Zum Inhalt springen

IPv6: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Foxwiki
Zeile 31: Zeile 31:
[[IPv6/Migration]]
[[IPv6/Migration]]


=== IPv5 ===
=== IP-Versionen ===
; IPv5
; Protokoll mit dem Namen IPv5 gibt es nicht
; Protokoll mit dem Namen IPv5 gibt es nicht
* Die Entwicklung wurde aus Kosten-Nutzen-Erwägungen zugunsten von IPv6 und RSVP eingestellt
* Die Entwicklung wurde aus Kosten-Nutzen-Erwägungen zugunsten von IPv6 und RSVP eingestellt
Zeile 42: Zeile 43:
In jedem IP-Header werden die ersten 4 Bits für die Protokollversion reserviert.  
In jedem IP-Header werden die ersten 4 Bits für die Protokollversion reserviert.  
* So sind theoretisch die Protokollnummern 0 bis 15 möglich:
* So sind theoretisch die Protokollnummern 0 bis 15 möglich:
* 4: Wird schon für IPv4 verwendet
* 4: Wird schon für IPv4 verwendet
* 5: Ist für das Stream Protocol (STP, <nowiki>RFC 1819</nowiki> / Internet Stream Protocol Version 2) reserviert (das aber nie den Weg in die Öffentlichkeit fand)
* 5: Ist für das Stream Protocol (STP, <nowiki>RFC 1819</nowiki> / Internet Stream Protocol Version 2) reserviert (das aber nie den Weg in die Öffentlichkeit fand)

Version vom 28. Dezember 2023, 17:24 Uhr

IPv6 - Internetprotokoll Version 6

Beschreibung

Verfahren zur Übertragung von Daten in paketvermittelnden Rechnernetzen
  • insbesondere dem Internet
  • In diesen Netzen werden die Daten in Paketen versendet
Schichtenmodell
  • Steuerinformationen verschiedener Netzwerkprotokolle werden ineinander verschachtelt
  • um die eigentlichen Nutzdaten herum übertragen werden
Von der Internet Engineering Task Force (IETF) seit 1998 standardisiert
  • Früher auch Internet Protocol next Generation (IPnG) genannt
Protokoll der Vermittlungsschicht
  • im Rahmen der Internetprotokollfamilie
  • Schicht 3 des OSI-Modells
  • Über Teilnetze hinweg gültige 128-Bit-Adressierung der beteiligten Netzwerkelemente
    • Rechner
    • Router
Arbeiten an IPv6
  • Beginn 1995
  • Bei IETF
RFC 2460

Im Dezember 1998 wurde IPv6 mit der Publikation von RFC 2460 auf dem Standards Track offiziell zum Nachfolger von IPv4 gekürt

Migration

IPv6/Migration

IP-Versionen

IPv5
Protokoll mit dem Namen IPv5 gibt es nicht
  • Die Entwicklung wurde aus Kosten-Nutzen-Erwägungen zugunsten von IPv6 und RSVP eingestellt
  • Die IANA hat die IP-Versionsnummer 5 für das Internet Stream Protocol Version 2 reserviert
    • ST2, definiert in RFC 1819
  • Gegenüber IPv4 sollte es verbesserte Echtzeitfähigkeiten haben
  • Resource Reservation Protokoll (QoS)
Warum wird der Nachfolger von IPv4 nun IPv6 und nicht IPv5 genannt?

In jedem IP-Header werden die ersten 4 Bits für die Protokollversion reserviert.

  • So sind theoretisch die Protokollnummern 0 bis 15 möglich:
  • 4: Wird schon für IPv4 verwendet
  • 5: Ist für das Stream Protocol (STP, RFC 1819 / Internet Stream Protocol Version 2) reserviert (das aber nie den Weg in die Öffentlichkeit fand)

So war die nächste freie Zahl 6.

  • IPv6 war geboren!

Grundlagen

IPv6/Grundlagen

Motivation

IPv6/Motivation - Gründe für ein neues Internet-Protokoll

Beschreibung

Einschränkungen von IPv4

Nutzbarkeit

  • Adressraum
  • QoS
  • Security
  • Mobiltätsunterstützung
  • Effizienz
  • Erweiterbarkeit des Protokolls

Mögliche Adressen

2010: ICANN schaltet Rootserver mangels IP Adressen ab
IPv4-Adressen haben eine Länge von 32 Bit
232 = 4.294.967.296
etwas über vier Milliarden IP-Adressen
Ein großer Teil der Adressen steht nicht zur Verfügung
  • 3.707.764.736 können verwendet werden, um Computer und andere Geräte direkt anzusprechen
  • Allein durch die Tatsache, dass die komplette D-Klasse und die E-Klasse nicht zur Verfügung stehen, ergibt sich schon ein enormer Verlust
  • Außerdem müssen private Adressräume abgezogen werden, und der großzügige Umgang mit ganzen A-Klassen in den frühen Computertagen ist auch nicht zu vernachlässigen


In den Anfangstagen des Internets
  • galt dies als weit mehr als ausreichend
  • da es nur wenige Rechner gab, die eine IP-Adresse brauchten

Durch das schnelle Wachstum des Internets ergibt sich das Problem, dass der Adressraum des IPv4-Protokolls annähernd erschöpft ist

Unvorhergesehenes Wachstums und Adressenknappheit
Verfügbare IPv4-Adressen

Aufgrund des unvorhergesehenen Wachstums des Internets herrscht heute Adressenknappheit

  • Im Januar 2011 teilte die IANA der asiatischen Regional Internet Registry APNIC die letzten zwei frei zu vergebenden Netze zu
  • Der verbleibende Adressraum wurde gleichmäßig auf die regionalen Adressvergabestellen verteilt
  • Darüber hinaus steht den regionalen Adressvergabestellen kein weiterer IPv4-Adressraum mehr zur Verfügung

Entwicklungen

Jeder Haushalt hat diverse Internetendgeräte
  • Computer
  • Smartphone
  • Tablet
  • SmartTV
  • Spielekonsole
  • IOT-Geräte

Routing

Historische Entwicklung

Die historische Entwicklung des Internets wirft ein weiteres Problem auf

Fragmentierung des Adressraums

IPv4-Adressraum ist stark fragmentiert

  • Häufig gehören mehrere nicht zusammenhängende Adressbereiche zur gleichen organisatorischen Instanz
  • Folge einer mehrmals geänderte Vergabepraxis von Adressen
Lange Routingtabellen
  • Dies führt mit Classless Inter-Domain Routing zu langen Routingtabellen
  • auf welche Speicher und Prozessoren der Router im Kernbereich des Internets ausgelegt werden müssen
Prüfsummen
Zudem erfordert IPv4 von Routern, Prüfsummen jedes weitergeleiteten Pakets neu zu berechnen, was eine weitere Prozessorbelastung darstellt

Internet Protokoll Version 6

Anforderungen

Anforderung Beschreibung
Vereinfachung Router sollen Datagramme schneller bearbeiten
Erweiterbarkeit Protokoll soll zukünftig erweiterbar sein
Routing Effizienteres Routing
  • Begrenzung der Größe der "Routing Tabellen"
  • Verzicht auf Checksumme
Adressraum
  • Zukunftssicherer Adressraum, Unterstützung von mehr Hosts
  • Verwaltung des Adressraumes, effiziente Adressvergabe und hierarchische Adressierung
Sicherheit Inhärente Security
  • Unterstützung der alten und neuen Höhere Sicherheit Protokolle
  • Authentifikation und Datenschutz
Auto-Konfiguration Plug-and-Play auf Netzwerkebene (ohne DHCP-Server)
Mobility Support auf IP-Ebene Möglichkeit für Hosts auf Reise zu gehen, ohne Adressänderung
QoS Unterstützung Mehr Gewicht auf Dienstarten, insbesondere für Echtzeitanwendungen
Neighbor (Router, Rechner..) Discovery
Unterstützung von Multicasting durch die Möglichkeit den Umfang zu definieren
Koexistenz für (viele) Jahre

Adressen

Mögliche IPv6 Adressen

IPv6-Adressen haben eine Länge von 128 Bit

340.282.366.920.938.463.463.374.607.431.768.211.456
~340 Sextillionen
Man kann bei IPv6 wohl ohne Weiteres großzügig bei der Verteilung der Adressen vorgehen
  • Weil IPv6 ohne Subnetzmaske auskommt, werden auch schon gleich zu Anfang eine ganze Menge Adressen verbraucht
  • Die Unterscheidung der Netze geschieht innerhalb der ersten 64 Bit
  • Demzufolge sind also noch 64 Bit für Host-Adressen verfügbar (allerdings pro Netzwerk)
Mögliche IPv6 Netze
18.446.744.073.709.551.616
~18 Trillionen

Also kann jeder Mensch etwa 2,4 Milliarden eigene Netzwerke betreiben

  • Diese Zahlen verdeutlichen die Dimensionen eines 128-Bit-Adressraums


Neue Funktionen

IPv6/Funktionen


Zu unterstützende Adressen

IPv6 Adressen, die IPv6 Geräte mindestens unterstützen müssen
Device Adressen
Host
  • Unicast Adresse
  • Multicast Adressen (aus Unicast errechnete, Gruppenadressen)
  • Loopback Adresse
  • Link lokale (errechnete) Adresse
Router
  • alle Host Adressen
  • alle Router Anycast
  • alle Router Multicast Adressen
  • berechneten Multicast Adressen für jede Anycast Adresse


Anhang

Siehe auch

Sicherheit

Dokumentation

RFC
Man-Pages
Info-Pages

Links

Projekt
Weblinks