Internet Protocol Version 4: Unterschied zwischen den Versionen

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'''topic''' kurze Beschreibung
'''I'''nternet '''P'''rotocol Version '''4''' (IPv4)


= Beschreibung =
== Beschreibung ==
= Installation =
[[File:ipEinordnungDoD.png|mini|450px|Einordnung ins DoD-Modell]]
= Syntax =
== Parameter ==
== Optionen ==
= Konfiguration =
== Dateien ==


= Anwendungen =
Die '''Version 4 des Internetprotokolls''' wurde im September 1981 von der Organisation ARPA veröffentlicht
= Dokumentation =
* Es wurde in RFC 791 im Jahr 1981 definiert
== Man-Pages ==
* Es hat danach lediglich geringfügige Modifikationen gegeben
== Info-Pages ==
* Im OSI-Modell wird es in Schicht 3 (Network-Layer = Vermittlungsschicht), im DoD-Modell (TCP/IP-Modell) in Schicht 2 (Internet) verarbeitet
= Links =
* Vor der Entwicklung von [[IPv6]] auch einfach '''IP''', ist die vierte Version des [[Internet Protocol]]s (IP)
== Intern ==
* Die erste Version des Internet Protocols, die weltweit eingesetzt wurde
== Weblinks ==
* bildet eine wichtige technische Grundlage des [[Internet]]s


== Kontrollfragen ==
<div class="toccolours mw-collapsible mw-collapsed">
''Testfrage 1''
<div class="mw-collapsible-content">'''Antwort1'''</div>
</div>
<div class="toccolours mw-collapsible mw-collapsed">
''Testfrage 2''
<div class="mw-collapsible-content">'''Antwort2'''</div>
</div>
<div class="toccolours mw-collapsible mw-collapsed">
''Testfrage 3''
<div class="mw-collapsible-content">'''Antwort3'''</div>
</div>
<div class="toccolours mw-collapsible mw-collapsed">
''Testfrage 4''
<div class="mw-collapsible-content">'''Antwort4'''</div>
</div>
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''Testfrage 5''
<div class="mw-collapsible-content">'''Antwort5'''</div>
</div>


[[Category:IPv4]]
[[File:DatenImProtokollStapel.png|mini|450px|Bezeichnung der Daten im Protokoll-Stapel]]


== Eigenschaften ==
* Grundlage des TCP/IP-Stapels (TCP/IP-Stack)
* Teil der Netzwerkschicht des DoD-Modells (02)
* Setzt auf Data Link Layer auf
* Ethernetypfeld: 08-00
* 1977 entwickelt
* In der Version 4 das Standard-Protokoll im Internet
* Die Weiterentwicklung zur Version 6 ist abgeschlossen, aber noch wenig genutzt
* Hardwareunabhängig
* Die Adressierung ist nicht von der Netzwerktechnologie abhängig
* Paketorientierter verbindungsloser Datagram-Dienst
* freie Routenwahl
* kein Verbindungsauf- oder abbau
* Keine Fehlerkorrektur


= TMP =
== Aufgaben ==
'''IPv4'''
;Transport von Daten über heterogene Netzwerktopologien
* Abstraktion von Besonderheiten des darunter liegenden Layers 2(z.&nbsp;B.&nbsp;Ethernet, Token Ring oder ATM)
;Definition eines Adressschemas
* Definition von Datagrammen
;Datagram-Service
* Unzuverlässig
** Keine Auslieferungs-Garantie
** Keine Fehlerfreiheits-Garantie
;Routing zwischen Netzen
;Fragmentierung / Reassemblierung von Datagrammen
;Übermittlung der Daten vom Transport- zu Networklayer
* Definition/ Adressierung höherer Protokolle


Internet Protokoll Version 4
== Entwicklung ==
[[Datei:Zahl der Internet Hosts.png|mini|Zahl der Rechner im Internet (1981 bis 2003)]]
IPv4 wurde als Teil der [[Internetprotokolle]] für das [[Arpanet]] entwickelt und kam darin ab 1983 zum Einsatz.
* Damals waren nur einige hundert Rechner an das Netz angeschlossen.
* Das Arpanet entwickelte sich zum [[Internet]] und überschritt 1989 die Grenze von 100.000 Rechnern.
* Durch seine Verbreitung im Internet hat IPv4 schließlich auch [[Local Area Network|LAN]]-Protokolle wie [[DECnet]] oder [[Internetwork Packet Exchange|IPX]] verdrängt. [[NetWare]], [[AppleTalk]] und [[NetBIOS]] wurden als neue Versionen hervorgebracht, die auf IP aufsetzen.


'''IP – Einordnung ins DoD-Modell'''
Am Anfang der 1990er Jahre war erkennbar, dass IP-Adressen bald knapp würden, da die damals übliche [[Netzklasse]]n-basierte Adressvergabe erheblichen Verschnitt verursachte.
* Als kurzfristige Lösung wurde 1993 [[Classless Inter-Domain Routing]] eingeführt, das eine deutlich effizientere Adressvergabe ermöglichte.
* Eine weitere kurzfristige Lösung war das 1994 eingeführte [[Network Address Translation]] (NAT), das die Wiederverwendung von IP-Adressen ermöglichte.<ref>{{RFC-Internet |RFC=1631 |Autor=K.
* Egevang, P.
* Francis |Titel=The IP Network Address Translator (NAT) |Datum=1994-05 }}</ref> In der Variante [[Network Address Port Translation]] (NAPT) ermöglichte es die gleichzeitige Mehrfachverwendung von IP-Adressen.
* Mit diesen Maßnahmen konnte der Adressbedarf soweit gedämpft werden, dass der Adressraum trotz immensen Wachstums des Internet erst in den 2010er Jahren knapp wurde (siehe Abschnitt [[#Adressknappheit|Adressknappheit]]).


'''ExkursBezeichnung der Daten im Protokoll-Stapel'''
Als langfristige Lösung der Adressknappheit sollte ein neues Protokoll mit größerem Adressraum entwickelt werden.
* Dies führte zuerst zur Entwicklung des experimentellen Protokolls [[TP/IX]], das die Versionsnummer 7 trug und 1993 veröffentlicht wurde.<ref>{{RFC-Internet |RFC=1475 |Autor=R.
* Ullmann |Titel=TP/IX: The Next Internet |Datum=1993-06 }}</ref> TP/IX sollte dabei einen 64-Bit-Adressbereich unterstützen, wurde dann aber zugunsten von [[IPv6]] verworfen.
* Die erste Fassung von IPv6 wurde 1995 veröffentlicht und verwendete einen 128-Bit-Adressraum.<ref>{{RFC-Internet |RFC=1883 |Autor=S.
* Deering, R.
* Hinden |Titel=Internet Protocol, Version 6 (IPv6) |Datum=1995-12 }}</ref> Die Versionsnummer 5 wurde nicht für einen IPv4-Nachfolger verwendet, da sie bereits 1990 durch das experimentelle ''Internet Stream Protocol Version 2'' (''ST2'') belegt war, einem für [[Datenstrom|Streaming]] optimierten Protokoll.<ref>{{RFC-Internet |RFC=1190 |Autor=C.
* Topolcic (Hrsg.) |Titel=Experimental Internet Stream Protocol, Version 2 (ST-II) |Datum=1990-10 }}</ref>


'''Eigenschaften von IP'''
<!--Überarbeitungsrest:
Einige Eigenschaften, wie Fragmentierung, werden nicht mehr benötigt, da sie für die heutigen schnellen Netze zu aufwändig sind. ''Path Maximum Transmission Unit Discovery'' löst dieses Problem.-->


'''Grundlage des TCP/IP-Stapels (TCP/IP-Stack) '''
== Header ==
siehe '''[[IPv4/Header]]'''


'''Teil der Netzwerkschicht des DoD-Modells (02)'''
== Fragmentierung ==
siehe '''[[IPv4/Fragmentierung]]'''


Setzt auf Data Link Layer auf
== Ausblick: IPv6 ==
Die Internet Engineering Task Force (IETF) hat eine neue IP-Version namens IPv6 entwickelt
* IPv6 hat eine Länge von 128 Bit = 2<sup>128</sup>
* über 667 Billiarden IP-Adressen pro mm² Erde
* 510 100 000 km2 Erdoberfläche
* Verbesserte Sicherheit
* Verbesserte Header, um das Routing zu vereinfachen und zu beschleunigen
* Der Übergang von IPv4 zu IPv6 läuft fließend


Ethernetypfeld: 08-00
siehe '''[[IPv6]]'''


'''Um 1977 entwickelt '''
== Adressformat ==
siehe '''[[IPv4/Adressen]]'''


'''In der Version 4 das Standard-Protokoll im Internet'''
== Routing ==
IPv4 unterscheidet nicht zwischen Endgeräten (Hosts) und Vermittlungsgeräten (Router).
* Jeder Computer und jedes Gerät kann gleichzeitig Endpunkt und Router sein.
* Ein [[Router]] verbindet dabei verschiedene Netzwerke.
* Die Gesamtheit aller über Router verbundenen Netzwerke bildet das Internet (siehe auch [[Internetworking]]).


Die Weiterentwicklung zur Version 6 ist abgeschlossen, aber noch wenig genutzt
IPv4 ist für [[Local Area Network|LANs]] und [[Wide Area Network|WANs]] gleichermaßen geeignet.
* Ein Paket kann verschiedene Netzwerke vom Sender zum Empfänger durchlaufen, die Netzwerke sind durch Router verbunden.
* Anhand von [[Routingtabelle]]n, die jeder Router individuell pflegt, wird der Netzwerkteil einem Zielnetzwerk zugeordnet.
* Die Einträge in die Routingtabelle können dabei statisch oder über Routingprotokolle dynamisch erfolgen.
* Die Routingprotokolle dürfen dabei sogar auf IP aufsetzen.


'''Hardwareunabhängig '''
Bei Überlastung eines Netzwerks oder einem anderen Fehler darf ein Router Pakete auch verwerfen.
* Pakete desselben Senders können bei Ausfall eines Netzwerks auch alternativ „geroutet“ werden.
* Jedes Paket wird dabei einzeln „geroutet“, was zu einer erhöhten Ausfallsicherheit führt.


Die Adressierung ist nicht von der Netzwerktechnologie abhängig
Beim [[Routing]] über IP können daher
* einzelne Pakete verlorengehen,
* Pakete doppelt beim Empfänger ankommen,
* Pakete verschiedene Wege nehmen,
* Pakete [[IP-Fragmentierung|fragmentiert]] beim Empfänger ankommen.


'''Paketorientierter verbindungsloser Datagram-Dienst '''
Wird [[Transmission Control Protocol|TCP]] auf IP aufgesetzt (d.&nbsp;h. die Daten jedes IP-Pakets enthalten ein TCP-Paket, aufgeteilt in [[TCP-Header]] und Daten), so wird neben dem Aufheben der Längenbeschränkung auch der [[Paketverlust]] durch Wiederholung korrigiert.
* Doppelte Pakete werden erkannt und verworfen.
* Die Kombination TCP mit IP stellt dabei eine zuverlässige bidirektionale Verbindung eines Datenstroms dar.


freie Routenwahl
=== Source Routing ===
siehe '''[[IPv4/Source Routing]]'''


kein Verbindungsauf- oder abbau
== ICMP ==
IP ist eng verknüpft mit dem Internet Control Message Protocol (ICMP), das zur Fehlersuche und Steuerung eingesetzt wird.
* ICMP setzt auf IP auf, das heißt ein ICMP-Paket wird im Datenteil eines IP-Pakets abgelegt.
* Eine IP-Implementierung enthält stets auch eine ICMP-Implementierung.
* Wichtig ist zum Beispiel die ICMP-Source-Quench-Mitteilung, die den Sender über das Verwerfen von Paketen wegen Überlastung eines Routers informiert.
* Da jedes IP-Paket die Quell-IP-Adresse enthält, können Informationen an den Sender zurückübermittelt werden.
* Dieser kann nach einem „Source-Quench“ die Paketsendefrequenz verringern und so die Notwendigkeit eines weiteren Verwerfens minimieren oder vermeiden.


'''Keine Fehlerkorrektur'''
ICMP kann zusammen mit dem ''Don’t-Fragment''-Bit des IP-Pakets auch eingesetzt werden, um die maximale Paketgröße [[Maximum Transmission Unit|MTU]] eines Übertragungsweges zu ermitteln (sogenannte PMTU ''Path Maximum Transmission Unit'').
* Dies ist die MTU desjenigen Netzwerkes mit der kleinsten MTU aller passierten Netzwerke.
* Dadurch kann auf Fragmentierung verzichtet werden, wenn der Sender nur Pakete mit der maximalen Größe der PMTU erzeugt.


'''IP - Aufgaben'''
siehe [[Internet Control Message Protocol]]


'''Gewährleistung des Transports von Daten über heterogene Netzwerktopologien'''
== IPv4 auf Ethernet ==


Abstraktion von Besonderheiten des darunter liegenden Layers 2(z.B. Ethernet, Token Ring oder ATM)
IPv4 kann auf vielen verschiedenen Medien aufsetzen, zum Beispiel auf seriellen Schnittstellen ([[Point-to-Point Protocol|PPP]] oder [[Serial Line Internet Protocol|SLIP]]), Satellitenverbindungen usw.
* Im LAN-Bereich wird heute fast immer [[Ethernet]] eingesetzt.  
* Ethernet verwaltet eigene 48-Bit-Adressen.  
* Wenn IP über Ethernet gesendet wird, wird ein 14 (oder bei [[VLAN]] 18) Byte großer Ethernet-Header vor dem IP-Header gesendet.
* Nach den Daten folgt eine 32-Bit-CRC-Prüfsumme.
* Neben der maximalen Paketlänge von 1522 (bzw.&nbsp;1518) Bytes kann Ethernet keine kleineren Pakete als 64 Bytes übertragen, so dass zu kurze IP-Pakete (Datenlänge kleiner als 46 Bytes) mit Nullbytes erweitert werden (sogenanntes ''Padding'').
* Die Länge im IP-Header gibt dann Auskunft über die tatsächliche Paketgröße.


'''Definition eines Adressschemas'''
Im Ethernet hat jede Netzwerkkarte ihre eigene, herstellerbezogene 48-Bit-Adresse, zusätzlich gibt es eine Ethernet-Broadcastadresse.
* Ein Sender muss die [[Ethernetadresse]] der Zielnetzwerkkarte kennen, bevor ein IP-Paket gesendet werden kann.
* Dazu wird [[Address Resolution Protocol|ARP]] (''Address Resolution Protocol'') verwendet.
* Jeder Rechner verwaltet einen ARP-[[Cache]], in dem er ihm bekannte Zuordnungen von Ethernet-Kartenadressen speichert.
* Unbekannte Adressen erfährt er über ARP mittels einer Anfrage (ARP-Request) über einen Ethernet-Broadcast (Nachricht an alle Empfänger), die der zugehörige Empfänger beantwortet (ARP-Reply).


'''Definition von Datagrammen'''
== Höhere Protokolle ==
IPv4 ist ein geroutetes Protokoll (Schicht 2 im [[TCP/IP-Referenzmodell]] – Schicht 3 im [[OSI-Modell|ISO/OSI-Modell]]).
* Auf IPv4 werden weitere Protokolle aufgesetzt, das heißt in den Datenteil des IP-Pakets werden die Header, Daten und eventuelle Trailer der oberen Protokolle eingefügt ([[Protokollstapel]]).
* Eine Liste der registrierten Protokolle findet sich in [[unixoid]]en Betriebssystemen in der Datei „/etc/protocols“.


'''Datagram-Service '''
Neben dem erwähnten ICMP wird TCP verwendet, das [[TCP/IP]] zusammen mit IP den Namen gegeben hat.
* TCP ist ein verbindungsorientiertes Protokoll, das einen byteorientierten, bidirektionalen, zuverlässigen Datenstrom zur Verfügung stellt.
* Es wird im WAN-Bereich praktisch für alle Arten von Daten- und Informationsübertragungen eingesetzt.


Unzuverlässig
[[User Datagram Protocol|UDP]], ein paketorientiertes Protokoll, setzt ebenfalls auf IP auf.
* Es ist ein einfaches Protokoll, das die Paketeigenschaften von IP im Wesentlichen beibehält (verbindungslos, unzuverlässig, erlaubt doppelte Pakete etc.).
* TCP und UDP fügen IP eine Prüfsumme über die Daten (die Prüfsumme im IP-Header prüft nur die Headerdaten) und als Quell- und Zielport jeweils eine 16-Bit-Zahl hinzu.
* Diese Ports bilden zusammen mit der jeweiligen Quell- und Zieladresse im IP-Paket sogenannte ''Endpunkte''.
* Prozesse kommunizieren über diese Endpunkte.
* TCP baut eine Verbindung nicht zwischen IP-Adressen, sondern zwischen zwei Endpunkten auf.


Keine Auslieferungs-Garantie
Die weiteren Protokolle setzen alle entweder auf TCP oder auf UDP auf.
* Ein wichtiges Protokoll ist das ''Domain Name System'' [[Domain Name System|DNS]], das eine Umsetzung von Rechnernamen zu IP-Adressen erlaubt.
* Es überträgt Informationen normalerweise über UDP, der Abgleich zwischen zwei DNS-Servern kann aber auch TCP verwenden.


Keine Fehlerfreiheits-Garantie
Die Ports teilen sich auf in:
* privilegierte Ports (1–1023); diese dürfen nur vom Benutzer [[Root Account|Root]] verwendet werden.
* registrierte Ports (1024–49.151); die Registrierung unterliegt der [[Internet Assigned Numbers Authority|IANA]].
* Eine Liste findet sich auf Unix-Systemen in der Datei „/etc/services“.
* nicht registrierte Ports (49.152–65.535)


'''Routing zwischen Netzen'''
== Adressknappheit ==
[[Datei:Ipv4-exhaust.svg|mini|Anzahl verfügbarer IPv4-Adressblöcke zwischen 1995 und 2015]]
Aufgrund des unvorhergesehenen Wachstums des Internets herrscht heute Adressknappheit.
* Im Januar 2011 teilte die [[Internet Assigned Numbers Authority|IANA]] der asiatisch-pazifischen [[Regional Internet Registry]] [[Asia-Pacific Network Information Centre|APNIC]] die letzten zwei /8-Adressblöcke nach der regulären Vergabepraxis zu.<ref> {{Webarchiv|text=''Two /8s allocated to APNIC from IANA''. |url=http://www.apnic.net/publications/news/2011/delegation |webciteID=6113LSCFX  }} APNIC, 1.
* Febr. 2011</ref> Gemäß einer Vereinbarung aus dem Jahr 2009 wurde am 3.&nbsp;Februar 2011 schließlich der verbliebene Adressraum gleichmäßig auf die regionalen Adressvergabestellen verteilt: jeweils ein /8-Adressblock pro Vergabestelle.<ref>[https://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article12434989/Dem-Internet-drohen-die-Adressen-auszugehen.html WELT ONLINE: Alle Internetadressen weltweit sind aufgebraucht (3.
* Februar 2011)]</ref> Seitdem hat die IANA auf der globalen Ebene keine weiteren /8-Adressblöcke mehr zu vergeben.


'''Fragmentierung / Reassemblierung von Datagrammen'''
Auf der regionalen Ebene verschärften die Regional Internet Registrys ihre Vergabepraktiken, um aus dem letzten /8-Adressblock möglichst lange schöpfen zu können.
* Bei der APNIC traten diese am 15.&nbsp;April 2011 in Kraft, da die zuvor erhaltenen beiden /8-Adressblöcke bereits nach drei Monaten aufgebraucht waren.


'''Übermittlung der Daten vom Transport- zu Networklayer'''
;Am 25. November 2019 hat RIPE NCC ihren /8-Adressblock endgültig aufgebraucht.
* Seitdem werden nur noch /24-Kleinstblöcke per Warteliste aus Rückläufern vergeben.


Definition/ Adressierung höherer Protokolle
== Adressfragmentierung ==
Die historische Entwicklung des Internets wirft ein weiteres Problem auf: Durch die mit der Zeit mehrmals geänderte Vergabepraxis von Adressen des IPv4-Adressraums ist dieser inzwischen stark fragmentiert, d. h., häufig gehören mehrere nicht zusammenhängende Adressbereiche zur gleichen organisatorischen Instanz.
* Dies führt in Verbindung mit der heutigen [[Routing]]strategie (''[[Classless Inter-Domain Routing]]'') zu langen [[Routingtabelle]]n, auf welche [[Random-Access Memory|Speicher]] und [[Prozessor]]en der [[Router]] im Kernbereich des Internets ausgelegt werden müssen.
* Zudem erfordert IPv4 von Routern, Prüfsummen jedes weitergeleiteten Pakets neu zu berechnen, was eine weitere Prozessorbelastung darstellt.


'''IP - Wichtige RFCs'''
<noinclude>


'''RFC 791IP-Protokoll '''
== Anhang ==
=== Siehe auch ===
{{Special:PrefixIndex/IPv4}}


'''RFC 815IP over X.25 Networks'''
==== Dokumentation ====
===== RFC =====
# [https://tools.ietf.org/html/rfc791 RFC 791] – Internet Protocol
# [https://tools.ietf.org/html/rfc815 RFC 815] – IP over X.25 Networks
# [https://tools.ietf.org/html/rfc894 RFC 894] – IP over Ethernet-Networks
# [https://tools.ietf.org/html/rfc948 RFC 948] – IP over 802.3 Networks
# [https://tools.ietf.org/html/rfc1051 RFC 1051] – IP over Arcnet-Networks
# [https://tools.ietf.org/html/rfc1055 RFC 1055] – IP over Serial Lines („SLIP“)
# [https://tools.ietf.org/html/rfc1088 RFC 1088] – IP over Netbios Networks
# [https://tools.ietf.org/html/rfc1577 RFC 1577] – IP over ATM Networks („Classical IP“)


'''RFC 894IP over Ethernet-Networks'''
===== Man-Pages =====
===== Info-Pages =====
==== Links ====
===== Projekt =====
===== Weblinks =====
# https://de.wikipedia.org/wiki/IPv4
# [http://www.redbooks.ibm.com/redbooks/pdfs/gg243376.pdf L. Parziale et al.: TCP/IP Tutorial and Technical Overview] (PDF; 8,1&nbsp;MB) in [http://www.redbooks.ibm.com/abstracts/gg243376.html IBM Redbooks], Armonk (NY, USA) 2006
# [http://www.netzmafia.de/skripten/netze/netz8.html#8.3 Subnetz-Rechner] im Kapitel TCP/IP – Grundlagen Computernetze
# [https://www.iana.org/assignments/version-numbers/version-numbers.xhtml IANA IP Version Numbers] – IANA assignment of version-numbers


'''RFC 948IP over 802.3 Networks'''
[[Kategorie:IPv4]]
 
[[Kategorie:IPv4/Adresse]]
'''RFC 1051IP over Arcnet-Networks'''
</noinclude>
 
'''RFC 1055IP over Serial Lines („SLIP“)'''
 
'''RFC 1088IP over Netbios Networks'''
 
'''RFC 1577IP over ATM Networks („Classical IP“)'''
 
 
'''Aufbau des IP-Headersdeutsch'''
 
'''IP-Headerenglisch'''
 
'''IP-Header im Detail 1Version und Länge'''
 
'''Version'''
 
'''Die Version des IP-Protokolls'''
 
Wir behandeln hier Version 4
 
'''Länge'''
 
'''Dieses Feld gibt die Länge des IP-Protokoll-Kopfes in 32-Bit-Worten an'''
 
'''Die minimale Länge beträgt 5 Worte, was auch der Normalfall ist'''
 
'''Vergrößerung durch Angabe von Optionen'''
 
'''IP-Header im Detail 2Servicetypen'''
 
'''Mit den Precedence-Bit (0-2) kann eine Priorität von 0 - 7 angegeben werden'''
 
'''Bit 3 – 6 haben folgende Bedeutung'''
 
1000 Minimize-delay
 
0100 Maximize throughput
 
0010 Maximize reliability
 
0001 Minimize monetary costs
 
0000 Normal service
 
'''Bit 7 ist reserviert (ohne Bedeutung)'''
 
'''Leider werden die Servicetypen meist von kommerziellen Produkten nicht (vollständig) unterstützt'''
 
'''IP-Header im Detail 3Paketlänge und Identifikation '''
 
'''Paket-Länge'''
 
'''Die Länge des Paketes in Byte inklusive Protokoll-Kopf'''
 
'''16 Bit – Feld (Maximale Paketgröße = 65.535 Byte)'''
 
'''Identifikation'''
 
'''Eine eindeutige Identifikation (Zähler)'''
 
'''Diese Kennungen sollten sich nur nach längeren Zeitabständen wiederholen '''
 
um nicht mit verspäteten PDU in Konflikt zu kommen
 
'''Paketübertragung im Internet'''
 
'''IP-Header im Detail 4Lebenszeit (TTL = Time To Live)'''
 
'''Dieses Feld gibt an, wie lange das Paket maximal unterwegs sein darf'''
 
'''Das Problem'''
 
'''Beim Routen durch vermaschte Netze, können Datagramme/ Fragmente ziellos und unendlich lange kreisen'''
 
'''Das verbraucht Ressourcen und kann Netzwerke bis zum Stillstand belasten'''
 
'''Die Lösung'''
 
'''Jeder Knoten (Router) verringert diesen Wert um mindestens 1'''
 
Hält ein Router ein Paket länger als eine Sekunde, verringert er die TTL um 1 je weitere Sekunde
 
Bei Erreichen des Wertes „0“, wird Paket verworfen
 
'''IP-Header im Detail 5Sender- und Empfänger-Adressen'''
 
'''32-Bit IP-Adresse (IPv4), 128-Bit IP-Adresse (IPv6)'''
 
unabhängig von der zugrunde liegenden Netztechnologie
 
'''Das Internet-Protokoll definiert also eine rein logische Netztopologie'''
 
'''Die Vergabe der IP-Adressen wird international von der IANA (Internet Assigned Numbers Association) geregelt'''
 
die IANA verteilt die Organisation auf mehrere Unterorganisationen
 
Die in Europa zuständige Organisation ist das RIPE (Réseaux IP Européens)
 
'''IP-Header im Detail 6DF, MF und Fragmentabstand'''
 
'''DF (Don‘t Fragment)'''
 
'''0 = May Fragment'''
 
'''1 = Don‘t Fragment'''
 
'''MF (More Fragment)'''
 
'''0 = Last Fragment'''
 
'''1 = More Fragment'''
 
'''Fragmentabstand'''
 
'''Länge relativ zum Beginn des ursprünglichen Datagram'''
 
'''IP-Header im Detail 7 Protokoll'''
 
'''Nummer des Transportprotokolls'''
 
'''Legt fest, welches Protokoll für die Weiterverarbeitung auf 03 zuständig ist (demultiplexing)'''
 
'''gemäß RFC 1700 (Assigned Numbers)'''
 
/etc/protocol
 
%SYSTEMROOT%\system32\drivers\etc\protocol
 
'''Ausgewählte IP-Protokollnummern'''
 
'''IP-Header im Detail 7 Weitere Felder'''
 
'''Prüfsumme '''
 
'''wird über den gesamten IP Header berechnet'''
 
'''Berechnung beim Sender:'''
 
setze das checksum Feld auf 0
 
XOR über alle 16-bit Worte im Header
 
das Ergebnis wird bitweise invertiert und stellt dann den Wert für das checksum Feld dar.
 
'''Check beim Emfänger:'''
 
XOR über alle 16-bit Worte im Header (inkl. checksum)
 
OK, wenn im Ergebnis alle bits auf 1 stehen
 
'''Füllzeichen'''
 
'''Auffüllen des Headers auf ein Vielfaches von 32-Bit'''
 
'''Nutzdaten '''
 
'''Segmente und Datagramme höherer Protokolle '''
 
Meist TCP oder UDP
 
'''IP-Header im Detail 8 Optionen'''
 
'''Flexible Erweiterbarkeit des Headers'''
 
'''Variable Länge (max. 40 Byte)'''
 
'''Folgende Optionen sind möglich'''
 
'''Source Routing'''
 
Liste von Routern, die ein Datagram durchlaufen soll
 
Der genommene Weg wird aufgezeichnet (max. 9 Hops)
 
loose: die Angegebenen IP Adressen müssen nicht benachbart sein
 
strict: die Angegebenen IP Adressen müssen benachbart sein
 
sonst wird das Paket verworfen und eine ICMP source route failed Nachricht an den Sender geschickt
 
Source Routing ist nahezu überall abgeschaltet da, es ein Sicherheitsrisiko darstellt - IP Spoofing!
 
'''Record Route'''
 
Router hängen ihre IP-Adresse an das Optionsfeld an
 
'''Zeitstempel'''
 
Zusätzlich zur IP-Adresse wird die Uhrzeit des Durchlaufes angehangen
 
'''Fragmentierung im Internet'''
 
'''Warum Fragmentierung?'''
 
'''Anpassung der Datagramgrösse an die MTU der lokalen Netz-Technologie'''
 
'''Definition des Protokolls / Beschränkung durch Norm'''
 
'''Paketlänge in verschiedenen Netzen'''
 
Token Ring32768 bit
 
Ethernet12144 bit
 
X.25 (Maximum)8192 bit
 
X.25 (Standard)1024 bit
 
'''IP - Fragmentierung'''
 
'''Felder: DF, MF, Identifikation, Fragmentabstand'''
 
kann nur bei DF=0 durchgeführt werden
 
wird von den Routern eigenständig vorgenommen
 
kann bei Bedarf wiederholt angewendet werden
 
Zielhost muss die Fragmente zusammensetzen
 
'''Fragmentierung'''
 
'''Alle Fragmente haben dieselbe Kennung'''
 
diese definiert keine Reihenfolge
 
'''Zu fragmentierende Pakete mit DF-Flag werden verworfen, da sie nicht in das nächste Netzwerk geleitet werden können'''
 
'''Stationen, die nicht alle Fragmente eines IP-Datagrams innerhalb einer bestimmten Zeitspanne (i.d.R. 30-40s) zum Reassemblieren erhalten, verwerfen alle empfangenen Pakete'''
 
'''Fragment Offset'''
 
'''Gibt die Länge relativ in Byte zum Beginn des Datenbereichs im ursprünglichen Datagram an'''
 
'''Ermöglicht dem Empfänger mehrere Fragmente in der richtigen Reihenfolge zusammenzusetzen'''
 
'''Bei vollständigem Datagram (keine Fragmentierung) und beim ersten Fragment hat der Fragment Offset immer den Wert 0'''
 
'''Fragment Offset (Grafik)'''
 
 
'''IP - Fragmentierung: Beispiel'''
 
'''Netz1: MTU 1200Byte'''
 
'''Netz2: MTU 532 Byte'''
 
'''Netz3: MTU 276 Byte'''
 
 
'''Paket mit Länge 1044Byte (= 20Byte Header + 1024Byte Daten) und nicht gesetztem DF-Bit soll über die 3 Netze übertragen werden'''
 
'''Die Reihenfolge der Ankunft beim Zielhost spielt keine Rolle.'''
 
'''Wenn nach Ablauf eines Timers nicht alle Teilpakete angekommen sind, wird das Paket verworfen.'''
 
 
'''IP - Fragmentierung: Beispiel Paketlänge 1044 Byte'''
 
'''Ausblick: IPv6'''
 
'''Die Internet Engineering Task Force (IETF) hat eine neue IP-Version namens IPv6 entwickelt'''
 
'''IPv6 hat eine Länge von 128 Bit = 2128 '''
 
'''über 667 Billiarden IP-Adressen pro mm² Erde'''
 
510 100 000 km2 Erdoberfläche
 
'''Verbesserte Sicherheit'''
 
'''Verbesserte Header, um das Routing zu vereinfachen und zu beschleunigen'''
 
'''Der Übergang von IPv4 zu IPv6 läuft fließend'''
 
'''IP Source Routing Option Paketformat'''
 
'''IP Source Routing Funktionsweise'''
 
'''Der Sender nimmt die source route Liste von der Anwendung, und hängt die eigentliche Zieladresse an diese Liste an. '''
 
Die Empfänger Adresse im IP Paket wird auf den ersten Eintrag in der Liste gesetzt
 
Der Rest der Liste in die IP Source Routing Option geschrieben (max. 9 Eintäge!)
 
'''Ein Empfänger eines IP Paketes überprüft, ob die Liste vollständig abgearbeitet wurde.'''
 
Wenn ja, dann ist er endgültiger Empfänger.
 
Wenn nein, dann wird die IP Adresse auf die das pointer Feld zeigt als neue Empfänger Adresse in das IP Paket eingetragen.
 
Die IP Adresse des Interfaces auf welches das IP Paket weitergeleitet wird, wird in das Feld geschrieben (auf die Position auf die das pointer Feld zeigt).
 
'''Der Inhalt des pointer Feldes wird um 4 erhöht.'''
 
'''IP Source Routing Beispiel'''
 
'''IP Source Routing Beispiel'''
 
'''IP Source Routing Beispiel'''
 
'''IP Source Routing'''
 
'''loose'''
 
die Angegebenen IP Adressen müssen nicht benachbart sein
 
'''strict'''
 
die Angegebenen IP Adressen müssen benachbart sein, sonst wird das Paket verworfen und eine ICMP source route failed Nachricht an den Sender geschickt.
 
'''Source Routing ist nahezu überall abgeschaltet da es ein Sicherheitsrisiko darstellt - IP Spoofing!'''
 
[[Category:OSI_Layer_3]]

Aktuelle Version vom 29. Dezember 2023, 12:00 Uhr

Internet Protocol Version 4 (IPv4)

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einordnung ins DoD-Modell

Die Version 4 des Internetprotokolls wurde im September 1981 von der Organisation ARPA veröffentlicht

  • Es wurde in RFC 791 im Jahr 1981 definiert
  • Es hat danach lediglich geringfügige Modifikationen gegeben
  • Im OSI-Modell wird es in Schicht 3 (Network-Layer = Vermittlungsschicht), im DoD-Modell (TCP/IP-Modell) in Schicht 2 (Internet) verarbeitet
  • Vor der Entwicklung von IPv6 auch einfach IP, ist die vierte Version des Internet Protocols (IP)
  • Die erste Version des Internet Protocols, die weltweit eingesetzt wurde
  • bildet eine wichtige technische Grundlage des Internets


Bezeichnung der Daten im Protokoll-Stapel

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Grundlage des TCP/IP-Stapels (TCP/IP-Stack)
  • Teil der Netzwerkschicht des DoD-Modells (02)
  • Setzt auf Data Link Layer auf
  • Ethernetypfeld: 08-00
  • 1977 entwickelt
  • In der Version 4 das Standard-Protokoll im Internet
  • Die Weiterentwicklung zur Version 6 ist abgeschlossen, aber noch wenig genutzt
  • Hardwareunabhängig
  • Die Adressierung ist nicht von der Netzwerktechnologie abhängig
  • Paketorientierter verbindungsloser Datagram-Dienst
  • freie Routenwahl
  • kein Verbindungsauf- oder abbau
  • Keine Fehlerkorrektur

Aufgaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Transport von Daten über heterogene Netzwerktopologien
  • Abstraktion von Besonderheiten des darunter liegenden Layers 2(z. B. Ethernet, Token Ring oder ATM)
Definition eines Adressschemas
  • Definition von Datagrammen
Datagram-Service
  • Unzuverlässig
    • Keine Auslieferungs-Garantie
    • Keine Fehlerfreiheits-Garantie
Routing zwischen Netzen
Fragmentierung / Reassemblierung von Datagrammen
Übermittlung der Daten vom Transport- zu Networklayer
  • Definition/ Adressierung höherer Protokolle

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zahl der Rechner im Internet (1981 bis 2003)

IPv4 wurde als Teil der Internetprotokolle für das Arpanet entwickelt und kam darin ab 1983 zum Einsatz.

  • Damals waren nur einige hundert Rechner an das Netz angeschlossen.
  • Das Arpanet entwickelte sich zum Internet und überschritt 1989 die Grenze von 100.000 Rechnern.
  • Durch seine Verbreitung im Internet hat IPv4 schließlich auch LAN-Protokolle wie DECnet oder IPX verdrängt. NetWare, AppleTalk und NetBIOS wurden als neue Versionen hervorgebracht, die auf IP aufsetzen.

Am Anfang der 1990er Jahre war erkennbar, dass IP-Adressen bald knapp würden, da die damals übliche Netzklassen-basierte Adressvergabe erheblichen Verschnitt verursachte.

  • Als kurzfristige Lösung wurde 1993 Classless Inter-Domain Routing eingeführt, das eine deutlich effizientere Adressvergabe ermöglichte.
  • Eine weitere kurzfristige Lösung war das 1994 eingeführte Network Address Translation (NAT), das die Wiederverwendung von IP-Adressen ermöglichte.[1] In der Variante Network Address Port Translation (NAPT) ermöglichte es die gleichzeitige Mehrfachverwendung von IP-Adressen.
  • Mit diesen Maßnahmen konnte der Adressbedarf soweit gedämpft werden, dass der Adressraum trotz immensen Wachstums des Internet erst in den 2010er Jahren knapp wurde (siehe Abschnitt Adressknappheit).

Als langfristige Lösung der Adressknappheit sollte ein neues Protokoll mit größerem Adressraum entwickelt werden.

  • Dies führte zuerst zur Entwicklung des experimentellen Protokolls TP/IX, das die Versionsnummer 7 trug und 1993 veröffentlicht wurde.[2] TP/IX sollte dabei einen 64-Bit-Adressbereich unterstützen, wurde dann aber zugunsten von IPv6 verworfen.
  • Die erste Fassung von IPv6 wurde 1995 veröffentlicht und verwendete einen 128-Bit-Adressraum.[3] Die Versionsnummer 5 wurde nicht für einen IPv4-Nachfolger verwendet, da sie bereits 1990 durch das experimentelle Internet Stream Protocol Version 2 (ST2) belegt war, einem für Streaming optimierten Protokoll.[4]


Header[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

siehe IPv4/Header

Fragmentierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

siehe IPv4/Fragmentierung

Ausblick: IPv6[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Internet Engineering Task Force (IETF) hat eine neue IP-Version namens IPv6 entwickelt

  • IPv6 hat eine Länge von 128 Bit = 2128
  • über 667 Billiarden IP-Adressen pro mm² Erde
  • 510 100 000 km2 Erdoberfläche
  • Verbesserte Sicherheit
  • Verbesserte Header, um das Routing zu vereinfachen und zu beschleunigen
  • Der Übergang von IPv4 zu IPv6 läuft fließend

siehe IPv6

Adressformat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

siehe IPv4/Adressen

Routing[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

IPv4 unterscheidet nicht zwischen Endgeräten (Hosts) und Vermittlungsgeräten (Router).

  • Jeder Computer und jedes Gerät kann gleichzeitig Endpunkt und Router sein.
  • Ein Router verbindet dabei verschiedene Netzwerke.
  • Die Gesamtheit aller über Router verbundenen Netzwerke bildet das Internet (siehe auch Internetworking).

IPv4 ist für LANs und WANs gleichermaßen geeignet.

  • Ein Paket kann verschiedene Netzwerke vom Sender zum Empfänger durchlaufen, die Netzwerke sind durch Router verbunden.
  • Anhand von Routingtabellen, die jeder Router individuell pflegt, wird der Netzwerkteil einem Zielnetzwerk zugeordnet.
  • Die Einträge in die Routingtabelle können dabei statisch oder über Routingprotokolle dynamisch erfolgen.
  • Die Routingprotokolle dürfen dabei sogar auf IP aufsetzen.

Bei Überlastung eines Netzwerks oder einem anderen Fehler darf ein Router Pakete auch verwerfen.

  • Pakete desselben Senders können bei Ausfall eines Netzwerks auch alternativ „geroutet“ werden.
  • Jedes Paket wird dabei einzeln „geroutet“, was zu einer erhöhten Ausfallsicherheit führt.

Beim Routing über IP können daher

  • einzelne Pakete verlorengehen,
  • Pakete doppelt beim Empfänger ankommen,
  • Pakete verschiedene Wege nehmen,
  • Pakete fragmentiert beim Empfänger ankommen.

Wird TCP auf IP aufgesetzt (d. h. die Daten jedes IP-Pakets enthalten ein TCP-Paket, aufgeteilt in TCP-Header und Daten), so wird neben dem Aufheben der Längenbeschränkung auch der Paketverlust durch Wiederholung korrigiert.

  • Doppelte Pakete werden erkannt und verworfen.
  • Die Kombination TCP mit IP stellt dabei eine zuverlässige bidirektionale Verbindung eines Datenstroms dar.

Source Routing[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

siehe IPv4/Source Routing

ICMP[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

IP ist eng verknüpft mit dem Internet Control Message Protocol (ICMP), das zur Fehlersuche und Steuerung eingesetzt wird.

  • ICMP setzt auf IP auf, das heißt ein ICMP-Paket wird im Datenteil eines IP-Pakets abgelegt.
  • Eine IP-Implementierung enthält stets auch eine ICMP-Implementierung.
  • Wichtig ist zum Beispiel die ICMP-Source-Quench-Mitteilung, die den Sender über das Verwerfen von Paketen wegen Überlastung eines Routers informiert.
  • Da jedes IP-Paket die Quell-IP-Adresse enthält, können Informationen an den Sender zurückübermittelt werden.
  • Dieser kann nach einem „Source-Quench“ die Paketsendefrequenz verringern und so die Notwendigkeit eines weiteren Verwerfens minimieren oder vermeiden.

ICMP kann zusammen mit dem Don’t-Fragment-Bit des IP-Pakets auch eingesetzt werden, um die maximale Paketgröße MTU eines Übertragungsweges zu ermitteln (sogenannte PMTU Path Maximum Transmission Unit).

  • Dies ist die MTU desjenigen Netzwerkes mit der kleinsten MTU aller passierten Netzwerke.
  • Dadurch kann auf Fragmentierung verzichtet werden, wenn der Sender nur Pakete mit der maximalen Größe der PMTU erzeugt.

siehe Internet Control Message Protocol

IPv4 auf Ethernet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

IPv4 kann auf vielen verschiedenen Medien aufsetzen, zum Beispiel auf seriellen Schnittstellen (PPP oder SLIP), Satellitenverbindungen usw.

  • Im LAN-Bereich wird heute fast immer Ethernet eingesetzt.
  • Ethernet verwaltet eigene 48-Bit-Adressen.
  • Wenn IP über Ethernet gesendet wird, wird ein 14 (oder bei VLAN 18) Byte großer Ethernet-Header vor dem IP-Header gesendet.
  • Nach den Daten folgt eine 32-Bit-CRC-Prüfsumme.
  • Neben der maximalen Paketlänge von 1522 (bzw. 1518) Bytes kann Ethernet keine kleineren Pakete als 64 Bytes übertragen, so dass zu kurze IP-Pakete (Datenlänge kleiner als 46 Bytes) mit Nullbytes erweitert werden (sogenanntes Padding).
  • Die Länge im IP-Header gibt dann Auskunft über die tatsächliche Paketgröße.

Im Ethernet hat jede Netzwerkkarte ihre eigene, herstellerbezogene 48-Bit-Adresse, zusätzlich gibt es eine Ethernet-Broadcastadresse.

  • Ein Sender muss die Ethernetadresse der Zielnetzwerkkarte kennen, bevor ein IP-Paket gesendet werden kann.
  • Dazu wird ARP (Address Resolution Protocol) verwendet.
  • Jeder Rechner verwaltet einen ARP-Cache, in dem er ihm bekannte Zuordnungen von Ethernet-Kartenadressen speichert.
  • Unbekannte Adressen erfährt er über ARP mittels einer Anfrage (ARP-Request) über einen Ethernet-Broadcast (Nachricht an alle Empfänger), die der zugehörige Empfänger beantwortet (ARP-Reply).

Höhere Protokolle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

IPv4 ist ein geroutetes Protokoll (Schicht 2 im TCP/IP-Referenzmodell – Schicht 3 im ISO/OSI-Modell).

  • Auf IPv4 werden weitere Protokolle aufgesetzt, das heißt in den Datenteil des IP-Pakets werden die Header, Daten und eventuelle Trailer der oberen Protokolle eingefügt (Protokollstapel).
  • Eine Liste der registrierten Protokolle findet sich in unixoiden Betriebssystemen in der Datei „/etc/protocols“.

Neben dem erwähnten ICMP wird TCP verwendet, das TCP/IP zusammen mit IP den Namen gegeben hat.

  • TCP ist ein verbindungsorientiertes Protokoll, das einen byteorientierten, bidirektionalen, zuverlässigen Datenstrom zur Verfügung stellt.
  • Es wird im WAN-Bereich praktisch für alle Arten von Daten- und Informationsübertragungen eingesetzt.

UDP, ein paketorientiertes Protokoll, setzt ebenfalls auf IP auf.

  • Es ist ein einfaches Protokoll, das die Paketeigenschaften von IP im Wesentlichen beibehält (verbindungslos, unzuverlässig, erlaubt doppelte Pakete etc.).
  • TCP und UDP fügen IP eine Prüfsumme über die Daten (die Prüfsumme im IP-Header prüft nur die Headerdaten) und als Quell- und Zielport jeweils eine 16-Bit-Zahl hinzu.
  • Diese Ports bilden zusammen mit der jeweiligen Quell- und Zieladresse im IP-Paket sogenannte Endpunkte.
  • Prozesse kommunizieren über diese Endpunkte.
  • TCP baut eine Verbindung nicht zwischen IP-Adressen, sondern zwischen zwei Endpunkten auf.

Die weiteren Protokolle setzen alle entweder auf TCP oder auf UDP auf.

  • Ein wichtiges Protokoll ist das Domain Name System DNS, das eine Umsetzung von Rechnernamen zu IP-Adressen erlaubt.
  • Es überträgt Informationen normalerweise über UDP, der Abgleich zwischen zwei DNS-Servern kann aber auch TCP verwenden.

Die Ports teilen sich auf in:

  • privilegierte Ports (1–1023); diese dürfen nur vom Benutzer Root verwendet werden.
  • registrierte Ports (1024–49.151); die Registrierung unterliegt der IANA.
  • Eine Liste findet sich auf Unix-Systemen in der Datei „/etc/services“.
  • nicht registrierte Ports (49.152–65.535)

Adressknappheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anzahl verfügbarer IPv4-Adressblöcke zwischen 1995 und 2015

Aufgrund des unvorhergesehenen Wachstums des Internets herrscht heute Adressknappheit.

  • Im Januar 2011 teilte die IANA der asiatisch-pazifischen Regional Internet Registry APNIC die letzten zwei /8-Adressblöcke nach der regulären Vergabepraxis zu.[5] Gemäß einer Vereinbarung aus dem Jahr 2009 wurde am 3. Februar 2011 schließlich der verbliebene Adressraum gleichmäßig auf die regionalen Adressvergabestellen verteilt: jeweils ein /8-Adressblock pro Vergabestelle.[6] Seitdem hat die IANA auf der globalen Ebene keine weiteren /8-Adressblöcke mehr zu vergeben.

Auf der regionalen Ebene verschärften die Regional Internet Registrys ihre Vergabepraktiken, um aus dem letzten /8-Adressblock möglichst lange schöpfen zu können.

  • Bei der APNIC traten diese am 15. April 2011 in Kraft, da die zuvor erhaltenen beiden /8-Adressblöcke bereits nach drei Monaten aufgebraucht waren.
Am 25. November 2019 hat RIPE NCC ihren /8-Adressblock endgültig aufgebraucht.
  • Seitdem werden nur noch /24-Kleinstblöcke per Warteliste aus Rückläufern vergeben.

Adressfragmentierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die historische Entwicklung des Internets wirft ein weiteres Problem auf: Durch die mit der Zeit mehrmals geänderte Vergabepraxis von Adressen des IPv4-Adressraums ist dieser inzwischen stark fragmentiert, d. h., häufig gehören mehrere nicht zusammenhängende Adressbereiche zur gleichen organisatorischen Instanz.


Anhang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dokumentation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

RFC[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. RFC 791 – Internet Protocol
  2. RFC 815 – IP over X.25 Networks
  3. RFC 894 – IP over Ethernet-Networks
  4. RFC 948 – IP over 802.3 Networks
  5. RFC 1051 – IP over Arcnet-Networks
  6. RFC 1055 – IP over Serial Lines („SLIP“)
  7. RFC 1088 – IP over Netbios Networks
  8. RFC 1577 – IP over ATM Networks („Classical IP“)
Man-Pages[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Info-Pages[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Links[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Projekt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. https://de.wikipedia.org/wiki/IPv4
  2. L. Parziale et al.: TCP/IP Tutorial and Technical Overview (PDF; 8,1 MB) in IBM Redbooks, Armonk (NY, USA) 2006
  3. Subnetz-Rechner im Kapitel TCP/IP – Grundlagen Computernetze
  4. IANA IP Version Numbers – IANA assignment of version-numbers