Sfdisk: Unterschied zwischen den Versionen
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* Die Größe der Partition darf sich nicht ändern und der alte und neue Ort können sich überlappen | * Die Größe der Partition darf sich nicht ändern und der alte und neue Ort können sich überlappen | ||
* Diese Option benötigt die Option -N, damit sie nur für eine bestimmte Partition verarbeitet wird | * Diese Option benötigt die Option -N, damit sie nur für eine bestimmte Partition verarbeitet wird | ||
Der optionale Pfad gibt den Namen der Protokolldatei an | Der optionale Pfad gibt den Namen der Protokolldatei an | ||
* Die Protokolldatei enthält Informationen zu allen Lese-/Schreibvorgängen der Partitionsdaten | * Die Protokolldatei enthält Informationen zu allen Lese-/Schreibvorgängen der Partitionsdaten | ||
* Das Wort »@default« als Pfad zwingt sfdisk, ~/sfdisk-<Gerätename>.move für das Protokoll zu verwenden | * Das Wort »@default« als Pfad zwingt sfdisk, ~/sfdisk-<Gerätename>.move für das Protokoll zu verwenden | ||
* Das Protokoll ist seit Version 2.35 optional | * Das Protokoll ist seit Version 2.35 optional | ||
Beachten Sie, dass diese Aktion riskant und nicht atomar ist | Beachten Sie, dass diese Aktion riskant und nicht atomar ist | ||
* Vergessen Sie nicht, eine Sicherungskopie Ihrer Daten anzulegen! | * Vergessen Sie nicht, eine Sicherungskopie Ihrer Daten anzulegen! | ||
Siehe auch --move-use-fsync | Siehe auch --move-use-fsync | ||
In dem nachfolgenden Beispiel erstellt der erste Befehl einen freien Bereich der Größe 100 MiB vor der ersten Partition und verschiebt die darin enthaltenen Daten (z. B. ein Dateisystem) | In dem nachfolgenden Beispiel erstellt der erste Befehl einen freien Bereich der Größe 100 MiB vor der ersten Partition und verschiebt die darin enthaltenen Daten (z. B. ein Dateisystem) | ||
* Der nächste Befehl erstellt eine neue Partition aus dem freien Bereich (bei Versatz 2048) und der letzte Befehl sortiert die Partitionen neu, so dass sie auf die Platten-Reihenfolge passen (der ursprüngliche sdc1 wird sdc2 werden) | * Der nächste Befehl erstellt eine neue Partition aus dem freien Bereich (bei Versatz 2048) und der letzte Befehl sortiert die Partitionen neu, so dass sie auf die Platten-Reihenfolge passen (der ursprüngliche sdc1 wird sdc2 werden) | ||
echo '+100M,' | sfdisk --move-data /dev/sdc -N 1 echo '2048,' | sfdisk /dev/sdc --append sfdisk /dev/sdc --reorder | |||
echo '+100M,' | sfdisk --move-data /dev/sdc -N 1 echo '2048,' | sfdisk /dev/sdc --append sfdisk /dev/sdc --reorder | |- | ||
| || --move-use-fsync || || verwendet den Systemaufruf fsync(2) nach jedem Schreibvorgang, wenn Daten mit --move-data an einen neuen Ort verschoben wurden | |||
--move-use-fsync | |- | ||
verwendet den Systemaufruf fsync(2) nach jedem Schreibvorgang, wenn Daten mit --move-data an einen neuen Ort verschoben wurden | | -o || --output Liste || || gibt die anzuzeigenden Spalten an | ||
-o | |||
gibt die anzuzeigenden Spalten an | |||
* Mit --help erhalten Sie eine Liste aller unterstützten Spalten | * Mit --help erhalten Sie eine Liste aller unterstützten Spalten | ||
Die voreingestellte Liste der Spalten kann erweitert werden, indem Sie die Liste im Format +Liste angeben (beispielsweise -o +UUID) | Die voreingestellte Liste der Spalten kann erweitert werden, indem Sie die Liste im Format +Liste angeben (beispielsweise -o +UUID) | ||
|- | |||
-q | | -q || --quiet || || unterdrückt zusätzliche Informationsmeldungen | ||
unterdrückt zusätzliche Informationsmeldungen | |- | ||
| -u || --unit || S || Veraltete Option | |||
-u | |||
Veraltete Option | |||
* Nur die Einheit »sector« wird unterstützt | * Nur die Einheit »sector« wird unterstützt | ||
* Beim Befehl --show-size wird diese Option nicht unterstützt | * Beim Befehl --show-size wird diese Option nicht unterstützt | ||
|- | |||
-X | | -X || --label || Typ || gibt den Festplattenbezeichnungstyp (z. B. dos, gpt) an | ||
gibt den Festplattenbezeichnungstyp (z. B. dos, gpt) an | |||
* Falls diese Option nicht angegeben ist, dann verwendet sfdisk die existierende Festplattenbezeichnung als Vorgabe, aber falls es noch keine Festplattenbezeichnung auf dem Gerät gibt, dann ist die Vorgabe dos | * Falls diese Option nicht angegeben ist, dann verwendet sfdisk die existierende Festplattenbezeichnung als Vorgabe, aber falls es noch keine Festplattenbezeichnung auf dem Gerät gibt, dann ist die Vorgabe dos | ||
* Die Vorgabe oder die aktuelle Festplattenbezeichnung kann durch die Skriptkopfzeile »label: <Name>« außer Kraft gesetzt werden | * Die Vorgabe oder die aktuelle Festplattenbezeichnung kann durch die Skriptkopfzeile »label: <Name>« außer Kraft gesetzt werden | ||
* Die Option --label erzwingt | * Die Option --label erzwingt | ||
nicht die Erstellung leerer Festplattenbezeichnungen durch sfdisk (siehe den Abschnitt LEERE FESTPLATTENBEZEICHNUNGEN unten) | nicht die Erstellung leerer Festplattenbezeichnungen durch sfdisk (siehe den Abschnitt LEERE FESTPLATTENBEZEICHNUNGEN unten) | ||
|- | |||
-Y | | -Y || --label-nested || Typ || erzwingt die Bearbeitung einer geschachtelten Festplattenbezeichnung | ||
erzwingt die Bearbeitung einer geschachtelten Festplattenbezeichnung | |||
* Die primäre Festplattenbezeichnung muss bereits existieren | * Die primäre Festplattenbezeichnung muss bereits existieren | ||
* Diese Option erlaubt beispielsweise die Bearbeitung eines hybriden/geschützten MBRs auf Geräten mit GPT | * Diese Option erlaubt beispielsweise die Bearbeitung eines hybriden/geschützten MBRs auf Geräten mit GPT | ||
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-w | | -w || --wipe || WANN || entfernt Dateisystem, RAID und Partitionstabellensignaturen von dem Gerät, um mögliche Kollisionen zu vermeiden | ||
entfernt Dateisystem, RAID und Partitionstabellensignaturen von dem Gerät, um mögliche Kollisionen zu vermeiden | |||
* Das Argument WANN kann auto,never oder always lauten | * Das Argument WANN kann auto,never oder always lauten | ||
* Wenn diese Option nicht angegeben ist, ist die Vorgabe auto | * Wenn diese Option nicht angegeben ist, ist die Vorgabe auto | ||
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* In allen Fällen werden erkannte Signaturen durch Warnmeldungen berichtet, bevor eine neue Partitionstabelle erstellt wird | * In allen Fällen werden erkannte Signaturen durch Warnmeldungen berichtet, bevor eine neue Partitionstabelle erstellt wird | ||
* Siehe auch den Befehl wipefs(8) | * Siehe auch den Befehl wipefs(8) | ||
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-W | | -W || --wipe-partitions || WANN || Dateisystem, RAID und Partitionstabellensignaturen von einer neu erstellten Partition entfernen, um mögliche Kollisionen zu vermeiden | ||
Dateisystem, RAID und Partitionstabellensignaturen von einer neu erstellten Partition entfernen, um mögliche Kollisionen zu vermeiden | |||
* Das Argument WANN kann auto, never oder always sein | * Das Argument WANN kann auto, never oder always sein | ||
* Wenn diese Option nicht angegeben ist, ist die Vorgabe auto, bei der Signaturen nur im interaktiven Modus und nach Bestätigung durch den Benutzer entfernt werden | * Wenn diese Option nicht angegeben ist, ist die Vorgabe auto, bei der Signaturen nur im interaktiven Modus und nach Bestätigung durch den Benutzer entfernt werden | ||
* In allen Fällen werden erkannte Signaturen durch Warnmeldungen gemeldet, nachdem eine neue Partition erstellt wurde | * In allen Fällen werden erkannte Signaturen durch Warnmeldungen gemeldet, nachdem eine neue Partition erstellt wurde | ||
* Siehe auch den Befehl wipefs(8) | * Siehe auch den Befehl wipefs(8) | ||
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-v | | -v || --version || || zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm | ||
zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm | |- | ||
| -h || --help || || zeigt einen Hilfetext an und beendet das Programm | |||
-h | |||
zeigt einen Hilfetext an und beendet das Programm | |||
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Version vom 1. März 2025, 13:12 Uhr
sfdisk - Partitionstabellen anzeigen/verändern
Beschreibung
sfdisk ist ein Skript-orientiertes Werkzeug zur Partitionierung Datenträgern
- Wenn es in einem Terminal ausgeführt wird, dann läuft es im interaktiven Modus (die Standardeingabe bezieht sich auf ein Terminal)
Seit Version 2.26 unterstützt sfdisk Festplattenbezeichnungen im Stil von MBR (DOS), GPT, SUN und SGI, jedoch ist die CHS-Addressierung (Zylinder-Kopf-Sektor) nicht mehr möglich
- CHS war für Linux nie von Bedeutung, daher ergibt dieses Adressierungskonzept für neue Geräte keinen Sinn
sfdisk schützt beim Erzeugen einer neuen Festplattenbezeichnung den ersten Sektor
- Die Option --wipe always deaktiviert diesen Schutz
- Beachten Sie
dass fdisk(8) und cfdisk(8) diesen Bereich standardmäßig vollständig löschen
(seit Version 2.26) richtet sfdisk Anfang und Ende von Partitionen an Blockgerät-E/A-Begrenzungen aus, wenn relative Größen angegeben werden, wenn die Vorgabewerte verwendet werden oder wenn multiplikative Endungen (z. B. MiB) für Größen verwendet werden
- Es ist möglich, dass Partitionsgrößen aufgrund der Ausrichtung optimiert (reduziert oder vergrößert) werden, falls der Anfangsversatz genau in Sektoren und die Partitionsgröße relativ oder durch multiplikative Endungen angegeben ist
Es wird empfohlen, den Startversatz überhaupt nicht anzugeben und alle Partitionsgrößen in MiB, GiB (oder so)
- In diesem Fall wird sfdisk alle Partitionen an Blockgerät-E/A-Begrenzungen ausrichten (oder wenn die E/A-Begrenzungen zu klein sind, dann an Megabyte-Grenzen, um das Plattenlayout portabel zu halten)
- Falls dieses Vorgabeverhalten nicht gewünscht ist (normalerweise für sehr kleine Partitionen), dann geben Sie den Versatz und die Größe in Sektoren an
- In diesem Fall folgt sfdisk den angegebenen Nummern völlig ohne irgendwelche Optimierungen
sfdisk erzeugt keine Standard-Systempartitionen für SGI- und SUN-Festplattenbezeichnungen, wie es fdisk(8) tut
- Es ist notwendig, alle Partitionen einschließlich der die gesamte Festplatte umfassenden Systempartitionen explizit zu erzeugen
sfdisk verwendet den Ioctl BLKRRPART (Partitionstabelle erneut einlesen), um sicherzustellen, dass das Gerät nicht durch das System oder andere Werkzeuge verwendet wird (siehe auch --no-reread)
- Es ist möglich, dass diese Funktionalität oder ein anderes Sfdisk zu einem Ressourcenwettstreit mit udevd führt
- Es wird empfohlen, mit der Option --lock mögliche Kollisionen zu vermeiden
- Die exklusive Sperre wird Udevd dazu veranlassen, die Ereignisbearbeitung des Gerätes zu überspringen
Die Eingabeaufforderung von sfdisk ist lediglich ein Hinweis für Benutzer und eine angezeigte Partitionsnummer bedeutet nicht, dass der zugehörige Eintrag in der Partitionstabelle erzeugt wird (sofern -N nicht angegeben ist), insbesondere für Tabellen mit Lücken
Installation
sfdisk ist Teil des Pakets util-linux
Aufruf
sfdisk [Optionen] Gerät [-N Partitionsnummer]
sfdisk [Optionen] Befehl
Optionen
Unix | GNU | Parameter | Beschreibung | ||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
-a | --append | erzeugt keine neue Partitionstabelle, sondern hängt nur die angegebenen Partitionen an
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-b | --backup | sichert die Sektoren der aktuellen Partitionstabelle, bevor mit der Partitionierung begonnen wird
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--color | [=WANN] | stellt die Ausgabe farbig dar
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-f | --force | deaktiviert alle Konsistenzprüfungen | |||||
--lock | [=Modus] | verwendet eine exklusive BSD-Sperre für das Gerät oder die Datei, auf dem/der es agiert
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-n | --no-act | führt alles außer dem Schreiben auf das Gerät selbst durch | |||||
--no-reread | prüft nicht mittels des Ioctls »re-read-partition-table«, ob das Gerät verwendet wird | ||||||
--no-tell-kernel | informiert den Kernel nicht über Partitionsänderungen
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-O | --backup-file Pfad | setzt den voreingestellten Namen der Sicherungsdatei außer Kraft
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--move-data | [=Pfad] | verschiebt die Daten, nachdem die Partition einen neuen Platz bekommen hat, z. B. wenn der Anfang einer Partition an einen anderen Platz auf der Platte verschoben wurde
Der optionale Pfad gibt den Namen der Protokolldatei an
Beachten Sie, dass diese Aktion riskant und nicht atomar ist
Siehe auch --move-use-fsync In dem nachfolgenden Beispiel erstellt der erste Befehl einen freien Bereich der Größe 100 MiB vor der ersten Partition und verschiebt die darin enthaltenen Daten (z. B. ein Dateisystem)
echo '+100M,' | sfdisk --move-data /dev/sdc -N 1 echo '2048,' | sfdisk /dev/sdc --append sfdisk /dev/sdc --reorder | |||||
--move-use-fsync | verwendet den Systemaufruf fsync(2) nach jedem Schreibvorgang, wenn Daten mit --move-data an einen neuen Ort verschoben wurden | ||||||
-o | --output Liste | gibt die anzuzeigenden Spalten an
Die voreingestellte Liste der Spalten kann erweitert werden, indem Sie die Liste im Format +Liste angeben (beispielsweise -o +UUID) | |||||
-q | --quiet | unterdrückt zusätzliche Informationsmeldungen | |||||
-u | --unit | S | Veraltete Option
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-X | --label | Typ | gibt den Festplattenbezeichnungstyp (z. B. dos, gpt) an
nicht die Erstellung leerer Festplattenbezeichnungen durch sfdisk (siehe den Abschnitt LEERE FESTPLATTENBEZEICHNUNGEN unten) | ||||
-Y | --label-nested | Typ | erzwingt die Bearbeitung einer geschachtelten Festplattenbezeichnung
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-w | --wipe | WANN | entfernt Dateisystem, RAID und Partitionstabellensignaturen von dem Gerät, um mögliche Kollisionen zu vermeiden
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-W | --wipe-partitions | WANN | Dateisystem, RAID und Partitionstabellensignaturen von einer neu erstellten Partition entfernen, um mögliche Kollisionen zu vermeiden
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-v | --version | zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm | |||||
-h | --help | zeigt einen Hilfetext an und beendet das Programm |
Parameter
Umgebungsvariablen
Exit-Status
Anwendung
Partitionstabelle kopieren
sudo sfdisk -d <quelle> | sfdisk <ziel>
sudo sfdisk -d /dev/sdb | sfdisk /dev/sdc
Partitionstabelle sichern
Konfiguration
Dateien
Datei | Beschreibung |
---|---|
Anhang
Siehe auch
Dokumentation
- Man-Page
- Info-Pages
Links
Weblinks