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| fdisk - manipuliert die Festplatten-Partitionstabelle | | '''fdisk''' - Programm für die Erzeugung und Manipulation von [[Partitionstabelle]]n |
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| == ÜBERSICHT == | | == Beschreibung == |
| fdisk [Optionen] Gerät | | {| class="wikitable big options" |
| | |- |
| | ! Modus !! Beschreibung |
| | |- |
| | | [[Fdisk/Interaktiv| Interaktiv]] || Menügesteuert |
| | * Abfrage der Parameter |
| | * Änderungen nach Bestätigung |
| | |- |
| | | Nicht-interaktiv || Steuerung Kommandozeilen-[[#Optionen|Optionen]] |
| | * Angabe von Optionen auf der [[Kommandozeile]] |
| | * Änderungen ohne Bestätigung |
| | |} |
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| | == Installation == |
| | ''fdisk'' ist Teil des Pakets [[util-linux]] |
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| | == Aufruf == |
| | <syntaxhighlight lang="bash" highlight="1-3" line copy> |
| fdisk -l [Gerät …] | | fdisk -l [Gerät …] |
| | fdisk [Optionen] DATENTRAEGER |
| | fdisk [Optionen] Gerät |
| | </syntaxhighlight> |
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| == BESCHREIBUNG == | | == Konfiguration == |
| fdisk ist ein menügesteuertes Programm für die Erzeugung und Manipulation von Partitionstabellen. Es kann DOS-Partitionstabellen in den Formaten
| | === Umgebung === |
| GPT, MBR, Sun, SGI und BSD verarbeiten.
| | {| class="wikitable options" |
| | | |- |
| Blockorientierte Geräte können in eine oder mehrere logische Platten (Partitionen) unterteilt werden. Diese Unterteilung wird in der
| | ! Option !! Beschreibung |
| Partitionstabelle notiert, die sich auf dem Sektor 0 der Platte befindet. (In der BSD-Welt spricht man von »disk slices« und einem »disklabel«.)
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| | | | FDISK_DEBUG=all || Debug-Ausgabe für fdisk |
| In der Voreinstellung werden jegliche Partitionierungsvorgänge durch die E/A-Grenzen (die Topologie) des Gerätes bestimmt. fdisk ist in der Lage,
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| das Platten-Layout für eine 4K-Sektorengröße zu optimieren und den Ausrichtungsversatz auf modernen Geräten für MBR und GPT zu nutzen. Es ist immer
| | | LIBFDISK_DEBUG=all || Debug-Ausgabe für libfdisk |
| eine gute Wahl, den Voreinstellungen von fdisk zum Beispiel im Hinblick auf den jeweils ersten und letzten Sektor einer Partition zu folgen, und die
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| durch die +/-<Größe>{M,G,…}-Notation angegebenen Partitionen werden stets entsprechend den Gegebenheiten des Gerätes ausgerichtet sein.
| | | LIBBLKID_DEBUG=all || Debug-Ausgabe für libblkid |
| | | |- |
| Die CHS-Adressierung (»Cylinder-Head-Sector«, Zylinder-Kopf-Sektor) gilt als veraltet und wird standardmäßig nicht verwendet. Bitte folgen Sie
| | | LIBSMARTCOLS_DEBUG=all || Debug-Ausgabe für libsmartcols |
| keinen veralteten Artikeln und Empfehlungen wie fdisk -S <n> -H <n> für SSD-Geräte oder solche mit 4k-Sektoren.
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| | | | LIBSMARTCOLS_DEBUG_PADDING=on || Sichtbare Auffüllzeichen verwenden |
| Beachten Sie, dass partx(8) eine leistungsfähige Schnittstelle für Skripte zum Ausgeben von Platten-Layouts bietet, während fdisk eher für
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| Normalbenutzer entworfen wurde. Abwärtskompatibilität in der Ausgabe von fdisk kann nicht garantiert werden. Die Eingabe (die Befehle) dagegen
| | | LOCK_BLOCK_DEVICE=<Modus> || Exklusive BSD-Sperre verwenden |
| sollten immer abwärtskompatibel sein.
| | * Der Modus ist ''1'' oder ''0'' |
| | | * Siehe --lock für weitere Details |
| == OPTIONEN == | | |} |
| -b, --sector-size Sektorgröße
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| gibt die Sektorgröße der Festplatte an. Gültige Werte sind 512, 1024, 2048 oder 4096. (Neuere Kernel kennen die Sektorgröße. Verwenden Sie diese
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| Option nur mit alten Kerneln oder um die Sicht des Kernels außer Kraft zu setzen.) Seit util-linux-2.17 unterscheidet fdisk zwischen logischer
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| und physischer Sektorgröße. Diese Option ändert beide Sektorgrößen auf Sektorgröße.
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| -B, --protect-boot
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| verhindert das Löschen des ersten Sektors des Geräts, wenn eine neue Festplattenbezeichnung erzeugt wird. Dieses Funktionsmerkmal wird für GPT
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| und MBR unterstützt.
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| -c, --compatibility[=Modus]
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| legt den Kompatibilitätsmodus (»dos« oder »nondos«) fest. Der Standardwert ist »nondos«. Um Abwärtskompatibilität zu gewährleisten, kann die
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| Option ohne Modus-Argument verwendet werden. In diesem Fall wird der Standardwert verwendet. Beachten Sie, dass das optionale Modus-Argument
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| nicht durch ein Leerzeichen von der -c-Option getrennt werden darf, die korrekte Form ist beispielsweise -c=dos.
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| -h, --help
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| zeigt einen Hilfetext an und beendet das Programm.
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| -V, --version
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| zeigt die Versionsnummer an und beendet das Programm.
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| -L, --color[=WANN]
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| stellt die Ausgabe farbig dar. Das optionale Argument wann kann auto, never oder always sein. Falls wann nicht angegeben ist, ist auto die
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| Voreinstellung. Die Farben können deaktiviert werden. Die jeweilige einkompilierte Voreinstellung zeigt Ihnen die Option --help an. Siehe auch
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| den Abschnitt FARBEN.
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| -l, --list
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| gibt Partitionstabellen für die angegebenen Geräte aus und beendet das Programm.
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| Wurden keine Geräte angegeben, werden bei Existenz von /proc/partitions die dort erwähnten Geräte verwendet. Die Geräte werden stets in der
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| Reihenfolge aufgelistet, wie sie in der Befehlszeile angegeben werden, oder wie sie der Kernel in /proc/partitions auflistet.
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| -x, --list-details
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| erzeugt eine Ausgabe wie mit --list, aber detailreicher.
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| --lock[=Modus]
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| verwendet eine exklusive BSD-Sperre für das Gerät oder die Datei, auf dem/der es agiert. Das optionale Argument Modus kann yes, no (oder 1 und
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| 0) oder nonblock sein. Falls das Argument Modus weggelassen wird, wird standardmäßig yes angenommen. Diese Option setzt die Umgebungsvariable
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| $LOCK_BLOCK_DEVICE außer Kraft. Standardmäßig wird überhaupt keine Sperre gesetzt, dies wird aber empfohlen, um Kollisionen mit systemd-udevd(8)
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| oder anderen Werkzeugen zu vermeiden.
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| -n, --noauto-pt
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| erstellt auf einem leeren Gerät nicht automatisch eine neue Standard-Partitionstabelle. Die Partitionstabelle muss explizit vom Benutzer
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| erstellt werden (mit einem Befehl wie »o«, »g« usw.).
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| -o, --output Liste
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| gibt die anzuzeigenden Spalten an. Mit --help erhalten Sie eine Liste aller unterstützten Spalten.
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| Die voreingestellte Liste der Spalten kann erweitert werden, indem Sie die Liste im Format +Liste angeben (beispielsweise -o +UUID).
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| -s, --getsz
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| gibt die Größe jedes der angegebenen blockorientierten Geräte in 512-Byte-Sektoren aus. Diese Option ist veraltet, verwenden Sie stattdessen
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| blockdev(8).
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| -t, --type Typ
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| aktiviert die Unterstützung für Plattenbezeichnungen des angegebenen Typs und deaktiviert die Unterstützung für alle anderen Typen.
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| -u, --units[=Einheit]
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| legt fest, ob bei der Ausgabe von Partitionstabellen die Größe in »Sektoren« oder »Zylindern« angegeben wird. Standardmäßig wird die Größe in
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| Sektoren angezeigt. Um Abwärtskompatibilität zu gewährleisten, kann die Option ohne das Einheit-Argument verwendet werden. In diesem Fall wird
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| der Standardwert verwendet. Beachten Sie, dass das optionale Einheit-Argument nicht von der -u-Option durch ein Leerzeichen getrennt werden
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| kann, die korrekte Form ist beispielsweise »-u=cylinders«.
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| -C, --cylinders Zahl
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| gibt die Zylinderzahl der Platte an. Und wozu soll das jemand verwenden wollen?
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| -H, --heads Zahl
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| legt die Anzahl der Köpfe der Festplatte fest. (Natürlich nicht die physikalische Anzahl, sondern die für Partitionstabellen verwendete).
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| Vernünftige Werte sind 255 und 16.
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| -S, --sectors Zahl
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| legt fest, wie viele Sektoren sich auf einer Spur der Platte befinden, allerdings nicht die physikalische Anzahl, sondern die für
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| Partitionstabellen verwendete. Ein sinnvoller Wert ist 63.
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| -w, --wipe WANN
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| entfernt Dateisystem, RAID und Partitionstabellensignaturen von dem Gerät, um mögliche Kollisionen zu vermeiden. Das Argument WANN kann auto,
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| never oder always lauten. Wenn diese Option nicht angegeben ist, ist die Vorgabe auto. In diesem Fall werden die Signaturen nur im interaktiven
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| Modus entfernt. In allen Fällen werden erkannte Signaturen durch Warnmeldungen berichtet, bevor eine neue Partitionstabelle erstellt wird. Siehe
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| auch den Befehl wipefs(8).
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| -W, --wipe-partitions WANN
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| Löscht Dateisystem-, RAID- und Partitionstabellensignaturen von einer new erstellten Partition, um mögliche Kollisionen zu vermeiden. Das
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| Argument WANN kann auto, never oder always lauten. Wenn diese Option nicht angegeben ist, ist die Vorgabe auto. In diesem Fall werden die
| |
| Signaturen nur im interaktiven Modus und nach Bestätigung durch den Benutzer gelöscht. In allen Fällen werden die erkannten Signaturen durch
| |
| Warnmeldungen berichtet, bevor eine neue Partition erstellt wird. Siehe auch den Befehl wipefs(8).
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| -V, --version
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| zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm.
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| == GERÄTE ==
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| Das Gerät ist normalerweise /dev/sda, /dev/sdb oder so. Ein Gerätename gilt für die ganze Platte. Alte Systeme ohne libata (eine im Linux-Kernel
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| verwendete Bibliothek für ATA-Controller und -Geräte) unterscheiden zwischen IDE- und SCSI-Platten. Dort ist der Gerätename /dev/hd* (IDE) oder
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| /dev/sd* (SCSI).
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| Die Partition besteht aus einem Gerätenamen und einer folgenden Partitionsnummer. Beispielsweise ist /dev/sda1 die erste Partition auf der ersten
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| Festplatte des Systems (siehe auch in der Dokumentation des Linux-Kernels die Datei Documentation/admin-guide/devices.txt).
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| == GRÖSSEN ==
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| Im »Letzter Sektor«-Dialog können Partitionsgrößen als Anzahl der Sektoren oder in der Notation +/-<Größe>{K,B,M,G,…} angegeben werden.
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| Wird der Größenangabe ein »+« vorangestellt, so wird diese als Anzahl der Bytes relativ zum ersten Sektor der Partition interpretiert. Falls der
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| Größenangabe ein »-« vorangestellt wird, dann wird sie als relativ zu der Größenbegrenzung (dem letzten verfügbaren Sektor für die Partition)
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| interpretiert.
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| Falls die Größe in Byte angegeben ist, dann kann eines der multiplikativen Suffixe KiB=1024, MiB=1024*1024 usw. für GiB, TiB, PiB, EiB, ZiB und YiB
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| folgen. Dabei ist »iB« optional, beispielsweise ist »K« gleichbedeutend mit »KiB«.
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| Die relativen Größenangaben sind stets auf die E/A-Grenzen des Gerätes ausgerichtet. Die Notation +/-<Größe>{K,B,M,G,…} wird daher empfohlen.
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| Aus Gründen der Abwärtskompatibilität akzeptiert fdisk auch die Suffixe KB=1000, MB=1000*1000 usw. für GB, TB, PB, EB, ZB und YB. Diese
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| Dezimalsuffixe gelten jedoch als veraltet und sollten nicht mehr verwendet werden.
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| == SKRIPTDATEIEN ==
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| fdisk kann (mit dem Befehl »I«) sfdisk(8)-kompatible Skriptdateien verarbeiten. Das Skript wird auf die im Speicher vorgehaltene Partitionstabelle
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| angewendet, wodurch es möglich ist, die Partitionstabelle vor dem eigentlichen Speichern auf dem Laufwerk zu verändern.
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| Umgekehrt können Sie mit dem Befehl »O« die im Speicher vorgehaltene Partitionsaufteilung in eine Skriptdatei schreiben.
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| Die Skriptdateien sind zu cfdisk(8), sfdisk(8), fdisk und weiteren libfdisk-Anwendungen kompatibel. Weitere Details finden Sie in sfdisk(8).
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| == DISKLABEL ==
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| GPT (GUID-Partitionstabelle)
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| GPT ist ein moderner Standard für das Layout der Partitionstabelle. GPT verwendet logische 64-Bit-Blockadressen, Prüfsummen, UUIDs und Namen für
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| Partitionen sowie eine unbegrenzte Anzahl der Partitionen (wobei diese Anzahl in vielen Partitionierungswerkzeugen auf 128 begrenzt ist).
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| Beachten Sie, dass der erste Sektor gemäß der GPT-Spezifikation stets für einen geschützten MBR reserviert ist. Dies verhindert, dass
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| Partitionierungswerkzeuge, die nur auf den MBR zugreifen, GPT-Festplatten falsch erkennen und überschreiben.
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| GPT ist stets vor MBR zu bevorzugen, insbesondere auf moderner Hardware mit einem UEFI-Bootloader.
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| DOS-Typ (MBR)
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| Eine DOS-Partitionstabelle kann eine unbegrenzte Anzahl von Partitionen enthalten. In Sektor 0 gibt es Raum für die Beschreibung von 4
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| Partitionen (die als »primäre« bezeichnet werden). Eine von ihnen kann logische Partitionen enthalten und wird erweiterte Partition genannt.
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| Jeder logischen Partition geht eine verkettete Liste von Sektoren voraus. Für die vier primären Partitionen sind unabhängig von deren Existenz
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| die Nummern 1 bis 4 reserviert, die Nummerierung der logischen Partitionen beginnt bei 5.
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| In einer DOS-Partitionstabelle wird der Startversatz (starting offset) und die Größe der einzelnen Partitionen auf zwei Arten gespeichert: als
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| absolute Anzahl der Sektoren (angegeben in 32 Bit) und als Zylinder/Köpfe/Sektoren-Tripel (CHS, angegeben in 10/8/6 Bit). Ersteres ist in
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| Ordnung - mit 512-Byte-Sektoren funktioniert das bis zu 2 TB. Letzteres hat zwei Probleme. Erstens können die C/H/S-Felder nur dann ausgefüllt
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| werden, wenn die Anzahl der Köpfe und die Anzahl der Sektoren pro Spur bekannt sind. Und zweitens, selbst wenn diese Zahlen bekannt sind,
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| reichen die 24 verfügbaren Bit nicht aus. DOS verwendet C/H/S, Windows beides, Linux verwendet C/H/S nie. Die C/H/S-Adressierung ist veraltet,
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| daher ist es möglich, dass diese in zukünftigen Versionen von fdisk nicht mehr unterstützt wird.
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| Bitte lesen Sie den Abschnitt zum DOS-Modus, wenn Sie DOS-kompatible Partitionen benötigen. fdisk beachtet in der Voreinstellung keine
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| Zylindergrenzen.
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| BSD/Sun-Typ
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| Ein BSD/SUN-Disklabel kann acht Partitionen beschreiben. Die dritte Partition sollte eine Partition beschreiben, die für eine »ganze Platte«
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| steht. Partitionen, die (wie eine Auslagerungspartition) ihren ersten Sektor auf Zylinder 0 nutzen, sollten nicht benutzt werden, weil dadurch
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| das Disklabel beschädigt wird. Beachten Sie, dass ein BSD-Label üblicherweise innerhalb einer DOS-Partition verschachtelt ist.
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| IRIX/SGI-Typ
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| Ein IRIX/SGI-Disklabel kann 16 Partitionen beschreiben; die elfte sollte eine vollständige »volume«-Partition sein, während die neunte als
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| »volume header« gekennzeichnet werden sollte. Der Volume Header wird auch die Partitionstabelle umfassen, d. h. er beginnt bei Block Null und
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| erstreckt sich standardmäßig über fünf Zylinder. Der verbleibende Platz im Volume Header kann durch Header-Verzeichniseinträge belegt werden. Es
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| dürfen keine Partitionen mit dem Volume Header überlappen. Legen Sie dort kein Dateisystem an und verändern Sie nicht seinen Typ, weil Sie
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| dadurch die Partitionstabelle verlieren. Verwenden Sie dieses Label nur, wenn Sie mit Linux auf IRIX-/SGI-Maschinen arbeiten oder auf
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| IRIX-/SGI-Festplatten zugreifen.
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| Die Aufrufe sync(2) und ioctl(BLKRRPART) werden nach der Aktualisierung der Partitionstabelle ausgeführt (wobei die Partitionstabelle auf der
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| Platte neu eingelesen wird), bevor das Programm beendet wird.
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| WARNUNG ZUM DOS-MODUS UND DOS 6.x
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| Beachten Sie, dass all dies veraltet ist. Sie müssen sich eigentlich auf modernen Betriebssystemen nicht mit Dingen wie Geometrie und Zylindern
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| befassen. Wenn Sie wirklich DOS-kompatible Partitionierung benötigen, dann müssen Sie den DOS-Modus und Zylinder-Einheiten mit den
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| Befehlszeilenoptionen »-c=dos -u=cylinders« für fdisk aktivieren.
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| Der FORMAT-Befehl von DOS 6.x sucht im ersten Sektor des Datenbereichs der Partition nach ein paar Informationen und behandelt diese Informationen
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| als zuverlässiger als die Informationen in der Partitionstabelle. Der DOS-FORMAT-Befehl erwartet vom DOS-FDISK-Befehl, dass die ersten 512 Byte des
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| Datenbereichs einer Partition bei jeder Größenänderung gelöscht werden. DOS FORMAT wird dieser zusätzlichen Informationen suchen, auch wenn der
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| /U-Schalter gesetzt ist - die Programmautoren betrachten dies als einen Fehler in DOS FORMAT und DOS FDISK.
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| Die Quintessenz ist: Wenn Sie mit fdisk oder cfdisk(8) die Größe eines Eintrags in der DOS-Partitionstabelle ändern, dann müssen Sie auch mit dd die
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| ersten 512 Byte der Partition auf Null setzen, bevor Sie mit dem DOS-FORMAT-Befehl die Partition formatieren. Wenn Sie beispielsweise mit fdisk auf
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| einer DOS-Partitionstabelle einen Eintrag für /dev/sda1 erstellt haben, dann würden Sie (nach dem Verlassen von fdisk und dem Neustart von Linux,
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| damit die Informationen in der Partitionstabelle gültig sind) mit dem Befehl dd if=/dev/zero of=/dev/sda1 bs=512 count=1 die ersten 512 Byte der
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| Partition auf Null setzen.
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| Wenn möglich, wird fdisk die Festplattengeometrie automatisch ermitteln. Dies ist nicht unbedingt die physische Geometrie des Datenträgers.
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| Tatsächlich haben moderne Festplatten nicht wirklich so etwas wie eine physische Geometrie; sicherlich kann sie nicht in der vereinfachenden
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| CHS-Form beschrieben werden. Aber diese Geometrie wird halt für die MS-DOS-Partitionstabelle verwendet.
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| In der Regel geht standardmäßig alles gut. Es gibt keine Probleme, wenn Linux das einzige System auf der Festplatte ist. Wenn allerdings der
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| Datenträger mit anderen Betriebssystemen gemeinsam genutzt wird, ist es oft ratsam, ein fdisk eines anderen Betriebssystems mindestens eine
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| Partition anlegen zu lassen. Beim Start liest Linux die Partitionstabelle aus und versucht abzuleiten, welche (fingierte) Geometrie für eine gute
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| Zusammenarbeit mit anderen Systemen erforderlich ist.
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| Jedesmal, wenn im DOS-Modus eine Partitionstabelle ausgegeben wird, werden die Einträge in der Partitionstabelle auf Konsistenz geprüft. Es wird
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| geprüft, ob die physikalischen und logischen Start- und Endpunkte übereinstimmen und ob jede Partition (mit Ausnahme der ersten) an einer
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| Zylindergrenze startet und endet.
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| Einige Versionen von MS-DOS erstellen eine erste Partition, die nicht auf einer Zylindergrenze beginnt, sondern auf Sektor 2 des ersten Zylinders.
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| Partitionen, die auf Zylinder 1 anfangen, können nicht auf einer Zylindergrenze beginnen. Wenn Sie nicht auch OS/2 auf Ihrer Maschine installiert
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| haben, werden Sie wahrscheinlich trotzdem keine Schwierigkeiten bekommen.
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| Um die besten Ergebnisse zur erzielen, sollten Sie ein betriebssystemspezifisches Partitionierungsprogramm einsetzen. Beispielsweise sollten Sie
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| DOS-Partitionen mit dem DOS-FDISK erzeugen und Linux-Partitionen mit den Linux-Programmen fdisk oder cfdisk(8).
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| == FARBEN ==
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| Die farbige Darstellung der Ausgabe wird über die Funktionen in terminal-colors.d(5) gesteuert. Die implizierte Einfärbung kann deaktiviert werden,
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| indem Sie folgende (leere) Datei anlegen:
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| /etc/terminal-colors.d/fdisk.disable
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| Dies gilt für den Befehl fdisk. Die farbige Darstellung bei allen Werkzeugen erreichen Sie mit
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| /etc/terminal-colors.d/disable
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| Die benutzerspezifischen $XDG_CONFIG_HOME/terminal-colors.d oder $HOME/.config/terminal-colors.d setzen die globale Einstellung außer Kraft.
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| Beachten Sie, dass die Einfärbung der Ausgabe standardmäßig aktiviert sein könnte und in diesem Fall die terminal-colors.d-Verzeichnisse noch nicht
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| zwangsläufig vorhanden sein müssen.
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| Folgende logische Farbnamen werden von fdisk unterstützt:
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| header
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| Die Kopfzeilen der ausgegebenen Tabellen.
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| help-title
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| Die Titel des Hilfebereichs.
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| warn
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| Die Warnmeldungen.
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| welcome
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| Die Begrüßungsnachricht.
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| == UMGEBUNGSVARIABLEN ==
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| FDISK_DEBUG=all | |
| aktiviert die Debug-Ausgabe für fdisk.
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| LIBFDISK_DEBUG=all | |
| aktiviert die Debug-Ausgabe für libfdisk.
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| LIBBLKID_DEBUG=all | |
| aktiviert die Debug-Ausgabe für libblkid.
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| LIBSMARTCOLS_DEBUG=all | |
| aktiviert die Debug-Ausgabe für libsmartcols.
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| LIBSMARTCOLS_DEBUG_PADDING=on | |
| verwendet sichtbare Auffüllzeichen.
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| LOCK_BLOCK_DEVICE=<Modus> | |
| verwendet eine exklusive BSD-Sperre. Der Modus ist »1« oder »0«. Siehe --lock für weitere Details.
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| == AUTOREN ==
| |
| Karel Zak <kzak@redhat.com>, Davidlohr Bueso <dave@gnu.org>
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| Die Originalversion wurde von Andries E. Brouwer, A. V. Le Blanc und anderen geschrieben.
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| == SIEHE AUCH ==
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| [[cfdisk]](8)
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| [[mkfs]](8)
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| [[partx]](8)
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| [[sfdisk]](8)
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| == FEHLER MELDEN == | | === Dateien === |
| Verwenden Sie zum Melden von Fehlern das Fehlererfassungssystem auf https://github.com/util-linux/util-linux/issues.
| | # [[/etc/fstab]] |
|
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|
| == VERFÜGBARKEIT ==
| | <noinclude> |
| Der Befehl fdisk ist Teil des Pakets util-linux, welches heruntergeladen werden kann von: Linux Kernel Archive
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| <https://www.kernel.org/pub/linux/utils/util-linux/>. | |
|
| |
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| == ÜBERSETZUNG == | | == Anhang == |
| Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Martin Eberhard Schauer <Martin.E.Schauer@gmx.de>, Mario Blättermann
| | === Siehe auch === |
| <mario.blaettermann@gmail.com>, Dr. Tobias Quathamer <toddy@debian.org> und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.
| | {{Special:PrefixIndex/{{BASEPAGENAME}}/}} |
| | * [[cfdisk]](8) |
| | * [[mkfs]](8) |
| | * [[partx]](8) |
| | * [[sfdisk]](8) |
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|
| Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 ⟨https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html⟩ oder neuer
| | === Dokumentation === |
| bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.
| | ; Man-Page |
| | ;Info-Page |
| | === Links === |
| | ==== Weblinks ==== |
| | # [https://linux.die.net/man/8/fdisk https://linux.die.net/man/8/fdisk] |
| | # [https://manpages.debian.org/stretch/manpages-de/fdisk.8.de.html https://manpages.debian.org/stretch/manpages-de/fdisk.8.de.html] |
| | # [https://wiki.ubuntuusers.de/fdisk/ https://wiki.ubuntuusers.de/fdisk/] |
|
| |
|
| Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die Mailingliste der Übersetzer ⟨debian-l10n-
| | [[Kategorie:Partitionierung]] |
| german@lists.debian.org⟩.
| | [[Kategorie:Linux/Befehl]] |
| | {{DEFAULTSORT:fdisk}} |
| | {{DISPLAYTITLE:fdisk}} |
|
| |
|
| util-linux 2.38.1 11. Mai 2022 FDISK(8)
| | </noinclude> |