Ethernet: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Ethernet''' - Technik für kabelgebundene Datennetze


=Namensherkunft=
=== Beschreibung ===
*Kompositum aus ether (englisch für Äther), das Medium zur Ausbreitung von Funkwellen, und net (englisch für Netz).
{| class="float"
*Begriff entstand um 1973 am Xerox Forschungszentrum.
|+ Ethernet im TCP/IP-Protokollstapel
|-
| style="background-color:#ffeebb;" | Anwendung || style="background-color:#ddddff;" | [[HTTP]] || style="background-color:#ddddff;" | [[IMAP]] || style="background-color:#ddddff;" | [[SMTP]] || style="background-color:#ddddff;" | [[DNS]] || style="background-color:#ddddff;" | …
|-
| style="background-color:#ffeebb;" | Transport
| colspan="3"  style="background-color:#eeeeff;" | [[TCP]]
| colspan="2"  style="background-color:#eeeeff;" | [[UDP]]
|-
| style="background-color:#ffcc99;" | '''Internet'''
| colspan="5"  style="background-color:#9999ff;" | '''[[IP]] ([[IPv4]], [[IPv6]])'''
|-
| style="background-color:#ffeebb;" | Netzzugang
| style="background-color:#eeeeee;" | [[Ethernet]]
| style="background-color:#eeeeee;" | [[TokenBus]]
| style="background-color:#eeeeee;" | [[TokenRing]]
| style="background-color:#eeeeee;" | [[WLAN]]
| style="background-color:#eeeeee;" | …
|-
|}


=Definition=
Beschreibt, wie Netzwerkgeräte Datenpakete so formatieren und übertragen können, dass andere Geräte im gleichen lokalen oder Standort-Netzwerksegment sie erkennen, empfangen und verarbeiten können.
*Eine Technik die Software und Hardware für kabelgebundene Datennetze spezifiziert.
* Ursprünglich für lokale Netzwerke gedacht (daher auch LAN-Technik).
*Beschreibt wie Netzwerkgeräte Datenpakete so formatieren und übertragen können, dass andere Geräte im gleichen lokalen oder Standort-Netzwerksegment sie erkennen, empfangen und verarbeiten können.
* Ermöglicht Datenaustausch in Form von Datenframes zwischen den in einem lokalen Netz (LAN) angeschlossenen Geräten.
*Ursprünglich für lokale Netzwerke gedacht (daher auch LAN-Technik).
*Ermöglicht Datenaustausch in Form von Datenframes zwischen den in einem lokalen Netz (LAN) angeschlossenen Geräten.


=Verwendung=
; Technik für kabelgebundene Datennetze
*zum Kommunizieren mehrerer Computer, Drucker, Scanner und dergleichen unter- oder miteinander.
{| class="wikitable options big"
*zum Anbinden von zentralen Speichersystemen, Überwachungssystemen, ...
|-
*für Daten- und Nachrichtenverkehr.
! Bereich !! Beschreibung
*Die am meisten Verwendete Netzwerktechnik (Basis für ein Großteil der Netzwerkkarten).
|-
 
| [[Software]] || Protokolle, Rahmenformate, …
=Historische Formate=
|-
*Es gibt vier Typen von Ethernet-Frames.
| [[Hardware]] || Kabel, Verteiler, Netzwerkkarten,
**Ethernet-Version I (nicht mehr benutzt, Definition 1980 durch Konsortium DEC, Intel und Xerox).
|}
**Der Ethernet-Version-2- oder Ethernet-II-Frame, der sogenannte DIX-Frame (Definition 1982 durch das Konsortium DEC, Intel und Xerox).
 
 
Seit 1983 entsteht der Standard IEEE 802.3, dieser definiert zwei weitere Frame-Formate:
# IEEE 802.3 3.1.a Basic MAC frame
# IEEE 802.3 3.1.b Tagged MAC frame
*definiert das 16-bit-Feld nach den MAC-Adressen als Type/Length-Feld.
*Ethernet ist quasi ein Synonym für diesen Standard.
 
== Ethernet Version 2 ==
 
[[Datei:Ethernet II Frame.PNG|thumb|ohne|800px|Ethernet-Version-2 Frame]]
 
*Das heute ausschließlich verwendete Ethernet-Datenblockformat.
 
== Ethernet 802.3 Raw (Novell)==
 
[[Datei:Novell Ethernet 802.3 Raw Frame.PNG |thumb|ohne|800px| 802.3raw, die vermeintliche Rohversion des 802.3-Pakets]]
 
== Ethernet IEEE 802.3 Basic==
 
[[Datei:IEEE 802.3 Ethernet Frame.PNG|thumb|ohne|800px|Neu sind „DSAP“ und „SSAP“, ersetzt Type-Field ]]
 
== Ethernet 802.3 Tagged ==
 
[[Datei:Ethernet IEEE 802.3 Tagged Frame.PNG|mini|ohne|800px|Ethernet-II nach IEEE 802.3 (mit 802.1Q VLAN-Tag)]]
 
*das Ethernetframe ist auf der Sicherungsschicht (Schicht 2) des OSI-Modells.
 
== Ethernet Version 2 Tagged ==


[[Datei:Ethernet II Tagged Frame.PNG|mini|ohne|800px|Ethernet-II Standard mit 802.1Q VLAN-Tag]]
; Übertragungsraten
Spezifiziert
* 1, 10 Megabit/s
* 100 Megabit/s (Fast Ethernet)
* 1000 Megabit/s (Gigabit-Ethernet)
* 2,5, 5, 10, 25, 40, 50, 100, 200 und 400 Gigabit/s spezifiziert,


=Aufbau nach IEEE 802.3=
In Entwicklung
*Ethernet überträgt die Daten seriell, beginnend jeweils mit dem untersten, niederwertigsten Bit (der „Einerstelle“) eines Bytes.
* 800 Gigabit/s und 1,6 Terabit/s
*Bytes der breiteren Felder werden als BigEndians übertragen (Byte mit der höheren Wertigkeit zuerst).
*Das erste Bit eines Frames ist das Multicast-Bit (Multicastadressen: meist das erste Byte mit einer ungeraden Zahl).


==Präambel und Start Frame Delimiter (SFD)==
; Ausdehnung
===Präambel===
In seiner ursprünglichen Form erstreckt sich das LAN dabei nur über ein Gebäude; Ethernet-Standard-Varianten über Glasfaser haben eine Link-Reichweite von bis zu 80 km, proprietäre auch mehr.
*Datenpräambel oder Präambel ist ein Signal, das in einem Rechnernetz übertragenen Nachrichten vorangestellt wird.
*Besteht aus einer sieben Byte langen, alternierenden Bitfolge („101010…1010“).
*Dient zur Bit-Synchronisation der Netzwerkgeräte.


===SFD (Start Frame Delimiter)===
Die Ethernet-Protokolle umfassen Festlegungen für Kabeltypen und Stecker sowie für Übertragungsformen (Signale auf der Bitübertragungsschicht, Paketformate).
*Folgt auf die Präambel.
* Im [[OSI-Modell]] ist mit Ethernet sowohl die physische Schicht (OSI Layer 1) als auch die Data-Link-Schicht (OSI Layer 2) festgelegt.
*Besteht aus einer festen Bitsequenz „1010 1011“.
*Kennzeichnet den Beginn des Frames (dient als Startmuster).
*Dient dem Empfänger als Zeichen für den beginnenden Frame-Anfang.


==Ziel- und Quell-MAC-Adresse==
; Ethernet entspricht weitestgehend der [[Institute of  and Electronics Engineers|IEEE]]-Norm [[IEEE 802|802.3]]
===Allgemeines===
* Es wurde ab den 1990ern zur meistverwendeten LAN-Technik und
*Die Quelladresse identifiziert den Sender, die Zieladresse den Empfänger.
* hat andere LAN-Standards wie [[Token Ring]] verdrängt
*Diese Adresse kann auch eine Multicast- oder Broadcast-Adresse sein.
* oder zu Nischenprodukten für Spezialgebiete gemacht
*Gekaufte Netzwerkkarten haben eine weltweit eindeutige MAC-Adresse, die global von einem Konsortium und der Herstellerfirma verwaltet wird.
** [[ARCNET]] in Industrie- und Fertigungsnetzen
** [[Fiber Distributed Data Interface|FDDI]] in hoch verfügbaren Netzwerken,  


===Aufbau===
; Basis für höhere Protokolle auf OSI-Layser 3
*Quell- und Ziel-Mac-Adressen haben eine Länge von sechs Bytes (48 Bit).
* [[TCP/IP-Referenzmodell|TCP/IP]]
*Zwei Bit der MAC-Adresse werden zu ihrer Klassifizierung verwendet.
* [[AppleTalk]]
*MAC-Adressen werden traditionell als Hex-Zahlen dargestellt, die mit Doppelpunkten getrennt sind, z. B. „08:00:01:EA:DE:21“.
* [[DECnet]]
* [[IPX/SPX]]


===Klassifizierung===
Für Anwendungen, in denen hohe Anforderungen an die [[Zuverlässigkeit (Technik)|Zuverlässigkeit]] der Kommunikation gestellt werden, kommt [[Echtzeit-Ethernet]] zum Einsatz.<ref>[[Jürgen Jasperneite|J. Jasperneite]]: ''Echtzeit-Ethernet im Überblick'', atp 3/2005, S. 29–34, {{ISSN|0178-2320}}.</ref>
*Dabei wird entschieden:
** ob Unicast- oder Broadcast-/Multicast-Adresse.
** ob die MAC-Adresse (46 Bit) global oder lokal administriert werden.


; Ethernet ist heute der verbreitetste Standard für lokale Netze (LANs)
Viele Hersteller unterstützen diese Art von Netzwerken mit Hard- und Software


Weiteres zu MAC-Adressen: [[MAC-Adresse]]
; MAC-Adresse
* Jede Ethernet-Schnittstelle, also die Netzwerkkarte oder der fest eingebaute Anschluss, ist mit einer weltweit einmaligen Identifikationsnummer ausgestattet
* der MAC-Adresse (für Media Access Control, einer der beiden Bestandteile der OSI-Netzzugangsschicht).
* Es handelt sich um eine 48 Bit lange Zahl, die in sechs hexadezimalen Blöcken zwischen 0 und 255 (00 bis FF hex) geschrieben wird, zum Beispiel <tt>00-A0-C9-E8-5F-64</tt>.
siehe [[MAC-Adresse]]


==VLAN-Tag (TPID/TCI)==
; Frames
===Aufbau===
Die Datenpakete – auf der Netzzugangsschicht Frames genannt – werden mit den MAC-Adressen der sendenden und der empfangenden Station versehen und in der Regel an alle Stationen im Segment versandt.
*Im Tagged-MAC-Frame nach IEEE 802.1Q folgen zusätzlich vier Bytes als VLAN-Tag.
* Jede Station überprüft daraufhin, ob die Daten für sie bestimmt sind.
*Die ersten beiden Bytes enthalten die Konstante 0x8100 (=802.1qTagType), die einen Tagged-MAC-Frame als solchen kenntlich machen.
* Im Übrigen kann man Ethernet-Schnittstellen auch in den »Promiscuous Mode« schalten, in dem sie ohne Unterschied alle Daten entgegennehmen.
*Von der Position her würde hier im Basic-MAC-Frame das Feld Ethertype stehen.
* Auf diese Weise kann der gesamte Datenverkehr in einem Netzsegment überwacht werden.
*Den Wert 0x8100 kann man damit auch als Ethertype für VLAN-Daten ansehen, allerdings folgt nach dem Tag noch der eigentliche Ethertype (s. u.).
*An diesen VLAN-Tag schließt das ursprünglich an der Position des VLAN-Tags stehende Typ-Feld (EtherType) des eigentlichen Frames mit einem Wert ungleich 0x8100 (im Bild beispielsweise 0x0800 für ein IPv4-Paket) an.
*Der VLAN-Tag wird als Folge von zwei Bytes „81 00“ übertragen.
===TCI (Tag Controll Information)===
*TCI besteht aus 2 Bytes (16-Bit).
*Drei Bit für die Priorität (Class of Service, 0 niedrigste, 7 höchste Priorität)
*Ein Bit Canonical Format Indicator (CFI), das für die Kompatibilität zwischen Ethernet und Token Ring sorgt (dieses 1-bit-Datenfeld zeigt an, ob die MAC-Adresse in einem anerkannten oder nicht anerkannten Format ist).
*Hat das gesetzte Bit eine 0, dann ist es nicht vorschriftsmäßig, bei einer 1 ist es vorschriftsmäßig (Für Ethernet-Switches ist es immer 0).
*Empfängt ein Ethernet-Port als CFI-Information eine 1, dann verbindet der Ethernet-Switch das Tagging-Frame nicht zu einem nicht-getaggten Port.
*Sowie 12 Bit für die VLAN-ID.
*Die 16 Bit des TCI werden in gleicher Weise als "Big-Endian" mit dem höheren Byte voran verschickt.


Die MAC-Adresse wird normalerweise nicht über das jeweilige Teilnetz hinaus weiterverbreitet.


Weiteres zu VLAN: [[Netzwerke:VLAN]]
; Ausnahmen
: Das im weiteren Verlauf des Kapitels beschriebene IPX/SPX-Protokoll verwendet die MAC-Adresse auch für die Adressierung auf der Netzwerkschicht, und die IP-Weiterentwicklung IPv6 benutzt die MAC-Adresse als Teil der 128 Bit langen IP-Adresse.


==Typ-Feld (Ether-Type)==
Nach außen ergäbe ihre Verwendung auch keinen Sinn, da das nächste Teilnetz auf einer Route womöglich noch nicht einmal zum Ethernet-Standard gehört.
*Ethertype beschreibt das Format bzw. das Protokoll zur Interpretation des Datenblocks.
**Zulässige Werte für Ethertype werden von der IEEE administriert (beschränkt sich auf die Vergabe neuer Ethertype-Werte).
**Gibt Auskunft über das verwendete Protokoll der nächsthöheren Schicht innerhalb der Nutzdaten.
*Die Werte sind größer als 0x0600 (sonst ist das ein Ethernet-I-frame mit Längenfeld in dieser Position).
*Ist ein VLAN-Tag vorhanden, darf das daran anschließende Typ-Feld nicht 0x8100 sein (0x8100 ist zur Kennzeichnung eines VLAN-Tags reserviert).


{| class="wikitable"
; Namensherkunft
! Typfeld !! Protokoll
* Kompositum aus ether (englisch für Äther), das Medium zur Ausbreitung von Funkwellen, und net (englisch für Netz).
|-----
* Begriff entstand um 1973 am Xerox Forschungszentrum.
| 0x0800 || IP Internet Protocol, Version 4 (IPv4)
|-----
| 0x0806
| Address Resolution Protocol (ARP)
|-----
| 0x0842 || Wake on LAN (WoL)
|-----
| 0x8035
| Reverse Address Resolution Protocol (RARP)
|-----
| 0x809B || AppleTalk (EtherTalk)
|-----
| 0x80F3
| Appletalk Address Resolution Protocol (AARP)
|-----
| 0x8100
| VLAN Tag (VLAN)
|-----
| 0x8137 || Novell Internetwork Packet Exchange (IPX)
|-----
| 0x8138 || Novell
|-----
| 0x86DD
| IP Internet Protocol, Version 6 (IPv6)
|-----
| 0x8847
| MPLS Unicast
|-----
| 0x8848
| MPLS Multicast
|-----
| 0x8863 || PPP over Ethernet PPPoE Discovery
|-----
| 0x8864 || PPP over Ethernet PPPoE Session
|-----
| 0x8870
| Jumbo Frames
|-----
| 0x888E
| 802.1X Port Access Entity
|-----
| 0x8892
| Echtzeit-Ethernet PROFINET
|-----
| 0x88A2
| ATA over Ethernet ATA over Ethernet Coraid AoE
|-----
| 0x88A4
| Echtzeit-Ethernet (EtherCAT)
|-----
| 0x88A8
| Provider Bridging
|-----
| 0x88AB
| Echtzeit-Ethernet Ethernet Powerlink (Ethernet POWERLINK)
|-
|0x88B8
|IEC61850 Generic Object Oriented Substation Events (GOOSE)
|-----
| 0x88CC
| Link Layer Discovery Protocol (LLDP)
|-----
| 0x88CD
| Echtzeit-Ethernet Sercos III
|-----
| 0x88E1
| HomePlug AV
|-
|0x88E5
|MACsec
|-----
| 0x8906
| Fibre Channel over Ethernet
|-----
| 0x8914
| FCoE Initialization Protocol (FIP)
|-
|0x8947
|GeoNetworking protocol
|}


==Nutzdaten==
; Verwendung
*auch Payload genannt.
* Kommunikation von Computer, Drucker, Scanner, ...
*Pro Datenblock können maximal 1500 Bytes an Nutzdaten übertragen werden.
* Anbinden zentraler Speichersystemen, Überwachungssystemen, ...
*Die Nutzdaten werden von dem unter Type angegebenen Protokoll interpretiert.
* Daten- und Nachrichtenverkehr
*Die Datenbytes werden in aufsteigender Byte-Reihenfolge verschickt.
*Jumbo Frames, Super Jumbo Frames und Jumbogramme erlauben auch größere Datenblöcke, diese Spezialmodi bewegen sich aber offiziell abseits von Ethernet (beziehungsweise IEEE 802.3).


; Die am meisten verwendete Netzwerktechnik (Basis für einen Großteil der Netzwerkkarten)


=== Jumbo Frames ===
=== Data-Link-Layer ===
*bezeichnet nicht standardisierte und übergroße Frames.
Ethernet basiert auf der Idee, dass die Teilnehmer eines LANs Nachrichten durch Hochfrequenz übertragen, allerdings nur innerhalb eines gemeinsamen Leitungsnetzes.
*Frames länger als die Standardgröße (IEEE 802.3), werden als Jumbo Frames bezeichnet.
* Jede [[Netzwerkschnittstelle]] hat einen global eindeutigen 48-Bit-Schlüssel, der als [[MAC-Adresse]] bezeichnet wird.  
* Tatsächlich werden MAC-Adressen teilweise mehrfach ausgegeben, aber die Hersteller versuchen durch geografische Trennungen lokale Kollisionen zu vermeiden.
* Da MAC-Adressen modifizierbar sind, muss man darauf achten, keine doppelten Adressen im selben Netz zu verwenden, da es sonst zu Fehlern kommt.
* Ethernet überträgt die Daten auf dem Übertragungsmedium im sogenannten [[Basisbandübertragung|Basisbandverfahren]] und in digitalem [[Multiplexverfahren|Zeitmultiplex]].


=== Umwandlung in einen Datenstrom ===
Nachdem der Datenstrom als Folge von Bytes bereitgestellt wurde, werden nun abhängig vom physischen Medium und der Übertragungsrate ein oder mehrere Bit in einen [[Leitungscode]] kodiert, um einerseits die physischen Eigenschaften des Mediums zu berücksichtigen und andererseits dem Empfänger eine [[Taktrückgewinnung]] zu ermöglichen.
* So wird, je nach Code, die erlaubte Frequenz-Bandbreite nach unten (Gleichspannungsfreiheit) und oben limitiert.


====  Maximum Transmission Unit (MTU) ====
In übertragungsfreien Zeiten, also zwischen zwei Frames, kommt es definitionsgemäß zu Ruhepausen („Inter-Frame-Spacing“) mit einer gewissen Mindestlänge.
* Bei physischem Halbduplex-Modus schaltet sich in dieser Zeit der Sender ab, um anderen Stationen auf dem geteilten Medium Zugriff zu ermöglichen.
* Bei moderneren Medientypen mit physischem Vollduplex-Modus wird eine Trägerschwingung aufrechterhalten, die dem Empfänger ein schnelleres Aufsynchronisieren auf den Datenstrom ermöglicht.
* Außerdem können in der sendefreien Zeit Out-of-Band-Informationen zwischen den Stationen ausgetauscht werden.


== Padding-Feld (PAD-Feld)==
Bei manchen physischen Vollduplex-Medientypen wie beispielsweise 10BASE-T deaktiviert sich die Sendestation trotz exklusiven Zugriffs auf das Medium zwischen den Frames.  
 
* Hier wird die sendefreie Zeit zur Out-of-Band-Signalisierung (Link-Pulse, Fast-Link-Pulse) der Link-Parameter genutzt.
*Das PAD-Feld wird verwendet, um den Ethernet-Frame auf die erforderliche Minimalgröße von 64 Byte zu bringen.
*Wichtig bei alten Übertragungsverfahren, um Kollisionen in der sogenannten Collision-Domain sicher zu erkennen.
*Präambel und SFD (8 Bytes) werden bei der erforderlichen Mindestlänge des Frames nicht mitgezählt, ein VLAN-Tag schon.
*Ein PAD-Feld wird somit erforderlich, wenn als Nutzdaten weniger als 46 bzw. 42 Bytes (ohne bzw. mit 802.1Q-VLAN-Tag) zu übertragen sind.
*Das in Type angegebene Protokoll muss dafür sorgen, dass diese als Pad angefügten Bytes (auch „Padding Bytes“ genannt) nicht interpretiert werden, wofür es üblicherweise eine eigene Nutzdaten-Längenangabe bereithält.
 
==Frame Check Sequence (FCS)==
===Allgemeines===
*Das FCS-Feld stellt eine 32-Bit-CRC-Prüfsumme dar.
*Die FCS wird über dem eigentlichen Frame berechnet, also beginnend mit der Ziel-MAC-Adresse und endend mit dem PAD-Feld.
*Die Präambel, der SFD und die FCS selbst sind nicht in der FCS enthalten.
===Ablauf===
*Wird ein Paket beim Sender erstellt, wird eine CRC-Berechnung über die Bitfolge durchgeführt und die Prüfsumme an den Datenblock angehängt.
*Der Empfänger führt nach dem Empfang die gleiche Berechnung aus.
*Stimmt die empfangene nicht mit der selbst berechneten Prüfsumme überein, geht der Empfänger von einer fehlerhaften Übertragung aus, und der Datenblock wird verworfen.
===Berechnung===
*Zur Berechnung der CRC-32-Prüfsumme werden die ersten 32 Bits der Mac-Adresse invertiert und das Ergebnis der Prüfsummenberechnung wird ebenfalls invertiert (Vermeidung des Nullproblems).
*In üblichen CRC-Implementierungen als rückgekoppelte Schieberegister werden Datenbits in übertragener Reihenfolge, also vom LSB (least significant bit) zum MSB (most significant bit), durch ein Schieberegister geschickt, das aber selbst vom LSB aus beschickt wird.
*In Schieberichtung steht damit das MSB der CRC zuerst zur Verfügung und gerät auch in Abweichung zu allen anderen Daten zuerst auf die Leitung.
*Wird nun der Datenstrom beim Empfänger inklusive empfangenem CRC-Wert in das Schieberegister geschrieben, enthält die CRC im fehlerfreien Fall den Wert Null.
*Ein von Null abweichender Wert deutet auf einen Übertragungsfehler hin.
*Durch die Invertierung der ersten 32 Bit und der CRC-Summe ist das Ergebnis nicht mehr Null.
*Wenn kein Übertragungsfehler aufgetreten ist, dann enthält das Schieberegister immer dieselbe Zahl, auch Magic Number genannt.
*Beim Ethernet lautet die Magic Number 0xC704DD7B.
 
=Ethernet-Medientypen=
{| class="wikitable"
! Bild !! Standard !! Übertragungsraten !! Max. Segmentlänge !! Kabel / Stecker !! Topologie !! Richtungsabhängigkeit !! Eigenschaften
|-----
|[[Datei:Netzwerk_Layout_10Base5.PNG|rahmenlos|350px|RG-11 Koaxial-Stecker]] || 10BASE&#45;5 || 10 Mbit/s || 500m || Koaxialkabel (RG-11) || Bus || Halbduplex ||
* max. drei 10BASE5-Segmente mit jeweils max. 100 Teilnehmer
* Mindestabstand 2,5m (zwischen Transceivern)
* Maximale Buslänge 2.500 Meter
|-----
|[[Datei:Netzwerk Layout 10Base2.PNG|rahmenlos|350px|10BASE2-Kabel mit BNC-Konnektor]]|| 10BASE&#45;2 || 10 Mbit/s || 185m || flex. Koaxialkabel (RG-58) || Bus || Halbduplex ||
* max. drei Segmente mit insgesamt max. 90 Stationen
* Mindestabstand 0,5m (zwischen T-Stücken)
* Maximalabstand ca. 30cm (zwischen T-Stück und Transceiver)
|-----
|[[Datei:Netzwerk Layout 10Base-T.PNG|rahmenlos|300px|8P8C-Stecker]]|| 10BASE&#45;T|| 10 Mbit/s || 100m || Modular-Verbinder (RJ-45) || Geswitches Netzwerk || Vollduplex ||
* Per Hub verbunden
* jeder Teilnehmer wird über einen dedizierten Port angeschlossen
* normalerweise 1:1-Kabel im Einsatz
|-----
|[[Datei:Netzwerk Layout 100Base-T.PNG|rahmenlos|300px|Cat5 Kabel]]|| 100BASE&#45;T || 100 Mbit/s || 100m || Modular-Verbinder (RJ-45) || Geswitches Netzwerk || Vollduplex ||
* Typisch per Hub oder Switch verbunden
* Alternativ lassen sich zwei Rechner per Crossover-Kabel direkt verbinden
* verwendet Cat5 oder höher
* max. 1024 Knoten pro Switch
|-----
|[[Datei:EthernetCableGreen.jpg|rahmenlos|150px|Cat6 Kabel terminiert mit 8P8C-Stecker]]|| 1000BASE&#45;T || 1 Gbit/s || 100m || Modular-Verbinder (RJ-45) || Geswitches Netzwerk || Vollduplex ||
* per Switch verbunden
* Verwendung aller vier Doppeladern in beide Richtungen
* Autonegotiation ist eine Vorraussetzung um 1000BASE-T zu benutzen
* verwendet Cat5e, 6 oder höher
|-----
|}
 
= Die 5-4-3-Regel =
 
= Mindeströße der Frames =
*Das Frame muß mindestens 64 Byte (68 Byte bei Tagged) groß sein, um die minimale Slot-Time zur Erkennung einer Kollision zu erreichen.
*Andernfalls werden Bits ergänzt
 
{| class="wikitable"
! Standard !! Mindestgröße Daten
|-----
|Ethernet II
|46 Bytes
|-----
|Ethernet 802.3
|42 Bytes
|-----
|}
 
{| class="wikitable"
|+ VLAN 802.1q (tagged)
! Standard !! Mindestgröße Daten
|-----
|Ethernet Version 2.0 tagged
|46 Bytes
|-----
|IEEE 802.3 tagged
|46 Bytes
|-----
|}


= Kontrollfragen =


<div class="toccolours mw-collapsible mw-collapsed">
<noinclude>
Was ist Ethernet?
<div class="mw-collapsible-content">
'''Die am weitesten verbreitete Technologie für lokale Netzwerke.'''
</div>
</div>


<div class="toccolours mw-collapsible mw-collapsed">
== Anhang ==
Warum ist die Frame Mindestgröße wichtig?
=== Siehe auch ===
<div class="mw-collapsible-content">
{{Special:PrefixIndex/Ethernet}}
'''Um die minimale Slot-Time zur Erkennung einer Kollision zu erreichen. Somit werden keine Daten ergänzt.'''
----
</div>
* [[CSMA/CD]]
</div>
* [[Broadcast]]
* [[Switch]]


<div class="toccolours mw-collapsible mw-collapsed">
==== Links ====
Was ist ein Bus in der Datenverarbeitung?
===== Weblinks =====
<div class="mw-collapsible-content">
'''Ein Bus ist ein System zur Datenübertragung zwischen mehreren Teilnehmern über einen gemeinsamen Übertragungsweg'''
</div>
</div>


[[Kategorie:Netzwerke]]
[[Kategorie:Ethernet]]
</noinclude>

Aktuelle Version vom 2. November 2024, 10:58 Uhr

Ethernet - Technik für kabelgebundene Datennetze

Beschreibung

Ethernet im TCP/IP-Protokollstapel
Anwendung HTTP IMAP SMTP DNS
Transport TCP UDP
Internet IP (IPv4, IPv6)
Netzzugang Ethernet TokenBus TokenRing WLAN

Beschreibt, wie Netzwerkgeräte Datenpakete so formatieren und übertragen können, dass andere Geräte im gleichen lokalen oder Standort-Netzwerksegment sie erkennen, empfangen und verarbeiten können.

  • Ursprünglich für lokale Netzwerke gedacht (daher auch LAN-Technik).
  • Ermöglicht Datenaustausch in Form von Datenframes zwischen den in einem lokalen Netz (LAN) angeschlossenen Geräten.
Technik für kabelgebundene Datennetze
Bereich Beschreibung
Software Protokolle, Rahmenformate, …
Hardware Kabel, Verteiler, Netzwerkkarten, …
Übertragungsraten

Spezifiziert

  • 1, 10 Megabit/s
  • 100 Megabit/s (Fast Ethernet)
  • 1000 Megabit/s (Gigabit-Ethernet)
  • 2,5, 5, 10, 25, 40, 50, 100, 200 und 400 Gigabit/s spezifiziert,

In Entwicklung

  • 800 Gigabit/s und 1,6 Terabit/s
Ausdehnung

In seiner ursprünglichen Form erstreckt sich das LAN dabei nur über ein Gebäude; Ethernet-Standard-Varianten über Glasfaser haben eine Link-Reichweite von bis zu 80 km, proprietäre auch mehr.

Die Ethernet-Protokolle umfassen Festlegungen für Kabeltypen und Stecker sowie für Übertragungsformen (Signale auf der Bitübertragungsschicht, Paketformate).

  • Im OSI-Modell ist mit Ethernet sowohl die physische Schicht (OSI Layer 1) als auch die Data-Link-Schicht (OSI Layer 2) festgelegt.
Ethernet entspricht weitestgehend der IEEE-Norm 802.3
  • Es wurde ab den 1990ern zur meistverwendeten LAN-Technik und
  • hat andere LAN-Standards wie Token Ring verdrängt
  • oder zu Nischenprodukten für Spezialgebiete gemacht
    • ARCNET in Industrie- und Fertigungsnetzen
    • FDDI in hoch verfügbaren Netzwerken,
Basis für höhere Protokolle auf OSI-Layser 3

Für Anwendungen, in denen hohe Anforderungen an die Zuverlässigkeit der Kommunikation gestellt werden, kommt Echtzeit-Ethernet zum Einsatz.[1]

Ethernet ist heute der verbreitetste Standard für lokale Netze (LANs)

Viele Hersteller unterstützen diese Art von Netzwerken mit Hard- und Software

MAC-Adresse
  • Jede Ethernet-Schnittstelle, also die Netzwerkkarte oder der fest eingebaute Anschluss, ist mit einer weltweit einmaligen Identifikationsnummer ausgestattet
  • der MAC-Adresse (für Media Access Control, einer der beiden Bestandteile der OSI-Netzzugangsschicht).
  • Es handelt sich um eine 48 Bit lange Zahl, die in sechs hexadezimalen Blöcken zwischen 0 und 255 (00 bis FF hex) geschrieben wird, zum Beispiel 00-A0-C9-E8-5F-64.

siehe MAC-Adresse

Frames

Die Datenpakete – auf der Netzzugangsschicht Frames genannt – werden mit den MAC-Adressen der sendenden und der empfangenden Station versehen und in der Regel an alle Stationen im Segment versandt.

  • Jede Station überprüft daraufhin, ob die Daten für sie bestimmt sind.
  • Im Übrigen kann man Ethernet-Schnittstellen auch in den »Promiscuous Mode« schalten, in dem sie ohne Unterschied alle Daten entgegennehmen.
  • Auf diese Weise kann der gesamte Datenverkehr in einem Netzsegment überwacht werden.

Die MAC-Adresse wird normalerweise nicht über das jeweilige Teilnetz hinaus weiterverbreitet.

Ausnahmen
Das im weiteren Verlauf des Kapitels beschriebene IPX/SPX-Protokoll verwendet die MAC-Adresse auch für die Adressierung auf der Netzwerkschicht, und die IP-Weiterentwicklung IPv6 benutzt die MAC-Adresse als Teil der 128 Bit langen IP-Adresse.

Nach außen ergäbe ihre Verwendung auch keinen Sinn, da das nächste Teilnetz auf einer Route womöglich noch nicht einmal zum Ethernet-Standard gehört.

Namensherkunft
  • Kompositum aus ether (englisch für Äther), das Medium zur Ausbreitung von Funkwellen, und net (englisch für Netz).
  • Begriff entstand um 1973 am Xerox Forschungszentrum.
Verwendung
  • Kommunikation von Computer, Drucker, Scanner, ...
  • Anbinden zentraler Speichersystemen, Überwachungssystemen, ...
  • Daten- und Nachrichtenverkehr
Die am meisten verwendete Netzwerktechnik (Basis für einen Großteil der Netzwerkkarten)

Data-Link-Layer

Ethernet basiert auf der Idee, dass die Teilnehmer eines LANs Nachrichten durch Hochfrequenz übertragen, allerdings nur innerhalb eines gemeinsamen Leitungsnetzes.

  • Jede Netzwerkschnittstelle hat einen global eindeutigen 48-Bit-Schlüssel, der als MAC-Adresse bezeichnet wird.
  • Tatsächlich werden MAC-Adressen teilweise mehrfach ausgegeben, aber die Hersteller versuchen durch geografische Trennungen lokale Kollisionen zu vermeiden.
  • Da MAC-Adressen modifizierbar sind, muss man darauf achten, keine doppelten Adressen im selben Netz zu verwenden, da es sonst zu Fehlern kommt.
  • Ethernet überträgt die Daten auf dem Übertragungsmedium im sogenannten Basisbandverfahren und in digitalem Zeitmultiplex.

Umwandlung in einen Datenstrom

Nachdem der Datenstrom als Folge von Bytes bereitgestellt wurde, werden nun abhängig vom physischen Medium und der Übertragungsrate ein oder mehrere Bit in einen Leitungscode kodiert, um einerseits die physischen Eigenschaften des Mediums zu berücksichtigen und andererseits dem Empfänger eine Taktrückgewinnung zu ermöglichen.

  • So wird, je nach Code, die erlaubte Frequenz-Bandbreite nach unten (Gleichspannungsfreiheit) und oben limitiert.

In übertragungsfreien Zeiten, also zwischen zwei Frames, kommt es definitionsgemäß zu Ruhepausen („Inter-Frame-Spacing“) mit einer gewissen Mindestlänge.

  • Bei physischem Halbduplex-Modus schaltet sich in dieser Zeit der Sender ab, um anderen Stationen auf dem geteilten Medium Zugriff zu ermöglichen.
  • Bei moderneren Medientypen mit physischem Vollduplex-Modus wird eine Trägerschwingung aufrechterhalten, die dem Empfänger ein schnelleres Aufsynchronisieren auf den Datenstrom ermöglicht.
  • Außerdem können in der sendefreien Zeit Out-of-Band-Informationen zwischen den Stationen ausgetauscht werden.

Bei manchen physischen Vollduplex-Medientypen wie beispielsweise 10BASE-T deaktiviert sich die Sendestation trotz exklusiven Zugriffs auf das Medium zwischen den Frames.

  • Hier wird die sendefreie Zeit zur Out-of-Band-Signalisierung (Link-Pulse, Fast-Link-Pulse) der Link-Parameter genutzt.



Anhang

Siehe auch


Links

Weblinks
  1. J. Jasperneite: Echtzeit-Ethernet im Überblick, atp 3/2005, S. 29–34, Vorlage:ISSN.