IPv6/ICMP: Unterschied zwischen den Versionen

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ICMPv6 - Bedeutung
ICMPv6 - Bedeutung


Internet Control Message Protocol for the Internet Protocol Version 6 (ICMPv6)
Internet Control Message Protocol for the Internet Protocol Version 6 (ICMPv6)
ist die mit IPv6 zusammen verwendete Version des Internet Control Message Protocol
* ist die mit IPv6 zusammen verwendete Version des Internet Control Message Protocol


Meldungen
Meldungen
Es dient, wie ICMPv4 bei IPv4, in Netzwerken zum Austausch von Fehler- und
* Es dient, wie ICMPv4 bei IPv4, in Netzwerken zum Austausch von Fehler- und
Informationsmeldungen
Informationsmeldungen


NDP
NDP
Zusätzlich findet es im Neighbor Discovery Protocol, dem Ersatz des Address Resolution Protocol
* Zusätzlich findet es im Neighbor Discovery Protocol, dem Ersatz des Address Resolution Protocol
Verwendung
Verwendung


Bedeutung
Bedeutung
Im Gegensatz zum ICMP bei IPv4 ist ICMPv6 zwingend für den Betrieb von IPv6 nötig
* Im Gegensatz zum ICMP bei IPv4 ist ICMPv6 zwingend für den Betrieb von IPv6 nötig
Ein generelles Blockieren von ICMPv6 auf der Firewall führt dazu, dass IPv6 nicht funktioniert
* Ein generelles Blockieren von ICMPv6 auf der Firewall führt dazu, dass IPv6 nicht funktioniert
(vgl. RFC 4890)
(vgl. RFC 4890)


Transport
Transport
ICMPv6-Nachrichten werden vor dem Versenden in IPv6-Pakete eingepackt und so verschickt
* ICMPv6-Nachrichten werden vor dem Versenden in IPv6-Pakete eingepackt und so verschickt
Auch wenn ICMPv6 auf derselben Netzwerkschicht ist wie IPv6
** Auch wenn ICMPv6 auf derselben Netzwerkschicht ist wie IPv6


Protokoll-Nummer
Protokoll-Nummer
Als Protokoll-Nummer wird 58 ins Next-Header-Feld des IPv6-Headers eingefügt
* Als Protokoll-Nummer wird 58 ins Next-Header-Feld des IPv6-Headers eingefügt


IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 2
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 2
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Erweiterte ICMP-Funktionalität
Erweiterte ICMP-Funktionalität


Unverzichtbar
Unverzichtbar
ICMPv6 (Protokolltyp 58) stellt für das Funktionieren von IPv6 unverzichtbare Funktionen zur
* ICMPv6 (Protokolltyp 58) stellt für das Funktionieren von IPv6 unverzichtbare Funktionen zur
Verfügung
Verfügung


Firewalls
Firewalls
Das Verbieten aller ICMPv6-Pakete in einem IPv6-Netzwerk durch Filter ist daher im Normalfall
* Das Verbieten aller ICMPv6-Pakete in einem IPv6-Netzwerk durch Filter ist daher im Normalfall
nicht durchführbar
nicht durchführbar


ARP und NDP
ARP und NDP
Insbesondere wird das Address Resolution Protocol (ARP) durch das Neighbor Discovery
* Insbesondere wird das Address Resolution Protocol (ARP) durch das Neighbor Discovery
Protocol (NDP) ersetzt, welches auf ICMPv6 basiert
Protocol (NDP) ersetzt, welches auf ICMPv6 basiert
NDP macht hierbei intensiv Gebrauch von Link-Local-Unicast-Adressen und Multicast
* NDP macht hierbei intensiv Gebrauch von Link-Local-Unicast-Adressen und Multicast
das von jedem Host beherrscht werden muss
* das von jedem Host beherrscht werden muss


Default-Routen
Default-Routen
Im Rahmen des NDP werden auch die automatische Adressvergabe und die automatische
* Im Rahmen des NDP werden auch die automatische Adressvergabe und die automatische
Zuordnung einer oder mehrerer Default-Routen über ICMPv6 abgewickelt, so stellt es die
Zuordnung einer oder mehrerer Default-Routen über ICMPv6 abgewickelt, so stellt es die
meisten Funktionen zur IPv6-Autokonfiguration zur Verfügung
meisten Funktionen zur IPv6-Autokonfiguration zur Verfügung
NDP kann auf die Möglichkeit weiterer Konfiguration durch DHCPv6 verweisen, welches UDP-
* NDP kann auf die Möglichkeit weiterer Konfiguration durch DHCPv6 verweisen, welches UDP-
Pakete benutzt
Pakete benutzt


IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 4
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 4
Erweiterte ICMP-Funktionalität
Erweiterte ICMP-Funktionalität


Fragmentierung
Fragmentierung
Fragmentierung überlanger IPv6-Pakete erfolgt nicht durch die Router
* Fragmentierung überlanger IPv6-Pakete erfolgt nicht durch die Router
Anders als bei IPv4
** Anders als bei IPv4
Absender werden mit Hilfe von ICMPv6-Nachrichten aufgefordert, kleinere Pakete zu schicken
* Absender werden mit Hilfe von ICMPv6-Nachrichten aufgefordert, kleinere Pakete zu schicken
unter Zuhilfenahme des Fragment Extension Headers
** unter Zuhilfenahme des Fragment Extension Headers


Path MTU Discovery
Path MTU Discovery
Ein IPv6-Host, bzw. eine Anwendung sollte vor dem Versenden einer großen Anzahl von IPv6-
* Ein IPv6-Host, bzw. eine Anwendung sollte vor dem Versenden einer großen Anzahl von IPv6-
Paketen eine Path MTU Discovery gemäß RFC 1981 durchführen
Paketen eine Path MTU Discovery gemäß RFC 1981 durchführen
um Pakete mit maximal möglicher Größe verschicken zu können
** um Pakete mit maximal möglicher Größe verschicken zu können


IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 5
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 5
ICMPv6-Header
ICMPv6-Header


Type
Type
Das Feld Type gibt die Klasse der ICMP-Nachricht an
* Das Feld Type gibt die Klasse der ICMP-Nachricht an


Code
Code
welche mit dem Feld Code genauer spezifiziert werden kann
* welche mit dem Feld Code genauer spezifiziert werden kann


Prüfsumme
Prüfsumme
Die Prüfsumme wird zum Prüfen der Gültigkeit des ICMPv6-Pakets benutzt
* Die Prüfsumme wird zum Prüfen der Gültigkeit des ICMPv6-Pakets benutzt


Inhalt
Inhalt
Der restliche Inhalt der ICMP-Nachricht wird durch den jeweiligen Typ bestimmt
* Der restliche Inhalt der ICMP-Nachricht wird durch den jeweiligen Typ bestimmt
Bei Fehlernachrichten wird nach den möglichen zusätzlichen Feldern immer noch so viel wie
* Bei Fehlernachrichten wird nach den möglichen zusätzlichen Feldern immer noch so viel wie
möglich vom fehlerverursachenden Paket angehängt
möglich vom fehlerverursachenden Paket angehängt


IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 6
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 6
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Nachrichten-Typen werden in zwei Gruppen unterteilt
Nachrichten-Typen werden in zwei Gruppen unterteilt
Fehlernachrichten
Fehlernachrichten
Die ersten 128 Typen (0–127) mit dem höchstwertigen Bit (engl. most significant bit) auf 0
* Die ersten 128 Typen (0–127) mit dem höchstwertigen Bit (engl. most significant bit) auf 0


Informationsnachrichten
Informationsnachrichten
Die zweiten 128 Typen (128–255), mit dem höchstwertigem Bit auf 1
* Die zweiten 128 Typen (128–255), mit dem höchstwertigem Bit auf 1


IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 7
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 7
Fehlernachrichten
Fehlernachrichten


Type Beschreibung RFC
Type Beschreibung RFC
  1 Destination Unreachable RFC 4443
  1 Destination Unreachable RFC 4443
  2 Packet Too Big RFC 4443
  2 Packet Too Big RFC 4443
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Informationsnachrichten
Informationsnachrichten


Type Beschreibung RFC
Type Beschreibung RFC
  128 Echo Request RFC 4443
  128 Echo Request RFC 4443
  129 Echo Reply RFC 4443
  129 Echo Reply RFC 4443
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Informationsnachrichten
Informationsnachrichten


Type Beschreibung RFC
Type Beschreibung RFC
  144 Home Agent Address Discovery Request Message RFC 3775
  144 Home Agent Address Discovery Request Message RFC 3775
  145 Home Agent Address Discovery Reply Message RFC 3775
  145 Home Agent Address Discovery Reply Message RFC 3775
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  148 Certification Path Solicitation Message RFC 3971
  148 Certification Path Solicitation Message RFC 3971
  149 Certification Path Advertisement Message RFC 3971
  149 Certification Path Advertisement Message RFC 3971
  150 ICMP messages utilized by experimental mobility protocols such as RFC 4065
  150 ICMP messages utilized by experimental mobility protocols such as RFC 4065 Seamoby
Seamoby
  151 Multicast Router Advertisement RFC 4286
  151 Multicast Router Advertisement RFC 4286
  152 Multicast Router Solicitation RFC 4286
  152 Multicast Router Solicitation RFC 4286
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Prüfsumme
Prüfsumme


Die Prüfsumme (engl. checksum) eines ICMPv6-Pakets
Die Prüfsumme (engl. checksum) eines ICMPv6-Pakets
ist ein 16-Bit-Einerkomplement der Summe des Einerkomplements der gesamten ICMPv6-
* ist ein 16-Bit-Einerkomplement der Summe des Einerkomplements der gesamten ICMPv6-
Nachricht
Nachricht
'Einerkomplement' ist eine arithmetische Operation, bei der alle Bit invertiert werden (arithmetische Nicht-
** 'Einerkomplement' ist eine arithmetische Operation, bei der alle Bit invertiert werden (arithmetische Nicht-
Verknüpfung)
Verknüpfung)
Aus 0 wird 1 und umgekehrt
** Aus 0 wird 1 und umgekehrt
Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Einerkomplement
** Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Einerkomplement


Pseudoheader
Pseudoheader
Zusätzlich zur Nachricht wird noch ein IPv6-Pseudoheader angehängt
* Zusätzlich zur Nachricht wird noch ein IPv6-Pseudoheader angehängt
Neuerungen gegenüber ICMP, wo die Prüfsumme nur über den ICMP-Header berechnet wurde
** Neuerungen gegenüber ICMP, wo die Prüfsumme nur über den ICMP-Header berechnet wurde
Zur Berechnung der Prüfsumme wird das Prüfsummenfeld auf 0 gesetzt
* Zur Berechnung der Prüfsumme wird das Prüfsummenfeld auf 0 gesetzt
Pseudoheader zur Berechnung der Prüfsumme:
* Pseudoheader zur Berechnung der Prüfsumme:


IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 11
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 11
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Regeln für die Verarbeitung von ICMPv6-Nachrichten
Regeln für die Verarbeitung von ICMPv6-Nachrichten
Unbekannte ICMPv6 - Fehlernachrichten
Unbekannte ICMPv6 - Fehlernachrichten
müssen an die darüber liegende Netzwerkschicht weitergereicht werden
* müssen an die darüber liegende Netzwerkschicht weitergereicht werden


Unbekannte ICMPv6 - Informationsnachrichten
Unbekannte ICMPv6 - Informationsnachrichten
müssen kommentarlos verworfen werden
* müssen kommentarlos verworfen werden


Jeder Fehlernachricht
Jeder Fehlernachricht
wird am Ende so viel wie möglich des fehlerverursachenden Pakets angehängt
* wird am Ende so viel wie möglich des fehlerverursachenden Pakets angehängt


Protokollnummer zum Weiterreichen
Protokollnummer zum Weiterreichen
von unbekannten Fehlernachrichten wird aus dem angehängten Originalpaket entnommen
* von unbekannten Fehlernachrichten wird aus dem angehängten Originalpaket entnommen


Pakete auf die keine Fehlernachrichten versandt werden
Pakete auf die keine Fehlernachrichten versandt werden
Fehlernachrichten
* Fehlernachrichten
Pakete an Multicast-, Link-Level-Multicast- oder Link-Level-Broadcast-Adressen mit folgenden
* Pakete an Multicast-, Link-Level-Multicast- oder Link-Level-Broadcast-Adressen mit folgenden
Ausnahmen:
Ausnahmen:
Packet-Too-Big-Nachrichten
** Packet-Too-Big-Nachrichten
Parameter-Problem-Nachrichten mit Code 2 unbekannte IPv6-Option
** Parameter-Problem-Nachrichten mit Code 2  
Das Netz darf nicht mit ICMPv6 - Fehlernachrichten geflutet werden
** unbekannte IPv6-Option
* Das Netz darf nicht mit ICMPv6 - Fehlernachrichten geflutet werden
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 12
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 12
ICMP-Standard-Typen
ICMP-Standard-Typen


Destination Unreachable Type 1
Destination Unreachable  
Destination Unreachable - Nachrichten sollten vom Router erzeugt werden, wenn ein
** Type 1
Paket nicht ausgeliefert werden konnte
Destination  
Wenn das Paket wegen Überlastung fallen gelassen wurde, muss keine Destination Unreachable
** Unreachable - Nachrichten sollten vom Router erzeugt werden, wenn ein
versandt werden
Paket nicht ausgeliefert werden konnte
* Wenn das Paket wegen Überlastung fallen gelassen wurde, muss keine Destination Unreachable
versandt werden


Code 0
Code 0
fehlende Route
* fehlende Route


Code 1
Code 1
administrativ verboten (Firewall)
* administrativ verboten (Firewall)


Code 3
Code 3
Router kann IPv6-Adresse nicht auflösen, oder Problem mit dem Link
* Router kann IPv6-Adresse nicht auflösen, oder Problem mit dem Link


Code 4
Code 4
Zielhost hat für ein UDP-Paket keinen Listener
* Zielhost hat für ein UDP-Paket keinen Listener


Wenn ein Destination Unreachable empfangen wird, muss es der darüberliegenden
Wenn ein Destination Unreachable empfangen wird, muss es der darüberliegenden
Schicht weitergereicht werden
Schicht weitergereicht werden
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 13
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 13
ICMP-Standard-Typen
ICMP-Standard-Typen


Packet Too Big Type 2
Packet Too Big  
muss vom Router erzeugt werden, wenn ein Paket nicht weitergeleitet werden kann, weil es
** Type 2
größer ist als die maximale MTU des Links, über den es versendet werden soll
* muss vom Router erzeugt werden, wenn ein Paket nicht weitergeleitet werden kann, weil es
Packet-Too-Big-Nachrichten werden vom Path MTU Discovery dazu gebraucht, um die
größer ist als die maximale MTU des Links, über den es versendet werden soll
pfadabhängige MTU zu ermitteln
* Packet-Too-Big-Nachrichten werden vom Path MTU Discovery dazu gebraucht, um die
pfadabhängige MTU zu ermitteln


Code
Code
sollte vom Sender auf 0 gesetzt und vom Empfänger ignoriert werden
* sollte vom Sender auf 0 gesetzt und vom Empfänger ignoriert werden


Wenn ein Packet Too Big empfangen wird, muss es dem darüber liegenden Layer
Wenn ein Packet Too Big empfangen wird, muss es dem darüber liegenden Layer
weitergereicht werden
weitergereicht werden


IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 14
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 14
ICMP-Standard-Typen
ICMP-Standard-Typen


Time Exceeded Type 3
Time Exceeded  
Code 0
** Type 3
Wenn ein Router ein Paket mit einem Hop-Limit von 0 erhält, oder sie auf 0 verkleinert, muss er
Code 0
das Paket verwerfen und ein Time Exceeded mit Code 0 versenden
* Wenn ein Router ein Paket mit einem Hop-Limit von 0 erhält, oder sie auf 0 verkleinert, muss er
Das zeigt entweder eine Endlosschleife im Routing an oder ein zu kleines anfängliches Hop-
das Paket verwerfen und ein Time Exceeded mit Code 0 versenden
Limit
* Das zeigt entweder eine Endlosschleife im Routing an oder ein zu kleines anfängliches Hop-
Limit


Code 1
Code 1
Wenn von einer fragmentierten Nachricht nicht alle Fragmente innerhalb einer gewissen Zeit
* Wenn von einer fragmentierten Nachricht nicht alle Fragmente innerhalb einer gewissen Zeit
ankommen, wird das Paket verworfen und es muss ein Time Exceeded mit Code 1 versendet
ankommen, wird das Paket verworfen und es muss ein Time Exceeded mit Code 1 versendet
werden
werden


IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 15
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 15
ICMP-Standard-Typen
ICMP-Standard-Typen


Parameter Problem Type 4
Parameter Problem  
Wenn ein Host beim Verarbeiten eines IPv6-Pakets ein Problem in einem Feld feststellt und
** Type 4
nicht mit der Verarbeitung weiterfahren kann, muss er das Paket verwerfen und eine Parameter-
* Wenn ein Host beim Verarbeiten eines IPv6-Pakets ein Problem in einem Feld feststellt und
Problem-Nachricht verschicken
nicht mit der Verarbeitung weiterfahren kann, muss er das Paket verwerfen und eine Parameter-
Problem-Nachricht verschicken


Code
Code
Mit dem Code wird dabei die Art des Problems genauer beschrieben
* Mit dem Code wird dabei die Art des Problems genauer beschrieben


0 Fehlerhaftes Header-Feld gefunden
0 Fehlerhaftes Header-Feld gefunden
1 Unbekannter Next-Header-Typ gefunden
1 Unbekannter Next-Header-Typ gefunden
2 Unbekannte IPv6-Option
2 Unbekannte IPv6-Option


Pointer
Pointer
Der Pointer zeigt dabei auf die Stelle im Paket, an der das Problem aufgetreten ist
* Der Pointer zeigt dabei auf die Stelle im Paket, an der das Problem aufgetreten ist


IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 16
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 16
ICMP-Standard-Typen
ICMP-Standard-Typen


Echo Request Type 128
Echo Request  
Mit einem Echo Request wird um eine Antwort gebeten
** Type 128
Ein Echo Request ist nichts anderes als ein simpler Ping
Mit einem Echo Request wird um eine Antwort gebeten
* Ein Echo Request ist nichts anderes als ein simpler Ping


Das Datenfeld
Das Datenfeld
kann mit Daten vergrößert werden, um größere Pakete zu produzieren
* kann mit Daten vergrößert werden, um größere Pakete zu produzieren
So kann man zum Beispiel die MTU ermitteln
* So kann man zum Beispiel die MTU ermitteln


Jedes System muss auf Echo Requests reagieren und mit Echo Replies antworten
Jedes System muss auf Echo Requests reagieren und mit Echo Replies antworten
Auch sollte jedes System eine Anwendung zum Versenden und Empfangen von Echo
* Auch sollte jedes System eine Anwendung zum Versenden und Empfangen von Echo
Request/Replies besitzen
Request/Replies besitzen


Empfangene Echo Request
Empfangene Echo Request
können an Anwendungen weitergeleitet werden, die auf ICMP-Nachrichten horchen
* können an Anwendungen weitergeleitet werden, die auf ICMP-Nachrichten horchen


IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 17
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 17
ICMP-Standard-Typen
ICMP-Standard-Typen


Echo Reply Type 129
Echo Reply  
Auf eine Echo-Request-Nachricht muss mit einem Echo Reply geantwortet werden
** Type 129
Das Paket ist bis auf das Typenfeld dasselbe
Auf eine Echo-Request-Nachricht muss mit einem Echo Reply geantwortet werden
* Das Paket ist bis auf das Typenfeld dasselbe


Echo-Reply-Nachrichten sollen nur an Unicast-Adressen verschickt werden
Echo-Reply-Nachrichten sollen nur an Unicast-Adressen verschickt werden


Identifikation und der Sequenznummer
Identifikation und der Sequenznummer
Anhand der Identifikation und der Sequenznummer wird der Empfänger die Antworten zu seinen
* Anhand der Identifikation und der Sequenznummer wird der Empfänger die Antworten zu seinen
Anfragen zuordnen können
Anfragen zuordnen können


Empfangene Echo-Reply-Nachrichten
Empfangene Echo-Reply-Nachrichten
müssen an die Anwendung weitergereicht werden, die den zugehörigen Echo Request
* müssen an die Anwendung weitergereicht werden, die den zugehörigen Echo Request
versendet hat
versendet hat
An die restlichen auf ICMP horchende Anwendungen kann es weitergereicht werden
* An die restlichen auf ICMP horchende Anwendungen kann es weitergereicht werden


IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 18
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 18
ICMP-Standard-Typen
ICMP-Standard-Typen


Multicast Listener Discovery Type 130
Multicast Listener Discovery  
MLD ist die Implementation von IGMP (IPv4) in IPv6
** Type 130
Es wird genutzt um Multicast Abonnements zu verwalten
MLD ist die Implementation von IGMP (IPv4) in IPv6
* Es wird genutzt um Multicast Abonnements zu verwalten


MLDv1 IGMPv2 entsprechen MLDv2 IGMPv3
MLDv1 IGMPv2 entsprechen MLDv2 IGMPv3
Bei den jeweils neueren Versionen lässt sich bestimmen, welche Quell-Adressen für Multicast-
* Bei den jeweils neueren Versionen lässt sich bestimmen, welche Quell-Adressen für Multicast-
Steams akzeptabel sind
Steams akzeptabel sind


Unterstützung in Betriebsystemen
Unterstützung in Betriebsystemen
Linux unterstützt es seit 2003 (2.5.68), Windows seit 2006 (Vista), FreeBSD seit 2009 (8.0)
* Linux unterstützt es seit 2003 (2.5.68), Windows seit 2006 (Vista), FreeBSD seit 2009 (8.0)


IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 19
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 19
Weblinks
Weblinks


RFC 4861 Neighbor Discovery for IP Version 6 (IPv6)
RFC 4861  
https://tools.ietf.org/html/rfc4861
** Neighbor Discovery for IP Version 6 (IPv6)
* https://tools.ietf.org/html/rfc4861


RFC 4443 Internet Control Message Protocol (ICMPv6) for the Internet Protocol
RFC 4443  
Version 6 (IPv6) Specification
** Internet Control Message Protocol (ICMPv6) for the Internet Protocol
https://tools.ietf.org/html/rfc4443
Version 6 (IPv6) Specification
* https://tools.ietf.org/html/rfc4443


RFC 3122 Extensions to IPv6 Neighbor Discovery for Inverse Discovery
RFC 3122  
Specification
** Extensions to IPv6 Neighbor Discovery for Inverse Discovery
https://tools.ietf.org/html/rfc3122
Specification
* https://tools.ietf.org/html/rfc3122


IANA ICMP Parameters vollständige Liste der ICMPv6-Typen und -Codes
IANA ICMP Parameters  
http://www.iana.org/assignments/icmpv6-parameters
** vollständige Liste der ICMPv6-Typen und -Codes
* http://www.iana.org/assignments/icmpv6-parameters


RFC 4890 Recommendations for Filtering ICMPv6 Messages in Firewalls
RFC 4890  
https://tools.ietf.org/html/rfc4890
** Recommendations for Filtering ICMPv6 Messages in Firewalls
* https://tools.ietf.org/html/rfc4890


IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 20
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 20
IPv6
IPv6
Neighbor Discovery Protocol
Neighbor Discovery Protocol
Neighbor Discovery Protocol (NDP)
Neighbor Discovery Protocol (NDP)


Neighbor Discovery Protocol (NDP)
Neighbor Discovery Protocol (NDP)
Ersatz des Address Resolution Protocol (ARP) von IPv4 für IPv6
* Ersatz des Address Resolution Protocol (ARP) von IPv4 für IPv6


Verwendung
Verwendung
NDP wird von den am IPv6-Netzwerk beteiligten Knoten benutzt
NDP wird von den am IPv6-Netzwerk beteiligten Knoten benutzt
Link-Layer-Adresse von anderen Knoten ausfindig machen
* Link-Layer-Adresse von anderen Knoten ausfindig machen
die am selben Netzwerk angeschlossen sind
** die am selben Netzwerk angeschlossen sind
Aktualisieren zwischengespeicherter Adressen
* Aktualisieren zwischengespeicherter Adressen


Router finden, der Pakete weiterleiten kann
Router finden, der Pakete weiterleiten kann
Für alle nicht am selben Netzwerk hängenden Knoten
* Für alle nicht am selben Netzwerk hängenden Knoten


IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 22
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 22
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Funktionsweise In der Default Router List
Funktionsweise In der Default Router List
Für NDP muss der Knoten für jedes Interface werden alle Router verwaltet, die für das
* Für NDP muss der Knoten für jedes Interface * werden alle Router verwaltet, die für das
folgende Informationen verwalten Interface bekannt sind. Die Einträge
folgende Informationen verwalten Interface bekannt sind. Die Einträge
verweisen auf Einträge im Neighbor Cache
verweisen auf Einträge im Neighbor Cache
Im Neighbor Cache Zusätzlich haben sie ein Ablaufdatum
Im Neighbor Cache * Zusätzlich haben sie ein Ablaufdatum
werden Adressen verwaltet, an die etwas gesendet sodass alte Router verschwinden und nur
* werden Adressen verwaltet, an die etwas gesendet sodass alte Router verschwinden und nur
wurde und die sich im selben Netzwerk befinden. die erhalten bleiben, die ihre Anwesenheit
wurde und die sich im selben Netzwerk befinden. die erhalten bleiben, die ihre Anwesenheit
Zu jedem Eintrag einer IPv6-Adresse steht ihre verkünden
Zu jedem Eintrag einer IPv6-Adresse steht ihre verkünden
Link-Layer-Adresse
Link-Layer-Adresse
Auch weitere Informationen werden hier verwaltet, NDP ICMPv6-Typen
* Auch weitere Informationen werden hier verwaltet, NDP ICMPv6-Typen
wie zum Beispiel Pointer auf Pakete, die auf die
wie zum Beispiel Pointer auf Pakete, die auf die
Adressauflösung warten, Informationen für die Die Informationen zum Erstellen dieser
Adressauflösung warten, Informationen für die * Die Informationen zum Erstellen dieser
Erreichbarkeitsprüfung oder ob es ein Router ist. Listen werden per ICMPv6 (Internet Control
Erreichbarkeitsprüfung oder ob es ein Router ist. Listen werden per ICMPv6 (Internet Control
Message Protocol V6) ausgetauscht. NDP
Message Protocol V6) ausgetauscht. NDP
Im Destination Cache definiert zu diesem Zweck fünf ICMPv6-
Im Destination Cache definiert zu diesem Zweck fünf ICMPv6-
werden Adressen verwaltet, an die etwas gesendet Typen
* werden Adressen verwaltet, an die etwas gesendet Typen
wurde. Für jeden Eintrag wird, per Link auf den
wurde. Für jeden Eintrag wird, per Link auf den
Neighbor Cache, gespeichert, welches der
Neighbor Cache, gespeichert, welches der
nächste Hop ist, den ein Paket nehmen soll
nächste Hop ist, den ein Paket nehmen soll


In der Prefix List
In der Prefix List
werden die Präfixe verwaltet, die auf demselben
* werden die Präfixe verwaltet, die auf demselben
Netz gültig sind. Jeder Eintrag, außer der zur link-
Netz gültig sind. Jeder Eintrag, außer der zur link-
lokalen Adresse, hat ein Ablaufdatum. Somit
lokalen Adresse, hat ein Ablaufdatum. Somit
bleiben nur Netze in der Liste, die von einem
bleiben nur Netze in der Liste, die von einem
Router verkündet werden
Router verkündet werden


IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 23
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 23
Neighbor Discovery Protocol (NDP)
Neighbor Discovery Protocol (NDP)


Router- und Präfix-Ermittlung
Router- und Präfix-Ermittlung
Router versenden in gewissen Zeitabständen Router-Advertisement-Nachrichten per Multicast
* Router versenden in gewissen Zeitabständen Router-Advertisement-Nachrichten per Multicast
Die Informationen in diesen Nachrichten werden verwendet, um die Default Router List und die Prefix List
** Die Informationen in diesen Nachrichten werden verwendet, um die Default Router List und die Prefix List
zu erstellen
zu erstellen
Nach Ablauf der angegebenen Lebenszeit werden die Einträge wieder aus den Listen gelöscht
* Nach Ablauf der angegebenen Lebenszeit werden die Einträge wieder aus den Listen gelöscht
Dadurch bleiben nur Router eingetragen, die aktiv sind und ihre Anwesenheit periodisch kundtun
** Dadurch bleiben nur Router eingetragen, die aktiv sind und ihre Anwesenheit periodisch kundtun
Um nicht auf das nächste geplante Router Advertisement warten zu müssen, kann ein Knoten
* Um nicht auf das nächste geplante Router Advertisement warten zu müssen, kann ein Knoten
per Router-Solicitation-Nachricht an die Router-Multicast-Adresse ein Router Advertisement
per Router-Solicitation-Nachricht an die Router-Multicast-Adresse ein Router Advertisement
erzwingen
erzwingen
Dies ist besonders beim Aktivieren eines neuen Interfaces von Vorteil, um mit der Konfiguration nicht
** Dies ist besonders beim Aktivieren eines neuen Interfaces von Vorteil, um mit der Konfiguration nicht
warten zu müssen
warten zu müssen


Parameterermittlung
Parameterermittlung
Mit diesem Mechanismus ermitteln Knoten relevante Parameter für den Link (z. B. die für den
* Mit diesem Mechanismus ermitteln Knoten relevante Parameter für den Link (z. B. die für den
Link verwendete MTU), an dem sie angeschlossen sind, oder Internet Parameter (wie zum
Link verwendete MTU), an dem sie angeschlossen sind, oder Internet Parameter (wie zum
Beispiel den Wert für den Hop Limit), die für ausgehende Pakete verwendet werden müssen
Beispiel den Wert für den Hop Limit), die für ausgehende Pakete verwendet werden müssen


Adress-Autokonfiguration
Adress-Autokonfiguration
Mit diesem Verfahren konfigurieren Netzknoten IPv6-Adressen für ihre Interfaces ohne einen
* Mit diesem Verfahren konfigurieren Netzknoten IPv6-Adressen für ihre Interfaces ohne einen
DHCP-Dienst zu nutzen
DHCP-Dienst zu nutzen


IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 24
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 24
Neighbor Discovery Protocol (NDP)
Neighbor Discovery Protocol (NDP)


Bestimmung des nächsten Hops
Bestimmung des nächsten Hops
Wenn ein Paket versendet werden soll, wird im Destination Cache nachgeschaut, ob für dieses
* Wenn ein Paket versendet werden soll, wird im Destination Cache nachgeschaut, ob für dieses
Ziel schon ein Eintrag vorhanden ist
Ziel schon ein Eintrag vorhanden ist
Wenn kein Eintrag existiert, wird anhand der Prefix List und der Default Router List der nächste
* Wenn kein Eintrag existiert, wird anhand der Prefix List und der Default Router List der nächste
Hop für das Paket ermittelt
Hop für das Paket ermittelt
Diese Information wird dann im Destination Cache gespeichert, um dies nicht jedes Mal
* Diese Information wird dann im Destination Cache gespeichert, um dies nicht jedes Mal
ermitteln zu müssen
ermitteln zu müssen
Wenn der neue Eintrag auf einen nichtvorhandenen Eintrag im Neighbor Cache zeigt, wird
* Wenn der neue Eintrag auf einen nichtvorhandenen Eintrag im Neighbor Cache zeigt, wird
dieser ebenfalls erzeugt, als unfertig markiert und die Adressauflösung (engl. Address
dieser ebenfalls erzeugt, als unfertig markiert und die Adressauflösung (engl. Address
resolution) angestoßen
resolution) angestoßen
Das Paket wird in die Queue gestellt und im Neighbor Cache ein Pointer darauf gesetzt
* Das Paket wird in die Queue gestellt und im Neighbor Cache ein Pointer darauf gesetzt


IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 25
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 25
Neighbor Discovery Protocol (NDP)
Neighbor Discovery Protocol (NDP)


Adressauflösung
Adressauflösung
Um die Link-Layer-Adresse eines Knotens zu ermitteln, wird eine Neighbor-Solicitation-
* Um die Link-Layer-Adresse eines Knotens zu ermitteln, wird eine Neighbor-Solicitation-
Nachricht per IPv6-Multicast an die sog. Solicited Nodes-Adresse des Ziels versendet
Nachricht per IPv6-Multicast an die sog. Solicited Nodes-Adresse des Ziels versendet
Anzumerken ist, dass auf Link-Layer-Ebene ebenfalls Multicast genutzt wird jeder IPv6-Knoten
* Anzumerken ist, dass auf Link-Layer-Ebene ebenfalls Multicast genutzt wird ** jeder IPv6-Knoten
muss also auf Link-Layer-Ebene nicht nur auf seine originäre feste Adresse (z. B. Ethernet)
muss also auf Link-Layer-Ebene nicht nur auf seine originäre feste Adresse (z. B. Ethernet)
hören, sondern auch auf eine, auf seiner IPv6-Adresse beruhende, spezifische Multicast-
hören, sondern auch auf eine, auf seiner IPv6-Adresse beruhende, spezifische Multicast-
Adresse
Adresse
Im Neighbor-Solicitation-Paket ist dann die vollständige gesuchte IPv6-Adresse in den
* Im Neighbor-Solicitation-Paket ist dann die vollständige gesuchte IPv6-Adresse in den
Nutzdaten enthalten, und nur der Knoten mit der gleichen Adresse antwortet darauf
Nutzdaten enthalten, und nur der Knoten mit der gleichen Adresse antwortet darauf
Er verschickt eine Neighbor-Advertisement-Nachricht
* Er verschickt eine Neighbor-Advertisement-Nachricht
Die darin enthaltenen Informationen werden im Neighbor Cache gespeichert
* Die darin enthaltenen Informationen werden im Neighbor Cache gespeichert
Wenn ein Eintrag noch unfertig war, kann er nun als erreichbar markiert werden und die Pakete
* Wenn ein Eintrag noch unfertig war, kann er nun als erreichbar markiert werden und die Pakete
auf die er verweist, können ausgelöst werden
auf die er verweist, können ausgelöst werden


IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 26
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 26
Neighbor Discovery Protocol (NDP)
Neighbor Discovery Protocol (NDP)


Beispiel
Beispiel
Ein IPv6-Host in einem Ethernet-Netzwerk mit einer link-lokalen IPv6-Adresse
* Ein IPv6-Host in einem Ethernet-Netzwerk mit einer link-lokalen IPv6-Adresse
fe80::021d:e0ff:fe2a:4242 hört auf der Link-Layer-Ebene nicht nur auf die Adresse
fe80::021d:e0ff:fe2a:4242 hört auf der Link-Layer-Ebene nicht nur auf die Adresse
00:1d:e0:2a:42:42, sondern auch auf die Ethernet-Multicast-Adresse 33:33:ff:2a:42:42. 33:33 ist
00:1d:e0:2a:42:42, sondern auch auf die Ethernet-Multicast-Adresse 33:33:ff:2a:42:42. 33:33 ist
dabei der Teil, der ein IPv6 Multicast-Paket kennzeichnet, ff:2a:42:42 identifiziert die eigentliche
dabei der Teil, der ein IPv6 Multicast-Paket kennzeichnet, ff:2a:42:42 identifiziert die eigentliche
Gruppe
Gruppe
Das Multicast-Ziel für ein Neighbor-Solicitation-Paket auf IPv6-Ebene ist dann ff02::1:ff2a:4242
* Das Multicast-Ziel für ein Neighbor-Solicitation-Paket auf IPv6-Ebene ist dann ff02::1:ff2a:4242


IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 27
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 27
Neighbor Discovery Protocol (NDP)
Neighbor Discovery Protocol (NDP)


Erkennung der Nichterreichbarkeit des Nachbarn
Erkennung der Nichterreichbarkeit des Nachbarn
Um den Neighbor Cache aktuell zu halten, wird versucht herauszufinden, ob die Einträge darin
* Um den Neighbor Cache aktuell zu halten, wird versucht herauszufinden, ob die Einträge darin
noch aktuell sind
noch aktuell sind
Es gibt dabei verschiedene Wege festzustellen, ob ein Knoten nicht aktiv ist
* Es gibt dabei verschiedene Wege festzustellen, ob ein Knoten nicht aktiv ist
Solange man TCP-Daten oder TCP-Empfangsbestätigungen erhält, weiß man, dass der Knoten
* Solange man TCP-Daten oder TCP-Empfangsbestätigungen erhält, weiß man, dass der Knoten
noch erreichbar ist
noch erreichbar ist
Wenn ein Eintrag seine Lebenszeit überschreitet, ohne durch Verkehr bestätigt zu werden, wird
* Wenn ein Eintrag seine Lebenszeit überschreitet, ohne durch Verkehr bestätigt zu werden, wird
er als veraltet markiert
er als veraltet markiert
Sobald ein Paket versendet werden will, wird der Eintrag als verzögert markiert und für kurze
* Sobald ein Paket versendet werden will, wird der Eintrag als verzögert markiert und für kurze
Zeit versucht, ihn durch Verkehr zu bestätigen
Zeit versucht, ihn durch Verkehr zu bestätigen
Wenn dies nicht passiert, wird erneut eine Neighbor-Solicitation-Nachricht gesendet, um den
* Wenn dies nicht passiert, wird erneut eine Neighbor-Solicitation-Nachricht gesendet, um den
Knoten aktiv zu testen
Knoten aktiv zu testen
Wenn er nicht antwortet, wird er aus dem Neighbor Cache gelöscht
* Wenn er nicht antwortet, wird er aus dem Neighbor Cache gelöscht


IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 28
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 28
Neighbor Discovery Protocol (NDP)
Neighbor Discovery Protocol (NDP)


Erkennung doppelter Adressen
Erkennung doppelter Adressen
Mit diesem Verfahren ermitteln Netzknoten, ob die Adresse, die sie sich bei der
* Mit diesem Verfahren ermitteln Netzknoten, ob die Adresse, die sie sich bei der
Autokonfiguration gegeben haben, eindeutig ist
Autokonfiguration gegeben haben, eindeutig ist


Umleitung
Umleitung
Redirect-Nachrichten werden vom Router verschickt, um andere Knoten über einen besseren
* Redirect-Nachrichten werden vom Router verschickt, um andere Knoten über einen besseren
ersten Hop für eine Zieladresse zu informieren
ersten Hop für eine Zieladresse zu informieren
Beim Empfangen einer solchen Nachricht wird der Destination Cache aktualisiert
* Beim Empfangen einer solchen Nachricht wird der Destination Cache aktualisiert
Wenn kein passender Eintrag im Destination Cache gefunden wird, wird ein neuer erstellt
* Wenn kein passender Eintrag im Destination Cache gefunden wird, wird ein neuer erstellt


IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 29
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 29
ICMPv6-Typen
ICMPv6-Typen


Router Solicitation Type 133
Router Solicitation  
Per Router Solicitation an die Router-Multicast-Adresse werden alle Router im selben Netz
** Type 133
aufgefordert, sich zu melden
* Per Router Solicitation an die Router-Multicast-Adresse werden alle Router im selben Netz
Der Code dieser Nachricht ist immer 0
aufgefordert, sich zu melden
Das Feld „Reserviert“ muss vom Sender mit Nullen initialisiert werden und der Empfänger muss
* Der Code dieser Nachricht ist immer 0
es ignorieren
* Das Feld „Reserviert“ muss vom Sender mit Nullen initialisiert werden und der Empfänger muss
Die einzig mögliche Option ist die Link-Layer-Adresse des Senders
es ignorieren
Um bei Protokollerweiterungen keine Probleme zu bekommen, müssen alle unbekannten
* Die einzig mögliche Option ist die Link-Layer-Adresse des Senders
Optionen ignoriert werden
* Um bei Protokollerweiterungen keine Probleme zu bekommen, müssen alle unbekannten
Optionen ignoriert werden


IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 30
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 30
ICMPv6-Typen
ICMPv6-Typen


Router Advertisement Type 134 Das Erreichbarkeits-Timeout
Router Advertisement  
ist ein 32-Bit-Integer, der angibt, wie viele
** Type 134 Das Erreichbarkeits-Timeout
Per Router Advertisement Millisekunden ein Eintrag im Neighbor Cache
* ist ein 32-Bit-Integer, der angibt, wie viele
verkünden Router ihre Anwesenheit im Netz nach dem Empfangen von Daten noch als
Per Router Advertisement Millisekunden ein Eintrag im Neighbor Cache
Entweder auf Anfrage per Router Solicitation oder erreichbar gelten soll
* verkünden Router ihre Anwesenheit im Netz nach dem Empfangen von Daten noch als
periodisch, um nicht vergessen zu werden
* Entweder auf Anfrage per Router Solicitation oder erreichbar gelten soll
Das Auflösungs-Timeout
periodisch, um nicht vergessen zu werden
Das Hop-Limit
Das Auflösungs-Timeout
ist ein 32-Bit-Integer, der angibt, nach wie
Das Hop-Limit
ist ein 8-Bit-Wert, der die vom Router vorgeschlagene
* ist ein 32-Bit-Integer, der angibt, nach wie
Standard-Hop-Limits enthält. vielen Millisekunden erneut ein Neighbor
* ist ein 8-Bit-Wert, der die vom Router vorgeschlagene
Solicitation gesendet werden soll
Standard-Hop-Limits enthält. vielen Millisekunden erneut ein Neighbor
Ein gesetztes M-Bit
Solicitation gesendet werden soll
sagt dem Knoten, dass er neben Autokonfiguration für die Gültige Optionen
Ein gesetztes M-Bit
IP-Adresse auch Stateful-Autokonfiguration verwenden sind die Link-Layer-Adresse des Senders, die
* sagt dem Knoten, dass er neben Autokonfiguration für die Gültige Optionen
soll
IP-Adresse auch Stateful-Autokonfiguration verwenden * sind die Link-Layer-Adresse des Senders, die
MTU des Routers und alle gültigen Präfixe
soll
Ein gesetztes O-Bit
MTU des Routers und alle gültigen Präfixe
sagt dem Knoten, dass er neben Autokonfiguration für Um problemfreie Protokoll-erweiterungen zu
Ein gesetztes O-Bit
alle Nicht-IP-Adress-Informationen auch Stateful- ermöglichen, müssen alle unbekannten Optionen
* sagt dem Knoten, dass er neben Autokonfiguration für Um problemfreie Protokoll-erweiterungen zu
Autokonfiguration verwenden soll. ignoriert werden
alle Nicht-IP-Adress-Informationen auch Stateful- ermöglichen, müssen alle unbekannten Optionen
Autokonfiguration verwenden soll. ignoriert werden


Die Router-Lifetime
Die Router-Lifetime
ist ein 16-Bit-Integer, der angibt, wie viele Sekunden ein
* ist ein 16-Bit-Integer, der angibt, wie viele Sekunden ein
Router in der Default Router List bleiben soll
Router in der Default Router List bleiben soll
Das Maximum sind 18,2 Stunden
* Das Maximum sind 18,2 Stunden
Ein Wert von 0 besagt, dass der Router kein Default
* Ein Wert von 0 besagt, dass der Router kein Default
Router ist und nicht in die Default Router List eingetragen
Router ist und nicht in die Default Router List eingetragen
werden soll
werden soll


IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 31
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 31
ICMPv6-Typen
ICMPv6-Typen


Router Advertisement Type 134
Router Advertisement  
** Type 134


IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 32
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 32
ICMPv6-Typen
ICMPv6-Typen


Neighbor Solicitation Type 135
Neighbor Solicitation  
Per Neighbor Solicitation
** Type 135
(Nachbar Anfrage) an die Link-Layer-Multicast-
Per Neighbor Solicitation
Adresse einer Ipv6-Adresse werden IPv6-
* (Nachbar Anfrage) an die Link-Layer-Multicast-
Adressen zu Link-Layer-Adressen aufgelöst
Adresse einer Ipv6-Adresse werden IPv6-
Ebenfalls wird so die Erreichbarkeit eines
Adressen zu Link-Layer-Adressen aufgelöst
Knotens geprüft
* Ebenfalls wird so die Erreichbarkeit eines
Knotens geprüft


Link-Layer-Multicast-Adresse
Link-Layer-Multicast-Adresse
Zieladresse
Zieladresse
werden aus der Multicast-Adresse der
* werden aus der Multicast-Adresse der
betreffenden IPv6-Adresse mittels Adress-
betreffenden IPv6-Adresse mittels Adress-
IPv6-Adresse, die in eine Link-Layer-
* IPv6-Adresse, die in eine Link-Layer-
Mapping berechnet Adresse aufgelöst werden soll
Mapping berechnet Adresse aufgelöst werden soll
Die letzten 3 Byte xx:yy:zz der Solicited-Node Es darf keine Multicast-Adresse
* Die letzten 3 Byte xx:yy:zz der Solicited-Node * Es darf keine Multicast-Adresse
Multicast Adresse werden auf die letzten 3 Byte angegeben werden
Multicast Adresse werden auf die letzten 3 Byte angegeben werden
der Link-Layer Adresse 33:33:FF:xx:yy:zz
der Link-Layer Adresse 33:33:FF:xx:yy:zz
gemappt
gemappt
Einzig mögliche Option
Einzig mögliche Option
Typ und Code Link-Layer-Adresse des Senders
Typ und Code * Link-Layer-Adresse des Senders
Type wird auf 135 gesetzt und der Code auf 0
* Type wird auf 135 gesetzt und der Code auf 0
Unbekannten Optionen müssen
Unbekannten Optionen müssen
Reserviertes Feld ignoriert werden
Reserviertes Feld ignoriert werden
muss vom Sender mit Nullen initialisiert und Um bei Protokollerweiterungen keine
* muss vom Sender mit Nullen initialisiert und * Um bei Protokollerweiterungen keine
vom Empfänger ignoriert werden Probleme zu bekommenv
vom Empfänger ignoriert werden Probleme zu bekommenv
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 33
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 33
ICMPv6-Typen
ICMPv6-Typen


Neighbor Advertisement Type 136
Neighbor Advertisement  
Mit einer Neighbor-Advertisement-
** Type 136
Nachricht
Mit einer Neighbor-Advertisement-
wird auf Neighbor-Solicitation-Nachrichten
Nachricht
geantwortet
* wird auf Neighbor-Solicitation-Nachrichten
geantwortet


Typ und Code
Typ und Code
Type wird auf 136 gesetzt und der Code auf 0
* Type wird auf 136 gesetzt und der Code auf 0


R-Bit Reserviertes Feld
R-Bit Reserviertes Feld
wird gesetzt, wenn der Knoten ein Router ist muss vom Sender mit Nullen initialisiert
* wird gesetzt, wenn der Knoten ein Router ist * muss vom Sender mit Nullen initialisiert
und vom Empfänger ignoriert werden
und vom Empfänger ignoriert werden
S-Bit
S-Bit
wird gesetzt, wenn das Neighbor Zieladresse
* wird gesetzt, wenn das Neighbor Zieladresse
Advertisement aufgrund einer Unicast- Link-Layer-Adresse, die erfragt wurde
Advertisement aufgrund einer Unicast- * Link-Layer-Adresse, die erfragt wurde
Neighbor-Solicitation-Nachricht gesendet wird
Neighbor-Solicitation-Nachricht gesendet wird


O-Bit Option
O-Bit Option
bedeutet, dass der Eintrag im Neighbor Cache
* bedeutet, dass der Eintrag im Neighbor Cache
ist die Link-Layer-Adresse des Senders
* ist die Link-Layer-Adresse des Senders
aktualisiert werden muss Unbekannten Optionen ignoriert werden
aktualisiert werden muss * Unbekannten Optionen ignoriert werden
um bei Protokollerweiterungen Probleme
um bei Protokollerweiterungen Probleme
zu vermeiden
zu vermeiden


IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 34
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 34
ICMPv6-Typen
ICMPv6-Typen


Redirect Type 137
Redirect  
Per Redirect-Nachricht
** Type 137
teilen Router mit, wenn es einen besseren ersten Hop für ein gewisses Ziel gibt
Per Redirect-Nachricht
* teilen Router mit, wenn es einen besseren ersten Hop für ein gewisses Ziel gibt


Type und Code
Type und Code
Der Typ wird auf 137 gesetzt und der Code auf 0
* Der Typ wird auf 137 gesetzt und der Code auf 0


Das reservierte Feld
Das reservierte Feld
muss vom Sender mit Nullen initialisiert werden und vom Empfänger ignoriert
* muss vom Sender mit Nullen initialisiert werden und vom Empfänger ignoriert
werden
werden


Die Hop-Adresse
Die Hop-Adresse
ist der zu bevorzugende Router für die Adresse
* ist der zu bevorzugende Router für die Adresse


Die Zieladresse
Die Zieladresse
ist die Adresse für die es einen besseren First-Hop gibt
* ist die Adresse für die es einen besseren First-Hop gibt


Die einzigen möglichen Optionen
Die einzigen möglichen Optionen
sind die Link-Layer-Adresse des Senders
* sind die Link-Layer-Adresse des Senders
und der Header des auslösenden
und der Header des auslösenden
Paketes
Paketes
Um bei Protokollerweiterungen keine
* Um bei Protokollerweiterungen keine
Probleme zu bekommen, müssen alle
Probleme zu bekommen, müssen alle
unbekannten Optionen ignoriert werden
unbekannten Optionen ignoriert werden


IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 35
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 35
Zeile 1.089: Zeile 1.108:
Alle IPv6-fähigen Betriebssysteme sind in der Lage mit NDP Adressen
Alle IPv6-fähigen Betriebssysteme sind in der Lage mit NDP Adressen
aufzulösen
aufzulösen
Unter Linux erhält man mit dem iproute2-Werkzeug Einsicht in den Neighbor Cache
Unter Linux erhält man mit dem iproute2-Werkzeug Einsicht in den Neighbor Cache
ip -6 neigh
ip -6 neigh
2001:470:1f0b:2f2:5cad:a77f:aaff:849 dev wlan0 lladdr 00:11:25:32:10:ab REACHABLE
2001:470:1f0b:2f2:5cad:a77f:aaff:849 dev wlan0 lladdr 00:11:25:32:10:ab REACHABLE
fe80::2a10:7bff:fe65:58a dev wlan0 lladdr 28:10:7b:65:ab:cd router REACHABLE
fe80::2a10:7bff:fe65:58a dev wlan0 lladdr 28:10:7b:65:ab:cd router REACHABLE
2001:470:1f0b:2f2::cafe dev wlan0 lladdr 00:11:25:32:10:ab REACHABLE
2001:470:1f0b:2f2::cafe dev wlan0 lladdr 00:11:25:32:10:ab REACHABLE


IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 36
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 36
Zeile 1.099: Zeile 1.118:


Alle IPv6-fähigen Betriebssysteme sind in der Lage mit NDP Adressen aufzulösen
Alle IPv6-fähigen Betriebssysteme sind in der Lage mit NDP Adressen aufzulösen
Auf BSD-basierten Systemen hilft hierbei das Werkzeug ndp
Auf BSD-basierten Systemen hilft hierbei das Werkzeug ndp
wobei die Optionen '-an' bedeuten, dass alle Hosts numerisch angezeigt werden sollen; hier bei FreeBSD 9
* wobei die Optionen '-an' bedeuten, dass alle Hosts numerisch angezeigt werden sollen; hier bei FreeBSD 9


ndp -an
ndp -an
Neighbor Linklayer Address Netif Expire S Flags
Neighbor Linklayer Address Netif Expire S Flags
2001:475:abcd:2f2:3189:67c1:b550:9400 c6:ab:27:56:b5:30 em0 14s R R
2001:475:abcd:2f2:3189:67c1:b550:9400 c6:ab:27:56:b5:30 em0 14s R R
# <-- Rechner mit Privacy Extensions
# <-- Rechner mit Privacy Extensions
2001:475:abcd:2f2:211:25ff:fe32:10ab 00:11:25:32:10:ab em0 permanent R
2001:475:abcd:2f2:211:25ff:fe32:10ab 00:11:25:32:10:ab em0 permanent R
fe80::211:25ff:fe32:10ab%em0 00:11:25:32:10:ab em0 permanent R
fe80::211:25ff:fe32:10ab%em0 00:11:25:32:10:ab em0 permanent R
2001:475:abcd:2f2::cafe 00:11:25:32:10:ab em0 permanent R
2001:475:abcd:2f2::cafe 00:11:25:32:10:ab em0 permanent R
# <-- Alias-Adresse
# <-- Alias-Adresse
fe80::2a10:7bff:fe65:58a%em0 28:10:7b:65:ab:cd em0 23h59m25s S R
fe80::2a10:7bff:fe65:58a%em0 28:10:7b:65:ab:cd em0 23h59m25s S R
# <-- Router
# <-- Router
2001:475:abcd:2f2:5cad:a77f:aaff:849 00:11:25:32:10:ab em0 permanent R
2001:475:abcd:2f2:5cad:a77f:aaff:849 00:11:25:32:10:ab em0 permanent R
fe80::c6ab:27ff:fe56:b530%em0 c6:ab:27:56:b5:30 em0 24s R R
fe80::c6ab:27ff:fe56:b530%em0 c6:ab:27:56:b5:30 em0 24s R R
# <-- link-local address
# <-- link-local address


Hierbei ist insbesondere die Spalte Expire zu beachten
Hierbei ist insbesondere die Spalte Expire zu beachten
legt fest, wann ein Namenseintrag als veraltet einzustufen ist
* legt fest, wann ein Namenseintrag als veraltet einzustufen ist
Die Adressen des Rechners selbst sind dabei permanent, der Router liegt hier bei fast 24 Stunden und die Nachbargeräte im
* Die Adressen des Rechners selbst sind dabei permanent, der Router liegt hier bei fast 24 Stunden und die Nachbargeräte im
Netzwerk liegen zumeist bei unter einer Minute, bis der Eintrag wieder aufgefrischt wird
Netzwerk liegen zumeist bei unter einer Minute, bis der Eintrag wieder aufgefrischt wird


IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 37
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 37
Zeile 1.126: Zeile 1.145:
Alle IPv6-fähigen Betriebssysteme sind in der Lage mit NDP Adressen
Alle IPv6-fähigen Betriebssysteme sind in der Lage mit NDP Adressen
aufzulösen
aufzulösen
Unter Windows lautet der Befehl
Unter Windows lautet der Befehl
netsh interface ipv6 show neighbors level=verbose
netsh interface ipv6 show neighbors level=verbose


IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 38
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 38
Weblinks
Weblinks


RFC 4861 Neighbor Discovery for IP Version 6 (IPv6)
RFC 4861  
https://tools.ietf.org/html/rfc4861
** Neighbor Discovery for IP Version 6 (IPv6)
* https://tools.ietf.org/html/rfc4861


RFC 3122 Extensions to IPv6 Neighbor Discovery for Inverse Discovery
RFC 3122  
Specification
** Extensions to IPv6 Neighbor Discovery for Inverse Discovery
https://tools.ietf.org/html/rfc3122
Specification
* https://tools.ietf.org/html/rfc3122


IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 39
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 39
IPv6
IPv6
Autokonfiguration
Autokonfiguration
Autokonfiguration
Autokonfiguration


Stateless Address Autoconfiguration
Stateless Address Autoconfiguration
(SLAAC, zustandslose Adressenautokonfiguration, spezifiziert in RFC 4862)
* (SLAAC, zustandslose Adressenautokonfiguration, spezifiziert in RFC 4862)


Ein Host kann vollautomatisch eine funktionsfähige Internetverbindung aufbauen
Ein Host kann vollautomatisch eine funktionsfähige Internetverbindung aufbauen
Dazu kommuniziert er mit den für sein Netzwerksegment zuständigen Routern
* Dazu kommuniziert er mit den für sein Netzwerksegment zuständigen Routern
um die notwendige Konfiguration zu ermitteln
* um die notwendige Konfiguration zu ermitteln


IPv6 - Einführung Dirk Wagner Berlin 41
IPv6 - Einführung Dirk Wagner Berlin 41
Zeile 1.158: Zeile 1.179:
Ablauf
Ablauf


link-lokale Adresse
link-lokale Adresse
Zur initialen Kommunikation mit dem Router weist sich der Host eine link-lokale Adresse zu, die im Falle
* Zur initialen Kommunikation mit dem Router weist sich der Host eine link-lokale Adresse zu, die im Falle
einer Ethernet-Schnittstelle etwa aus deren Hardware-Adresse berechnet werden kann
einer Ethernet-Schnittstelle etwa aus deren Hardware-Adresse berechnet werden kann


Router Solicitation
Router Solicitation
Damit kann ein Gerät sich mittels des Neighbor Discovery Protocols (NDP, siehe auch ICMPv6-
* Damit kann ein Gerät sich mittels des Neighbor Discovery Protocols (NDP, siehe auch ICMPv6-
Funktionalität) auf die Suche nach den Routern in seinem Netzwerksegment machen
Funktionalität) auf die Suche nach den Routern in seinem Netzwerksegment machen
Dies geschieht durch eine Anfrage an die Multicast-Adresse ff02::2, über die alle Router eines Segments
* Dies geschieht durch eine Anfrage an die Multicast-Adresse ff02::2, über die alle Router eines Segments
erreichbar sind (Router Solicitation)
erreichbar sind (Router Solicitation)
Ein Router versendet auf eine solche Anfrage hin Information zu verfügbaren Präfixen, also Information
* Ein Router versendet auf eine solche Anfrage hin Information zu verfügbaren Präfixen, also Information
über die Adressbereiche, aus denen ein Gerät sich selbst Unicast-Adressen zuweisen darf
über die Adressbereiche, aus denen ein Gerät sich selbst Unicast-Adressen zuweisen darf


Router Advertisements
Router Advertisements
Die Pakete, die diese Informationen tragen, werden Router Advertisements genannt. Sie besitzen
* Die Pakete, die diese Informationen tragen, werden Router Advertisements genannt. Sie besitzen
ICMPv6-Typ 134 (0x86) und besitzen Informationen über die Lifetime, die MTU und das Präfix des
ICMPv6-Typ 134 (0x86) und besitzen Informationen über die Lifetime, die MTU und das Präfix des
Netzwerks
Netzwerks
An einen solchen Präfix hängt der Host den auch für die link-lokale Adresse verwendeten Interface-
* An einen solchen Präfix hängt der Host den auch für die link-lokale Adresse verwendeten Interface-
Identifier an
Identifier an


Duplicate Address Detection
Duplicate Address Detection
Um die doppelte Vergabe einer Adresse zu verhindern, ist der Mechanismus Duplicate Address Detection
* Um die doppelte Vergabe einer Adresse zu verhindern, ist der Mechanismus Duplicate Address Detection
(DAD Erkennung doppelt vergebener Adressen) vorgesehen
(DAD ** Erkennung doppelt vergebener Adressen) vorgesehen
Ein Gerät darf bei der Autokonfiguration nur unvergebene Adressen auswählen. Der DAD-Vorgang läuft
* Ein Gerät darf bei der Autokonfiguration nur unvergebene Adressen auswählen. Der DAD-Vorgang läuft
ebenfalls ohne Benutzereingriff via NDP ab
ebenfalls ohne Benutzereingriff via NDP ab


IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 43
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 43
Zeile 1.187: Zeile 1.208:
Gültigkeitsangaben
Gültigkeitsangaben


Valid Lifetime und Preferred Lifetime
Valid Lifetime und Preferred Lifetime
Router können bei der Vergabe von Adresspräfixen begrenzte Gültigkeitszeiten mitgeben: Valid
* Router können bei der Vergabe von Adresspräfixen begrenzte Gültigkeitszeiten mitgeben: Valid
Lifetime und Preferred Lifetime
Lifetime und Preferred Lifetime
Innerhalb der Valid Lifetime darf der angegebene Präfix zur Kommunikation verwendet werden
* Innerhalb der Valid Lifetime darf der angegebene Präfix zur Kommunikation verwendet werden
innerhalb der Preferred Lifetime soll dieser Präfix einem anderen, dessen Valid Lifetime schon
* innerhalb der Preferred Lifetime soll dieser Präfix einem anderen, dessen Valid Lifetime schon
abgelaufen ist, vorgezogen werden
abgelaufen ist, vorgezogen werden


Router Advertisements
Router Advertisements
Router verschicken regelmäßig Router Advertisements an alle Hosts in einem Netzsegment, für
* Router verschicken regelmäßig Router Advertisements an alle Hosts in einem Netzsegment, für
das sie zuständig sind, mittels derer die Präfix-Gültigkeitszeiten aufgefrischt werden; durch
das sie zuständig sind, mittels derer die Präfix-Gültigkeitszeiten aufgefrischt werden; durch
Änderung der Advertisements können Hosts umnummeriert werden
Änderung der Advertisements können Hosts umnummeriert werden
Sind die Router Advertisements nicht über IPsec authentifiziert, ist die Herabsetzung der
* Sind die Router Advertisements nicht über IPsec authentifiziert, ist die Herabsetzung der
Gültigkeitszeit eines einem Host bereits bekannten Präfixes auf unter zwei Stunden jedoch nicht
Gültigkeitszeit eines einem Host bereits bekannten Präfixes auf unter zwei Stunden jedoch nicht
möglich
möglich


IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 44
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 44
IPv6 Autokonfiguration: Neighbor Discovery
IPv6 Autokonfiguration: Neighbor Discovery


IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 45
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 45
Zeile 1.209: Zeile 1.230:
Autokonfiguration
Autokonfiguration


Neuer Host konfiguriert lokale Adresse
Neuer Host konfiguriert lokale Adresse


Lokale Adresse wird per Neighbor-Discovery-Protokoll verifiziert
Lokale Adresse wird per Neighbor-Discovery-Protokoll verifiziert


Host sendet dann Router Solicitation Message mit lokaler Adresse
Host sendet dann Router Solicitation Message mit lokaler Adresse


Router antwortet mit Router Advertisement Message:
Router antwortet mit Router Advertisement Message:
Enthält Informationen zu Adreß-Präfix und globale Adresse des neuen Hosts
* Enthält Informationen zu Adreß-Präfix und globale Adresse des neuen Hosts
(stateful autoconfiguration oder stateless autoconfiguration)
(stateful autoconfiguration oder stateless autoconfiguration)


Router Solicitation
Router Solicitation
Router Advertisement
Router Advertisement
Router Neuer Host
Router Neuer Host


IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 46
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 46
IPv6 Autokonfiguration: Neighbor Discovery
IPv6 Autokonfiguration: Neighbor Discovery


IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 47
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 47
IPv6 Autokonfiguration: Neighbor Discovery
IPv6 Autokonfiguration: Neighbor Discovery


IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 48
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 48
IPv6 Autokonfiguration: Neighbor Discovery
IPv6 Autokonfiguration: Neighbor Discovery


IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 49
IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 49
Autokonfiguration und DHCPv6
Autokonfiguration und DHCPv6


Stateful Address Configuration
Stateful Address Configuration
Die IPv6-Autokonfiguration unterscheidet sich konzeptionell von DHCP beziehungsweise
* Die IPv6-Autokonfiguration unterscheidet sich konzeptionell von DHCP beziehungsweise
DHCPv6
DHCPv6
Bei der Adressvergabe durch DHCPv6 wird von „Stateful Address Configuration“ gesprochen sinngemäß:
** Bei der Adressvergabe durch DHCPv6 wird von „Stateful Address Configuration“ gesprochen sinngemäß:
Adressvergabe, über die Buch geführt wird, etwa durch einen DHCP-Server
Adressvergabe, über die Buch geführt wird, etwa durch einen DHCP-Server
definiert in RFC 3315
** definiert in RFC 3315
Autokonfiguration ist eine „Stateless Address (Auto)Configuration“
* Autokonfiguration ist eine „Stateless Address (Auto)Configuration“
Geräte weisen sich selbst eine Adresse zu
** Geräte weisen sich selbst eine Adresse zu
über diese Vergabe wird nicht Buch geführt
** über diese Vergabe wird nicht Buch geführt


Grenzen der Autokonfiguration
Grenzen der Autokonfiguration
Mittels der Autokonfiguration können an Clients keine Informationen zu Host-, Domainnamen
* Mittels der Autokonfiguration können an Clients keine Informationen zu Host-, Domainnamen
DNS, NTP-Server etc. mitgeteilt werden, sofern diese nicht spezifische Erweiterungen von NDP
DNS, NTP-Server etc. mitgeteilt werden, sofern diese nicht spezifische Erweiterungen von NDP
unterstützen
unterstützen


Stateless DHCPv6
Stateless DHCPv6
Als Alternative hat sich der zusätzliche Einsatz eines DHCPv6-Servers etabliert
* Als Alternative hat sich der zusätzliche Einsatz eines DHCPv6-Servers etabliert
Dieser liefert die gewünschten Zusatzinformationen, kümmert sich dabei aber nicht um die
* Dieser liefert die gewünschten Zusatzinformationen, kümmert sich dabei aber nicht um die
Adressvergabe
Adressvergabe
Man spricht in diesem Fall von Stateless DHCPv6 (vgl. RFC 3736)
* Man spricht in diesem Fall von Stateless DHCPv6 (vgl. RFC 3736)
Dem Client kann mittels des Managed-Flags in der Antwort auf eine NDP-Router-Solicitation
* Dem Client kann mittels des Managed-Flags in der Antwort auf eine NDP-Router-Solicitation
angezeigt werden, dass er eine DHCPv6-Anfrage stellen und somit die Zusatzinformationen
angezeigt werden, dass er eine DHCPv6-Anfrage stellen und somit die Zusatzinformationen
beziehen soll
beziehen soll


IPv6 Autokonfiguration: DHCPv6
IPv6 Autokonfiguration: DHCPv6

Version vom 5. Januar 2024, 13:16 Uhr

ICMPv6 - Internet Control Message Protocol für IPv6

Beschreibung

ICMPv6 (Internet Control Message Protocol Version 6)
Familie Internetprotokolle
Einsatzgebiet Fehlermeldungen, Diagnose, Autoconfiguration, Routing
Internet-Protokolle im TCP/IP-Protokollstapel
Internet ICMPv6
IPv6
Netzzugang Ethernet Token
Bus
IEEE
802.11a/b/g/n
FDDI
Standards

RFC 8200 (2017) RFC 4443 (2006)

Das Internet Control Message Protocol for the Internet Protocol Version 6 (ICMPv6) ist die mit IPv6 zusammen verwendete Version des Internet Control Message Protocol

Im Gegensatz zum ICMP bei IPv4 ist ICMPv6 zwingend für den Betrieb von IPv6 nötig

  • Ein generelles Blockieren von ICMPv6 auf der Firewall führt dazu, dass IPv6 nicht funktioniert (vgl. RFC 4890)

ICMPv6 dient als Hilfsprotokoll für IPv6, ist in derselben OSI-Schicht 3 wie dieses angesiedelt und nutzt das IPv6-Protokoll zum Versand von ICMP-Nachrichten

  • Als Protokoll-Nummer wird dabei 58 ins Next-Header-Feld des IPv6-Headers eingefügt

Header

Das Feld Type gibt die Klasse der ICMP-Nachricht an, welche mit dem Feld Code genauer spezifiziert werden kann
  • Die Prüfsumme wird zur Verifizierung der Gültigkeit des ICMPv6-Pakets benutzt
  • Der restliche Inhalt der ICMP-Nachricht wird durch den jeweiligen Typ bestimmt
  • Bei Fehlernachrichten wird nach den möglichen zusätzlichen Feldern immer noch so viel wie möglich vom fehlerverursachenden Paket angehängt
ICMPv6 Header
0 Type Code Prüfsumme
ICMPv6-Nachricht …

Prüfsumme

Prüfsummen-Schema
0 IPv6-Absender-Adresse
32
64
96
128 IPv6-Ziel-Adresse
160
192
224
256 IPv6-Nutzlast-Größe
288 Checksumme 0 Next Header 58

Die Prüfsumme (engl. checksum) eines ICMPv6-Pakets ist ein 16-Bit-Einerkomplement der Summe des Einerkomplements der gesamten ICMPv6-Nachricht

  • Zusätzlich zur Nachricht wird noch ein IPv6-Pseudoheader vorne angehängt
  • Zur Berechnung der Prüfsumme wird das Prüfsummenfeld auf 0 gesetzt
  • Der zur Berechnung der Prüfsumme verwendete Pseudoheader sieht wie im Schema nebenan aus

Dies ist eine der Neuerungen von ICMPv6 gegenüber ICMP, wo die Prüfsumme nur über den ICMP-Header berechnet wurde

Verarbeitung

Regeln für die Verarbeitung von ICMPv6-Nachrichten
  • Unbekannte ICMPv6-Fehlernachrichten müssen an die darüberliegende Netzwerkschicht weitergereicht werden
  • Unbekannte ICMPv6-Informationsnachrichten müssen ohne Benachrichtigung des Absenders verworfen werden
  • Jeder Fehlernachricht wird am Ende so viel wie möglich des fehlerverursachenden Pakets angehängt
  • Die Protokollnummer zum Weiterreichen von unbekannten Fehlernachrichten wird aus dem angehängten Originalpaket entnommen
Auf folgende Pakete werden keine Fehlernachrichten versandt
  • Fehlernachrichten
  • Pakete an Multicast-, Link-Level-Multicast- oder Link-Level-Broadcast-Adressen mit folgenden Ausnahmen:
    • Packet-Too-Big-Nachrichten
    • Parameter-Problem-Nachrichten mit Code 2 – unbekannte IPv6-Option
  • Das Netz darf nicht mit ICMPv6-Fehlernachrichten geflutet werden

Nachrichten-Typen

Die Nachrichten-Typen werden in zwei Gruppen unterteilt
  • Die ersten 128 Typen (0–127) mit dem höchstwertigen Bit (engl. most significant bit) auf 0, sind Fehlernachrichten
  • Die zweiten 128 Typen (128–255), mit dem höchstwertigen Bit auf 1, sind Informationsnachrichten
Fehlernachrichten
Type Beschreibung RFC
1 Destination Unreachable RFC 4443
2 Packet Too Big RFC 4443
3 Time Exceeded RFC 4443
4 Parameter Problem RFC 4443
100 Private experimentation
101 Private experimentation
Informationsnachrichten
Type Beschreibung RFC
128 Echo Request RFC 4443
129 Echo Reply RFC 4443
130 Multicast Listener Query RFC 2710 und RFC 3810
131 Version 1 Multicast Listener Report RFC 2710
132 Multicast Listener Done RFC 2710
133 Router Solicitation RFC 4861
134 Router Advertisement RFC 4861
135 Neighbor Solicitation RFC 4861
136 Neighbor Advertisement RFC 4861
137 Redirect RFC 4861
138 Router Renumbering RFC 2894
139 ICMP Node Information Query RFC 4620
140 ICMP Node Information Response RFC 4620
141 Inverse Neighbor Discovery Solicitation Message RFC 3122
142 Inverse Neighbor Discovery Advertisement Message RFC 3122
143 Version 2 Multicast Listener Report RFC 3810
144 Home Agent Address Discovery Request Message RFC 3775
145 Home Agent Address Discovery Reply Message RFC 3775
146 Mobile Prefix Solicitation RFC 3775
147 Mobile Prefix Advertisement RFC 3775
148 Certification Path Solicitation Message RFC 3971
149 Certification Path Advertisement Message RFC 3971
150 ICMP messages utilized by experimental mobility protocols such as Seamoby RFC 4065
151 Multicast Router Advertisement RFC 4286
152 Multicast Router Solicitation RFC 4286
153 Multicast Router Termination RFC 4286
155 RPL Control Message RFC 6550
200 Private experimentation
201 Private experimentation
255 Reserved for expansion of ICMPv6 informational messages

Destination Unreachable – Type 1

Destination-Unreachable-Schema
0 Type Code Prüfsumme
32 Unbenutzt
Fehlerhaftes Paket

Destination-Unreachable-Nachrichten sollten vom Router erzeugt werden, wenn ein Paket nicht ausgeliefert werden konnte

  • Wenn das Paket wegen Überlastung fallen gelassen wurde, muss keine Destination Unreachable versandt werden

Wenn das Paket wegen fehlender Routen nicht ausgeliefert wurde, wird der Code 0 gesetzt

  • Ist das Ausliefern administrativ verboten (Firewall), wird der Code 1 gesetzt
  • Wenn der Router die IPv6-Adresse nicht auflösen kann, oder ein Problem mit dem Link hat, wird der Code 3 gesetzt
  • Wenn ein Zielhost für ein UDP-Paket keinen Listener hat, sollte er ein Destination Unreachable mit Code 4 versenden

Wenn ein Destination Unreachable empfangen wird, muss es der darüberliegenden Schicht weitergereicht werden

Packet Too Big – Type 2

Packet-Too-Big-Schema
0 Type Code Prüfsumme
32 MTU
Fehlerhaftes Paket

Eine Packet-Too-Big-Nachricht muss vom Router erzeugt werden, wenn ein Paket nicht weitergeleitet werden kann, weil es größer ist als die maximale MTU des Links, über den es versendet werden soll. Packet-Too-Big-Nachrichten werden vom Path MTU Discovery gebraucht, um die pfadabhängige MTU zu ermitteln

Der Code sollte vom Sender auf 0 gesetzt und vom Empfänger ignoriert werden

Wenn ein Packet Too Big empfangen wird, muss es dem darüberliegenden Layer weitergereicht werden

Time Exceeded – Type 3

Time-Exceeded-Schema
0 Type Code Prüfsumme
32 Unbenutzt
Fehlerhaftes Paket

Wenn ein Router ein Paket mit einem Hop-Limit von 0 erhält, oder den Time-to-Live-Wert auf 0 reduziert, muss er das Paket verwerfen und ein Time Exceeded mit Code 0 an den Absender versenden

  • Das zeigt entweder eine Endlosschleife im Routing an oder ein zu kleines anfängliches Hop-Limit

Wenn von einer fragmentierten Nachricht nicht alle Fragmente innerhalb einer gewissen Zeit ankommen, wird das Paket verworfen und es muss ein Time Exceeded mit Code 1 versendet werden

Parameter Problem – Type 4

Parameter-Problem-Schema
0 Type Code Prüfsumme
32 Pointer
Fehlerhaftes Paket

Wenn ein Host beim Verarbeiten eines IPv6-Pakets ein Problem in einem Feld feststellt und nicht mit der Verarbeitung weiterfahren kann, muss er das Paket verwerfen und eine Parameter-Problem-Nachricht verschicken

Mit dem Code wird dabei die Art des Problems genauer beschrieben

0 Fehlerhaftes Header-Feld gefunden
1 Unbekannter Next-Header-Typ gefunden
2 Unbekannte IPv6-Option
3 Unvollständiger IPv6 Header Chain im ersten IPv6 Fragment

Der Pointer zeigt dabei auf die Stelle im Paket, an der das Problem aufgetreten ist

Echo Request – Type 128

Echo-Request-Schema
0 Type Code Prüfsumme
32 Identifikation Sequenznummer
Daten

Mit einem Echo Request wird um eine Antwort gebeten

  • Ein Echo Request ist nichts anderes als ein simpler Ping
  • Das Datenfeld kann mit Daten vergrößert werden, um größere Pakete zu produzieren
  • So kann man zum Beispiel die MTU ermitteln

Jedes System muss gemäß RFC auf Echo Requests reagieren und mit Echo Replies antworten

  • Auch sollte jedes System eine Anwendung zum Versenden und Empfangen von Echo Request/Replies besitzen
  • Hiervon wird in der Praxis jedoch oft abgewichen, so blockiert beispielsweise die Windows-Firewall standardmäßig ICMPv6-Echo-Request-Anfragen

Empfangene Echo Request können an Anwendungen weitergeleitet werden, die auf ICMP-Nachrichten horchen

Echo Reply – Type 129

Echo-Reply-Schema
0 Type Code Prüfsumme
32 Identifikation Sequenznummer
Daten

Auf eine Echo-Request-Nachricht muss mit einem Echo Reply geantwortet werden

  • Das Paket ist bis auf das Typenfeld dasselbe. Echo-Reply-Nachrichten sollen nur an Unicast-Adressen verschickt werden

Anhand der Identifikation und der Sequenznummer wird der Empfänger die Antworten zu seinen Anfragen zuordnen können

Empfangene Echo-Reply-Nachrichten müssen an die Anwendung weitergereicht werden, die den zugehörigen Echo Request versendet hat

  • An die restlichen auf ICMP horchende Anwendungen kann es weitergereicht werden

Multicast Listener Discovery – Type 130

MLD ist die Implementation von IGMP (IPv4) in IPv6

  • Es wird also genutzt, um Multicast-Abonnements zu verwalten
  • Dabei entspricht MLDv1 IGMPv2 und MLDv2 IGMPv3
  • Bei den jeweils neueren Versionen lässt sich bestimmen, welche Quell-Adressen für Multicast-Streams akzeptabel sind.), Windows seit 2006 (Vista), FreeBSD seit 2009 (8.0)


Anhang

Siehe auch

RFC

  1. RFC 4861 – "Neighbor Discovery for IP Version 6 (IPv6)"
  2. RFC 4443 – "Internet Control Message Protocol (ICMPv6) for the Internet Protocol Version 6 (IPv6)" Specification
  3. RFC 3122 – "Extensions to IPv6 Neighbor Discovery for Inverse Discovery Specification"
  4. IANA ICMP Parameters – vollständige Liste der ICMPv6-Typen und -Codes
  5. RFC 4890 – "Recommendations for Filtering ICMPv6 Messages in Firewalls"
  6. RFC 7112 – "Implications of Oversized IPv6 Header Chains"
  7. RFC 8200 – "Internet Protocol, Version 6 (IPv6) Specification" (löst RFC 2460 ab)
  8. https://tools.ietf.org/html/rfc4604

Links

Weblinks
  1. https://de.wikipedia.org/wiki/ICMPv6
  2. https://lwn.net/Articles/29489/

TMP

IPv6 ICMPv6 ICMPv6 - Bedeutung

Internet Control Message Protocol for the Internet Protocol Version 6 (ICMPv6)

  • ist die mit IPv6 zusammen verwendete Version des Internet Control Message Protocol

Meldungen

  • Es dient, wie ICMPv4 bei IPv4, in Netzwerken zum Austausch von Fehler- und

Informationsmeldungen

NDP

  • Zusätzlich findet es im Neighbor Discovery Protocol, dem Ersatz des Address Resolution Protocol

Verwendung

Bedeutung

  • Im Gegensatz zum ICMP bei IPv4 ist ICMPv6 zwingend für den Betrieb von IPv6 nötig
  • Ein generelles Blockieren von ICMPv6 auf der Firewall führt dazu, dass IPv6 nicht funktioniert

(vgl. RFC 4890)

Transport

  • ICMPv6-Nachrichten werden vor dem Versenden in IPv6-Pakete eingepackt und so verschickt
    • Auch wenn ICMPv6 auf derselben Netzwerkschicht ist wie IPv6

Protokoll-Nummer

  • Als Protokoll-Nummer wird 58 ins Next-Header-Feld des IPv6-Headers eingefügt

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 2 ICMPv6 im Protokollstapel

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 3 Erweiterte ICMP-Funktionalität

Unverzichtbar

  • ICMPv6 (Protokolltyp 58) stellt für das Funktionieren von IPv6 unverzichtbare Funktionen zur

Verfügung

Firewalls

  • Das Verbieten aller ICMPv6-Pakete in einem IPv6-Netzwerk durch Filter ist daher im Normalfall

nicht durchführbar

ARP und NDP

  • Insbesondere wird das Address Resolution Protocol (ARP) durch das Neighbor Discovery

Protocol (NDP) ersetzt, welches auf ICMPv6 basiert

  • NDP macht hierbei intensiv Gebrauch von Link-Local-Unicast-Adressen und Multicast
  • das von jedem Host beherrscht werden muss

Default-Routen

  • Im Rahmen des NDP werden auch die automatische Adressvergabe und die automatische

Zuordnung einer oder mehrerer Default-Routen über ICMPv6 abgewickelt, so stellt es die meisten Funktionen zur IPv6-Autokonfiguration zur Verfügung

  • NDP kann auf die Möglichkeit weiterer Konfiguration durch DHCPv6 verweisen, welches UDP-

Pakete benutzt

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 4 Erweiterte ICMP-Funktionalität

Fragmentierung

  • Fragmentierung überlanger IPv6-Pakete erfolgt nicht durch die Router
    • Anders als bei IPv4
  • Absender werden mit Hilfe von ICMPv6-Nachrichten aufgefordert, kleinere Pakete zu schicken
    • unter Zuhilfenahme des Fragment Extension Headers

Path MTU Discovery

  • Ein IPv6-Host, bzw. eine Anwendung sollte vor dem Versenden einer großen Anzahl von IPv6-

Paketen eine Path MTU Discovery gemäß RFC 1981 durchführen

    • um Pakete mit maximal möglicher Größe verschicken zu können

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 5 ICMPv6-Header

Type

  • Das Feld Type gibt die Klasse der ICMP-Nachricht an

Code

  • welche mit dem Feld Code genauer spezifiziert werden kann

Prüfsumme

  • Die Prüfsumme wird zum Prüfen der Gültigkeit des ICMPv6-Pakets benutzt

Inhalt

  • Der restliche Inhalt der ICMP-Nachricht wird durch den jeweiligen Typ bestimmt
  • Bei Fehlernachrichten wird nach den möglichen zusätzlichen Feldern immer noch so viel wie

möglich vom fehlerverursachenden Paket angehängt

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 6 ICMPv6-Typen

Nachrichten-Typen werden in zwei Gruppen unterteilt Fehlernachrichten

  • Die ersten 128 Typen (0–127) mit dem höchstwertigen Bit (engl. most significant bit) auf 0

Informationsnachrichten

  • Die zweiten 128 Typen (128–255), mit dem höchstwertigem Bit auf 1

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 7 Fehlernachrichten

Type Beschreibung RFC

1 Destination Unreachable RFC 4443
2 Packet Too Big RFC 4443
3 Time Exceeded RFC 4443
4 Parameter Problem RFC 4443
100 Private experimentation
101 Private experimentation

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 8 Informationsnachrichten

Type Beschreibung RFC

128 Echo Request RFC 4443
129 Echo Reply RFC 4443
130 Multicast Listener Query RFC 2710 und RFC 3810
131 Version 1 Multicast Listener Report RFC 2710
132 Multicast Listener Done RFC 2710
133 Router Solicitation RFC 4861
134 Router Advertisement RFC 4861
135 Neighbor Solicitation RFC 4861
136 Neighbor Advertisement RFC 4861
137 Redirect RFC 4861
138 Router Renumbering
139 ICMP Node Information Query RFC 4620
140 ICMP Node Information Response RFC 4620
141 Inverse Neighbor Discovery Solicitation Message RFC 3122
142 Inverse Neighbor Discovery Advertisement Message RFC 3122
143 Version 2 Multicast Listener Report RFC 3810

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 9 Informationsnachrichten

Type Beschreibung RFC

144 Home Agent Address Discovery Request Message RFC 3775
145 Home Agent Address Discovery Reply Message RFC 3775
146 Mobile Prefix Solicitation RFC 3775
147 Mobile Prefix Advertisement RFC 3775
148 Certification Path Solicitation Message RFC 3971
149 Certification Path Advertisement Message RFC 3971
150 ICMP messages utilized by experimental mobility protocols such as RFC 4065 Seamoby
151 Multicast Router Advertisement RFC 4286
152 Multicast Router Solicitation RFC 4286
153 Multicast Router Termination RFC 4286
200 Private experimentation
201 Private experimentation
255 Reserved for expansion of ICMPv6 informational messages

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 10 Prüfsumme

Die Prüfsumme (engl. checksum) eines ICMPv6-Pakets

  • ist ein 16-Bit-Einerkomplement der Summe des Einerkomplements der gesamten ICMPv6-

Nachricht

    • 'Einerkomplement' ist eine arithmetische Operation, bei der alle Bit invertiert werden (arithmetische Nicht-

Verknüpfung)

Pseudoheader

  • Zusätzlich zur Nachricht wird noch ein IPv6-Pseudoheader angehängt
    • Neuerungen gegenüber ICMP, wo die Prüfsumme nur über den ICMP-Header berechnet wurde
  • Zur Berechnung der Prüfsumme wird das Prüfsummenfeld auf 0 gesetzt
  • Pseudoheader zur Berechnung der Prüfsumme:

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 11 ICMPv6 - Verarbeitung

Regeln für die Verarbeitung von ICMPv6-Nachrichten Unbekannte ICMPv6 - Fehlernachrichten

  • müssen an die darüber liegende Netzwerkschicht weitergereicht werden

Unbekannte ICMPv6 - Informationsnachrichten

  • müssen kommentarlos verworfen werden

Jeder Fehlernachricht

  • wird am Ende so viel wie möglich des fehlerverursachenden Pakets angehängt

Protokollnummer zum Weiterreichen

  • von unbekannten Fehlernachrichten wird aus dem angehängten Originalpaket entnommen

Pakete auf die keine Fehlernachrichten versandt werden

  • Fehlernachrichten
  • Pakete an Multicast-, Link-Level-Multicast- oder Link-Level-Broadcast-Adressen mit folgenden

Ausnahmen:

    • Packet-Too-Big-Nachrichten
    • Parameter-Problem-Nachrichten mit Code 2
    • unbekannte IPv6-Option
  • Das Netz darf nicht mit ICMPv6 - Fehlernachrichten geflutet werden

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 12 ICMP-Standard-Typen

Destination Unreachable

    • Type 1

Destination

    • Unreachable - Nachrichten sollten vom Router erzeugt werden, wenn ein

Paket nicht ausgeliefert werden konnte

  • Wenn das Paket wegen Überlastung fallen gelassen wurde, muss keine Destination Unreachable

versandt werden

Code 0

  • fehlende Route

Code 1

  • administrativ verboten (Firewall)

Code 3

  • Router kann IPv6-Adresse nicht auflösen, oder Problem mit dem Link

Code 4

  • Zielhost hat für ein UDP-Paket keinen Listener

Wenn ein Destination Unreachable empfangen wird, muss es der darüberliegenden Schicht weitergereicht werden IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 13 ICMP-Standard-Typen

Packet Too Big

    • Type 2
  • muss vom Router erzeugt werden, wenn ein Paket nicht weitergeleitet werden kann, weil es

größer ist als die maximale MTU des Links, über den es versendet werden soll

  • Packet-Too-Big-Nachrichten werden vom Path MTU Discovery dazu gebraucht, um die

pfadabhängige MTU zu ermitteln

Code

  • sollte vom Sender auf 0 gesetzt und vom Empfänger ignoriert werden

Wenn ein Packet Too Big empfangen wird, muss es dem darüber liegenden Layer weitergereicht werden

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 14 ICMP-Standard-Typen

Time Exceeded

    • Type 3

Code 0

  • Wenn ein Router ein Paket mit einem Hop-Limit von 0 erhält, oder sie auf 0 verkleinert, muss er

das Paket verwerfen und ein Time Exceeded mit Code 0 versenden

  • Das zeigt entweder eine Endlosschleife im Routing an oder ein zu kleines anfängliches Hop-

Limit

Code 1

  • Wenn von einer fragmentierten Nachricht nicht alle Fragmente innerhalb einer gewissen Zeit

ankommen, wird das Paket verworfen und es muss ein Time Exceeded mit Code 1 versendet werden

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 15 ICMP-Standard-Typen

Parameter Problem

    • Type 4
  • Wenn ein Host beim Verarbeiten eines IPv6-Pakets ein Problem in einem Feld feststellt und

nicht mit der Verarbeitung weiterfahren kann, muss er das Paket verwerfen und eine Parameter- Problem-Nachricht verschicken

Code

  • Mit dem Code wird dabei die Art des Problems genauer beschrieben

0 Fehlerhaftes Header-Feld gefunden 1 Unbekannter Next-Header-Typ gefunden 2 Unbekannte IPv6-Option

Pointer

  • Der Pointer zeigt dabei auf die Stelle im Paket, an der das Problem aufgetreten ist

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 16 ICMP-Standard-Typen

Echo Request

    • Type 128

Mit einem Echo Request wird um eine Antwort gebeten

  • Ein Echo Request ist nichts anderes als ein simpler Ping

Das Datenfeld

  • kann mit Daten vergrößert werden, um größere Pakete zu produzieren
  • So kann man zum Beispiel die MTU ermitteln

Jedes System muss auf Echo Requests reagieren und mit Echo Replies antworten

  • Auch sollte jedes System eine Anwendung zum Versenden und Empfangen von Echo

Request/Replies besitzen

Empfangene Echo Request

  • können an Anwendungen weitergeleitet werden, die auf ICMP-Nachrichten horchen

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 17 ICMP-Standard-Typen

Echo Reply

    • Type 129

Auf eine Echo-Request-Nachricht muss mit einem Echo Reply geantwortet werden

  • Das Paket ist bis auf das Typenfeld dasselbe

Echo-Reply-Nachrichten sollen nur an Unicast-Adressen verschickt werden

Identifikation und der Sequenznummer

  • Anhand der Identifikation und der Sequenznummer wird der Empfänger die Antworten zu seinen

Anfragen zuordnen können

Empfangene Echo-Reply-Nachrichten

  • müssen an die Anwendung weitergereicht werden, die den zugehörigen Echo Request

versendet hat

  • An die restlichen auf ICMP horchende Anwendungen kann es weitergereicht werden

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 18 ICMP-Standard-Typen

Multicast Listener Discovery

    • Type 130

MLD ist die Implementation von IGMP (IPv4) in IPv6

  • Es wird genutzt um Multicast Abonnements zu verwalten

MLDv1 IGMPv2 entsprechen MLDv2 IGMPv3

  • Bei den jeweils neueren Versionen lässt sich bestimmen, welche Quell-Adressen für Multicast-

Steams akzeptabel sind

Unterstützung in Betriebsystemen

  • Linux unterstützt es seit 2003 (2.5.68), Windows seit 2006 (Vista), FreeBSD seit 2009 (8.0)

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 19 Weblinks

RFC 4861

RFC 4443

    • Internet Control Message Protocol (ICMPv6) for the Internet Protocol

Version 6 (IPv6) Specification

RFC 3122

    • Extensions to IPv6 Neighbor Discovery for Inverse Discovery

Specification

IANA ICMP Parameters

RFC 4890

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 20 IPv6 Neighbor Discovery Protocol Neighbor Discovery Protocol (NDP)

Neighbor Discovery Protocol (NDP)

  • Ersatz des Address Resolution Protocol (ARP) von IPv4 für IPv6

Verwendung NDP wird von den am IPv6-Netzwerk beteiligten Knoten benutzt

  • Link-Layer-Adresse von anderen Knoten ausfindig machen
    • die am selben Netzwerk angeschlossen sind
  • Aktualisieren zwischengespeicherter Adressen

Router finden, der Pakete weiterleiten kann

  • Für alle nicht am selben Netzwerk hängenden Knoten

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 22 Neighbor Discovery Protocol (NDP)

Funktionsweise In der Default Router List

  • Für NDP muss der Knoten für jedes Interface * werden alle Router verwaltet, die für das

folgende Informationen verwalten Interface bekannt sind. Die Einträge verweisen auf Einträge im Neighbor Cache Im Neighbor Cache * Zusätzlich haben sie ein Ablaufdatum

  • werden Adressen verwaltet, an die etwas gesendet sodass alte Router verschwinden und nur

wurde und die sich im selben Netzwerk befinden. die erhalten bleiben, die ihre Anwesenheit Zu jedem Eintrag einer IPv6-Adresse steht ihre verkünden Link-Layer-Adresse

  • Auch weitere Informationen werden hier verwaltet, NDP ICMPv6-Typen

wie zum Beispiel Pointer auf Pakete, die auf die Adressauflösung warten, Informationen für die * Die Informationen zum Erstellen dieser Erreichbarkeitsprüfung oder ob es ein Router ist. Listen werden per ICMPv6 (Internet Control Message Protocol V6) ausgetauscht. NDP Im Destination Cache definiert zu diesem Zweck fünf ICMPv6-

  • werden Adressen verwaltet, an die etwas gesendet Typen

wurde. Für jeden Eintrag wird, per Link auf den Neighbor Cache, gespeichert, welches der nächste Hop ist, den ein Paket nehmen soll

In der Prefix List

  • werden die Präfixe verwaltet, die auf demselben

Netz gültig sind. Jeder Eintrag, außer der zur link- lokalen Adresse, hat ein Ablaufdatum. Somit bleiben nur Netze in der Liste, die von einem Router verkündet werden

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 23 Neighbor Discovery Protocol (NDP)

Router- und Präfix-Ermittlung

  • Router versenden in gewissen Zeitabständen Router-Advertisement-Nachrichten per Multicast
    • Die Informationen in diesen Nachrichten werden verwendet, um die Default Router List und die Prefix List

zu erstellen

  • Nach Ablauf der angegebenen Lebenszeit werden die Einträge wieder aus den Listen gelöscht
    • Dadurch bleiben nur Router eingetragen, die aktiv sind und ihre Anwesenheit periodisch kundtun
  • Um nicht auf das nächste geplante Router Advertisement warten zu müssen, kann ein Knoten

per Router-Solicitation-Nachricht an die Router-Multicast-Adresse ein Router Advertisement erzwingen

    • Dies ist besonders beim Aktivieren eines neuen Interfaces von Vorteil, um mit der Konfiguration nicht

warten zu müssen

Parameterermittlung

  • Mit diesem Mechanismus ermitteln Knoten relevante Parameter für den Link (z. B. die für den

Link verwendete MTU), an dem sie angeschlossen sind, oder Internet Parameter (wie zum Beispiel den Wert für den Hop Limit), die für ausgehende Pakete verwendet werden müssen

Adress-Autokonfiguration

  • Mit diesem Verfahren konfigurieren Netzknoten IPv6-Adressen für ihre Interfaces ohne einen

DHCP-Dienst zu nutzen

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 24 Neighbor Discovery Protocol (NDP)

Bestimmung des nächsten Hops

  • Wenn ein Paket versendet werden soll, wird im Destination Cache nachgeschaut, ob für dieses

Ziel schon ein Eintrag vorhanden ist

  • Wenn kein Eintrag existiert, wird anhand der Prefix List und der Default Router List der nächste

Hop für das Paket ermittelt

  • Diese Information wird dann im Destination Cache gespeichert, um dies nicht jedes Mal

ermitteln zu müssen

  • Wenn der neue Eintrag auf einen nichtvorhandenen Eintrag im Neighbor Cache zeigt, wird

dieser ebenfalls erzeugt, als unfertig markiert und die Adressauflösung (engl. Address resolution) angestoßen

  • Das Paket wird in die Queue gestellt und im Neighbor Cache ein Pointer darauf gesetzt

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 25 Neighbor Discovery Protocol (NDP)

Adressauflösung

  • Um die Link-Layer-Adresse eines Knotens zu ermitteln, wird eine Neighbor-Solicitation-

Nachricht per IPv6-Multicast an die sog. Solicited Nodes-Adresse des Ziels versendet

  • Anzumerken ist, dass auf Link-Layer-Ebene ebenfalls Multicast genutzt wird ** jeder IPv6-Knoten

muss also auf Link-Layer-Ebene nicht nur auf seine originäre feste Adresse (z. B. Ethernet) hören, sondern auch auf eine, auf seiner IPv6-Adresse beruhende, spezifische Multicast- Adresse

  • Im Neighbor-Solicitation-Paket ist dann die vollständige gesuchte IPv6-Adresse in den

Nutzdaten enthalten, und nur der Knoten mit der gleichen Adresse antwortet darauf

  • Er verschickt eine Neighbor-Advertisement-Nachricht
  • Die darin enthaltenen Informationen werden im Neighbor Cache gespeichert
  • Wenn ein Eintrag noch unfertig war, kann er nun als erreichbar markiert werden und die Pakete

auf die er verweist, können ausgelöst werden

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 26 Neighbor Discovery Protocol (NDP)

Beispiel

  • Ein IPv6-Host in einem Ethernet-Netzwerk mit einer link-lokalen IPv6-Adresse

fe80::021d:e0ff:fe2a:4242 hört auf der Link-Layer-Ebene nicht nur auf die Adresse 00:1d:e0:2a:42:42, sondern auch auf die Ethernet-Multicast-Adresse 33:33:ff:2a:42:42. 33:33 ist dabei der Teil, der ein IPv6 Multicast-Paket kennzeichnet, ff:2a:42:42 identifiziert die eigentliche Gruppe

  • Das Multicast-Ziel für ein Neighbor-Solicitation-Paket auf IPv6-Ebene ist dann ff02::1:ff2a:4242

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 27 Neighbor Discovery Protocol (NDP)

Erkennung der Nichterreichbarkeit des Nachbarn

  • Um den Neighbor Cache aktuell zu halten, wird versucht herauszufinden, ob die Einträge darin

noch aktuell sind

  • Es gibt dabei verschiedene Wege festzustellen, ob ein Knoten nicht aktiv ist
  • Solange man TCP-Daten oder TCP-Empfangsbestätigungen erhält, weiß man, dass der Knoten

noch erreichbar ist

  • Wenn ein Eintrag seine Lebenszeit überschreitet, ohne durch Verkehr bestätigt zu werden, wird

er als veraltet markiert

  • Sobald ein Paket versendet werden will, wird der Eintrag als verzögert markiert und für kurze

Zeit versucht, ihn durch Verkehr zu bestätigen

  • Wenn dies nicht passiert, wird erneut eine Neighbor-Solicitation-Nachricht gesendet, um den

Knoten aktiv zu testen

  • Wenn er nicht antwortet, wird er aus dem Neighbor Cache gelöscht

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 28 Neighbor Discovery Protocol (NDP)

Erkennung doppelter Adressen

  • Mit diesem Verfahren ermitteln Netzknoten, ob die Adresse, die sie sich bei der

Autokonfiguration gegeben haben, eindeutig ist

Umleitung

  • Redirect-Nachrichten werden vom Router verschickt, um andere Knoten über einen besseren

ersten Hop für eine Zieladresse zu informieren

  • Beim Empfangen einer solchen Nachricht wird der Destination Cache aktualisiert
  • Wenn kein passender Eintrag im Destination Cache gefunden wird, wird ein neuer erstellt

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 29 ICMPv6-Typen

Router Solicitation

    • Type 133
  • Per Router Solicitation an die Router-Multicast-Adresse werden alle Router im selben Netz

aufgefordert, sich zu melden

  • Der Code dieser Nachricht ist immer 0
  • Das Feld „Reserviert“ muss vom Sender mit Nullen initialisiert werden und der Empfänger muss

es ignorieren

  • Die einzig mögliche Option ist die Link-Layer-Adresse des Senders
  • Um bei Protokollerweiterungen keine Probleme zu bekommen, müssen alle unbekannten

Optionen ignoriert werden

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 30 ICMPv6-Typen

Router Advertisement

    • Type 134 Das Erreichbarkeits-Timeout
  • ist ein 32-Bit-Integer, der angibt, wie viele

Per Router Advertisement Millisekunden ein Eintrag im Neighbor Cache

  • verkünden Router ihre Anwesenheit im Netz nach dem Empfangen von Daten noch als
  • Entweder auf Anfrage per Router Solicitation oder erreichbar gelten soll

periodisch, um nicht vergessen zu werden Das Auflösungs-Timeout Das Hop-Limit

  • ist ein 32-Bit-Integer, der angibt, nach wie
  • ist ein 8-Bit-Wert, der die vom Router vorgeschlagene

Standard-Hop-Limits enthält. vielen Millisekunden erneut ein Neighbor Solicitation gesendet werden soll Ein gesetztes M-Bit

  • sagt dem Knoten, dass er neben Autokonfiguration für die Gültige Optionen

IP-Adresse auch Stateful-Autokonfiguration verwenden * sind die Link-Layer-Adresse des Senders, die soll MTU des Routers und alle gültigen Präfixe Ein gesetztes O-Bit

  • sagt dem Knoten, dass er neben Autokonfiguration für Um problemfreie Protokoll-erweiterungen zu

alle Nicht-IP-Adress-Informationen auch Stateful- ermöglichen, müssen alle unbekannten Optionen Autokonfiguration verwenden soll. ignoriert werden

Die Router-Lifetime

  • ist ein 16-Bit-Integer, der angibt, wie viele Sekunden ein

Router in der Default Router List bleiben soll

  • Das Maximum sind 18,2 Stunden
  • Ein Wert von 0 besagt, dass der Router kein Default

Router ist und nicht in die Default Router List eingetragen werden soll

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 31 ICMPv6-Typen

Router Advertisement

    • Type 134

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 32 ICMPv6-Typen

Neighbor Solicitation

    • Type 135

Per Neighbor Solicitation

  • (Nachbar Anfrage) an die Link-Layer-Multicast-

Adresse einer Ipv6-Adresse werden IPv6- Adressen zu Link-Layer-Adressen aufgelöst

  • Ebenfalls wird so die Erreichbarkeit eines

Knotens geprüft

Link-Layer-Multicast-Adresse Zieladresse

  • werden aus der Multicast-Adresse der

betreffenden IPv6-Adresse mittels Adress-

  • IPv6-Adresse, die in eine Link-Layer-

Mapping berechnet Adresse aufgelöst werden soll

  • Die letzten 3 Byte xx:yy:zz der Solicited-Node * Es darf keine Multicast-Adresse

Multicast Adresse werden auf die letzten 3 Byte angegeben werden der Link-Layer Adresse 33:33:FF:xx:yy:zz gemappt Einzig mögliche Option Typ und Code * Link-Layer-Adresse des Senders

  • Type wird auf 135 gesetzt und der Code auf 0

Unbekannten Optionen müssen Reserviertes Feld ignoriert werden

  • muss vom Sender mit Nullen initialisiert und * Um bei Protokollerweiterungen keine

vom Empfänger ignoriert werden Probleme zu bekommenv IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 33 ICMPv6-Typen

Neighbor Advertisement

    • Type 136

Mit einer Neighbor-Advertisement- Nachricht

  • wird auf Neighbor-Solicitation-Nachrichten

geantwortet

Typ und Code

  • Type wird auf 136 gesetzt und der Code auf 0

R-Bit Reserviertes Feld

  • wird gesetzt, wenn der Knoten ein Router ist * muss vom Sender mit Nullen initialisiert

und vom Empfänger ignoriert werden S-Bit

  • wird gesetzt, wenn das Neighbor Zieladresse

Advertisement aufgrund einer Unicast- * Link-Layer-Adresse, die erfragt wurde Neighbor-Solicitation-Nachricht gesendet wird

O-Bit Option

  • bedeutet, dass der Eintrag im Neighbor Cache
  • ist die Link-Layer-Adresse des Senders

aktualisiert werden muss * Unbekannten Optionen ignoriert werden um bei Protokollerweiterungen Probleme zu vermeiden

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 34 ICMPv6-Typen

Redirect

    • Type 137

Per Redirect-Nachricht

  • teilen Router mit, wenn es einen besseren ersten Hop für ein gewisses Ziel gibt

Type und Code

  • Der Typ wird auf 137 gesetzt und der Code auf 0

Das reservierte Feld

  • muss vom Sender mit Nullen initialisiert werden und vom Empfänger ignoriert

werden

Die Hop-Adresse

  • ist der zu bevorzugende Router für die Adresse

Die Zieladresse

  • ist die Adresse für die es einen besseren First-Hop gibt

Die einzigen möglichen Optionen

  • sind die Link-Layer-Adresse des Senders

und der Header des auslösenden Paketes

  • Um bei Protokollerweiterungen keine

Probleme zu bekommen, müssen alle unbekannten Optionen ignoriert werden

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 35 Implementierung in Betriebssystemen

Alle IPv6-fähigen Betriebssysteme sind in der Lage mit NDP Adressen aufzulösen Unter Linux erhält man mit dem iproute2-Werkzeug Einsicht in den Neighbor Cache ip -6 neigh 2001:470:1f0b:2f2:5cad:a77f:aaff:849 dev wlan0 lladdr 00:11:25:32:10:ab REACHABLE fe80::2a10:7bff:fe65:58a dev wlan0 lladdr 28:10:7b:65:ab:cd router REACHABLE 2001:470:1f0b:2f2::cafe dev wlan0 lladdr 00:11:25:32:10:ab REACHABLE

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 36 Implementierung in Betriebssystemen

Alle IPv6-fähigen Betriebssysteme sind in der Lage mit NDP Adressen aufzulösen Auf BSD-basierten Systemen hilft hierbei das Werkzeug ndp

  • wobei die Optionen '-an' bedeuten, dass alle Hosts numerisch angezeigt werden sollen; hier bei FreeBSD 9

ndp -an Neighbor Linklayer Address Netif Expire S Flags 2001:475:abcd:2f2:3189:67c1:b550:9400 c6:ab:27:56:b5:30 em0 14s R R

  1. <-- Rechner mit Privacy Extensions

2001:475:abcd:2f2:211:25ff:fe32:10ab 00:11:25:32:10:ab em0 permanent R fe80::211:25ff:fe32:10ab%em0 00:11:25:32:10:ab em0 permanent R 2001:475:abcd:2f2::cafe 00:11:25:32:10:ab em0 permanent R

  1. <-- Alias-Adresse

fe80::2a10:7bff:fe65:58a%em0 28:10:7b:65:ab:cd em0 23h59m25s S R

  1. <-- Router

2001:475:abcd:2f2:5cad:a77f:aaff:849 00:11:25:32:10:ab em0 permanent R fe80::c6ab:27ff:fe56:b530%em0 c6:ab:27:56:b5:30 em0 24s R R

  1. <-- link-local address

Hierbei ist insbesondere die Spalte Expire zu beachten

  • legt fest, wann ein Namenseintrag als veraltet einzustufen ist
  • Die Adressen des Rechners selbst sind dabei permanent, der Router liegt hier bei fast 24 Stunden und die Nachbargeräte im

Netzwerk liegen zumeist bei unter einer Minute, bis der Eintrag wieder aufgefrischt wird

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 37 Implementierung in Betriebssystemen

Alle IPv6-fähigen Betriebssysteme sind in der Lage mit NDP Adressen aufzulösen Unter Windows lautet der Befehl netsh interface ipv6 show neighbors level=verbose

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 38 Weblinks

RFC 4861

RFC 3122

    • Extensions to IPv6 Neighbor Discovery for Inverse Discovery

Specification

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 39 IPv6 Autokonfiguration Autokonfiguration

Stateless Address Autoconfiguration

  • (SLAAC, zustandslose Adressenautokonfiguration, spezifiziert in RFC 4862)

Ein Host kann vollautomatisch eine funktionsfähige Internetverbindung aufbauen

  • Dazu kommuniziert er mit den für sein Netzwerksegment zuständigen Routern
  • um die notwendige Konfiguration zu ermitteln

IPv6 - Einführung Dirk Wagner Berlin 41 IPv6 Autokonfiguration: Plug & Play

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 42 Autokonfiguration Ablauf

link-lokale Adresse

  • Zur initialen Kommunikation mit dem Router weist sich der Host eine link-lokale Adresse zu, die im Falle

einer Ethernet-Schnittstelle etwa aus deren Hardware-Adresse berechnet werden kann

Router Solicitation

  • Damit kann ein Gerät sich mittels des Neighbor Discovery Protocols (NDP, siehe auch ICMPv6-

Funktionalität) auf die Suche nach den Routern in seinem Netzwerksegment machen

  • Dies geschieht durch eine Anfrage an die Multicast-Adresse ff02::2, über die alle Router eines Segments

erreichbar sind (Router Solicitation)

  • Ein Router versendet auf eine solche Anfrage hin Information zu verfügbaren Präfixen, also Information

über die Adressbereiche, aus denen ein Gerät sich selbst Unicast-Adressen zuweisen darf

Router Advertisements

  • Die Pakete, die diese Informationen tragen, werden Router Advertisements genannt. Sie besitzen

ICMPv6-Typ 134 (0x86) und besitzen Informationen über die Lifetime, die MTU und das Präfix des Netzwerks

  • An einen solchen Präfix hängt der Host den auch für die link-lokale Adresse verwendeten Interface-

Identifier an

Duplicate Address Detection

  • Um die doppelte Vergabe einer Adresse zu verhindern, ist der Mechanismus Duplicate Address Detection

(DAD ** Erkennung doppelt vergebener Adressen) vorgesehen

  • Ein Gerät darf bei der Autokonfiguration nur unvergebene Adressen auswählen. Der DAD-Vorgang läuft

ebenfalls ohne Benutzereingriff via NDP ab

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 43 Autokonfiguration Gültigkeitsangaben

Valid Lifetime und Preferred Lifetime

  • Router können bei der Vergabe von Adresspräfixen begrenzte Gültigkeitszeiten mitgeben: Valid

Lifetime und Preferred Lifetime

  • Innerhalb der Valid Lifetime darf der angegebene Präfix zur Kommunikation verwendet werden
  • innerhalb der Preferred Lifetime soll dieser Präfix einem anderen, dessen Valid Lifetime schon

abgelaufen ist, vorgezogen werden

Router Advertisements

  • Router verschicken regelmäßig Router Advertisements an alle Hosts in einem Netzsegment, für

das sie zuständig sind, mittels derer die Präfix-Gültigkeitszeiten aufgefrischt werden; durch Änderung der Advertisements können Hosts umnummeriert werden

  • Sind die Router Advertisements nicht über IPsec authentifiziert, ist die Herabsetzung der

Gültigkeitszeit eines einem Host bereits bekannten Präfixes auf unter zwei Stunden jedoch nicht möglich

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 44 IPv6 Autokonfiguration: Neighbor Discovery

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 45 IPv6 Autokonfiguration

Neuer Host konfiguriert lokale Adresse

Lokale Adresse wird per Neighbor-Discovery-Protokoll verifiziert

Host sendet dann Router Solicitation Message mit lokaler Adresse

Router antwortet mit Router Advertisement Message:

  • Enthält Informationen zu Adreß-Präfix und globale Adresse des neuen Hosts

(stateful autoconfiguration oder stateless autoconfiguration)

Router Solicitation Router Advertisement Router Neuer Host

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 46 IPv6 Autokonfiguration: Neighbor Discovery

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 47 IPv6 Autokonfiguration: Neighbor Discovery

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 48 IPv6 Autokonfiguration: Neighbor Discovery

IPv6 - ICMPv6 Dirk Wagner Berlin 49 Autokonfiguration und DHCPv6

Stateful Address Configuration

  • Die IPv6-Autokonfiguration unterscheidet sich konzeptionell von DHCP beziehungsweise

DHCPv6

    • Bei der Adressvergabe durch DHCPv6 wird von „Stateful Address Configuration“ gesprochen sinngemäß:

Adressvergabe, über die Buch geführt wird, etwa durch einen DHCP-Server

    • definiert in RFC 3315
  • Autokonfiguration ist eine „Stateless Address (Auto)Configuration“
    • Geräte weisen sich selbst eine Adresse zu
    • über diese Vergabe wird nicht Buch geführt

Grenzen der Autokonfiguration

  • Mittels der Autokonfiguration können an Clients keine Informationen zu Host-, Domainnamen

DNS, NTP-Server etc. mitgeteilt werden, sofern diese nicht spezifische Erweiterungen von NDP unterstützen

Stateless DHCPv6

  • Als Alternative hat sich der zusätzliche Einsatz eines DHCPv6-Servers etabliert
  • Dieser liefert die gewünschten Zusatzinformationen, kümmert sich dabei aber nicht um die

Adressvergabe

  • Man spricht in diesem Fall von Stateless DHCPv6 (vgl. RFC 3736)
  • Dem Client kann mittels des Managed-Flags in der Antwort auf eine NDP-Router-Solicitation

angezeigt werden, dass er eine DHCPv6-Anfrage stellen und somit die Zusatzinformationen beziehen soll

IPv6 Autokonfiguration: DHCPv6