Denial of Service
Denial of Service - Dienstverweigerung
Beschreibung
Dienstverweigerung
- Was ist eine „Dienstverweigerung“?
- Eine Dienstverweigerung liegt vor, wenn einem rechtmäßigen Benutzer der Zugriff auf ein Netzwerk, ein System, ein Gerät oder andere Ressourcen verweigert wird, auf die er sonst zugreifen darf.
- Das kann ihre E-Mail, ihr E-Banking-Konto, öffentliche Online-Dienste usw. umfassen.
Eine Dienstverweigerung kann das Ergebnis eines Cyberangriffs sein, der als Denial-of-Service-Attacke (DoS-Angriffe) bekannt ist und dessen ausdrückliches Ziel es ist, diesen Effekt zu erzielen.
Relevanz
Denial of Service (DoS; englisch für „Verweigerung des Dienstes“) bezeichnet in der Informationstechnik die Nichtverfügbarkeit eines Internetdienstes, der eigentlich verfügbar sein sollte.
- Häufigster Grund ist die Überlastung des Datennetzes.
- Das kann unbeabsichtigt verursacht werden oder durch einen konzertierten Angriff auf die Server oder sonstige Komponenten des Datennetzes erfolgen.
Im Fall einer durch eine Vielzahl von gezielten Anfragen verursachten, mutwilligen Dienstblockade spricht man von einer Denial-of-Service-Attacke und, wenn die Anfragen von einer großen Zahl an Rechnern aus durchgeführt werden, von einer Distributed-Denial-of-Service attack (DDoS-Angriff, deutsch wörtlich verteilter Dienstverweigerungsangriff).
- Da beim DDoS-Angriff die Anfragen von einer Vielzahl von Quellen ausgehen, ist es nicht möglich, den Angreifer zu blockieren, ohne die Kommunikation mit dem Netzwerk komplett einzustellen.
Häufigkeit
- Angriffe mit breiten Auswirkungen haben sich zwischen 2015 und 2016 nahezu verdoppelt.
- Vor allem unsichere IoT-Geräte stellen eine zunehmende Gefahr dar.
- Ein Mirai-Ableger sorgte 2016 für eine Großstörung im Netz der Deutschen Telekom.
- Im selben Jahr gab es breit angelegte Attacken auf die Webseiten der Kandidaten im US-Präsidentschaftswahlkampf sowie einen Angriff auf den DNS-Dienstleister Dyn, durch den ein Wochenende lang unter anderem Twitter, Netflix und Spotify nicht erreichbar waren.
Das World Wide Web Consortium erfuhr vom 28. Februar bis 2. März 2022 schwere Störungen durch wiederholte DDoS-Attacken, wobei die Zuordnung zum Angriff auf die Ukraine nicht eindeutig dokumentiert ist.
- Zunehmende Vernetzung von immer mehr Geräten stellt neue Herausforderungen an die IT-Sicherheit
- Das Prinzip „Security by Design“, wonach IT-Sicherheit bei der Soft- und Hardwareentwicklung von Anfang an berücksichtigt wird, kann hier Abhilfe schaffen.
- Auch die Installation von Sicherheitsupdates, um Sicherheitslücken rechtzeitig zu schließen, ist eine wichtige Komponente.
DoS-Angriff
- Definition DoS-Angriff
- Ein Denial-of-Service-Angriff ist die absichtliche Überflutung einer Maschine oder eines Netzwerks mit gefälschtem Datenverkehr, um sie zu überlasten und ihren Dienst nicht verfügbar zu machen.
- Dies kann dazu führen, dass der Zielserver abstürzt oder einfach nicht mehr in der Lage ist, auf legitime Anfragen zu reagieren.
- Denial-of-Service-Angriffe führen in der Regel nicht zu einer Beeinträchtigung des Systems, zu Datenverlust oder Diebstahl.
- Ein DoS-Angriff kann jedoch einen erheblichen Zeit- und Ressourcenverlust für den angegriffenen Dienst verursachen, da er zwischen einigen Stunden und mehreren Monaten dauern kann.
- Im Gegensatz zu einem verteilten Denial-of-Service-Angriff (DDoS) wird ein DoS-Angriff über einen einzelnen Rechner ausgeführt.
Funktionsweise
- Der Mechanismus eines DoS-Angriffs ist recht einfach
- Er zielt darauf ab, die Kapazität des Angriffsziels durch Datenverkehr zu überlasten.
- Die spezifische Art und Weise, wie ein solcher Angriff ausgeführt wird, hängt von der Schwachstelle des Zielsystems ab.
- Eine Möglichkeit besteht beispielsweise darin, viele Anfragen mit gefälschten Rücksendeadressen (d.h. sie sind Junk) an einen Server zu senden.
- Dies macht es dem Server unmöglich, die Herkunft der Anfragen zu überprüfen.
- Dies kann dazu führen, dass ein Server einfach seine RAM- oder CPU-Kapazität erschöpft und abstürzt.
- Es gibt eine Vielzahl von verschiedenen DoS-Angriffen.
- Je nach Angriffsvektor zielen DoS-Angriffe entweder auf die Überflutung oder den Absturz eines Systems ab.
- Die drei Haupttypen von DoS-Angriffen sind:
- Angriffe auf der Anwendungsebene zielen darauf ab, eine bestimmte Anwendung oder einen Dienst zum Absturz zu bringen und nicht das gesamte Netz.
- Dies wird in der Regel dadurch erreicht, dass die Anwendung mit bösartigen HTTP-Anfragen überflutet wird und nicht mehr reagieren kann.
- Angriffe auf der Anwendungsschicht werden in Anfragen pro Sekunde (RPS) gemessen.
- Angriffe auf der Protokoll– oder Netzwerkebene nutzen Schwachstellen in Netzwerkprotokollen und -verfahren aus, indem sie auf die Infrastruktur und Netzwerkverwaltungs-Tools abzielen.
- Sie zielen darauf ab, ein ganzes Netz und nicht nur eine einzelne Anwendung zu stören.
- Diese Angriffe werden in Paketen pro Sekunde (PPS) oder Bits pro Sekunde (BPS) gemessen.
- Volumetrische Angriffe sind die häufigste Art von DoS-Angriffen.
- Dabei wird versucht, die Bandbreitenkapazität eines Ziels zu überlasten, indem es mit gefälschten Anfragen überflutet wird.
- Dies führt zu einer Überlastung des Netzes und macht es für den legitimen Datenverkehr unmöglich, dieses zu passieren.
- Das Ausmaß dieser Angriffe wird in Bits pro Sekunde (BPS) gemessen.
Woran erkennt man einen DoS-Angriff?
- Es kann schwierig sein, einen DoS-Angriff zu erkennen, da die Störungen zunächst nicht bösartig erscheinen.
- Sie können anhand mehrerer Kriterien feststellen, ob Sie von einem DoS-Angriff betroffen sind.
- Nach Angaben des United States Computer Emergency Readiness Team (US-CERT) gehören zu den drei häufigsten Symptomen eines Angriffs
- Langwierige Netzwerkleistung (Öffnen von Dateien oder Zugriff auf Websites)
- Nichtverfügbarkeit einer bestimmten Website, oder
- Unmöglichkeit, auf eine beliebige Website zuzugreifen
Beispiele für Denial-of-Service-Angriffe
- Es gibt viele verschiedene Arten von DoS-Angriffstechniken
- Nachfolgend finden Sie einige Beispiele dafür, wie ein DoS-Angriff ausgeführt werden kann, abhängig von der Anfälligkeit des Zielservers.
- Einige von ihnen werden nicht mehr verwendet, weil ihre Schwachstellen beseitigt wurden, während andere weiterhin verwendet werden.
DoS-Angriff: ACK-Scan, SYN-Scan, FIN-Scan
Diese Scan-Techniken verwenden ähnliche Ansätze, um zu prüfen, ob die Ports des Angriffsziels offen sind und ausgenutzt werden können.
- Sie werden sowohl zum Sammeln von Informationen als auch zur Verweigerung von Diensten eingesetzt.
Die ACK-Scan-Technik wird beispielsweise von Angreifern verwendet, um Informationen über die Firewall- oder Zugriffskontrolllisten-Konfiguration (ACL) des Ziels zu sammeln.
- Es handelt sich dabei um einen Scan über ein Paket mit einem Bestätigungsflag (ACK), mit dem versucht wird, Hosts oder Ports zu identifizieren, die gefiltert sind oder nicht auf andere Weise gescannt werden können.
- Angreifer beobachten die Antwort des Routers, um die Konfiguration zu verstehen.
Daraus lassen sich, insbesondere in Kombination mit einem SYN-Scan, Informationen über die Art der Firewall des Ziels, ihren Regelsatz und die Art der Pakete, die zum Host durchgelassen werden, ableiten. Gleichzeitig können die Angreifer beim Sammeln von Schwachstelleninformationen über einen Scan auch die offenen UDP/TCP-Ports eines Routers überfluten, um ihn zum Absturz zu bringen.
- Indem sie einen Verbindungsversuch starten, aber die Antwort des Servers von offenen Ports nicht bestätigen, können Angreifer die Ports offen halten und den Server kontinuierlich mit neuen Anfragen überfluten (auch als SYN-Flood bekannt).
DoS-Angriff: Smurf
Bei einem Smurf-Angriff zielt die böswillige Partei auf ein Netzwerk ab, dessen Konfiguration es erlaubt, Pakete an alle Geräte (Hosts) im Netzwerk auf einmal zu senden.
- Dies wird erreicht, indem ICMP-Pakete (Internet Control Message Protocol) an die IP-Broadcast-Adresse des Netzes gesendet werden, wodurch sie alle Computer erreichen.
Diese Pakete haben als Quelladresse die IP-Adresse des Ziels (d. h. die Quelladresse wird gefälscht).
- Standardmäßig antworten die Geräte im Netz dann auf die Pakete mit der gefälschten Quelladresse.
- Dadurch wird der Zielcomputer mit Datenverkehr überflutet und überlastet oder ganz abgeschaltet.
Es gibt nur wenige Unterschiede zwischen Smurf und dem so genannten ICMP-Flood oder Ping of Death.
DoS-Angriff: SYN-Flood
Ein SYN-Flood, auch als halboffener Angriff bekannt, ist eine Technik, die den Drei-Wege-Handshake des Transmission Control Protocol (TCP)/IP ausnutzt.
- Bei einer SYN-Flood sendet ein Angreifer wiederholt Verbindungsanfragen, d.h. SYN-Pakete (Synchronisierungspakete), an alle Ports eines Servers.
- Normalerweise antwortet ein Server dann mit Paketen, die die Synchronisierung bestätigen (SYN/ACK), von jedem Port, der gerade offen ist.
- Wenn ein Port geschlossen ist, antwortet er mit einem Reset-Paket (RST).
Normalerweise antwortet ein Client während des Handshakes auf das SYN/ACK-Paket mit einem acknowledged (ACK)-Paket.
- Damit bestätigt er, dass er das SYN/ACK-Paket des Servers erhalten hat, und die Kommunikation zwischen ihnen kann beginnen.
Bei einer SYN-Flut verwenden die Angreifer jedoch gefälschte IP-Adressen, um die ersten SYN-Pakete zu senden.
- Infolgedessen erhält der Server nie eine Antwort auf seine SYN/ACK-Pakete, und seine Ports bleiben offen (belegt) und können nicht zurückgesetzt werden (daher der Name „halboffen“).
- Bevor der Verbindungsversuch abbricht, werden weitere SYN-Pakete an diese Ports gesendet, was den Server veranlasst, sie offen zu halten und zu versuchen, eine Verbindung herzustellen.
Dies liegt daran, dass die Ports mit diesen Anfragen gesättigt sind, was zu einem Denial-of-Service-Angriff führt.
DoS-Angriff: Teardrop
Der Teardrop-Angriff nutzt eine Schwachstelle aus, die bei älteren Betriebssystemen und TCP/IP-Implementierungen auftritt.
- Wenn Pakete zu groß für Zwischensysteme wie Router sind, erlaubt die IP-Spezifikation die Fragmentierung von Paketen.
- Anschließend werden die Fragmente wieder zusammengesetzt.
In vielen älteren Systemen ist jedoch ein Fehler in der TCP/IP-Fragmentierung und -Zusammensetzung zu finden.
- Der Fehler besteht darin, dass sie Pakete, deren Offset-Felder sich überschneiden, nicht wieder zusammensetzen können.
- Angreifer nutzen diesen Fehler bei einem Teardrop-Angriff aus, indem sie Pakete mit überlappenden und übergroßen Nutzdaten senden, so dass das empfangende System sie nicht mehr zusammensetzen kann und schließlich abstürzt.
DoS-Angriff: ARP-Angriff
Bei dieser Technik, die auch als ARP-Spoofing-Angriff bekannt ist, werden ARP-Nachrichten (Address Resolution Protocol) über ein Netzwerk gesendet, um die MAC-Adresse des Angreifers mit der IP-Adresse des Ziels (Server oder Gateway, z.B. ein Router) zu verbinden. Wenn dies erfolgreich ausgeführt wird, wird der Datenverkehr, der eigentlich zum Ziel führen sollte, stattdessen vom Angreifer empfangen, was zu einer Dienstverweigerung führt.
- Diese Art von Angriff kann nur in lokalen Netzen durchgeführt werden, die ARS verwenden.
DoS-Angriff: Fraggle-Angriff
Der Fraggle-Angriff, der auch als UDP-Flood bekannt ist, verwendet denselben Ansatz wie der Smurf-Angriff, indem er eine Schwachstelle ausnutzt, die mit dem Senden von Datenverkehr an die IP-Broadcast-Adresse des Ziels (z.B. eines Routers) verbunden ist.
- Der Hauptunterschied besteht darin, dass anstelle von ICMP UDP-Datenverkehr (User Datagram Protocol) verwendet wird, um einen Router oder Server zu überfluten.
Der Effekt ist, dass die IP-Adresse der Quelle der Anfrage gefälscht wird und dann der Verkehr aus dem Netzwerk zurück zum Router geleitet wird, wodurch dieser überflutet wird. Sowohl der Fraggle- als auch der Smurf-Angriff sind weitgehend verschwunden, da Router Pakete, die an ihre Broadcast-Adresse gesendet werden, nicht mehr weiterleiten.
DoS-Angriff und DDoS-Angriff
Der Hauptunterschied zwischen einem DoS- und einem DDoS-Angriff (Distributed Denial of Service) liegt in der Anzahl der verwendeten Systeme oder Geräte.
- Normalerweise hat ein DoS-Angriff eine einzige IP-Adresse als Quelle.
- Im Gegensatz dazu wird ein DDoS-Angriff von mehreren synchronisierten Adressen gestartet, was die Abwehr erheblich erschwert.
Auf diese Weise hat ein DDoS-Angriff mehrere Vorteile gegenüber einem DoS-Angriff:
- Es wird eine größere Anzahl von Rechnern zur Ausführung des Angriffs verwendet.
- Die Angriffsquellen sind weit verstreut, manchmal sogar weltweit, was es schwierig macht, den Angriff zu erkennen, einzudämmen und schließlich zu stoppen.
- Aufgrund der Vielzahl der beteiligten Systeme ist es schwierig, den tatsächlichen Angreifer zu ermitteln.
Eine Möglichkeit, einen DDoS-Angriff auszuführen, ist über ein so genanntes Botnet.
- Ein Botnet ist eine Gruppe von kompromittierten Geräten, die mit dem Internet verbunden sind und vom Angreifer kontrolliert werden.
Mit Hilfe von Command-and-Control-Software können Angreifer Geräte mit fehlerhaften oder fehlenden Sicherheitsvorkehrungen übernehmen und diese dazu verwenden, das Ziel mit Anfragen zu überfluten.
- Das bedeutet, dass der Angreifer nicht alle für einen DDoS-Angriff erforderlichen Geräte besitzen muss, sondern anfällige Geräte übernehmen und diese nutzen kann.
Mit dem Aufkommen des Internets der Dinge (Internet of Things, IoT) sind DDoS-Angriffe deutlich häufiger und einfacher geworden, da viele IoT-Geräte ungeschützt sind und leicht übernommen werden können.
- In einigen Fällen umfasst ein Botnetz Hunderttausende von Geräten.
Aufgrund der Effektivität dieser Angriffe kam es in den letzten Jahren zu einer starken Zunahme von DoS- und DDoS-Angriffen und sogar zu DoS/DDoS als Dienstleistung, die von Hackern angeboten wird.
Wie kann man einen Denial-of-Service-Angriff verhindern?
Denial-of-Service-Angriffe lassen sich nicht vollständig verhindern, aber es gibt Möglichkeiten, sich darauf vorzubereiten, um ihre Auswirkungen zu verringern.
- Zu den proaktiven Schritten, die Sie unternehmen können, gehören:
- Erstellen Sie einen DoS-Reaktionsplan, der alle Aspekte des Umgangs mit einem Angriff abdeckt, einschließlich Kommunikation, Schadensbegrenzung und Wiederherstellung.
- Verbessern Sie Ihre Netzwerksicherheit und stärken Sie Ihre allgemeine Sicherheitslage, indem Sie Antivirus- und Anti-Malware-Software installieren und eine Firewall einrichten, die den eingehenden Datenverkehr überwacht und verwaltet.
- Melden Sie sich bei einem DoS-Schutzdienst (Intrusion Detection System) an, der bösartigen Datenverkehr filtert und umleitet und bekannte Angriffssignaturen erkennen kann.
- Erwägen Sie die Einführung einer Netzwerksegmentierung, um Systeme in separate Subnetze aufzuteilen und eine Überflutung des gesamten Netzwerks zu vermeiden.
- Überprüfen Sie Ihre Sicherheitseinstellungen und -praktiken und führen Sie bei Bedarf Verbesserungen ein.
FAQ
Was ist Denial-of-Service?
Ein Denial-of-Service (DoS) liegt vor, wenn ein Dienst, eine Website oder ein Netzwerk für die vorgesehenen Benutzer, die ansonsten ein Recht auf Zugang haben, nicht verfügbar ist.
- Dies kann die Folge eines Denial-of-Service-Angriffs sein.
Wie funktionieren Denial-of-Service-Angriffe?
Im Allgemeinen wird bei DoS-Angriffen versucht, einen Dienst durch große Mengen an Datenverkehr zu überschwemmen oder zum Absturz zu bringen, oder es werden Schwachstellen in der Netzwerkkonfiguration oder Infrastruktur des Systems ausgenutzt.
Sind DoS-Angriffe gefährlich?
DoS-Angriffe führen zwar in der Regel nicht zu Datendiebstahl oder -verlust (es sei denn, sie werden mit anderen Angriffen kombiniert), können aber den Dienst für Stunden oder sogar Monate lahm legen.
Ist ein Denial-of-Service-Angriff (DoS) dasselbe wie ein verteilter Denial-of-Service-Angriff (DDoS)?
Beide Angriffe zielen auf dasselbe Ziel ab, aber während bei einem DoS nur ein Rechner (oder eine Quelle) verwendet wird, nutzt ein DDoS die Leistung von Hunderten und Tausenden von Rechnern, um seine Ziele zu erreichen.
Siehe auch
Unterseiten
Sicherheit
Dokumentation
RFC
Man-Pages
Info-Pages
Links
Einzelnachweise
Projekt
Weblinks
- https://de.wikipedia.org/wiki/Denial_of_Service
- Darstellung aktueller weltweiter DDoS-Attacken bis Mai 2021 in Form einer Karte
- Eine Liste freier deutschsprachiger Dokumente zum Thema
- Ausführliche Beschreibung des Denial of Service (Stand: 5.
- Juni 2005)
- Rechtliche Einschätzung von Denial of Service Attacken nach deutschem Recht durch Jens Ferner,
- DoS- und DDoS-Attacken – Informationen des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik
Testfragen
Testfrage 1
Testfrage 2
Testfrage 3
Testfrage 4
Testfrage 5
Herkömmliche Überlastungen
Führt der sprunghafte Anstieg von Anfragen an eine bisher nur gering frequentierte Webseite aufgrund der Berichterstattung in einem publikumswirksamen Medium zu deren Überlastung und damit zur Dienstverweigerung, wird das bei dortigen Lesern im Netzjargon auch „Slashdot-Effekt“ genannt und gelegentlich scherzhaft mit einem DDoS-Angriff verglichen.
- Ein weiteres bekanntes Beispiel dafür im deutschsprachigen Raum ist die IT-Nachrichtenseite heise online und der dort gelegentlich auftretende „Heise-Effekt“.[1][2][3] Außerdem kann es bei Tweets populärer Nutzer des Netzwerks Twitter und Retweets ihrer Follower zu serverseitigen Ausfällen kommen.[4]
Gegenmaßnahmen
Um Überlastungen von kritischer IT-Infrastruktur zu verhindern oder solche zu begrenzen, wurden mit der Zeit einige Gegenmaßnahmen entwickelt:
- Eine generelle Schutzmaßnahme ist die Wahl von sicheren Kennwörtern für Router, Netzwerke und vernetzte Geräte im Internet der Dinge.[5]
- Es wird empfohlen, die UPnP-Funktion bei Routern zu deaktivieren und unbenutzte Dienste zu sperren, um zu verhindern, dass die Geräte in einem lokalen Netzwerk missbraucht werden können.[5]
- Bei kleineren Überlastungen, die nur von einem oder wenigen Rechnern/Absendern verursacht werden, kann eine Dienstverweigerung mit Hilfe von einfachen Sperrlisten (i. d. R.
- eine Liste von Absenderadressen) vollzogen werden.
- Diese Sperrlisten werden von einer Firewall ausgeführt: Sie verwirft dabei Datenpakete von IP-Adressen aus dieser Sperrliste (oder leitet sie um).
- Oft kann eine Firewall auch simple Angriffe automatisch erkennen und diese Sperrlisten dynamisch erzeugen, zum Beispiel durch Rate Limiting von TCP-SYN- und ICMP-Paketen.
- Bei Rate Limiting wird jedoch nicht zwischen erwünschten und schädlichen Anfragen unterschieden.
- Der Einsatz von SYN-Cookies mindert die Auswirkungen eines SYN-Flooding-Angriffs.
- Analyse- und Filtermaßnahmen können sowohl auf dem betroffenen Rechner als auch auf dem Grenzrouter des Providers eingerichtet werden.
- Letzteres ist insbesondere die effektivere Variante bei Überlastungen des Internetzugangs.
- Außerdem sollten Grenzrouter ungültige Absenderadressen nach RFC 2267 filtern um DoS-Angriffe zu verhindern, die versuchen, via IP-Spoofing die Sperrlisten zu umgehen.
- Falls dem Angreifer nur die IP-Adresse des betroffenen Rechners bekannt ist, besteht zudem die Möglichkeit, diese zu ändern (beim PC zu Hause würde in der Regel der Neustart des Routers reichen).
- Erfolgt jedoch ein DoS-Angriff über einen öffentlichen DNS-Hostname und nicht über die IP-Adresse allein, so hilft diese Maßnahme nur kurzfristig.
- Bereits bei der Wahl des Providers sollte berücksichtigt werden, ob dieser explizit einen Grundschutz gegen DDoS-Angriffe anbietet.
- Der Grundschutz ist eine Kombination aus mehrfachen Internet-Anbindungen im zwei- bis dreistelligen Gbit/s-Bereich und spezialisierter Hardware zur Datenstromanalyse und Abwehr von Angriffen auf Anwendungsebene.
- Eine weitere mögliche – in der Regel aber kostenaufwendigere – Gegenmaßnahme gegen Überlastungen ist die sogenannte Serverlastverteilung.
- Dabei werden die bereitgestellten Dienste mit der Hilfe von verschiedenen Virtualisierungstechniken auf mehr als einen physischen Rechner verteilt.
- Da DNS-Amplification-Angriffe in der Vergangenheit bereits Angriffsvolumen von mehr als 200 bis 300 GBit/s erreicht haben, ist als einzig dauerhafte Möglichkeit die Nutzung eines Filter-Services sinnvoll.
- Diese werden von mehreren kommerziellen Anbietern offeriert, die dabei notwendigerweise über noch stärkere Anbindungen bis in den Terabit-Bereich verfügen müssen. Selbst größte Angriffe können so ohne Störung des eigenen Rechenzentrums gefahrlos bewältigt werden.
- Die Dienste unterscheiden sich in Qualität und Größe der abfangbaren Angriffe.
- Jedoch ist die Datenschutz-Situation zu beachten.
- So leiten viele US-Anbieter die Daten durch die USA oder das Vereinigte Königreich, was hinsichtlich der Auftragsdatenverarbeitung nach BDSG nicht erlaubt ist.
Rechtliche Situation
- In Deutschland ist die Beteiligung an DoS-Attacken als Computersabotage nach Vorlage:§ Abs. 1 StGB mit bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe oder mit Geldstrafe bedroht, wenn die Dateneingabe oder -übermittlung in der Absicht erfolgt, einem anderen Nachteile zuzufügen, und dadurch eine Datenverarbeitung, die für einen anderen von wesentlicher Bedeutung ist, erheblich gestört wird.[6][7] Gemäß Vorlage:§ Abs. 3 StGB ist auch der Versuch strafbar.
- Daneben ist ferner auch die Vorbereitung einer Straftat nach Vorlage:§ Abs. 1 StGB selbst strafbar, Vorlage:§ Abs. 5 StGB i. V. m. Vorlage:§ StGB.
- Hierunter fällt insbesondere die Herstellung und Verbreitung von Computerprogrammen für DoS-Attacken.[8] Außerdem kann der Geschädigte Schadenersatz fordern.[9] Im Verhältnis zwischen Zugangsanbieter und Reseller liegt das Vertragsrisiko nach Ansicht des Amtsgerichts Gelnhausen regelmäßig bei dem Reseller, so dass er jenem gegenüber auch dann zahlungspflichtig ist, wenn die Leitung durch eine DDoS-Attacke gestört wird.[10] Die Bundesregierung ließ die Frage der generellen Strafbarkeit im Rahmen einer Online-Demonstration in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage offen: „Ob eine DDoS-Attacke eine Straftat im Sinne des § 303b StGB (Computersabotage) darstellt, obliegt der Prüfung im Einzelfall durch die zuständigen Strafverfolgungsbehörden und Gerichte.
- Allgemeine Vorschriften zur Einschätzung gibt es bei Bundesbehörden nicht.“[11]
- In Österreich können DoS- bzw.
- DDoS-Attacken die strafrechtlichen Delikte nach Vorlage:§ StGB (Datenbeschädigung) und Vorlage:§ StGB (Störung der Funktionsfähigkeit eines Computersystems) erfüllen.
- Der Missbrauch von Computerprogrammen nach Vorlage:§ StGB ist als Vorbereitungshandlung zu diesen Delikten zu sehen und selbst unter Strafe gestellt.
- Im Vereinigten Königreich droht sogar für das bloße Herunterladen der für die Angriffe genutzten Software LOIC eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren.[9]
- In der Schweiz ist DoS als das Unbrauchbarmachen von Daten und Datenbeschädigung nach Art. 144bis StGB strafbar und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren, im Qualifikationsfall (großer Schaden) mit einer Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu fünf Jahren geahndet werden.
- ↑ What is the „Slashdot Effect“? Abschnitt in der Slashdot-FAQ, 13. Juni 2000 (englisch)
- ↑ Der Fluch der kleinen Pixel und des inflationären Kommentierens. In: Alles Roger, 19. September 2007
- ↑ Vorlage:Webarchiv In: jurabilis, 20. Februar 2008
- ↑ Twitter + Retweet = Twitter-Effekt. In: netzwertig.com, 6. Februar 2009
- ↑ 5,0 5,1 Der Bot im Babyfon. Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, 24.
- Oktober 2016, abgerufen am 27.
- Oktober 2016
- ↑ Gröseling, Höfinger: Computersabotage und Vorfeldkriminalisierung – Auswirkungen des 41.
- StrÄndG zur Bekämpfung der Computerkriminalität, MMR 2007, 626, 628f.
- ↑ Ernst: Das neue Computerstrafrecht, NJW 2007, 2661, 2665.
- ↑ Stree/Hecker, in: Schönke/Schröder, 28.
- Auflage 2010, § 303b StGB Rn. 21.
- ↑ 9,0 9,1
- ↑ AG Gelnhausen, Urt. v. 6. Oktober 2005 – 51 C 202/05
- ↑ Vorlage:BT-Drs, S. 10 zu Nr. 17.