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Version vom 26. April 2023, 23:37 Uhr
Informationssicherheit - Eigenschaft von Systemen Vertraulichkeit, Verfügbarkeit und Integrität sicherzustellen
Beschreibung
Als Informationssicherheit oder Cybersicherheit bezeichnet man Eigenschaften von technischen oder nicht-technischen Systemen zur Informationsverarbeitung, -speicherung und -lagerung, die die Schutzziele Vertraulichkeit, Verfügbarkeit und Integrität sicherstellen.
- Informationssicherheit dient dem Schutz vor Gefahren bzw. Bedrohungen, der Vermeidung von wirtschaftlichen Schäden und der Minimierung von Risiken.
In der Praxis orientiert sich die Informationssicherheit im Rahmen des IT-Sicherheitsmanagements unter anderem an der internationalen ISO/IEC-27000-Reihe.
- Im deutschsprachigen Raum ist ein Vorgehen nach IT-Grundschutz verbreitet.
- Im Bereich der Evaluierung und Zertifizierung von IT-Produkten und -systemen findet die Norm ISO/IEC 15408 (Common Criteria) häufig Anwendung.
Die Normenreihe IEC 62443 befasst sich mit der Informationssicherheit von „Industrial Automation and Control Systems“ (IACS) und verfolgt dabei einen ganzheitlichen Ansatz für Betreiber, Integratoren und Hersteller.
Begriffsbeschreibungen
Motivation und Ziele der Informationssicherheit
Bedeutung der Informationssicherheit
In den frühen Kindertagen des (Personal-)Computers verstand man unter Computersicherheit die Sicherstellung der korrekten Funktionalität von Hardware (Ausfall von zum Beispiel Bandlaufwerken oder anderen mechanischen Bauteilen) und Software (richtige Installation und Wartung von Programmen).
- Mit der Zeit änderten sich die Anforderungen an die Computer (Internet, Speichermedien); die Aufgaben zur Computersicherheit mussten anders gestaltet werden.
- Somit bleibt der Begriff der Computersicherheit wandelbar.
Private und öffentliche Unternehmen sind heute in allen Bereichen ihrer Geschäftstätigkeit, Privatpersonen in den meisten Belangen des täglichen Lebens auf IT-Systeme angewiesen.
- Da neben der Abhängigkeit auch die Risiken für IT-Systeme in Unternehmungen in der Regel größer sind als für Computer und Netzwerke in privaten Haushalten, ist Informationssicherheit überwiegend Aufgabe von Unternehmen.
Entsprechende Verpflichtungen lassen sich im gesamten deutschsprachigen Raum aus den verschiedenen Gesetzen zum Gesellschaftsrecht, Haftungsrecht, Datenschutz, Bankenrecht usw. herleiten.
- Dort stellt Informationssicherheit einen Baustein des Risikomanagements dar.
- International spielen Vorschriften wie Basel II und der Sarbanes-Oxley Act eine wichtige Rolle.
Bedrohungen
Maßnahmen
Standards, „Best Practices“ und Ausbildung
Zur Bewertung und Zertifizierung der Sicherheit von Computersystemen existieren internationale Normen.
- Wichtige Normen in diesem Zusammenhang waren die amerikanischen TCSEC und die europäischen ITSEC-Standards.
- Beide wurden 1996 von dem neueren Common-Criteria-Standard abgelöst.
- Die Evaluierung und Zertifizierung von IT-Produkten und -systemen erfolgt in Deutschland in der Regel durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).
IT-Sicherheitsmanagement
Die Aufgabe des IT-Sicherheitsmanagements ist die systematische Absicherung eines informationsverarbeitenden IT-Verbundes.
- Gefahren für die Informationssicherheit oder Bedrohungen des Datenschutzes eines Unternehmens oder einer Organisation sollen verhindert oder abgewehrt werden.
- Die Auswahl und Umsetzung von IT-Sicherheitsstandards zählt zu den Aufgaben des IT-Sicherheitsmanagements.
- Standards des IT-Sicherheitsmanagements sind beispielsweise:
- IT-Grundschutz des BSI
- Die IT-Grundschutz-Kataloge definieren für die verschiedenen Aspekte einer IT-Landschaft konkrete Maßnahmen, die zur Erhaltung der Sicherheit bei niedrigem und mittlerem Schutzbedarf erfüllt werden müssen (Waschzettel).
- Für Systeme mit hohem Schutzbedarf geben die Grundschutzkataloge ein strukturiertes Vorgehen, um die notwendigen Maßnahmen zu identifizieren.
- Die Grundschutz-Kataloge sind primär in Deutschland bekannt, liegen allerdings auch englischsprachig vor.
- ISO/IEC 27001: Norm für Informationssicherheitsmanagementsysteme (ISMS)
- ISO/IEC 27002: Leitfaden für das Informationssicherheitsmanagement (vormals ISO/IEC17799:2005)
Weltweit am stärksten verbreitet ist die ISO/IEC 27001-Norm.
Weitere Standards sind zu finden im Vorlage:Hauptartikel
Security Engineering
Das Fachgebiet Security Engineering stellt Instrumente zur Abwehr und Analyse von Angriffen und Bedrohungen von IT-Systemen bereit.
Ausbildung
Neben den Standards zur Informationssicherheit gibt es auch Standards für die Ausbildung von Sicherheitsfachkräften.
- Als wichtigste sind zu nennen die Zertifizierungen zum Certified Information Security Manager (CISM) und Certified Information Systems Auditor (CISA) der ISACA, die Zertifizierung zum Certified Information Systems Security Professional (CISSP) des International Information Systems Security Certification Consortium (ISC)², die Security+ Zertifizierung von CompTIA, die Zertifizierung zum TeleTrusT Information Security Professional (TISP) des TeleTrusT – Bundesverband IT-Sicherheit e. V. sowie die GIAC-Zertifizierungen des SANS Institute.
- Eine erweiterte Übersicht bietet die Liste der IT-Zertifikate.
Audits und Zertifizierungen
Um ein gewisses Standardmaß an Informationssicherheit zu gewährleisten, ist die regelmäßige Überprüfung von Maßnahmen zur Risikominimierung und -dezimierung Pflicht.
- Auch hier rücken wieder organisatorische und technische Aspekte in den Vordergrund.
Technische Sicherheit kann zum Beispiel durch Maßnahmen wie regelmäßige Penetrationstests oder vollständige Sicherheitsaudits erreicht werden, um eventuell bestehende Sicherheitsrisiken im Bereich von informationstechnischen Systemen, Applikationen und/oder in der informationstechnischen Infrastruktur zu erkennen und zu beseitigen.
Organisatorische Sicherheit kann durch Audits der entsprechenden Fachabteilungen einer Organisation erreicht und überprüft werden.
- Beispielsweise können vordefinierte Testschritte beziehungsweise Kontrollpunkte eines Prozesses während eines Audits getestet werden.
Aus Feststellungen der weitreichenden Überprüfungsmethoden lassen sich Maßnahmen zur weiteren Risikominimierung beziehungsweise -dezimierung ableiten.
- Eine Methodik, wie in diesem Absatz beschrieben, ist unmittelbar konform zu Normen wie ISO/IEC 27001, BS 7799 oder gesetzlichen Vorschriften.
- Hier wird meist eine Nachvollziehbarkeit über Vorgänge der Informationssicherheit unmittelbar eingefordert, indem Unternehmen ein Risikomanagement abverlangt wird.
Bei der Arbeit an Maschinen und Anlagen haben Komponenten der funktionalen Sicherheit für den Menschen eine wichtige Schutzfunktion.
- Damit Sicherheitsfunktionen von Steuerungen zuverlässig funktionieren, muss auch die Steuerung selbst vor Ausfall und Manipulation geschützt werden.
- Daher werden auch Security-Aspekte der funktionalen Sicherheit von industriellen Automatisierungssystemen geprüft und zertifiziert.
- Diese Prüfung/Zertifizierung kann nur in Kombination mit einer Zertifizierung der funktionalen Sicherheit durchgeführt werden oder auf einer solchen Zertifizierung aufbauen.
- Ein Prüfgrundsatz formuliert Anforderungen für das Erreichen eines Security-Levels 1 (SL 1: Schutz gegen gelegentlichen oder zufälligen Verstoß) nach DIN EN 62443-3-3.
- Weitere Grundlagen dieses Prüfgrundsatzes sind die Normen IEC/TS 62443-1-1, DIN EN IEC 62443-4-1, DIN EN IEC 62443-4-2.
Den organisatorischen Ablauf einer Prüfung/Zertifizierung regelt die DGUV Test Prüf- und Zertifizierungsordnung, Teil 1: Zertifizierung von Produkten, Prozessen und Qualitätsmanagementsystemen (DGUV Grundsatz 300-003).
Umsetzungsbereiche
Gesetzliche Rahmenbedingungen
Anhang
Siehe auch
- Cyberabwehr
- Cyberkrieg
- Europäische Agentur für Netz- und Informationssicherheit
- Internetkriminalität, IT-Sicherheitsverfahren
- Need-to-know-Prinzip
- TeleTrusT
- Mind Map der Informationssicherheit
Unterseiten
Dokumentation
RFC
Man-Pages
Info-Pages
Links
Einzelnachweise
Projekt
Weblinks
- https://de.wikipedia.org/wiki/Informationssicherheit
- Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)
- BMWi: Task Force „IT-Sicherheit in der Wirtschaft“
- Seiten-Check der Initiative-S der Taskforce „IT-Sicherheit in der Wirtschaft“. Service des eco-Verbands der Internetwirtschaft e.V., gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi)
- Deutschland sicher im Netz e. V.
- A Users’ Guide: How to raise information security awareness (DE). Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, Juni 2006, ENISA (mit PDF Leitfaden für die Praxis: Wege zu mehr Bewusstsein für Informationssicherheit; 2 MB)
- DIN-Normenausschuss Informationstechnik und Anwendungen NA 043-01-27 AA IT-Sicherheitsverfahren
- Christian Hawellek: Die strafrechtliche Relevanz von IT-Sicherheitsaudits – Wege zur Rechtssicherheit vor dem Hintergrund des neuen Computerstrafrechts.
- Ken Thompson: Reflections on Trusting Trust (PDF; 220 kB; englisch). Artikel über Software-Sicherheit und deren Untergrabung, etwa durch Trojaner.
Testfragen
Testfrage 1
Testfrage 2
Testfrage 3
Testfrage 4
Testfrage 5
TMP
Was ist Informationssicherheit?
IT und OT
Arten und Wichtigkeit von Informationen
Schutz von Informationen
- ISO/IEC 27001
- Informationen sind Werte
- Wertvoll für eine Organisation
- Wie die übrigen Geschäftswerte
- Müssen in geeigneter Weise geschützt werden
- Angemessener Schutz unabhängig von
- Erscheinungsform
- Art der Nutzung
- Speicherung
Informationssicherheit im Fokus
- Warum ist Sicherheit überhaupt ein Thema?
- Verteilte Informatiksysteme sind kritische Ressourcen
- Globalisierung der Kommunikationsbedürfnisse und -infrastruktur (Internet)
- "grenzüberschreitenden" Kooperation
- Informationssysteme
- Desktop-Conferencing
- Soziale Netzwerke
- Offene Systeme
- Vielfältige Schnittstellen und Datenaustausch
- Erhöhung des Angriffs- und Schadenpotentials
- Physische Sicherheit kann oft nicht gewährleistet werden
- Zugang zu Räumen und IT-Systemen
- Vertrauen als Ressource
- Wem vertraue ich, wem nicht?
- Wer ist mein Gegenüber wirklich?
Warum Informationssicherheit?
- Das Streben nach Informationssicherheit resultiert aus einer risikoorientierten Herangehensweise
- Es soll Unternehmen vor Kapitalschäden jeglicher Art schützen
- Klassische Beispiele
- Image- und Vertrauensverlust
- Datenverlust
- Produktivitätsausfall
- Wirtschaftsspionage
- Verletzung von Marken- und Urheberrechten
Es liegt in der Natur der Sache, dass Unternehmer solchen Schäden durch entsprechende Maßnahmen vermeiden wollen.
Datensicherung
- Normbegriff der Rechtsordnung
- Summe aller
- technischen und
- organisatorischen Maßnahmen
zur Gewährleistung des Datenschutzes
- Maßnahmen müssen in einem angemessenen Verhältnis zum angestrebten Schutzzweck stehen.
Datensicherheit
- Datensicherheit als technischer Begriff
- Planende,
- steuernde,
- verarbeitende und
- kontrollierende Maßnahmen
- zur Gewährleistung der Sicherheitsziele
- Verfügbarkeit
- Vertraulichkeit
- Integrität
- der informationstechnischen Infrastruktur
Datensicherheit
- Datensicherung als antiquierter Begriff
- Kopieerstellung von Datenbeständen
- Ziel: Rekonstruktion bei Verlust
- Verfügbarkeit
- Integrität
- Datensicherung zur Gewährleistung der
- Verfügbarkeit
- Integrität
- der informationstechnischen Infrastruktur ist im weiteren Sinne auch Voraussetzung für die Erzielung einer Gesamtsicherheit, die
- alle Komponenten der IT-Infrastruktur erfasst, die
- für die betrieblichen Wertschöpfungsprozesse relevant sind
- Interesse von Unternehmen
- Sicherstellung der kontinuierlichen Bedürfnisbefriedigung
- Gewinnmaximierung
- Interesse des Einzelnen
- Schutz seiner (personenbezogenen) Daten vor Missbrauch
IT-Systeme
- IT-Systeme bestehen aus
- Objekten
- Subjekten
- Aktionen
- Umfeldbedingungen
Objekte
- Objekte eines IT-Systems sind alle aktiven und passiven Komponenten
- Hardware
- Software
- gespeicherten Daten
- Im weiteren Sinne
- Gesamte informationstechnische Infrastruktur
- schutzwürdige Objekte
- Einzelne Objekte (Server, Anwendungen, Verbindungen)
- Gruppen von Objekten
- Gesamter IT-Verbund
- Für jedes Objekt muss geregelt sein
- welche Subjekte
- unter welchen Voraussetzungen
- Zugang und
- Zugriff erhalten
Subjekte
- Subjekte eines IT-Systems sind
- Betreiber
- Anwender
- Benutzer
- Zugang der Subjekte zu IT-Systemen und Zugriff auf einzelne Objekte erfordert
- Identifikation
- Authentifizierung
- Subjekte können auch technische Kommunikationselemente sein
- selbststeuernde Aktionen
- z.B Verbindung zu fremden Systemen
- mit dem Ziel des Zugriffs auf fremde Objekte
- aufbauen
- nutzen
- wieder abbauen
Anmeldung
- Zugangsverfahren
- Anmeldeverfahren von Subjekten zu IT-Systemen oder einzelnen Objekten
- Im Zugangsverfahren wird die Berechtigung von
- natürlichen oder
- technischen Subjekten
- durch
- technische oder
- logische Verfahren
- zur Identifizierung / Authentifizierung überprüft
Zugriffskontrolle
- Zugriff
- Ausführung von
- lesenden,
- schreibenden oder
- steuernden Aktionen
- auf definierte Objekte eines IT-Systems
- Zugriffskontrolle erfolgt auf logischer Ebene
- nach ordnungsgemäßer Zugangskontrolle
- mittels Verfahren zur Identifizierung und / oder
- Authentifizierung von Zugriffsrechten.
Need-to-Know-Prinzip
Ein Subjekt darf nur auf ein Objekt zugreifen können, wenn dies in seiner Zuständigkeit liegt.
Aktionen
- Aktionen
- passiv
- aktiv
- objektsteuernd
- objektnutzend
- Differenzierung auf Softwareebene durch
- Systemsoftware
- Anwendungssoftware
Umfeld
- Konstrukte am Standort beschrieben das Umfeld
- räumlich
- versorgungstechnisch
- Klimatechnisch
- ...
- Sekundäres Umfeld vernetzter Systeme
- Netztopologie
- Kommunikationsarchitektur