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Informationssicherheit: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Informationssicherheit''' - Eigenschaft von Systemen [[Vertraulichkeit]], [[Verfügbarkeit]] und [[Integrität]] sicherzustellen
'''Informationssicherheit''' - Eigenschaft von Systemen [[Vertraulichkeit]], [[Verfügbarkeit]] und [[Integrität]] sicherzustellen


=== Was ist Informationssicherheit? ===
== Was ist Informationssicherheit? ==
Als '''Informationssicherheit''' oder '''Cybersicherheit''' bezeichnet man Eigenschaften von technischen oder nicht-technischen Systemen zur [[Datenverarbeitung|Informationsverarbeitung]], -[[Datenspeicher|speicherung]] und -lagerung, die die Schutzziele [[Vertraulichkeit]], [[Verfügbarkeit]] und [[Integrität (Informationssicherheit)|Integrität]] sicherstellen.  
Als '''Informationssicherheit''' oder '''Cybersicherheit''' bezeichnet man Eigenschaften von technischen oder nicht-technischen Systemen zur [[Datenverarbeitung|Informationsverarbeitung]], -[[Datenspeicher|speicherung]] und -lagerung, die die Schutzziele [[Vertraulichkeit]], [[Verfügbarkeit]] und [[Integrität (Informationssicherheit)|Integrität]] sicherstellen.  
* Informationssicherheit dient dem Schutz vor [[Gefahr]]en bzw. [[Bedrohung]]en, der Vermeidung von wirtschaftlichen [[Schaden|Schäden]] und der Minimierung von [[Risiko|Risiken]].
* Informationssicherheit dient dem Schutz vor [[Gefahr]]en bzw. [[Bedrohung]]en, der Vermeidung von wirtschaftlichen [[Schaden|Schäden]] und der Minimierung von [[Risiko|Risiken]].

Version vom 8. Mai 2023, 22:21 Uhr

Informationssicherheit - Eigenschaft von Systemen Vertraulichkeit, Verfügbarkeit und Integrität sicherzustellen

Was ist Informationssicherheit?

Als Informationssicherheit oder Cybersicherheit bezeichnet man Eigenschaften von technischen oder nicht-technischen Systemen zur Informationsverarbeitung, -speicherung und -lagerung, die die Schutzziele Vertraulichkeit, Verfügbarkeit und Integrität sicherstellen.

In der Praxis orientiert sich die Informationssicherheit im Rahmen des IT-Sicherheitsmanagements unter anderem an der internationalen ISO/IEC-27000-Reihe.

Die Normenreihe IEC 62443 befasst sich mit der Informationssicherheit von „Industrial Automation and Control Systems“ (IACS) und verfolgt dabei einen ganzheitlichen Ansatz für Betreiber, Integratoren und Hersteller.

Bedeutung

In den frühen Kindertagen des (Personal-)Computers verstand man unter Computersicherheit die Sicherstellung der korrekten Funktionalität von Hardware (Ausfall von zum Beispiel Bandlaufwerken oder anderen mechanischen Bauteilen) und Software (richtige Installation und Wartung von Programmen).

  • Mit der Zeit änderten sich die Anforderungen an die Computer (Internet, Speichermedien); die Aufgaben zur Computersicherheit mussten umgestaltet werden.
  • Somit bleibt der Begriff der Computersicherheit wandelbar.

Private und öffentliche Unternehmen sind heute in allen Bereichen ihrer Geschäftstätigkeit, Privatpersonen in den meisten Belangen des täglichen Lebens auf IT-Systeme angewiesen.

  • Da neben der Abhängigkeit auch die Risiken für IT-Systeme in Unternehmungen in der Regel größer sind als für Computer und Netzwerke in privaten Haushalten, ist Informationssicherheit überwiegend Aufgabe von Unternehmen.

Entsprechende Verpflichtungen lassen sich im gesamten deutschsprachigen Raum aus den verschiedenen Gesetzen zum Gesellschaftsrecht, Haftungsrecht, Datenschutz, Bankenrecht usw. herleiten.


IT und OT

Arten und Wichtigkeit von Informationen

Schutz von Informationen

ISO/IEC 27001
Informationen sind Werte
  • Wertvoll für eine Organisation
  • Wie die übrigen Geschäftswerte
  • Müssen in geeigneter Weise geschützt werden
Angemessener Schutz unabhängig von
  • Erscheinungsform
  • Art der Nutzung
  • Speicherung

Informationssicherheit im Fokus

Warum ist Sicherheit überhaupt ein Thema?
  • Verteilte Informatiksysteme sind kritische Ressourcen
  • Globalisierung der Kommunikationsbedürfnisse und -infrastruktur (Internet)
"grenzüberschreitenden" Kooperation
  • Email
  • Informationssysteme
  • Desktop-Conferencing
  • Soziale Netzwerke
Offene Systeme
  • Vielfältige Schnittstellen und Datenaustausch
  • Erhöhung des Angriffs- und Schadenpotentials
Physische Sicherheit kann oft nicht gewährleistet werden
  • Zugang zu Räumen und IT-Systemen
Vertrauen als Ressource
  • Wem vertraue ich, wem nicht?
  • Wer ist mein Gegenüber wirklich?

Warum Informationssicherheit?

  • Das Streben nach Informationssicherheit resultiert aus einer risikoorientierten Herangehensweise
  • Es soll Unternehmen vor Kapitalschäden jeglicher Art schützen
Klassische Beispiele
  • Image- und Vertrauensverlust
  • Datenverlust
  • Produktivitätsausfall
  • Wirtschaftsspionage
  • Verletzung von Marken- und Urheberrechten

Es liegt in der Natur der Sache, dass Unternehmer solchen Schäden durch entsprechende Maßnahmen vermeiden wollen.

Datensicherung

Normbegriff der Rechtsordnung
Summe aller
  • technischen und
  • organisatorischen Maßnahmen

zur Gewährleistung des Datenschutzes

Maßnahmen müssen in einem angemessenen Verhältnis zum angestrebten Schutzzweck stehen.

Datensicherheit

Datensicherheit als technischer Begriff
  • Planende,
  • steuernde,
  • verarbeitende und
  • kontrollierende Maßnahmen
zur Gewährleistung der Sicherheitsziele
  • Verfügbarkeit
  • Vertraulichkeit
  • Integrität
der informationstechnischen Infrastruktur

Datensicherheit

Datensicherung als antiquierter Begriff
  • Kopieerstellung von Datenbeständen
  • Ziel: Rekonstruktion bei Verlust
  • Verfügbarkeit
  • Integrität
Datensicherung zur Gewährleistung der
  • Verfügbarkeit
  • Integrität
der informationstechnischen Infrastruktur ist im weiteren Sinne auch Voraussetzung für die Erzielung einer Gesamtsicherheit, die
  • alle Komponenten der IT-Infrastruktur erfasst, die
  • für die betrieblichen Wertschöpfungsprozesse relevant sind
Interesse von Unternehmen
  • Sicherstellung der kontinuierlichen Bedürfnisbefriedigung
  • Gewinnmaximierung
Interesse des Einzelnen
  • Schutz seiner (personenbezogenen) Daten vor Missbrauch

IT-Systeme

IT-Systeme bestehen aus
  • Objekten
  • Subjekten
  • Aktionen
  • Umfeldbedingungen

Objekte

Objekte eines IT-Systems sind alle aktiven und passiven Komponenten
  • Hardware
  • Software
  • gespeicherten Daten
Im weiteren Sinne
  • Gesamte informationstechnische Infrastruktur
schutzwürdige Objekte
  • Einzelne Objekte (Server, Anwendungen, Verbindungen)
  • Gruppen von Objekten
  • Gesamter IT-Verbund
Für jedes Objekt muss geregelt sein
  • welche Subjekte
  • unter welchen Voraussetzungen
  • Zugang und
  • Zugriff erhalten

Subjekte

Subjekte eines IT-Systems sind
  • Betreiber
  • Anwender
  • Benutzer
Zugang der Subjekte zu IT-Systemen und Zugriff auf einzelne Objekte erfordert
  • Identifikation
  • Authentifizierung
Subjekte können auch technische Kommunikationselemente sein
  • selbststeuernde Aktionen
  • z.B Verbindung zu fremden Systemen
  • mit dem Ziel des Zugriffs auf fremde Objekte
  • aufbauen
  • nutzen
  • wieder abbauen

Anmeldung

Zugangsverfahren
Anmeldeverfahren von Subjekten zu IT-Systemen oder einzelnen Objekten
Im Zugangsverfahren wird die Berechtigung von
  • natürlichen oder
  • technischen Subjekten
durch
  • technische oder
  • logische Verfahren
zur Identifizierung / Authentifizierung überprüft

Zugriffskontrolle

Zugriff
Ausführung von
  • lesenden,
  • schreibenden oder
  • steuernden Aktionen
auf definierte Objekte eines IT-Systems
Zugriffskontrolle erfolgt auf logischer Ebene
  • nach ordnungsgemäßer Zugangskontrolle
  • mittels Verfahren zur Identifizierung und / oder
  • Authentifizierung von Zugriffsrechten.
Need-to-Know-Prinzip

Ein Subjekt darf nur auf ein Objekt zugreifen können, wenn dies in seiner Zuständigkeit liegt.

Aktionen

Aktionen
  • passiv
  • aktiv
  • objektsteuernd
  • objektnutzend
Differenzierung auf Softwareebene durch
  • Systemsoftware
  • Anwendungssoftware

Umfeld

Konstrukte am Standort beschrieben das Umfeld
  • räumlich
  • versorgungstechnisch
  • Klimatechnisch
  • ...
Sekundäres Umfeld vernetzter Systeme
  • Netztopologie
  • Kommunikationsarchitektur

Gesetzliche Grundlagen

Sicherheit/Gesetzliche_Grundlagen

Begriffe

Sicherheit/Begriffe

Motivation und Ziele

Sicherheit/Ziele

Bedrohung – Schwachstelle - Gefährdung - Risiko

Bedrohung - Schwachstelle - Gefährdung - Risiko

Beschreibung

Bedrohung

Beeinträchtigung des angestrebten Zustandes der Informationssicherheit
  • ungesteuerte oder ungeplante
  • gesteuerte oder geplante Aktion
  • eines Subjektes oder Objektes,

außerhalb der zweckbestimmten Nutzung

Klassifizierung von Bedrohungen
  • Eintrittswahrscheinlichkeit
  • Ort der Entstehung
  • Aktionsebenen
  • allgemein oder speziell

Bedrohungen in der Praxis

Beispiele
  • Irrtum
  • Nachlässigkeit
  • Bequemlichkeit
  • Malware
  • Internetdienste (WWW, E-Mail,…)‏
  • Hacking und Cracking
  • Wirtschaftsspionage
  • Diebstahl von IT-Einrichtungen
  • ...
Irrtum und Nachlässigkeit
  • Die meisten Datenverluste entstehen durch Irrtum oder Nachlässigkeit
  • Ergebnisse einer Befragung von 300 Windows Netz- und Systemadministratoren
  • 70% schätzen die Gefahr durch unbeabsichtigtes Löschen von wichtigen Daten höher ein als durch Virenbefall
    • 90% davon erklären dies durch einfache Anwenderfehler
Risikofaktor Mensch
  • Nicht nur Technik kann die Sicherheit einschränken
  • Menschliches Verhalten tritt als zusätzlicher Risikofaktor auf
Ein vermeintlich sicheres VPNs kann dazu führen
  • dass sich die Benutzer in falscher Sicherheit wiegen
  • auch sensitive Informationen übertragen
  • die sie sonst lediglich sicheren Netzen anvertrauen würden
  • Aufmerksamkeit potenzieller Angreifer konzentriert nach der Implementierung eine VPN wieder verstärkt auf die Firmennetzen selbst
  • Da der Übertragungskanal hohe oder unmögliche Hürden stellt
KES-Studie - Bedeutung der Gefahrenbereiche
IT-Sicherheit ist notwendig...Schadensbilanz
Anzahl der Sicherheitsvorfälle steigt
  • 75 % aller Unternehmen
  • im letzten Jahr Vorfälle
  • mit geschäftsschädigenden Auswirkungen
Schadenshöhe eines Einzelschadens
  • Maximum: hohe zweistellige Mio-Beträge
  • Durchschnitt: 5-6-stellige Beträge
Art der Schäden
  • größtes Einzelproblem: Schadsoftware
  • überwiegend Grundwert Verfügbarkeit
  • Zunehmend gezielte Angriffe
Rangfolge der Ursachen
  • Mensch
  • Technik
  • Umwelt

Erkennen von Sicherheitslücken

Bedrohungen zufälliger Art

  • Stromausfall
  • Benutzerfehler
  • Administrationsfehler
  • Planungsfehler
  • Systemfehler
  • Software
  • Hardware
  • Übertragungsfehler

Gezielte Bedrohungen

  • "Hacker"
  • Die Kreativen
  • "Script Kiddies"
  • kriminelle Einzeltäter
  • Elektr. Bankraub
  • Insider
  • Kriminelle Organisationen
  • Behörden

Gefährdungen - Gliederung

Elementare Gefährdungen
  • Naturkatastrophen
  • Abhören
  • ...
Höhere Gewalt
  • Feuer
  • Wasser
  • Blitzschlag
  • Krankheit
  • ...
Organisatorische Mängel
  • Fehlende oder unklare Regelungen
  • fehlende Konzepte
  • ...
Menschliche Fehlhandlungen
  • "Die größte Sicherheitslücke sitzt oft vor der Tastatur"
  • Irrtum
  • Fahrlässigkeit
  • ...

Bedrohungen

Abhören übertragener Daten
  • Nachrichten
  • unverändert noch einmal senden
  • verändern und absenden
Maskerade
  • Vorspiegeln einer fremden Identität
  • Versenden von Nachrichten mit falscher Quelladresse
Unerlaubter Zugriff auf Systeme
  • Zugangsrechte erweitern
Bewusst kritische Systemressourcen überbeanspruchen
  • Überlastsituation herbeiführen
  • Denial of Service
  • "Abschießen" von Protokollinstanzen
  • durch illegale Pakete
Code mit speziellen Eigenschaften
  • Viren
  • Modifizieren Funktion eines "Wirtsprogramms"
  • Würmer
  • Verwenden eine Sicherheitslücke und ein Transportmittel, um sich fortzupflanzen
  • Trojanische Pferde
  • Fremder Code wird eingeschleust und von unbedarften Benutzern oder Programmen ausgeführt
  • Speicher, CPU, Kommunikationskanäle, Datenstrukturen, ...

Angriffstechniken und Gegenmaßnahmen

Angriffstechniken
Anzapfen
  • Leitungen oder Funkstrecken
Zwischenschalten
  • Man-in-the-middle-Angriff
Wiedereinspielen abgefangener Nachrichten
  • Replay-Angriff
  • beispielsweise von Log-in-Nachrichten zwecks unerlaubtem Zugriff
Gezieltes Verändern von Bit oder Bitfolgen
  • Ohne die Nachricht selbst entschlüsseln zu können
Brechen kryptografischer Algorithmen
Gegenmaßnahmen
  • Nur bewährte, als sicher geltende Algorithmen verwenden
  • Ausreichende Schlüssellänge
  • Möglichkeiten zum Auswechseln von Algorithmen vorsehen

Immer die gleichen Fragen

Welche Formen von Missbrauch wären möglich?
  • wenn vertrauliche Informationen in die Hände Dritter gelangten?
Welche Konsequenzen hätte es?
  • wenn wichtige Informationen verändert würden?
  • beispielsweise während einer Datenübertragung oder auf ihrem Server
  • Als Ursache kann nicht nur böse Absicht unbekannter Dritter, sondern auch technisches Versagen in Frage kommen.
Was würde geschehen?
  • wenn wichtige Computer oder andere IT-Komponenten plötzlich ausfallen
  • und einen längeren Zeitraum (Tage, Wochen, ...) nicht mehr nutzbar sind
  • Könnte die Arbeit fortgesetzt werden?
  • Wie hoch wäre der mögliche Schaden?

Bedrohungen

Verbrannter Laptop
Verschiedene Szenarien eines Angriffs lassen sich in der IT-Sicherheit vorstellen.
  • Eine Manipulation der Daten einer Website über eine sogenannte SQL-Injection ist ein Beispiel.
  • Nachfolgend werden einige Angriffe, Ziele sowie Ursachen beschrieben:

Angriffe und Schutz

Unter einem Angriff auf den Datenschutz oder Datensicherheit (repräsentiert durch etwa ein Computersystem) versteht man jeden Vorgang, dessen Folge oder Ziel ein Verlust des Datenschutzes oder der Datensicherheit ist.

  • Auch technisches Versagen wird in diesem Sinne als Angriff gewertet.

Statistische Sicherheit: Ein System wird dann als sicher bezeichnet, wenn für den Angreifer der Aufwand für das Eindringen in das System höher ist als der daraus resultierende Nutzen.

  • Deshalb ist es wichtig, die Hürden für einen erfolgreichen Einbruch möglichst hoch zu setzen und damit das Risiko zu reduzieren.

Absolute Sicherheit: Ein System ist dann absolut sicher, wenn es jedem denkbaren Angriff widerstehen kann.

  • Die absolute Sicherheit kann nur unter besonderen Bedingungen erreicht werden, die die Arbeitsfähigkeit des Systems oft erheblich einschränken (isolierte Systeme, wenige und hochqualifizierte Zugriffsberechtigte).

Der Mangel an Computersicherheit ist eine vielschichtige Bedrohung, die nur durch eine anspruchsvolle Abwehr beantwortet werden kann.

  • Der Kauf und die Installation einer Software ist kein Ersatz für eine umsichtige Analyse der Risiken, möglicher Verluste, der Abwehr und von Sicherheitsbestimmungen.

Ist einmal die Sicherheit eines Systems verletzt worden, muss es als kompromittiert betrachtet werden, was Maßnahmen zur Verhinderung weiterer Schäden und ggf. zur Datenrettung erfordert.

Effekte oder Ziele

  • Technischer Systemausfall
  • Systemmissbrauch beispielsweise durch illegitime Ressourcennutzung, Veränderung von publizierten Inhalten wie Vandalismus und weitere
  • Sabotage
  • Spionage
  • Betrug und Diebstahl

Ursachen oder Mittel

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) klassifiziert die unterschiedlichen Angriffsmethoden und -mittel in:

  • Schadsoftware bzw. Malware, zu denen unter anderem Computerviren, Trojaner und Würmer gehören,
  • Ransomware, eine besondere Form von Schadsoftware, die den Zugriff auf Daten und Systeme einschränkt und dessen Ressourcen erst gegen Zahlung eines Lösegelds wieder freigibt,
  • Social Engineering,
  • Advanced Persistent Threats (APT), bei denen der Angreifer sein Ziel sorgfältig aussucht,
  • Unerwünscht zugesandte E-Mails (Spam), der wiederum in klassischen Spam, Schadprogramm-Spam und Phishing unterteilt werden,
  • Botnetze,
  • Distributed-Denial-of-Service-(DDoS)-Angriffe,
  • Drive-by-Exploits und Exploit-Kits, die Schwachstellen in Browser, Browser-Plug-ins oder Betriebssystemen ausnutzen,
  • Identitätsdiebstahl, wie zum Beispiel Spoofing, Phishing, Pharming oder Vishing,
  • Seitenkanalangriffe - also solche Angriffe, die Nebeneffekte (Laufzeitverhalten, Energieverbrauch) beobachten und so Rückschlüsse auf die Daten ziehen; dies findet insbesondere bei Schlüsselmaterial Anwendung.

Daneben können die oben genannten Effekte auch durch

Viren, Würmer, trojanische Pferde

Während im Firmenumfeld die ganze Themenbreite der Computersicherheit Beachtung findet, verbinden viele Privatanwender mit diesem Begriff primär den Schutz vor Viren, Würmern, Spyware und Trojanern (trojanische Pferde).

Die ersten Computerviren waren noch recht harmlos und dienten lediglich dem Aufzeigen diverser Schwachstellen von Computersystemen.

  • Doch recht bald erkannte man, dass Viren zu weitaus mehr in der Lage sind.
  • Es begann eine rasante Weiterentwicklung der Schädlinge und der Ausbau ihrer Fähigkeiten - vom simplen Löschen von Dateien über das Ausspionieren von Daten (zum Beispiel von Passwörtern) bis hin zum Öffnen des Rechners für entfernte Benutzer (Backdoor).

Mittlerweile existieren diverse Baukästen im Internet, die neben einer Anleitung auch alle notwendigen Bestandteile für das einfache Programmieren von Viren liefern.

  • Nicht zuletzt schleusen kriminelle Organisationen Viren auf PCs ein, um diese für ihre Zwecke (UBE/UCE, DoS-Angriffe und weitere) zu nutzen.
  • So entstanden bereits riesige Bot-Netze, die auch illegal vermietet werden.


Maßnahmen

Sicherheit/Maßnahmen

Standards, „Best Practices“ und Ausbildung

Zur Bewertung und Zertifizierung der Sicherheit von Computersystemen existieren internationale Normen.

IT-Sicherheitsmanagement

Information Security Management System (ISMS) - Managementsystem für Informationssicherheit

Beschreibung

IT-Sicherheitsmanagement

Managementsystem zur Gewährleistung der Informationssicherheit/IT-Sicherheit

Aufgaben
  • Systematische Absicherung eines IT-Verbundes
  • Gefahren und Bedrohungen abwehren
  • Auswahl und Umsetzung von IT-Sicherheitsmaßnahmen
    • für Geschäftsprozesse
  • Vorgehensweise
    • Eine normierte Vorgehensweise durch Verwenden von IT-Standards ermöglichen
Begriffsherkunft

Der Begriff des IT-Sicherheitsmanagements taucht erstmals mit der Veröffentlichung der Green Books im Jahre 1989 auf

  • Aus einem Teil der Green Books entwickelte sich die BS-7799-Norm für Informationssicherheit
  • Gleichwohl wurden bereits von amerikanischen Behörden in den 1970er-Jahren Methoden für ein strukturiertes Vorgehen zur Absicherung gegen Bedrohungen der Informationssicherheit verwendet
  • In den 1980er-Jahren folgten im englischsprachigen Bereich einige Studien und Aufsätze zum Thema computer abuse and security und wie eine effektive Informationssicherheit durch organisatorische Maßnahmen in einem Unternehmen erreicht werden konnte

Sicherheitstechnik

Institutionen nutzt Sicherheitstechnik

Beispielsweise um sich vor Gefahren aus dem Internet abzusichern

  • Virenschutzprogramme
  • Spamfilter
  • gestaffelte Firewalls
  • Software zur Angriffserkennung

Sicherheitsorganisation

Organisatorische Maßnahme

Richtlinien

  • Für die Benutzung mobiler Systeme
  • Mitarbeiter über Gefahren im Internet informieren
  • ...
Fehlende Konzeption

Sowohl die Anwendung von Technik als auch die Einführung organisatorischer Maßnahmen erfolgt oft jedoch ohne Konzept und Erfolgskontrolle

Isolierte Maßnahmen

Für eine angemessene Informationssicherheit ist die isolierte Umsetzung einzelner technischer oder organisatorischer Maßnahmen erfahrungsgemäß, allerdings weder effektiv noch effizient

  • Vielmehr ist ein Rahmen erforderlich, der dafür sorgt, dass alle Maßnahmen zielgerichtet gesteuert und überwacht werden
Komponenten eines Managementsystem für Informationssicherheit
Managementprinzipien
  • etwa der Vorgabe von Zielen in der Organisation, der Erstellung von Kommunikationsgrundsätzen oder Regelungen für Kosten-Nutzen-Analysen,
Ressourcen und Mitarbeitern
  • Steuerung des Einsatzes von Technik und Personal
  • Beschreibung des Sicherheitsprozesses
Worauf sollten Sie beim Aufbau und Betrieb eines ISMS achten?

BSI-Standard 200-1: Managementsysteme für Informationssicherheit

  • Die dort genannten Empfehlungen werden im -Standard 200-2: -Grundschutz-Methodik konkretisiert
  • In den Kapiteln 3 und 4 erfahren Sie dort beispielsweise, worauf bei der Initiierung und Organisation des Sicherheitsprozesses zu achten ist
Aspekte des Managements von Informationssicherheit gemäß IT-Grundschutz
Aspekt Beschreibung
Sicherheitsprozess
Managementprinzipien
Sicherheitsorganisation
Sicherheitsleitlinie
Sicherheitskonzept
Dokumentation

Aufgabe

Systematische Absicherung eines Informationsverbunds
  • Gefahren für die Informationssicherheit oder Bedrohungen des Datenschutzes eines Unternehmens oder einer Organisation sollen verhindert oder abgewehrt werden
  • Die Auswahl und Umsetzung von IT-Sicherheitsstandards zählt zu den Aufgaben des IT-Sicherheitsmanagements

Standards

IT-Grundschutz des BSI
  • Die IT-Grundschutz-Kataloge definieren für die verschiedenen Aspekte einer IT-Landschaft konkrete Maßnahmen, die zur Erhaltung der Sicherheit bei niedrigem und mittlerem Schutzbedarf erfüllt werden müssen
  • Für Systeme mit hohem Schutzbedarf geben die Grundschutzkataloge ein strukturiertes Vorgehen, um die notwendigen Maßnahmen zu identifizieren
  • Die Grundschutz-Kataloge sind primär in Deutschland bekannt, liegen allerdings auch englischsprachig vor
ISO/IEC 27001
Norm für Informationssicherheitsmanagementsysteme (ISMS)
ISO/IEC 27002
Leitfaden für das Informationssicherheitsmanagement

Weltweit am stärksten verbreitet ist die ISO/IEC 27001-Norm

Folgende Standards werden dem IT-Sicherheitsmanagement zugerechnet

Weltweit am stärksten verbreitet ist die ISO/IEC-27001-Norm

IT-Grundschutz des BSI IT-Grundschutz-Kataloge definieren für die verschiedenen Aspekte einer IT-Landschaft konkrete Anforderungen, die zur Erhaltung der Sicherheit bei niedrigem und mittlerem Schutzbedarf erfüllt werden müssen (Waschzettel)
Für Systeme mit hohem Schutzbedarf geben die Grundschutzkataloge ein strukturiertes Vorgehen, um die notwendigen Maßnahmen zu identifizieren
Die Grundschutz-Kataloge sind primär in Deutschland bekannt liegen allerdings auch englischsprachig vor
ISO/IEC 27001 Norm für Informationsicherheitsmanagementsysteme (ISMS)
ISO/IEC 27002 Leitfaden für das Informationssicherheitsmanagement (vormals ISO/IEC17799:2005)
BS 7799-1 und BS 7799-2 Vorgänger der ISO/IEC 27001 und ISO/IEC 27002
Weitere Standards mit IT-Sicherheitsaspekten
ITIL Best-Practices-Sammlung für das IT-Servicemanagement
ISO/IEC 20000 die ISO/IEC-Norm für IT-Servicemanagement
BS 15000 Britischer Standard für IT-Servicemanagement
COBIT IT-Governance-Framework
ISO/IEC 13335 Ehemalige Normenreihe zum Sicherheitsmanagement in der Informations- und Kommunikationstechnik
EN ISO 27799 Medizinische Informatik - Sicherheitsmanagement im Gesundheitswesen bei Verwendung der ISO/IEC 27002 (speziell für den Gesundheitsbereich)
VdS 10005 Richtlinie für IT-Sicherheit im kleinen Mittelstand
Payment Card Industry Data Security Standard (PCI-DSS) Regelwerk für die Abwicklung von Kreditkartentransaktionen
Benchmarks des Center for Internet Security
Federal Information Processing Standards (FIPS) weitere des US National Institute of Standards and Technology (NIST)

Verfahren und Regeln

Verfahren und Regeln innerhalb einer Organisation
Informationssicherheit
  • definieren
  • steuern
  • kontrollieren
  • aufrechterhalten
  • fortlaufend verbessern
Begriff wird im Standard ISO/IEC 27002 definiert
Deutscher Anteil an dieser Normungsarbeit

Informationssicherheit und Datenschutz

Überschneidende Zuständigkeiten
Informationssicherheitsbeauftragte (ISB) und Datenschutzbeauftragter (DSB)
  • Sollten personell getrennt wahrgenommen werden
ISO/IEC 27701

Mit der ISO/IEC 27701 wird das klassische Informationssicherheitsmanagementsystem um Datenschutzaspekte erweitert

  • Sodass beide Beauftragte über das gleiche Dokumentenwerk gegenseitig zuarbeiten können

Allgemeine Ansätze

Ansatz Beschreibung
Verankerung in der Organisation Die Verantwortlichkeiten und Befugnisse für den Informationssicherheitsprozess werden vom obersten Management eindeutig und widerspruchsfrei zugewiesen
  • Insbesondere wird ein Mitarbeiter bestimmt, der umfassend verantwortlich für das Informationssicherheitsmanagementsystem ist (in der Regel Informationssicherheitsbeauftragter oder kurz ISB genannt)
  • Alternativ kann sich die Organisation auch eines externen Dienstleisters bedienen, der den ISB stellt
Verbindliche Ziele Die durch den Informationssicherheitsprozess zu erreichenden Ziele werden durch das Topmanagement vorgegeben.
Richtlinien Verabschiedung von Sicherheitsrichtlinien (Security Policy), die den sicheren Umgang mit der IT-Infrastruktur und den Informationen definieren durch das oberste Management
Personalmanagement Bei Einstellung, Einarbeitung sowie Beendigung oder Wechsel der Anstellung von Mitarbeitern werden die Anforderungen der Informationssicherheit berücksichtigt.
Aktualität des Wissens Es wird sichergestellt, dass das Unternehmen über aktuelles Wissen in Bezug auf Informationssicherheit verfügt.
Qualifikation und Fortbildung Es wird sichergestellt, dass das Personal seine Verantwortlichkeiten versteht und es für seine Aufgaben geeignet und qualifiziert ist.
Adaptive Sicherheit Das angestrebte Niveau der Informationssicherheit wird definiert, umgesetzt und fortlaufend an die aktuellen Bedürfnisse sowie die Gefährdungslage angepasst (Kontinuierlicher Verbesserungsprozess)
Vorbereitung Das Unternehmen ist auf Störungen, Ausfälle und Sicherheitsvorfälle in der elektronischen Datenverarbeitung vorbereitet

Zertifizierung

IT-Grundschutz/Zertifizierung


Security Engineering

Das Fachgebiet Security Engineering stellt Instrumente zur Abwehr und Analyse von Angriffen und Bedrohungen von IT-Systemen bereit.

Ausbildung

Neben den Standards zur Informationssicherheit gibt es auch Standards für die Ausbildung von Sicherheitsfachkräften.

Audits und Zertifizierungen

Um ein gewisses Standardmaß an Informationssicherheit zu gewährleisten, ist die regelmäßige Überprüfung von Maßnahmen zur Risikominimierung und -dezimierung Pflicht.

  • Auch hier rücken wieder organisatorische und technische Aspekte in den Vordergrund.

Technische Sicherheit kann zum Beispiel durch Maßnahmen wie regelmäßige Penetrationstests oder vollständige Sicherheitsaudits erreicht werden, um eventuell bestehende Sicherheitsrisiken im Bereich von informationstechnischen Systemen, Applikationen und/oder in der informationstechnischen Infrastruktur zu erkennen und zu beseitigen.

Organisatorische Sicherheit kann durch Audits der entsprechenden Fachabteilungen einer Organisation erreicht und überprüft werden.

  • Beispielsweise können vordefinierte Testschritte beziehungsweise Kontrollpunkte eines Prozesses während eines Audits getestet werden.

Aus Feststellungen der weitreichenden Überprüfungsmethoden lassen sich Maßnahmen zur weiteren Risikominimierung beziehungsweise -dezimierung ableiten.

  • Eine Methodik, wie in diesem Absatz beschrieben, ist unmittelbar konform zu Normen wie ISO/IEC 27001, BS 7799 oder gesetzlichen Vorschriften.
  • Hier wird meist eine Nachvollziehbarkeit über Vorgänge der Informationssicherheit unmittelbar eingefordert, indem Unternehmen ein Risikomanagement abverlangt wird.

Bei der Arbeit an Maschinen und Anlagen haben Komponenten der funktionalen Sicherheit für den Menschen eine wichtige Schutzfunktion.

  • Damit Sicherheitsfunktionen von Steuerungen zuverlässig funktionieren, muss auch die Steuerung selbst vor Ausfall und Manipulation geschützt werden.
  • Daher werden auch Security-Aspekte der funktionalen Sicherheit von industriellen Automatisierungssystemen geprüft und zertifiziert.
  • Diese Prüfung/Zertifizierung kann nur in Kombination mit einer Zertifizierung der funktionalen Sicherheit durchgeführt werden oder auf einer solchen Zertifizierung aufbauen.
  • Ein Prüfgrundsatz formuliert Anforderungen für das Erreichen eines Security-Levels 1 (SL 1: Schutz gegen gelegentlichen oder zufälligen Verstoß) nach DIN EN 62443-3-3.
  • Weitere Grundlagen dieses Prüfgrundsatzes sind die Normen IEC/TS 62443-1-1, DIN EN IEC 62443-4-1, DIN EN IEC 62443-4-2.

Den organisatorischen Ablauf einer Prüfung/Zertifizierung regelt die DGUV Test Prüf- und Zertifizierungsordnung, Teil 1: Zertifizierung von Produkten, Prozessen und Qualitätsmanagementsystemen (DGUV Grundsatz 300-003).

Umsetzungsbereiche

Kategorie:Sicherheit/Umsetzungsbereiche

Gesetzliche Rahmenbedingungen

Sicherheit/Gesetze

Einsatz mobiler Endgeräte

Mobiler Endgeräte

Anhang

Siehe auch

Sicherheit

Dokumentation

RFC
Man-Pages
Info-Pages

Links

Einzelnachweise
Projekt
Weblinks
  1. https://de.wikipedia.org/wiki/Informationssicherheit
  2. Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)
  3. BMWi: Task Force „IT-Sicherheit in der Wirtschaft“
  4. Seiten-Check der Initiative-S der Taskforce „IT-Sicherheit in der Wirtschaft“. Service des eco-Verbands der Internetwirtschaft e.V., gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi)
  5. Deutschland sicher im Netz e. V.
  6. A Users’ Guide: How to raise information security awareness (DE). Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, Juni 2006, ENISA (mit PDF Leitfaden für die Praxis: Wege zu mehr Bewusstsein für Informationssicherheit; 2 MB)
  7. DIN-Normenausschuss Informationstechnik und Anwendungen NA 043-01-27 AA IT-Sicherheitsverfahren
  8. Christian Hawellek: Die strafrechtliche Relevanz von IT-Sicherheitsaudits – Wege zur Rechtssicherheit vor dem Hintergrund des neuen Computerstrafrechts.
  9. Ken Thompson: Reflections on Trusting Trust (PDF; 220 kB; englisch). Artikel über Software-Sicherheit und deren Untergrabung, etwa durch Trojaner.


Testfragen

Testfrage 1

Antwort1

Testfrage 2

Antwort2

Testfrage 3

Antwort3

Testfrage 4

Antwort4

Testfrage 5

Antwort5