation solcher Hierarchie erschien in AT&T UNIX Version 7.
Seit etwa 2011 führen verschiedene, große Distributionen den so genannten Usrmerge (/usr-Merge) durch, welcher mit dem FHS formal per symbolischer Verknüpfung vereinbar ist.
Dadurch wird zwar die Systematik des FHS nicht vollständig beibehalten, die Kompatibilität zu bestehenden Programmen ist damit aber weiterhin gewährleistet.
Als „static“ gelten jene Dateien, die sich ohne den Eingriff eines Systemadministrators nicht ändern.
Alle anderen Dateien werden als „variable“ betrachtet.
„shareable“ oder „unshareable“
Als „shareable“ gelten jene Dateien, die über ein Rechnernetz von anderen Computern genutzt werden können.
Alle anderen Dateien werden als „unshareable“ betrachtet.
Kategorien von Dateien
Aus diesen beiden Aspekten ergeben sich vier Kategorien von Dateien:
„static shareable“
„static unshareable“
„variable shareable“
„variable unshareable“
Um Datensicherungen und Bereitstellungen im Rechnernetz effizienter zu gestalten, sieht der FHS vor, keine Dateien unterschiedlicher Kategorie im selben Verzeichnis zu speichern.
Stammverzeichnis
Das Volume, meist in Form einer Partition, des Stammverzeichnisses muss all jene Dateien enthalten, die zum Hochfahren des Betriebssystems und zum Einbinden weiterer Partitionen notwendig sind.
Um ein System reparieren zu können, muss sie auch die dazu notwendigen Hilfsmittel enthalten.
Um die Flexibilität und Zuverlässigkeit zu erhöhen, empfiehlt der FHS, Teile der Verzeichnisstruktur in anderen Partitionen anzulegen.
alternative dynamische Bibliotheken, beispielsweise /lib64 für Multilib-Systeme (Bibliotheken für sowohl einen 32-Bit- als auch einen 64-Bit-Betriebsmodus)
Andere Verzeichnisse sollen im Stammverzeichnis nicht angelegt werden
Anwendungsprogramme sollen keine Dateien im Stammverzeichnis fordern oder anlegen